Cover-Bild Eiswelt
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 12.11.2018
  • ISBN: 9783453319691
Jasper Fforde

Eiswelt

Roman
Kirsten Borchardt (Übersetzer)

In einer Welt, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, hat die Eiszeit nie aufgehört. Jedes Jahr versinkt während der Wintermonate alles in Eis, Schnee und Dunkelheit. Selbst die Menschen ziehen sich zurück und halten Winterschlaf – außer die Winterkonsuln. Sie wachen über den Schlaf der Menschen, denn draußen in der Dunkelheit treiben heulende Bestien ihr Unwesen. Hier tritt der junge Charlie seine erste Arbeitsstelle an, und sie entwickelt sich schon bald zu einem Albtraum. Denn wenn Charlie diesen Winter überleben will, muss er wach bleiben. Um jeden Preis …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2023

Willkommen in einer neuen, verrückten Welt von Jasper Fforde!

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Durch „Thursday Next“ und die „Drachentöterin“-Reihe ist mir Fforde mit seinen durchgeknallten Charakteren im Fantasy-Parallelwelt-Setting schon bestens vertraut. Mit „Eiswelt“ habe ich mich auf ein neues ...

Durch „Thursday Next“ und die „Drachentöterin“-Reihe ist mir Fforde mit seinen durchgeknallten Charakteren im Fantasy-Parallelwelt-Setting schon bestens vertraut. Mit „Eiswelt“ habe ich mich auf ein neues Abenteuer gefreut, denn bei diesem Autor lernt man noch skurrilere Charaktere kennen als bei Walter Moers, was immer ein Garant für Unterhaltung ist.


In „Eiswelt“ herrschen lange und kalte Winter, in denen die Menschen sich in den Winterschlaf zurückziehen und erst im Frühling wieder aufwachen. Charlie Worthing bekommt die Gelegenheit als Winterkonsul zu arbeiten – dieses Jahr also keine Hibernation für ihn. An der Seite seines Mentors soll er einen simplen Auftrag erledigen, den der unerfahrene Charlie vermasselt, was ihm das zweifelhafte Vergnügen einbringt in Sektor 12 – dem Arsch der Welt – auszuharren. Hier wird er bei Minusgraden in allerhand Verstrickungen zwischen Winternomaden, Schlafverweigerern, mysteriösen Kreaturen und der hiesigen Bürokratie involviert und muss sich ohne Kompass nur mit seiner eigenen Gewitztheit aus widrigen Situationen manövrieren ohne zu wissen wer ihm wohlgesonnen ist und auf wessen Seite er eigentlich stehen will. Detektivisch mit reichlich Komik und Elementen der Mythen und Mären entspinnt (oder erspinnt?) sich die Geschichte und offenbart nicht erst am Ende all ihre Geheimnisse.


„Eiswelt“ war mir ehrlich gesagt ein bisschen zu langatmig. Ein paar weniger Seiten hätten der Story keinen Abbruch getan. Nichts desto trotz liebe ich die phantastischen Szenarien, die in den Grundfesten immer Bezug zu unserer realen Welt haben und den bizarren Ideenreichtum von Jasper Fforde zu sehr, um mich von einer empfundenen Überlänge abhalten zu lassen. Ich bin froh, dass der Autor seine Schreibblockade überwunden hat und hoffentlich auch weiterhin reichlich gute Geschichten produziert!

Veröffentlicht am 16.07.2019

Unterschätztes Lieblingsbuch!

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Kennt ihr das, ihr könnt euch einfach nicht dazu überwinden ein Buch zu lesen, weil es so dick ist und die Beschreibung so unspektakulär klingt? Das dachte ich zunächst bei diesem Buch aber ohh habe ich ...

Kennt ihr das, ihr könnt euch einfach nicht dazu überwinden ein Buch zu lesen, weil es so dick ist und die Beschreibung so unspektakulär klingt? Das dachte ich zunächst bei diesem Buch aber ohh habe ich mich getäuscht!

Was wäre wenn unsere Welt immer noch von der Eiszeit beherrscht würde? Wenn diese niemals aufgehört hätte? Wie hätte sich die Geschichte dadurch verändert? Wie ändern sich die Moralvorstellungen bei so extremen Situationen?

Diese Fragen werden natürlich nicht ganz wissenschaftlich korrekt ergründet-immerhin ist dieses Buch ein Fantasy Buch - aber die Vorstellung ist dadurch nicht minder spannend!

Die Charaktere sind zudem so außergewöhnlich und interessant.
Ich konnte das Buch kaum weglegen! Die Geschichte war einfach rund wie man so schön sagt! Mit schrägem, leicht stumpfen Humor,der bestimmt nicht für jeden geeignet ist- aber für mich war es genau richtig.

Könnte wirklich ein Klassiker sein! ( Für mich vom Stil vergleichbar mit Filmen wie Pulp Fiction oder Fight Club, wenn ihr euch darunter etwas vorstellen könnt)
Also! Klare Lesempfehlung

Veröffentlicht am 26.02.2019

skurriles Buch

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Eiswelt spielt in einer Parallel-Welt der Erde, einer Erde, bei dem die Eiszeit nie aufgehört hat und die Menschen sich an extreme Winter angepasst haben. Die meisten von ihnen verschlafen den Winter, ...

Eiswelt spielt in einer Parallel-Welt der Erde, einer Erde, bei dem die Eiszeit nie aufgehört hat und die Menschen sich an extreme Winter angepasst haben. Die meisten von ihnen verschlafen den Winter, nur wenige bleiben wach um über diejenigen zu wachen, die schlafen.
Charlie ist einer von ihnen, ein Winterkonsul. Er ist noch ganz neu in seinem Job und versucht alles richtig zu machen. Doch schon bei deinem ersten Auftrag stellt dich heraus, dass richtig und falsch manchmal gar nicht so einfach zu unterscheiden sind.
Um den Winter zu überleben muss Charlie entscheiden, wem er trauen kann und wem nicht.

Eiswelt ist ein sehr skurriles Buch. Was vom Autor auch zu erwarten war. Die Gesellschaft, in der Charlie lebt ist unserer manchmal recht ähnlich (viele werden diverse Markennamen erkennen) und doch in vielen Dingen komplett anders. Anfangs fällt es manchmal recht schwer zu begreifen, um was es gerade genau geht. Ich muss gestehen, das Fortpflanzungskonzept dieser Gesellschaft habe ich bis zum Schluss nicht genau verstanden. Hat aber nichts ausgemacht, da es nicht handlungsbestimmend war.
Man sollte sich Zeit nehmen für dieses Buch. Anfangs um sich in das Geschehen hineinzudenken und zum Ende hin dann einfach um herauszufinden, was denn nun genau passiert ist und wie alles endet.

Ich habe mir Anfangs recht schwer getan mit dem Buch, aber als dann Action aufkam und immer wieder völlig unerwartete Dinge passierten, war ich voll dabei.

Dadurch, dass man alles nur aus Charlies Sicht sieht, fällt es einem tatsächlich sehr schwer zu entscheiden, wer den nun zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Oder wer einfach nur versucht den Winter irgendwie zu überleben.
Das Ganze ist mir einer guten Portion Kritik an Monopolisten gewürzt und zeigt was passiert, wenn sich plötzlich Firmen, die Geld verdienen wollen zum Wohltäter der Menschheit aufschwingen.
Für alle, die abgedrehte Plots und englischen Humor lieben, ist dieses Buch absolut richtig.

Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 19.01.2019

Ein abgefahrener Science-Fantasy, der einem die Kälte in die Knochen kriechen lässt und nicht mehr loslässt

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In einer Welt, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, hat die Eiszeit nie aufgehört. Jedes Jahr versinkt während der Wintermonate alles in Eis, Schnee und Dunkelheit. Selbst die Menschen ziehen sich ...

In einer Welt, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, hat die Eiszeit nie aufgehört. Jedes Jahr versinkt während der Wintermonate alles in Eis, Schnee und Dunkelheit. Selbst die Menschen ziehen sich zurück und halten Winterschlaf – außer die Winterkonsuln. Sie wachen über den Schlaf der Menschen, denn draußen in der Dunkelheit treiben heulende Bestien ihr Unwesen. Hier tritt der junge Charlie seine erste Arbeitsstelle an, und sie entwickelt sich schon bald zu einem Albtraum. Denn wenn Charlie diesen Winter überleben will, muss er wach bleiben. Um jeden Preis … (Klappentext)

❄❄❄❄❄

"Der Feind, das sind weder die Schurken noch Womaden, Aasfresser, Wintersomniasten, Eis-Eremiten,
Megafauna, Nachtwandler, Frostnager oder fleischfressender Kaltschleim -
es ist der Winter.
Um zu überleben, musst du ihn zuallererst respektieren...."
(S. 53)


Stellt Euch vor, die Eiszeit hätte nie geendet. Eis, Schnee und Kälte 365 Tage im Jahr und im Winter fallen die Temperaturen bis zu Minus 50°C. Wenn die Temperaturen nur auf Minus 40°C fallen, spricht man von einem milden Winter. Um diesen Winter zu überstehen muss man sich erstmal ordentlich Fettdepots anfuttern und den Winter dann überschlafen.
Stellt Euch vor alle gehen in dieser Zeit in spezielle Einrichtungen, um zu überwintern....nur Ihr nicht, denn Ihr gehört zu den Wächtern für die Schlafenden. Ihr seid auf Euch gestellt, wach und beginnt doch wie alle anderen zu träumen. Stellt Euch vor die Eiszeit hätte nie geendet.....

"Sie erzählten von wochenlang anhaltenden Blizzards, dicker als Milch,
von in Eis gehüllten Bäumen, die aussahen, als seien sie luftdicht in Glas verpackt.
Von Regen, der gefroren wie tausend Edelsteine vom Himmel fiele und mit dem süßen Klang kleiner Glöckchen auf die Steine prasselte,
von so niedrigen Temperaturen, dass Quecksilber in den Thermometern erstarrte
und die Menschen, die so dumm waren, sich nach draußen zu wagen, binnen Minuten steifgefroren wurden."
(S. 61)


Der Autor hat mit "Eiswelt" einen bizzaren und spannenden Science-Fantasy erschaffen. Eine Welt, die im Hinblick auf unsere eine verkehrte Welt zu sein scheint.
Klimawandel in die entgegengesetzte Richtung, man muss fett sein, um den Winter zu überleben und Winterfell (ausgeprägte Körperbehaarung) ist in und sogar ein Muss. Kinder werden nicht abgetrieben, sondern regelrecht produziert, was für die Gesellschaft eine wichtige Unterstützung bedeutet und je mehr Kinder eine Frau bekommt, umso angesehener ist sie. Man ist legal auf Droge und Träume sind verpönt, da energieraubend. Gleichberechtigung ist Standard und sexistische Machos werden verachtet.

Dieses Kontrakonzept im Hinblick auf unsere Welt hat der Autor auch bei dem ein oder anderen Namen angewandt. So gibt es auch in "Eiswelt" z.B. einen britischen Abenteurer, der einem im TV das Überleben in der Wildnis erklärt. Hier heißt er jedoch nicht Bear Grylls, sondern Gaer Brills und so mancher Name erinnerte mich stark an Monty Python. Es gibt hier z.B. eine Schwester Vulvolia und eine Schwester Placentia.

">>In Jutesäcke eingewickelt und mit Gänseschmalz eingeschmiert mit Minimal-BMI auf Bäumen pennen<<,
schnaubte Lucy bezüglich der Ideen von Gaer Brills.
>>Da wird es den ganzen Winter über Hipster regnen.<<"
(S. 29)


Für Schmunzeln und Lacher wird hier also gesorgt. Dieser Science-Fantasy ist aber nicht nur eine überspitzte Karikatur einer verkehrten Welt, sondern regt auch in gewisser Weise zum Nachdenken an.
Es ist nämlich ebenso eine Klassengesellschaft vorhanden, welche sich jedoch dadurch definiert, dass die einen gut und die anderen schlecht schlafen und die Ersteren dadurch eine höhere Überlebenschance haben. Es gibt Revoluzzer, die diese Gesellschaft und dieses System ablehnen und es gibt Schurken, welche nicht schlafen wollen und die Schlafenden ausrauben.

Gleichzeitig kann man dieses Buch aber auch einfach nur genießen und in eine spannende und fesselnde Story abtauchen, in der man mythischen Wesen und auch Nachtwandlern begegnet. Diese sind den uns bekannten Zombies nicht unähnlich, sind sie doch in gewisser Weise tot und von Hunger getrieben. Trotzdem sind sie ganz anders, denn es sind noch lebende Menschen, denen es beim Überwintern einfach nur paar Gehirnsynapsen zerschossen hat.
Und dann wütet auch noch ein Traumvirus, welches nicht mal vor den Wächtern Halt macht und die Betroffenen in den Wahnsinn treibt.. Wer oder was steckt hinter diesen Träumen und wieso trifft es nur ganz bestimmte Menschen?

Wie Ihr inzwischen sicherlich schon erkennen konntet, gehört dieses Buch zu den etwas komplexeren in diesem Genre. Folglich ist auch eine entsprechende Einführung des Lesers in diese Welt notwendig. Man darf sich also nicht erwarten, dass es gleich von Anfang an Action am laufenden Band gibt. Diese Story benötigt Zeit und das ist auch gut so.

"Wer Morphenox einnahm, brauchte keine Gottheit mehr, die sich in die Träume mischte und über den Schlaf wachte;
die Droge hatte Gott überflüssig gemacht.
Die Heiligenverehrung war vom Spirituellen auf das Pharmazeutische übergegangen...."
(S. 222)


Es wird aus der Sicht von Charlie erzählt und dieser erzählt uns seine Geschichte. Durch ihn lernen wir langsam diese komplexe Welt kennen - wie sie funktioniert, sowie die verschiedenen Charaktere.
Jedes Kapitel wird durch Auszüge aus Hand- und Geschichtsbüchern eingeleitet und Charlie verwendet auch Fußnoten, um etwas näher zu erklären oder auf etwas hinzuweisen. Dies gestaltet sich jedoch in keinster Weise langweilig, was am flüssigen Schreib- und am packenden Erzählstil des Autors liegt.

Doch nicht nur die Story ist skurril und vielschichtig, auch die Charaktere weisen diese Eigenschaften auf, wobei der Autor nicht davor scheut so manche lieb gewonnene Figur über die Klinge springen zu lassen. Für überraschende Wendungen ist hier also ebenso gesorgt und ist nicht nur auf die Charaktere und deren Ableben beschränkt. Charlie ist alles andere als perfekt und stolpert regelrecht und vor allem meist ungewollt von einem Abenteuer in das nächste. Dabei muss er über sich selbst hinauswachsen, seine Ängste bekämpfen und vor allem darf er niemanden trauen. Wer hier auf der guten und wer auf der bösen Seite steht, bleibt hier nicht nur Charlie, sondern auch dem Leser lange unklar. Hier scheint nichts und niemand das zu sein was er vorgibt z u sein. Für welche Seite wird sich Charlie entscheiden?

Die Story beginnt zwar bedächtig, doch mit jeder gelesenen Seite taucht man tiefer in diese Welt ein, bis sie einen verschlingt, einem mit in die Kälte von Eis und Schnee zerrt und nicht mehr loslässt...bis man am Ende angelangt ist.

Fazit:
Mit diesem Buch hält man einen unglaublich packenden, wie auch interessanten Science-Fantasy in den Händen, der alle Eigenschaften besitzt, um mein erstes Jahreshighlight zu werden - komplex, mit viel Liebe zum Detail, abgefahren, vielschichtig und spannend. Diese Attribute weisen die Charaktere ebenso auf, wie auch die Story selbst.
Zudem regt diese verkehrte Welt doch auch zum Nachdenken an und am Ende ist diese Welt gar nicht so spiegelverkehrt wie man anfangs dachte.
Wer auf komplexe Fantasy steht, wird mit diesem Buch also mehr als gut bedient, denn es ist eine abgefahrene Story, die einem die Kälte in die Knochen kriechen lässt und nicht mehr loslässt.

© Pink Anemone (inkl. Bilder, Leseprobe und Autoren-Info)

Veröffentlicht am 17.12.2018

Ein überaus skurriles winterliches Lesevergnügen

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Allgemeines:

Jasper Fforde hat einen neuen Roman geschrieben! Das ist die wichtigste Info dieser Rezension, deshalb wollte ich sie euch gleich vorab mitteilen. Aber nun zum Wesentlichen…

Eiswelt ist ...

Allgemeines:

Jasper Fforde hat einen neuen Roman geschrieben! Das ist die wichtigste Info dieser Rezension, deshalb wollte ich sie euch gleich vorab mitteilen. Aber nun zum Wesentlichen…

Eiswelt ist am 12.11.2018 als Paperback bei Heyne erschienen. Es hat 656 Seiten und ist sowohl haptisch als auch optisch ein Hingucker. Zu dieser Jahreszeit passend kommt es in den Farben klirrender Kälte daher. Auch zum Inhalt hätte das Cover nicht treffender ausgewählt werden können.

Autor Jasper Fforde ist vielen von euch mit Sicherheit ein Begriff. Ich muss gestehen, dass Eiswelt mein Erstling von ihm ist. Auf meiner Leseliste stehen nun aber auch seine anderen Romane. Könnt ihr mir da etwas empfehlen?

Inhalt:

„In einer Welt, die der unseren gar nicht so unähnlich ist, hat die Eiszeit nie aufgehört. Jedes Jahr versinkt während der Wintermonate alles in Eis, Schnee und Dunkelheit. Selbst die Menschen ziehen sich zurück und halten Winterschlaf – außer die Winterkonsuln. Sie wachen über den Schlaf der Menschen, denn draußen in der Dunkelheit treiben heulende Bestien ihr Unwesen. Hier tritt der junge Charlie seine erste Arbeitsstelle an, und sie entwickelt sich schon bald zu einem Albtraum. Denn wenn Charlie diesen Winter überleben will, muss er wach bleiben. Um jeden Preis …“ (Quelle: Heyne Verlag)

Meine Meinung:

Ich war auf der Suche nach Neuerscheinungen, als mir Eiswelt über den Weg gelaufen ist. Da ich noch nie ein Buch von Jasper Fforde gelesen hatte, es aber schon lange vorhabe, war von einer Sekunde auf die andere entschieden, dass ich den neuen Roman lesen muss. Das Zusammenspiel von Cover, Titel und Erscheinungsdatum hat aber ebenfalls eine wichtige Rolle gespielt.

Fforde heißt den Leser sogleich willkommen. In einer skurrilen Parallelwelt, die unserer sehr ähnlich zu sein scheint. Ein entscheidender Unterschied besteht jedoch: Es gibt (bereits) eine durch den fortschreitenden Klimawandel forcierte Eiszeit. Das führt dazu, dass die Menschen sogar Winterschlaf halten. Dieses Vorgehen ist mit so einigen originellen Gefahren und merkwürdig anmutenden Gewohnheiten verbunden. Aber nicht nur das. Auch der Winter selbst hält für die wenigen wachen Überwinterer, die während der eiskalten Jahreszeit alles am Laufen halten, viele Überraschungen bereit. Fforde versteht es, seine Welt langsam zu entfalten. Er lässt den Lesern Zeit, sich an alles zu gewöhnen und die Eiswelt in Ruhe kennenzulernen. Ein sehr weises Vorgehen, vermutlich wären die Informationen sonst eher von überforderndem Charakter.

Dadurch erlangen auch seine Charaktere eine große Tiefe. Während der Lektüre lernt man zudem Charaktere kennen, die ihresgleichen suchen. Allen haftet eine gewisse Seltsamkeit an, die fast schon bizarre Ausmaße annimmt. Protagonist Charlie Worthington schliddert zu Beginn der Handlung in eine für ihn nahezu feindliche Welt und verheddert sich mit jeder Bewegung mehr und mehr in den Konflikten und Machenschaften der Überwinterer. Erst nach und nach wird deutlich, welche Konflikte in dieser Welt überhaupt bestehen und immer, wenn ich kurz vor dem Verzweifeln war, hat Fforde dem in sehr geschickter Art und Weise aufklärend entgegengewirkt. Vor allem zwei weibliche Charaktere haben es mir angetan. Welche das sind, möchte ich euch aber noch nicht verraten. Seid euch gewiss, dass sie alle mehr verbergen als ihr im ersten Moment denkt. Und fast jeder wird euch auf seine ganz einzigartige Art etwas bedeuten, sodass ihr darum fürchten werdet, dass er vom Winter geholt wird…

Es ist also klar: Auf Eiswelt muss man sich einlassen wollen und können. Wenn man das aber getan hat, liest man ein wahrhaftig unterhaltendes Buch, das einen in die Welt des ewigen Eises zu entführen vermag. Was wird Charlie Worthing über die viralen Träume herausfinden? Und was zur Hölle hat es mit dem blauen Buick auf sich? Vielleicht weiß es ja die Gronk…

Fazit:

Ein überaus skurriles winterliches Lesevergnügen.