Cover-Bild Schloss aus Glas (Filmausgabe)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 21.08.2017
  • ISBN: 9783453359680
Jeannette Walls

Schloss aus Glas (Filmausgabe)

Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.

Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2018

Eine außergewöhnliche Familie

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Inhalt:
Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ...

Inhalt:
Jeannette Walls ist ein glückliches Kind: Ihr Vater geht mit ihr auf Dämonenjagd, holt ihr die Sterne vom Himmel und verspricht ihr ein Schloss aus Glas. Was macht es da schon, mit leerem Bauch ins Bett zu gehen oder in Nacht-und-Nebel-Aktionen den Wohnort zu wechseln. Doch irgendwann ist das Bett ein Pappkarton auf der Straße, und eine Adresse gibt es schon lange nicht mehr.
Jeannette Walls berichtet ohne Larmoyanz von ihrer ungewöhnlichen Kindheit in einer Familie, die man sich verrückter nicht vorstellen kann.


Meine Meinung:
Dieses Buch ist absolut berührend.
Man begleitet die Familie Walls auf Reisen - teilt ihre Erfahrungen und Erlebnissen. Die Hochs und die Tiefs.
Scheitern - aber nie als Scheitern anerkennen. Oft auf der Flucht, mit wenig Geld und selten einem richtigen Zuhause, welches sie auch als solches bezeichnen könnten. "Wir türmten ständig, meistens mitten in der Nacht." (ZITAT)

"»Katzen reisen nicht gern!«, erklärte Mom.Wer nicht gern reiste, sei bei unserem Abenteuer fehl am Platze, meinte Dad. Er hielt das Auto an, packte Quixote am Nackenfell und warf ihn aus dem Fenster. Quixote landete mit einem kreischenden Miauen und einem dumpfen Aufprall, Dad gab Gas, und ich brach in Tränen aus." (ZITAT)

Manche Handlungen waren ziemlich heftig und schwer nachvollziehbar, auch wenn die Autorin es mit ihrem herausragenden Schreibstil gemeistert hat, mich sofort in das Geschehen zu bringen. Ich konnte mir die Erzählerin Jeannette
ziemlich gut vorstellen. Sie erscheint mir während des ganzen Buches absolut mutig und scheint nie die Hoffnung aufzugeben,
dass alles gut wird, dass das Leben von einem Tag auf den anderen und der ständige Hunger, die ständigen Umzüge
und ihr trinkender Vater halb so schlimm sind.

Was mir auch wahnsinnig gut gefällt ist, dass die Autorin diese Leichtigkeit, die das Reisen für diese Familie ist, absolut
authentisch schildert. Die (wenigen) Sachen packen und in ein weiteres Abenteuer stürzen.

Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es war ergreifend und ein idealer Abschluss des Buches.

Da ich das Buch so toll fand, werde ich mir auch demnächst den Film auf DVD bestellen und ich bin auf die Umsetzung bereits sehr gespannt.

Absolute Leseempfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 10.02.2018

Erschütternd

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Erschütternd


Jeannette Walls schreibt in diesem autobiografischen Roman über ihr armseliges Aufwachsen.

Ihre Eltern sind beide intelligente Menschen, ihre Mutter ist Künstlerin und ausgebildete Lehrerin, ...

Erschütternd


Jeannette Walls schreibt in diesem autobiografischen Roman über ihr armseliges Aufwachsen.

Ihre Eltern sind beide intelligente Menschen, ihre Mutter ist Künstlerin und ausgebildete Lehrerin, ihr Vater hat Gelegenheitsjobs und lebt seine Träume, wie etwas zu erfinden. Die Jobs verliert er schnell, weil er aufbrausend ist und gerne trinkt.

Aber die Eltern haben sich nun mal zu diesem "freien Leben" entschlossen, wettern gegen das Establishment und der Vater erklärt in seinen lichten Momenten die Welt. Die Kinder bekommen Weihnachtsgeschenke, die andere Kinder niemals erhalten können.

Weil sie und ihre drei Geschwister wegen der vielen Umzüge in immer schlechtere Bruchbuden nicht regelmäßig zur Schule können, werden sie in der Zwischenzeit daheim unterrichtet. Als Jeannette eingeschult wird, kann sie bereits lesen.

Sie ist ein glückliches und kluges Kind, setzt sich in der Schule gegen die Anfeindungen anderer Kinder mit Hilfe ihres kleineren Bruders durch und ihr Vater verspricht, ihr ein Schloss aus Glas zu bauen.

Es ist erschütternd, mitzuerleben, dass es der Mutter egal ist, ob ihre Kinder etwas zu essen bekommen, umso schlimmer, dass sie den Kindern heimlich Schokolade vorenthält, die sie dann isst. Die Kinder wühlen heimlich die Mülleimer durch, wenn niemand zuschauen kann.

Eigennützig leben die Eltern, haben nur kluge Sprüche auf Lager, wenn z.B. kein Wasser da ist oder die Treppe einbricht, und je älter die Kinder werden, umso klarer sehen sie ihre Zukunft, die sie dann auch umzusetzen versuchen.

Mich haben die Aufzeichnungen von Jeannette Walls an früher erinnert, als in der Umgebung Familien untergebracht waren mit Kindern, die schmutzig waren und mit hungrigen Augen uns anderen Kindern hinterhergesehen haben. Ich habe mir viel zu wenig Gedanken darüber gemacht. "Das sind Zigeuner, die sind dreckig, mit denen dürft ihr nicht spielen", so und anders hieß es, als seien diese Menschen mit einer ansteckenden Krankheit infiziert.

Dieses Buch hat mich erschüttert zurückgelassen, ich werde sicher noch länger daran denken und meine Augen offen halten.

Veröffentlicht am 01.02.2018

Schloss aus Glas

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Jeannette wächst gemeinsam mit drei Geschwistern in den USA auf. Ihr Vater ist alkoholkrank und die Mutter hat eine psychische Erkrankung. Gemeinsam sind sie nicht in der Lage sich ausreichend um ihre ...

Jeannette wächst gemeinsam mit drei Geschwistern in den USA auf. Ihr Vater ist alkoholkrank und die Mutter hat eine psychische Erkrankung. Gemeinsam sind sie nicht in der Lage sich ausreichend um ihre Kinder zu kümmern, wodurch diese verwahrlosen und schon früh auf sich selbst gestellt sind. Dennoch versuchen die Eltern immer wieder für ihre Kinder da zu sein und sind bemüht ihre Elternrolle gut zu meistern. Dies ist allerdings schwer, wenn es weder Essen noch Spielsachen gibt und regelmäßig in einer Nacht und Nebel Aktion der Wohnort gewechselt werden muss.


Jeannette Walls erzählt sehr ausführlich von ihren frühesten Kindheitserinnerungen (ab circa ihrem dritten Lebensjahr) bis zu ihrer Selbstständigkeit und Abnabelung von den Eltern. Die Ereignisse sind bildlich und ergreifend beschrieben und sie schafft es ihre Angehörigen lebendig und authentisch zu beschreiben. Als Leser kann man sich die Szenen bildlich vorstellen und ist umso schockierter, dass diese auf einer wahren Begebenheit basieren.


Jeannette Walls erzählt sehr berührend wie sie ihre Kindheit mit einem alkoholkranken Vater und einer psychisch kranken Mutter verbracht hat. Einerseits zeigt sie die fürsorglichen und liebevollen Seiten ihrer Eltern auf, andererseits waren sie aufgrund ihrer Erkrankungen nicht oft in der Lage diese zu zeigen und haben ihre Kinder stark vernachlässigt (sowohl körperlich als auch seelisch).


Jeannette Walls verdient den größten Respekt, dass sie ihre Geschichte aufgeschrieben und auch schockierende Details und traumatische Ereignisse nicht ausgelassen hat. Besonders berührt hat mich, dass Jeannette und zwei ihrer Geschwister einen Weg für sich gefunden haben mit ihrer schweren und traumatischen Vergangenheit umzugehen, wohingegen die jüngste Schwester scheinbar daran zerbrochen ist.


Das „Schloss aus Glas“ wird mich noch länger beschäftigen und ich werde noch öfter über den Inhalt nachdenken. Obwohl die Kinder Hunger, Obdachlosigkeit, sexuellen Missbrauch, schwer kranke Eltern, keine stabilen Beziehungen oder Freundschaften,… erlebt haben, hat man beim Lesen doch den Eindruck, dass Jeannette im Großen und Ganzen ihre Kindheit als glücklich empfindet und ihre Eltern trotz allem liebt.


FAZIT:


„Schloss aus Glas“ ist literarisch kein Meisterwerk, konnte mich allerdings so stark berühren, wie es selten ein Buch schafft. Ich vergebe daher 5 Sterne und freue mich auf den Film!

Veröffentlicht am 22.01.2018

Autobiografische Romanerzählung

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Jeannette Walls erzählt in ihrem Roman die Lebensgeschichte ihrer Familie, die eher ein Vagabundenleben jahrelang Aufrecht erhielt. Ein Leben mit Höhen und Tiefen, mit Prinzipien und Freiheiten, mit Einschränkungen ...

Jeannette Walls erzählt in ihrem Roman die Lebensgeschichte ihrer Familie, die eher ein Vagabundenleben jahrelang Aufrecht erhielt. Ein Leben mit Höhen und Tiefen, mit Prinzipien und Freiheiten, mit Einschränkungen und Ideen. Relativ früh im Kindesalter zog Jeannette mit ihren Eltern Rex und Rose Mary Walls und ihrer älteren Schwester Lori – gezwungener Maßen wegen eines Hausbrandes – von Ort zu Ort. Rex Walls verdiente sich das Geld durch Gelegenheitsjobs im Bergbau und wissenschaftlichen Experimenten. Rose Mary wurde zur Lehrerin ausgebildet, worauf deren Mutter damals bestand, aber sie arbeitete mit Unterbrechungen im Beruf als Lehrerin, denn sie verbrachte lieber Zeit mit Malerei. Ihr Traum war immer ein eigenes Kunstatelier, was ihr Mann von Zeit zu Zeit in kleinen Schritten unterstützte. Lange Zeit lebte die Familie – mittlerweile kamen noch Kinder Brian und die Nachzüglerin Maureen hinzu – in einem alten Auto. Sie wohnten, schliefen und fuhren mit dem Auto von Ort zu Ort, oder blieben irgendwo in der amerikanischen Wüste stehen. Mal ging der Sprit aus, mal ging das Geld aus, mal gab es keine Lebensmittel. Ein Leben in der Anarchie. Dennoch versuchten Rex und Rose Mary ihre Kinder anständig und selbstbewusst zu erziehen. Dafür, dass die Kinder mehr oder weniger auf der Straße lebten, erhielten sie eine gute allgemein bildende Erziehung ihrer Eltern.
Jeannette Walls erzählt ihre Familiengeschichte aus ihrer Perspektive, wie sie ihre Kindheit erlebt hat, und wie ihr Leben im jungen Erwachsenenalter fortschritt. Ihr Leben und das ihrer Eltern und Geschwister wurden stark geprägt durch vielschichtige Erlebnisse und Lebensumstände, aber auch durch Höhen und Tiefen, die vor allem durch ihre Eltern verursacht wurden. Ihre Eltern waren/ sind einerseits liebenswürdig, aber auch andererseits vernachlässigende Eltern gewesen. Sie haben ihre vier Kinder einem genügsamen – zum Teil armen - Leben ausgesetzt. Aber dennoch war ihnen wichtig, dass ihre Kinder eine gute Ausbildung bekommen. Rex Walls hatten von Zeit zu Zeit alkoholische Probleme und seine Frau eher hippieähnliche Ambitionen, wobei ihre Malerei ihr wichtiger war als ihre Kinder. Teilweise konnten Rose Marys Mutter finanziell weiterhelfen, so dass die Kinder nicht verhungern mussten. Man kann betonen, dass die Kinder bestärkt aus diesem Elterndasein hervor gingen. Allerdings litt am meisten die jüngste Tochter Maureen unter dieser Erziehung.
Dieser Roman faszinierte mich soweit, dass ich nun demnächst auch den Film gerne ansehen möchte. Woody Harrelson spielt den Vater Rex Walls, und Naomi Watts spielt die Mutter Rose Mary Walls. Eine emotionale und teilweise intelligente und humorvolle Familiengeschichte.

Veröffentlicht am 21.11.2017

Erschütternd, berührend und gleichzeitig faszinierend

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Im Roman „Schloss aus Glas“ schildert die US-Amerikanerin Jeannette Walls ihre Lebensgeschichte. Zig-mal sind ihre Eltern mit den Geschwistern in deren Kindheit und Jugend innerhalb der USA umgezogen. ...

Im Roman „Schloss aus Glas“ schildert die US-Amerikanerin Jeannette Walls ihre Lebensgeschichte. Zig-mal sind ihre Eltern mit den Geschwistern in deren Kindheit und Jugend innerhalb der USA umgezogen. Der Traum des Vaters der Autorin ist es, ein Schloss aus Glas zu bauen, umfangreiche Pläne dazu arbeitet er im Laufe der Jahre aus. Doch stattdessen übernachtet die Familie sogar zunächst gelegentlich unter freiem Himmel oder im Pkw, später meistens in irgendwelchen Bruchbuden. Jedes Mal, wenn die Verwahrlosung der Kinder auffällt und das Sozialamt auf die Familie aufmerksam wird oder der Vater Ärger mit Arbeit und Kumpel hat, packt die Familie kurzfristig ihre wenigen Habseligkeiten und sucht sich einen neuen Aufenthaltsort. Je älter Jeannette und ihre Geschwister werden desto deutlicher wird ihnen, dass sie sich von der Familie lösen müssen, um der Armut zu entkommen und ihren eigenen Zielen nachzugehen. Es kristallisiert sich immer mehr ein eigener Traum heraus: New York und er rückt in greifbare Nähe …

Jeannette Walls schildert ihre Lebensgeschichte ohne Mitleid schüren zu wollen. Sie ist 1960 geboren worden. Ihre Eltern sind Freigeister, ihre Mutter ist Lehrerin, betrachtet sich aber als Künstlerin im Bereich Kunst und Schriftstellerei, die jedoch für ihre Werke keine Käufer findet. Der Vater ist ebenfalls intelligent, verfällt aber immer mehr dem Alkohol und vertritt vehement seine Meinung. Immer wieder denken sich die Eltern ungewöhnliche Spiele und Aktionen aus, die die Kinder zu schätzen wissen und glücklich dabei sind. Doch die Familie lebt von der Hand in den Mund. Beide Elternteile sind sehr kreativ wenn es darum geht ihren Kindern nicht nur die Welt, sondern auch ihre Lebenssituation zu erklären. Laissez-faire ist angesagt.

Ich habe beim Lesen manches Mal im Stillen meinen Kopf geschüttelt, denn es ist oft kaum zu glauben, wie schwierig der Kampf ums Essen für die Kinder war, weil die Eltern ihre eignen Ansprüche stellten. Probleme gab es natürlich auch damit, Freunde zu finden. Denn die Geschwister galten als „Schmuddelkinder“, weil es meistens an Wasser zum Waschen fehlte und am Strom zum Heizen. Vorwürfe der Autorin gegen ihre Eltern fehlen weitestgehend, weil beide Eltern psychisch krank sind beziehungsweise waren. Das Handeln der Eltern ist daher kaum nachvollbar. Jeannette Walls sieht gute Seiten in dem Abenteuer, von einem Ort zum nächsten zu ziehen, ebenso wie die Nachteile einer alltäglichen Routine. Es bestand immer ein großer Familienzusammenhang vor allem bei den Geschwistern, deren größte Sorge es war, in unterschiedlichen Pflegefamilien untergebracht zu werden, wenn sie von der Fürsorge aufgegriffen würden. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft haben die Geschwister nie aufgegeben.

Die Geschichte ist erschütternd und berührend und fasziniert doch gleichzeitig durch die ungewöhnliche Lebensweise. Der Roman wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. „Schloss aus Glas“ ist ein Buch, das ich jedem zum Lesen empfehle, der an tragischen Lebensgeschichten interessiert ist.