Cover-Bild Der freie Vogel fliegt, Band 2
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24,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Chinabooks E. Wolf
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons
  • Genre: Weitere Themen / Mangas, Manhwa
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 01.04.2018
  • ISBN: 9783905816730
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Jidi

Der freie Vogel fliegt, Band 2

Mittelschuljahre in China
Band 2 der Reihe "Der freie Vogel fliegt / Mittelschuljahre in China"
Martina Hasse (Übersetzer), Ageng (Illustrator)

„Jedes junge Mädchen kann in den Figuren in dieser Geschichte sich selbst wiederfinden.“ - Satonaka Machiko, berühmte japanische Mangaka, über „Der freie Vogel fliegt“

Es war einst ein junges Mädchen, das war so gewöhnlich, dass es einem in einer Menschenmenge niemals auffallen würde, sein Name war Lin Xiaolu.
Sie fürchtete sich davor, mit anderen Menschen Umgang zu haben, deshalb errichtete sie um sich herum eine imaginäre kleine Welt, und baute darum herum als Schutz eine imaginäre Verteidigungsmauer, darin versteckte sie sich und spähe verstohlen in die Welt da draussen hinaus, nichts hätte sie dazu bringen können, ihre Festung zu verlassen.
Aber weil sie insgeheim für einen Jungen an ihrer Schule schwärmte, ungemein in ihn verknallt war, wagte sie schliesslich einen Schritt in die reale Welt hinein. Ihre Verteidigungsmauer stürzte dabei in sich zusammen, ohne dass sie etwas gemerkt hätte.
Sie verfolgte den Jungen heimlich, und er führte sie zu einem seltsamen kleinen Laden, dort lernte sie einen vielgereisten schrulligen Ladenbesitzer kennen. Sie wurde von einer als ungezogene Rowdies und Schulschwänzer berüchtigten Clique von Mitschüler geohrfeigt: eine Schülerin, vor der sie sich gefürchtet hatte, wurde zu ihrer Sitznachbarin - und später besten Freundin -, und sie erfuhr unerwartet von deren aller Lebensgeschichten. Die Welt da draussen ist also schliesslich doch nicht so übel, oder?

Über die Reihe Der freie Vogel fliegt

Jidi und Ageng gehören in China zu den wichtigsten Comic-Künstlerinnen ihrer Generation. Für die Reihe Dianjiao zhangwang, die unter dem Titel „Der freie Vogel fliegt“ ab 2018 bei Chinabooks.ch in einer Übersetzung von Martina Hasse in deutscher Sprache erscheint, spannen die beiden im Team zusammen: Jidi als Szenaristin, von Ageng stammen die Bilder.
In Der freie Vogel fliegt erzählt Jidi über die zentrale Figur in der Geschichte, ihr fiktives Alter Ego der Lin Xiaolu, eine semi-autobiographische Geschichte über das Heranwachsen einer Gruppe von Jugendlichen in der westchinesischen Stadt Chengdu in den 90er Jahren.

Die Reihe hat in China, Japan und Korea die wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Comic/Graphic Novel erhalten, u.a. den Japan International Manga Award, den ICC Comic Award aus Südkorea und den China Animation & Comic Competition Golden Dragon Award.

Sehr realistisch erfährt man in der Reihe von den seelischen Nöten und Sorgen chinesischer Heranwachsender. Die Autorinnen greifen auch schwierige Themen auf, wie Aufwachsen als Scheidungskind, Mobbing in der Schule, massiver Schuldruck und Prüfungsstress, die manchmal in Suiziden enden, die Entfremdung zwischen den Jugendlichen und den Erwachsenen, in der chinesischen Gesellschaft tabuisierte frühe Liebesbeziehungen zwischen Jugendlichen, der erste grosse Liebeskummer, heimliche Abtreibungen.

Trotz der Schwere mancher Themen spürt man die Lebenslust und den Lebenshunger der Jugendlichen. Lin Xiaolu sammelt Lebenserfahrungen und entwickelt sich im Verlauf der Geschichte von einer Aussenseiterin und grauen Maus zu einer reifen Persönlichkeit, die ihr Leben selbst in die Hand nimmt.

Die bei Chinabooks erscheinende Ausgabe ist zweisprachig Deutsch-Chinesisch und enthält am Ende des Buches detaillierte Vokabellisten, damit eignet sich die Reihe auch hervorragend als Lektüre für fortgeschrittene Chinesischlerner.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2018

Xiaolu wächst über sich hinaus

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„Der freie Vogel fliegt“ ist eine Comic-Reihe mit (mindestens) sechs Bänden, in der ein 16-jähriges Mädchen namens Xiaolu die Hauptrolle spielt. Mir gefällt der chinesische Comic (bzw. Manhua) sehr gut, ...

„Der freie Vogel fliegt“ ist eine Comic-Reihe mit (mindestens) sechs Bänden, in der ein 16-jähriges Mädchen namens Xiaolu die Hauptrolle spielt. Mir gefällt der chinesische Comic (bzw. Manhua) sehr gut, daher will ich nun hier auch den zweiten Band kurz besprechen.

Die Geschichte von Xiaolu geht weiter. Nachdem in Band 1 vor allem die Scheidung der Eltern und die schlechte schulische Leistung thematisiert wurden, wird Xiaolu nun langsam erwachsener.

Xiaolus Ausflüge in die Welt der Fantasie sind keine Fluchten mehr aus der Realität, zumindest nur noch selten. Es sind inzwischen daraus Verhaltens-Taktiken geworden. Die braucht sie auch, denn immer noch schwärmt sie für einen Jungen, traut sich aber nicht, ihn anzusprechen. Da braucht es schon Taktiken, um ihn ja nicht ansprechen zu müssen…

Im zweiten Band stehen die neuen Freundinnen Xiaolus im Vordergrund. Sie bringen Xiaolu immer wieder dazu, über sich hinauszuwachsen, sich anderen gegenüber zu öffnen.

Veröffentlicht am 02.05.2018

Ein Muss für jeden Fan des 1. Bands "Der freie Vogel"

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"Der freie Vogel fliegt" Band 2 ist der Nachfolger des gleichnamigen 1. Bands und definitiv lesenswert, wenn man wie ich ganz begeistert von Band 1 war und es kaum erwarten konnte, das 2. zu lesen. Daher ...

"Der freie Vogel fliegt" Band 2 ist der Nachfolger des gleichnamigen 1. Bands und definitiv lesenswert, wenn man wie ich ganz begeistert von Band 1 war und es kaum erwarten konnte, das 2. zu lesen. Daher definitiv zusammen bestellen, insbesondere, da beide zwingend aufeinander aufbauen, man nicht unbedingt alles logisch nachvollziehen kann, wenn man den 1. Band nicht kennt (was ja manchmal bei anderen Bücherbänden möglich ist, weil der Autor dann die wichtigsten Eckdaten kompakt in den Anfang von dem fortsetzenden Band einbezieht).

Veröffentlicht am 10.09.2018

Eine aufschlussreiche Comic-Reihe über das Schulsystem Chinas.

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Die Reihe "Der freie Vogel fliegt" basiert auf dem gleichnamigen Roman der Autorin Jidi und hat starke autobiographische Züge. Die Reihe ist durchgehend farbig illustriert und beinhaltet sowohl die deutsche, ...

Die Reihe "Der freie Vogel fliegt" basiert auf dem gleichnamigen Roman der Autorin Jidi und hat starke autobiographische Züge. Die Reihe ist durchgehend farbig illustriert und beinhaltet sowohl die deutsche, als auch die chinesische Version. Wer mehr über das chinesische Schulsystem erfahren möchte, sollte sich diese Reihe einmal näher anschauen.

Jidi, die eigentlich Yale Zu heißt, ist eine bekannte chinesische Künstlerin und Autorin. 2004 debütierte sie mit ihrem ersten Buch "Mein Weg". Bisher sind bereits 32 Bücher von ihr veröffentlich worden, einige von ihnen wurden ins französische übersetzt. Jidi ist als Bilderbuch- und Graphic-Novel Künstlerin tätig, schreibt aber auch Romane und ist Designerin und Redakteurin.
Ageng (auch hier handelt es sich um einen Künsternamen) ist ebenfalls in China sehr bekannt. Sie arbeitet als Illustratorin und Zeichnerin im Bilderbuch- und Comicbereich. Außerdem unterrichtet sie an einer Kunstschule. Sie erhielt sowohl in China als auch im Ausland diverse Auszeichnungen. An der 6-teiligen Comic-Reihe "Der freie Vogel fliegt" arbeitete Ageng über zehn Jahre lang.

Die Comic-Reihe "Der freie Vogel fliegt" erschien in China unter dem Titel "Standing on your tiptoe" und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jidi. Die Reihe behandelt die Mittelschuljahre in China und die typischen Probleme Jugendlicher während dieser Zeit.

Band 2 führt die Geschichten der Nebenprotagonisten näher aus. Lin Xiaolu, die eigentlich sehr menschenscheu ist, beginnt Freundschaften zu knüpfen. Die Handlung rückt etwas vom Schulwesen ab und in das Privatleben der Jugendlichen hinein. Die verschiedenen zwischenmenschlichen Beziehungen werde durch Lin Xiaolus Augen näher beleuchtet, ihre Phantasie macht aus tristem, grauem Alltag immer wieder farbenprächtige Situationen.

Lin Xiaolu hat sich wirklich witzige Überlebensstrategien für die zwischenmenschlichen Interaktionen angeeignet. Diese werden bildlich und farbenfroh dargestellt und erscheinen uns manchmal sogar eher als ungewöhnlich und peinlicher, als die eigentliche Situation, aus welche Lin Xiaolu gerade fliehen möchte.
Der enorme schulische Leistungsdruck in China war mir zwar bekannt, die Ausmaße aber dennoch nicht bewusst. Die ständige abendliche Stillarbeit, die Sitzordnung nach Leistung (gut vorne, schlecht hinten), und die allgemein sehr öffentliche Behandlung der Klausurergebnisse sowie die Zurschaustellung von Erfolg und Versagen setzen sie Kinder unter einen enormen Druck, dem einige nicht gewachsen sind. Auch die Eltern erwarten immer nur gute Ergebnisse und gleichzeitig honorieren sie gute Noten nicht, sondern weisen immer wieder daraufhin, was noch besser wäre. Das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern scheint größtenteils stark gestört zu sein und von Misstrauen und Lügen dominiert.

Die Schriftgröße ist in der deutschen Übersetzung leider recht klein geraten, was bei mir, neben dem starken Eigengeruch der bunt bedruckten Seiten, leider für Kopfschmerzen gesorgt hat. Deswegen gibt es für das Lesevergnügen einen Stern Abzug.
Die Buchreihe gibt auf eine behutsame aber auch sehr offene Weise Aufschluss über das chinesische Schulsystem und verschiedene gesellschaftliche Konventionen. Der autobiographische Charakter lässt darauf schließen, dass die Ereignisse nicht aus der Luft gegriffen sind und zumindest zum Teil das Schulsystem in China erbarmungslos und wahrheitsgetreu geschildert wird.