Cover-Bild Streetkid
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Kunst - Musik
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.05.2017
  • ISBN: 9783453201514
Jimmy Kelly, Patricia Leßnerkraus

Streetkid

Fluch und Segen, ein Kelly zu sein
In den Neunzigerjahren füllen Jimmy Kelly und seine Geschwister die größten Hallen und Stadien in Deutschland, verkaufen mehrere Millionen CDs und verdienen ein Vermögen. Doch der Erfolg hat seinen Preis: Der "Family" muss sich jeder unterordnen. Erst nach dem Tod des Vaters, der innerhalb der Familie die Fäden fest in der Hand hielt, schafft Jimmy Kelly den Ausstieg aus der Familienband – und steht vor dem Nichts, denn das Erbe ist weg. In seiner Not besinnt er sich auf seine Wurzeln und zieht wieder als Straßenmusiker durchs Land. In Streetkid erzählt er erstmals, wie er aus seiner größten persönlichen Krise zu seiner wahren Berufung und zu sich selbst findet. Ehrlich, menschlich, sehr persönlich!



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Veröffentlicht am 21.07.2017

Interessante Einblicke in das Leben eines Kellys

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"Street Kid- Fluch und Segen ein Kelly zu sein" ist eine Biographie der besonderen Art über Jimmy Kelly von der Kelly Family. Eine Autobiographie, unterstützt von der Coautorin Patricia Leßnerkraus.

Von ...

"Street Kid- Fluch und Segen ein Kelly zu sein" ist eine Biographie der besonderen Art über Jimmy Kelly von der Kelly Family. Eine Autobiographie, unterstützt von der Coautorin Patricia Leßnerkraus.

Von der Buchrückseite:

In den Neunzigerjahren füllen Jimmy Kelly und seine Geschwister die größten Hallen und Stadien in Deutschland, verkaufen mehrere Millionen CDs und verdienen ein Vermögen. Doch der Erfolg hat seinen Preis: Der "Family" muss sich jeder unterordnen. Erst nach dem Tod des Vaters, der innerhalb der Familie die Fäden fest in der Hand hielt, schafft Jimmy Kelly den Ausstieg aus der Familienband – und steht vor dem Nichts, denn das Erbe ist weg. In seiner Not besinnt er sich auf seine Wurzeln und zieht wieder als Straßenmusiker durchs Land. In Streetkid erzählt er erstmals, wie er aus seiner größten persönlichen Krise zu seiner wahren Berufung und zu sich selbst findet. Ehrlich, menschlich, sehr persönlich!

Ich sah in der Buchhandlung zufälligerweise, eigentlich auf der Suche nach einem Kochbuch, Jimmy Kelly etwas schräg vom Cover des Buches grinsen und war sofort neugierig, der Untertitel zog mich endgültig in den Bann des Buches. Da ich in den 90er-Jahren großer Kelly-Fan war, entschied ich mich das Buch zu kaufen, auch wenn es mir nicht beim Kochen helfen würde. Und ich habe es insgesamt gerne gelesen und kann es weiter empfehlen. Eine Warnung muss ich jedoch vorwegschicken: wer sich die Heile-Welt-Illusion der Kellys der 90er Jahre bewahren will, sollte das Buch nicht lesen.

Zwar betont Jimmy immer wieder, dass dies kein Buch über die Geschichte der Kelly Family sein soll, doch zu Beginn der Biographie ist er diesbezüglich eher inkonsequent und man erfährt doch einiges auch über die Kelly Family. Im Verlauf bleibt er aber mehr bei sich.
Insgesamt berichtet er in dem Buch von einer persönlichen Krise, ist pleite und macht sich auf mit dem, was er gelernt hat, nämlich Straßenmusik, Geld zu verdienen. Er stellt seinen harten Kampf dar und wie er langsam immer besser zurecht kommt und dabei auch viel über sich und seine Mitmenschen lernt. Man erlebt als Leser eine Art persönliche Metamorphose mit, wie also aus dem ehemaligen "Mitglied" der Kelly Family, das dazu erzogen ist , in der Herde der Familie zu leben, ein Individuum wird, das für sich selbst und seine eigene Familie sorgen kann und somit seine Krise überwindet. Dies geschieht durch die Darstellung verschiedener Episoden, die Jimmy als Straßenmusiker erlebt. Hier trifft auch das Versprechen: Ehrlich, menschlich und sehr persönlich! des Bucheinbandes absolut zu, weshalb sich die Geschichten auch sehr gut lesen und interessant sind, man kann oft sehr mitfühlen. Allerdings bleiben die Geschichten für mich oft zu kurz angerissen rüber und es wirkt dadurch manchmal etwas sprunghaft. Hingegen wird gegen Ende die nennen wir es finale Katharsis etwas breitgetreten ohne für mich ganz nachvollziehbar zu sein.

Die Sprache ist sehr einfach, was Jimmy jedoch im Nachwort gezielt auch erklärt, er wollte authentisch bleiben und seine Sprache beibehalten, hat die Coautorin gebeten, dies so zu belassen.

Mein Fazit: Ich fand die Geschichte sehr berührend und interessant, auch wenn es zwischendurch ein paar Längen gab und kann es insgesamt weiterempfehlen, wenn man sich nicht daran stört, dass ein paar Illusionen der heilen Kelly-Welt zerplatzen. Und seit der Lektüre gebe ich Straßenmusikern viel häufiger Geld, wenn sie gut spielen.