Cover-Bild So gehn wir denn hinab
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 12.09.2024
  • ISBN: 9783956146008
Jesmyn Ward

So gehn wir denn hinab

Ulrike Becker (Übersetzer)

Ein so gewaltiger wie zärtlicher Roman, der von den Schrecken der Sklaverei erzählt und von Annis, einer jungen Frau, die in sich die Stärke, Zuversicht und — Widerstandskraft findet, um sich selbst zu befreien. Annis wird in Sklaverei geboren. Als sie noch ein Kind ist, verkauft ihr Vater, der Plantagenbesitzer, ihre Mutter und, ein paar Jahre später, auch sie an die Sklavenhändler. Von den Reisplantagen South Carolinas treiben sie Annis und ihre Mitgefangenen zu den Sklavenmärkten von New Orleans. Aneinander gekettet und der Brutalität ihrer Aufseher sowie den Naturgewalten ausgesetzt, kämpfen sich die Geschundenen Hunderte Kilometer durch ein erbarmungsloses Land. Die »Lady«, die Annis schließlich kauft, ist für ihre Grausamkeit und Willkür gefürchtet. Auf ihrer Zuckerrohrplantage muss Annis fortan schuften und jeder Funke von Widerstand wird hart bestraft. Trost und Hoffnung findet Annis in der Liebe ihrer Mutter, die sie immer noch im Herzen trägt, und in der Erinnerung an die Geschichten, die ihre Mutter ihr von ihrer Großmutter Aza erzählte, einer afrikanischen Kriegerin. Sie handeln von einer Welt jenseits der gnadenlosen Wirklichkeit, einer Welt voller Mythen und Geister; aus ihnen schöpft Annis die Kraft, sich ihren Peinigern zu widersetzen, und den Willen, sich aus der Sklaverei zu befreien. Als sie auf Bastian trifft, der mit einer Gruppe der Sklaverei entkommener Frauen und Männer in der Wildnis Louisianas lebt, nimmt der Gedanke an Flucht immer konkretere Gestalt an und Annis entschließt sich, für ein Leben in Freiheit alles zu riskieren.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2025

Ein poetischer Roman über die Grausamkeit der Sklaverei und eine schmerzhafte Emanzipation

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Arese, genannt Annis, kennt in ihrem jungen Leben nichts als Leibeigenschaft. Geboren in der Sklaverei, wie schon ihre Mutter scheint ihr Schicksal vorbestimmt. Als erst ihre Mutter und dann auch sie verkauft ...

Arese, genannt Annis, kennt in ihrem jungen Leben nichts als Leibeigenschaft. Geboren in der Sklaverei, wie schon ihre Mutter scheint ihr Schicksal vorbestimmt. Als erst ihre Mutter und dann auch sie verkauft wird und sich mit den Sklavenhändlern auf eine gefährliche, unbarmherzige Reise zum Sklavenmarkt machen muss, wird deutlich, dass es immer noch schlimmer kommen kann. Doch gleichzeitig weckt, neben all dem Leid, das Annis dabei erfährt, der Schmerz und die Ungerechtigkeit, ungeahnte Kräfte und einen Überlebens- und Freiheitswillen in ihr. Dieser ist eng Verbunden mit der Entdeckung ihrer Vorfahren und deren Geistern, die ihr in Erschöpfungs- und Schmerzträumen immer wieder beginnen zu erscheinen. Wird ihr dieser Befreiungsschlag gegen alle Wahrscheinlichkeit und ihr scheinbar vorbestimmtes Schicksal gelingen? Und zu welchem Preis?

So gehn wir denn hinab ist das Porträt einer jungen Frau, die den Weg aus Gewalt, Erniedrigung und Abhängigkeit sucht, obgleich dies fast alles ist, was sie seit ihrer Geburt kennt und eine ebenso erschütternde wie eindringliche Geschichte der Sklaverei mit all ihren Grausamkeiten und Schrecken. Ward gelingt es nachvollziehbar darzustellen, was dies für das einzelne Individuum konkret bedeutet, mit allen beinahe unbeschreiblichen Implikationen für die physische und psychische Existenz eines Menschen. Dies ist schon beim Lesen nicht immer leicht auszuhalten und gerade dies macht die Zeilen umso wichtiger.

Ab dem zweiten Drittel des Buchs dominieren sehr stark übernatürliche Phänomene und Geister der Vorfahrinnen Areses, in denen die junge Frau Trost und Hilfe sucht, die Handlung. Auch wenn ich diesen Impuls nachvollziehen kann, war für mich der Raum, den dies in der Geschichte einnimmt zu viel und auch oft verworren. Denn die Beziehung zu den Geistern ist keinesfalls nur positiv, sondern immer wieder und das bis zum Ende durch Ambivalenz geprägt. Da ich selbst keinen Zugang zu derartigen Phänomenen habe, konnte mich leider dieser Aspekt, der weite Teile des Romans prägt, nicht erreichen.

Die Sprache ist durchweg sehr poetisch und setzt so einen seltsamen Kontrast zur Härte der dargestellten Grausamkeiten.

So gehn wir denn hinab ist ein sprachlich ungewöhnlich sanftes Buch mit umso schmerzhafterem Inhalt. Aufbau, Umsetzung und Sprache kommen für mich jedoch nicht an beispielsweise James von Percival Everett heran. Trotzdem ist die Geschichte um Annis ein wichtiger Roman, der den Schrecken der Sklaverei ein Gesicht gibt!

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Veröffentlicht am 31.10.2024

Ein sehr ernstes Thema, was leider durch ein zu viel an Magie aufgeweicht wird

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Arese ist eine Sklavin und als ihr Herr sie verkauft, muss sie gefesselt an andere Leidensgenossen den langen Weg nach New Orleans antreten, wo sie an einen neuen Besitzer veräußert werden soll. Arese ...

Arese ist eine Sklavin und als ihr Herr sie verkauft, muss sie gefesselt an andere Leidensgenossen den langen Weg nach New Orleans antreten, wo sie an einen neuen Besitzer veräußert werden soll. Arese tröstet sich auf dem Weg und auch bei ihrer neuen und grausamen Besitzerin mit ihrem Geisterglaube. Ihr erscheint der Regengeist in Gestalt ihrer Mutter aber auch zur Erde hat sie Kontakt. Die Gespräche mit dem Regen nehmen zum Teil sehr lange Passagen ein - wahrscheinlich blendet Arese so die schreckliche Realität aus. Aber diese Stellen waren für mich sehr ermüdend geschrieben.
Von den eigentlichen traurigen Schicksalen der Sklaven erfährt man gefühlt nur nebenher. Also wen Geisterglauben und Mystik nicht schrecken, der könnte begeistert sein. Für die rationalen Gemüter ist es eher ein bisschen zu viel des Übersinnlichen.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Wichtige Thematik - nicht ansprechende Umsetzung

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Klappentext:

„Annis wird in Sklaverei geboren. Als sie noch ein Kind ist, verkauft ihr Vater, der Plantagenbesitzer, ihre Mutter und, ein paar Jahre später, auch sie an die Sklavenhändler. Von den Reisplantagen ...

Klappentext:

„Annis wird in Sklaverei geboren. Als sie noch ein Kind ist, verkauft ihr Vater, der Plantagenbesitzer, ihre Mutter und, ein paar Jahre später, auch sie an die Sklavenhändler. Von den Reisplantagen South Carolinas treiben sie Annis und ihre Mitgefangenen zu den Sklavenmärkten von New Orleans. Aneinander gekettet und der Brutalität ihrer Aufseher sowie den Naturgewalten ausgesetzt, kämpfen sich die Geschundenen Hunderte Kilometer durch ein erbarmungsloses Land. Die »Lady«, die Annis schließlich kauft, ist für ihre Grausamkeit und Willkür gefürchtet. Auf ihrer Zuckerrohrplantage muss Annis fortan schuften und jeder Funke von Widerstand wird hart bestraft. Trost und Hoffnung findet Annis in der Liebe ihrer Mutter, die sie immer noch im Herzen trägt, und in der Erinnerung an die Geschichten, die ihre Mutter ihr von ihrer Großmutter Aza erzählte, einer afrikanischen Kriegerin. Sie handeln von einer Welt jenseits der gnadenlosen Wirklichkeit, einer Welt voller Mythen und Geister; aus ihnen schöpft Annis die Kraft, sich ihren Peinigern zu widersetzen, und den Willen, sich aus der Sklaverei zu befreien. Als sie auf Bastian trifft, der mit einer Gruppe der Sklaverei entkommener Frauen und Männer in der Wildnis Louisianas lebt, nimmt der Gedanke an Flucht immer konkretere Gestalt an und Annis entschließt sich, für ein Leben in Freiheit alles zu riskieren.“





Fazit:

An Grausamkeit ist das Buch kaum zu überbieten - wirklich harter Tobak! Für all das Leid fehlen mir die Worte. Der Umgang ist in keinster Weise menschlich. Einfach nur schrecklich!



Zwar hat das Buch nicht so viele Seiten, doch so wirklich vorwärts kam ich nur langsam voran. Zum einen lag es (meiner Meinung nach) an den Beschreibungen, dem Sprachstil sowie an den Begegnungen mit Aza (mystischer Part). Ich versuchte dahinter zu blicken aber es fiel mir schwer. Dieser Teil fordert mich sehr heraus … gefiel mir leider auch nicht so gut. Glücklich gestimmt hat mich Bastians Eintritt.



Das Leid, die Brutalität und die Erniedrigungen sind nach wie vor hart. Zum Teil las ich diese Stellen mit einem Kloß im Hals. Leider nur eine beschränkte Weiterempfehlung.


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Veröffentlicht am 10.10.2024

Die Grausamkeiten der Sklaverei

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Im Mittelpunkt der Handlung steht Annis ,die in der Sklaverei geboren wird. Bereis in der frühsten Kindheit muss sie die Trennung von ihrer Mutter verkraften.Sie wird an die „Lady“ verkauft, welche besonders ...

Im Mittelpunkt der Handlung steht Annis ,die in der Sklaverei geboren wird. Bereis in der frühsten Kindheit muss sie die Trennung von ihrer Mutter verkraften.Sie wird an die „Lady“ verkauft, welche besonders für ihre enorme Grausamkeit gefürchtet ist.So muss auch Annis von früh bis spät schuften und ist immer der Willkür ihrer Besitzerin ausgeliefert.Einzig die Flucht in eine Geisterwelt, in welcher sie ihren Vorfahren begegnet ,hilft ihr ,das schwere Los zu ertragen.Die Begegnung mit Bastian führt zu einer Wende in ihrem Leben.

Meine Meinung:

Am Anfang war ich sehr begeistert von dem Buch und ließ mich von dem lyrischen Schreibstil mitreißen.Zwar war es keine leichte Kost ,bedingt durch die unsäglichen Grausamkeiten,die schonungslos das Elend der Menschen darlegten.So konnte ich auch gut verstehen,dass sich die Protagonistin in eine Scheinwelt zurückzog,um ihr schweres Schicksal zu ertragen.Im Verlauf der Geschichte, nahm der mystische Teil einen immer größeren Rahmen ein, der die Realität so stark in den Hintergrund drängte,dass es mir deutlich zuviel wurde.

So hat der realistische Teil der Geschichte, der mich sehr begeistert hat, immer mehr an Bedeutung verloren, was ich sehr schade fand. Leider kann ich deshalb für eine, vom Thema her großartige Geschichte, nur drei Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Eher enttäuschend

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Annis ist die Tochter einer schwarzen Sklavin und deren weißer Sire, der sie vergewaltigt und misshandelt hatte. Die beiden werden verkauft und an unterschiedliche Orte verbracht. Auch Sali, die Geliebte ...

Annis ist die Tochter einer schwarzen Sklavin und deren weißer Sire, der sie vergewaltigt und misshandelt hatte. Die beiden werden verkauft und an unterschiedliche Orte verbracht. Auch Sali, die Geliebte von Anni muss mit, kann sich aber befreien. Etwa ab da beginnt die Protagonistin, mit Wahnvorstellungen, vllt. sogar einer Schizophrenie in Form von "Göttern des Wassers" usw.).

Diese Reise in Ketten ist lebensgefährlich. Annis wird an die Lady einer Zuckerrohrfarm verkauft und flieht am Ende.

Die Einbildungen geben ihr wahrscheinlich die nötige Kraft zum Überleben, diese werden mir aber im letzten Drittel zu viel. Stattdessen hätte ich mir lieber etwas mehr Historischeres gelesen. Anni ist quasi verrückt geworden, um sich vor der Realität zu schützen🤔

Der Schreibstil ist schön und bildhaft. Dennoch habe ich in den Buchcommunities usw. so viel Werbung gesehen, dass ich wohl darauf reingefallen bin, denn meine Erwartungen waren dadurch offenbar zu hoch 🫤

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