Cover-Bild Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 27.08.2019
  • ISBN: 9783550081736
Jo Nesbø

Messer (Ein Harry-Hole-Krimi 12)

Kriminalroman | Ein neuer Fall für Kommissar Harry Hole ̶ Der internationale Krimi-Bestseller aus Norwegen
Günther Frauenlob (Übersetzer)

Brillant und radikal einzelgängerisch - Harry Hole, der aus Schneemann und Durst bekannte Ermittler, ist zurück in einem wütenden Kampf gegen den Mörder, der ihn seine ganze Karriere verfolgt hat.

Kommissar Harry Hole ist am Boden. Seine Ehe und seine Karriere hat er aufs Spiel gesetzt. Und verloren. Nach einer durchzechten Nacht erwacht er ohne jede Erinnerung. Seine Kleidung ist voller Blut. Und nun beginnt für ihn der wahre Albtraum.

"Weltweit einer der besten Kriminalautoren." Daily Express

Ausgezeichnet mit dem angesehenen norwegischen Riverton-Preis für den besten Kriminalroman des Jahres 2019.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

einerseits ist der Plot sehr interessant, andererseits gibt es immer wieder zähe Abschnitte

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Jo Nesbo – Messer

Rakel kann ihrem Ehemann dem erfolgreichen Ermittler Harry Hole nicht verzeihen, dass er sie betrogen hat und wirft ihn aus dem gemeinsamen Haus und dem gemeinsamen Leben. Von Selbstvorwürfen ...

Jo Nesbo – Messer

Rakel kann ihrem Ehemann dem erfolgreichen Ermittler Harry Hole nicht verzeihen, dass er sie betrogen hat und wirft ihn aus dem gemeinsamen Haus und dem gemeinsamen Leben. Von Selbstvorwürfen geplagt entscheidet sich Harry erneut für den Alkohol und verbringt seine Tage und Nächte damit, sich selbst zu betäuben und der Realität zu entfliehen, was nicht nur dazu führt, dass er degradiert wird sondern auch noch vom Polizeidienst ausgeschlossen wird, weil er kein Alibi für den Mord an Rakel hat, die grausam ermordet wurde.
Ausserdem ist „Der Verlobte“ wieder auf freiem Fuß und scheint wieder aktiv zu sein. Der Vergewaltiger der immer noch „seine“ Frauen schwängert geht brutal vor und selbst als sich eines der Opfer an die Polizei wendet, muss sie erfahren, dass sie nicht ernst genommen wird.
Wird Harry Hole sein Leben soweit auf die Reihe bekommen, dass er Rakels Mörder fassen und auch den Senior Svein Finne wieder zur Strecke bringen kann? Ist es nicht naheliegend, dass der Vergewaltiger, der Rache für seine Inhaftierung vor über 20 Jahren geschworen hat, der Täter ist? Doch Harry hat viele Mörder und Täter hinter Gittern gebracht, kann es so einfach sein? Wird Harry an seinem persönlichsten Fall zu Grunde gehen?

Ich kenne den direkten Vorgänger und obwohl auch „Durst“ enorme Längen hatte, war ich auf die Fortsetzung gespannt.
Eins kann ich über die Bücher von Jo Nesbo auf jeden Fall sagen, obwohl der Plot durchweg interessant ist, mußte ich immer wieder längere Pausen machen, da mich die intensive, beklemmende Atmosphäre total runter gezogen hat und ja, auch Gänsehaut und Angstgefühle machten sich bei mir bemerkbar.
Der Thriller ist sehr komplex durch die vielen verschiedenen Handlungsstränge, die am Ende mehr oder weniger zusammentreffen. Oft gibt es Sackgassen und Irrwege und der Autor bereitet uns viele überraschende Wendungen, und die wenigsten davon sind erfreulich. „Mal eben“ kann man diesen Thriller sicherlich nicht lesen, der eine durchgängige Grundspannung zu bieten hat, aber durchaus auch mitunter extrem langatmig werden konnte, was nicht zuletzt am desolaten Zustand von Harry Hole lag, der über viele, viele und noch mehr Seiten seinen depressiven, kaputten und alkoholisierten Zustand auslebt.
Die Charaktere wirken größtenteils lebendig und glaubhaft ausgearbeitet. Gerade Harry machte es mir sehr schwer ihm nahe zu kommen. Ich kann nicht behaupten, dass er mir sympathisch ist, im Gegenteil, in einem realen Leben würden sich unsere Wege nicht kreuzen und ich würde einen riesigen Bogen um ihn machen. Alkohol ist keine Entschuldigung für fremd gehen, eine Therapie muss man schon wollen und wie jemand so besoffenen und kaputt im Polizeidienst überstehen will, ist mir schleierhaft. Fiktiv hin oder her, es ist ein Thriller und obwohl Harry bei mir keine Sympathiepunkte sammeln konnte, muss ich dennoch sagen, dass er zur Geschichte sehr gut passt. Der geniale Ermittler ist erstaunlich dumm, wenn es um seine eigenen Belange geht, aber wie sollte er auch im Suff einen klaren Kopf bekommen und sich um die komplexen Fälle kümmern? Seine „Genialität“ führt dazu, dass auf einigen durchaus interessanten Nebenfiguren ein schlechtes Licht fällt und sie als unfähig dargestellt werden, was ich persönlich ungerechtfertigt und schade finde.
Rakel habe ich als eine angenehme Person erleben können, auch wenn der extreme Mord an ihr viele Fragen aufwirft habe ich zu keiner Zeit geglaubt, dass tatsächlich der Ehemann der Täter war, auch wenn der Autor mit geschickt platzierten Indizien dafür sorgen wollte, dass wir ihn verdächtigen. Das macht einen Teil der Spannung aus.
Wäre da noch „Der Verlobte“ der mich mit seinen Taten ungemein schockiert hat. Was für eine kranke, abscheuliche und wiederwärtige Psyche sich der Autor hier für ihn ausgedacht hat, ist unfassbar, und macht mir ehrlich gesagt auch Angst. Svein Finne, ein Senior, der sich eigentlich um seinen Lebensabend kümmern sollte ist ein grausamer, verachtenswerter Täter den es hoffentlich so im realen Leben nicht gibt. Hier stellten sich mir oft die Nackenhaare auf.

Obwohl ich sehr gerne Thriller lese, muss ich sagen, dass mich dieser hier schon an die Grenzen gebracht hat, zum einen wegen der Brutalität und zum anderen aber auch, wegen der beklemmenden, fast schon erstickenden Atmosphäre. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch mal einen Thriller aus dieser Reihe in die Hand nehmen werde und dieser hier, lässt mich total zwiegespalten zurück.

Pluspunkte sind sicherlich die ausführlichen bildhaften Beschreibungen von Land, Leute und Story und es ist wirklich meisterlich, wie die Stimmung hier eingefangen und auf den Leser transportiert wird, aber es gibt eben auch die Abschnitte, die zäh und langatmig sind, die mich zum „Buch zur Seite legen“ praktisch gezwungen haben.

Das Cover mit dem großen M finde ich sehr gut gelungen, obwohl der Titel den Inhalt wiederspiegelt, tut es das Cover selbst aber nicht.

Fazit: Ich bin zwiegespalten, einerseits ist der Plot sehr interessant, andererseits gibt es immer wieder zähe Abschnitte in denen mich Harry Hole aufgrund seiner psychischen Verfassung runter gezogen hat. 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Auf MESSERs Schneide: Harry Hole am Scheideweg seines Lebens *GESTÄNDNIS. WAHRHEIT. STRAFE*

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In Norwegen wurde bereits Jo Nesbøs Debüt von 1997 DER FLEDERMAUSMANN, der Auftakt zur Harry-Hole-Serie, (in Deutschland erst im Juli 2013 veröffentlicht), zum "Bester Krimi des Jahres" gekürt.
International ...

In Norwegen wurde bereits Jo Nesbøs Debüt von 1997 DER FLEDERMAUSMANN, der Auftakt zur Harry-Hole-Serie, (in Deutschland erst im Juli 2013 veröffentlicht), zum "Bester Krimi des Jahres" gekürt.
International gelang dem 1960 in Oslo geborenen und noch heute dort lebenden Schriftsteller mit seinem Kriminalroman ROTKEHLCHEN (der 3.Band um den eigenwilligen Kommissar Harry Hole) der Durchbruch. Nach der Auszeichnung dafür mit dem norwegischen Buchhandelspreis, wurde derselbige sogar 2004 zum besten norwegischen Krimi aller Zeiten gewählt.
Jo Nesbøs erfolgreiche Publikationen, welche selbst mit Kinderbüchern um 'Doktor Proktor' aufwarten, wurden bis heute rund 20 Millionen Mal verkauft, in 47 Sprachen übersetzt.
Allerdings wurde die Verfilmung von DER SCHNEEMANN (Teil 7 aus der Harry-Hole-Reihe), zwar mit Michael Fassbender in der Hauptrolle aber nicht nah genug an der Buchvorlage, in Kritiker-Kreisen mit Skepsis verurteilt.

NUR im ullstein-Verlag ist nun auch der in einer der als erfolgreichsten Krimiserien der Welt ausgelobten Reihe um Ermittler Harry Hole inzwischen brandneue und aktuelle 12.Fall MESSER erschienen.
Weitere Thrillers des von The Times als "Der unumstrittene König des skandinavischen Kriminalromans" gekrönten und von Daily Express als "Weltweit einer der besten Kriminalautoren" klassifizierten Bestsellerautors sind u.a.: DER SOHN; BLOOD ON SNOW Teil 1+2; MACBETH – Blut wird mit Blut bezahlt (ausnahmsweise im Pinguin-Verlag).
Einige seiner hochspannenden Krimis sowie Drehbücher sind bereits verfilmt - hier sei für den statt lese- eher filmbegeisterten Einsteiger in Nesbøs Oeuvre z.B. die Thriller-Verfilmung HEADHUNTERS sehr ans Herz gelegt.

Hinweis: MESSER ist, wie all die anderen Bände, auch als Hörbuch zu erwerben - allerdings nur in gekürzter Lesung von 850 Min. und wirkt sicherlich zum Buch als eine gänsehautbeschwörende Atmosphäre ergänzend.

GESTÄNDNIS. WAHRHEIT. STRAFE.
OSLO: Harry träumt von den einst unsagbar glücklichen Zeiten mit seiner Ehefrau Rakel und den an Sohnes statt angenommenen introvertierten ernsthaften Jungen Oleg. Die wunderbare Beziehung ist kürzlich in traurige Brüche auseinander gegangen, ja vollends vernichtet - ausgelöst wirklich nur aufgrund von Harrys paranoianischen Ängsten und unheilversprechenden Vorahnungen gebeutelt sowie wiederholtem Rückfall in Alkohlexzesse? Svein Finne, ein heute 77jähriger, sadistisch pervers-veranlagter Gewaltverbrecher & Wiederholungstäter, ist zu einer Nemesis Harry Holes transformiert, erst recht seit der nach 20jähriger Haft Entlassene Hole Rache und Vergeltung geschworen hat.
Kürzlich wieder rückfällig geworden in den Suff erwacht Harry in seiner Wohnung: er versucht verzweifelt, sich an die vergangenen Stunden zu erinnern - ihn konsterniert das viele Blut an seiner Hand, an seiner Titanprothese (seinen Ersatz für den Mittelfinger) und seinen Kleidern. Doch da ist rein gar nichts - blos ein merkwürdiges, pures & totales Blackout! Bleibt die von seinem Freund & Arbeitskollegen, dem Kriminaltechniker Bjørn Holm, vorläufig vorgetragene, erklärende Schilderung dazu, ihn total betrunken, nach einer raufenden Auseinadersetzung mit dem neuen Barbesitzer Ringdal zu Hause abgesetzt zu haben, wirklich so schlüssig?

Um den heute knapp 50jährigen Harry Hole steht es absolut nicht gut, denn er ist abgebrannt in jeglicher Beziehung, privat mit seinem Rausschmiß vor 2½ Monaten aus Rakels Haus erst recht wie in einem Burnout verkerkert, finanziell als auch beruflich am Boden. Seit der Trennung von seiner allesgeliebten Gemahlin, in der völligen Todesangst sie zu verlieren und der traurigen Gewissheit, daß etwas passieren würde verharrend, scheint er selbst auf Messers-schneide zu balancieren, seine Exsistenz in seiner Alkoholabhängigkeit und von Albträumen erschüttert, unter Panikattacken leidend nur mehr wie auf einem seidenen Drahtseilakt zu bewerkstelligen.
So ganz versteht er auch (noch) nicht diesen brachialen Schnitt in sein Leben, daß Rakel, nach all den Höhen & Tiefen, nun tatsächlich einen endgültigen Schlußstrich vollzogen hat – aber dem Leser wird es dämmern warum, und die wohl für jederFrau ernüchternde Wahrheit aufgedeckt.

Während seiner aktiven erfolgreichen Polizeikarriere hatte Harry Hole so einige Verbrecher hinter Schloß & Riegel verfrachten können, aber immer noch nicht genug; weiterhin quälen und beschatten frei-umherlaufenden und aus dem Verborgenen handelnde, nie gefaßte Täter, neben deren und neue Opfer, sowie, die im Einsatz getöteten Kollegen, wie Geister der Vergangenheit, zusätzlich sein Gewissen.
Neuerdings zum Oberwachtmeister herabgestuft erledigt Harry, da er sich eben schwer im Griff hat, mittlerweile nur mehr vom Schreibtisch aus alte Akten, Cold Cases, oder, No-Brainer Fälle (also: sich selbst lösende, einfache Verbrechen). Allerdings ist der Ex-Star-Kommissar des Osloer Polizeidistrikts, Spezialermittler im Dezernat für Gewaltverbrechen, der während seiner Ehe letztens als Dozent an die Polizeihochschule wechselte, trotz seiner desolaten seelisch-instabilen Lage immer noch mit höchstem Niveau bei seiner eingefleischten Tätigkeit, mit Schwerpunkt serialer Mordermittlung, bei der Sache: so löst er durch genaue Beobachtung und seinem untrüglichen kriminalistischen Instinkt folgend einen scheinbar bereits eindeutig geschlossenen Fall mit der nun zu einem Geständnis überführten wahren Täterin - um so auch dem Neuleser dieser Serie als einführendes Exempel Harry Holes Genie der Deduktion und sein grandioses Ermittlertalent zu veranschaulichen.

Doch seinem Nachnamen folgend fällt Harry nach solch einer Klärung und Festnagelung der Delinquenten stets selbst in ein schwarzes 'Loch', in eine traurige Leere, nämlich ob der Erkenntnis und Einsicht in die Psyche der Menschen, die sich als Monster entpuppen, erfährt er nicht etwa Genugtuung sondern vielmehr maßlose Enttäuschung. Die Stellung des Täters nach der langen aufreibenden Hatz gibt ihm keine erleichternde Zufriedenheit oder Erlösung, sondern läßt ihn vielmehr zerrisssen in tiefeste Abgründe bitterster Verzweiflung fallen, und, veranlaßt ihn zusätzlich erschreckende Parallelen zu Serientätern zu erkennen, denen es ja ähnlich ergeht wenn bei diesen sich nach dem gewissen Höhepunkt des Mordes eine Antiklimax aufzutun scheint, dem nur mehr mit erneuertem Jagdaufbruch und wiederholter grausamer Tötung entgegengewirkt werden kann.
So folgten dem Alkohol geweihte Tage im Off - die Arbeit als Mordermittler fraß Harry Holes Seele auf.

Wie wird Harry Hole in seiner momentanen psychischen Verfassung nun auch noch auf das bestialische Vergehen an einer ihm geliebten Person endgültig aller Hoffnung beraubt kontern? Wird das eigentliche Ziel, Finne wieder zu verhaften und seiner Verurteilung zuzuführen, bzw. ihn ein für alle Mal zur Strecke zu bringen überhaupt möglich sein? Ist jener HIER überhaupt der verantwortliche Verbrecher? WER ist dann der Täter, die Täterin? Will wer Harry schaden - werden IHM selbst gar Fallen aufgestellt, oder, wird er erneut zum Jäger mutieren? Wie wird sich Harry Hole am Sch(n)eidepunkt seines Lebens entscheiden - und wird es diesmal der richtige Weg sein?

„Seit der Steinzeit stechen sich die Menschen gegenseitig ab (...) Die Angst steckt in uns(...) Der Gedanke, dass jemand durch deine Haut dringt, in dich eindringt, das zerstört, was in dir ist. Was dich ausmacht.“

BEWERTUNG:
Der Kriminalroman ist mit 53 Kapiteln zusätzlich in 4 zunehmend kürzer-werdene Abschnitte eingeteilt
(Teil I bis S. 225, Teil II ab Kapitel 24 bis S.419, Teil III ab Kapitel 40 bis S. 529, und Teil IV ab Kapitel 51 bis Ende S.575), und erfährt seine Einleitung in Norwegen im März: ein alter Mann, zwar durch Aphasie (Schlaganfall) motorisch eingeschränkt und sprechunfähig, doch gedanklich voll da und klar, macht zwei bedeutsame Beobachtungen in den Strömen des Gebirgsflußes bzgl. eines zerfledderten und bald gänzlich verwitterten Kleides, zudem, eines dramatischen Autounfalles, in dem Harry Hole zu ertrinken scheint – ob es sich hierbei um einen Rückblick oder eine zukünftige Vorschau handeln mag (?) – versetzt TV-Serienliebhaber in Gedenken an die damals so rätselhaften LOST-Ausstrahlungen, der man grübelnd und diskutierend bis zur nächsten Folge bangte, und die durch ihre Flashbacks wie Flashforwards in die Filmgeschichte einging. Doch hervorragend versteht es Nesbø bis ins Detail die Leserschaft darüber nicht im Dunkeln zu lassen, ob Harry wirklich zu Tode kommt und daß der ursprünglichen Trägerin des Kleides Gerechtigkeit widerfahren wird.

Im Bann dieses anspruchsvoll-wirkenden & fesselnden Pageturners kann der Leser dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen, welches sich um Geständnisse, Wahrheiten, die eines Tages ans Licht kommen, und Bestrafung für Betrug handelt (Betrug am anderen, Betrug an der eigenen Seele). Der Verräter lebt ein glückliches Leben während die Verratenen leiden; darüberhinaus wird wie hoch die Hemmschwelle Gewalt auszuüben ist thematisiert, ein zentraler Aspekt ist, daß Töten angeblich helfe sich besser zu fühlen, was das Töten mit einem Menschen machen kann.
Auf PTBS wird ausführlich und sehr gut eingegangen, Rotkreuzorganisationen hilfreich erklärt, Foltermethoden nebst "D & Q (Drawing and quartering)" erläutert. Auch wie manche das Schicksal in skrupellose Hände nehmen und es terrorisierend u. zerstörerisch über andere ausspielen und so über deren Leben/Tod, Glück und Leid einfach bestimmen.

Mit zunehmendem bis zum Ende von Anfang an konstanten Spannungsbogen werden aus ganz unterschiedlichen Perpsektiven die Wege dieses Kriminalfalls einer persönlichen und zerschmetternden Tragödie wie in einem Puzzel aufgearbeitet, die hier zusammenführen auch teils, aber nur momentan, auseinanderdriften, in Sackgassen zu enden scheinen. Auch dem gewieften und erfahrenen Leser könnte es widerfahren, so denn er nicht aufpaßt, sich an mindestens zwei Stellen, v.a. gen Ende, in von Nesbøs verstrickte Finten zu straucheln, die ((Teil I aussen vorgelassen)) dann doch nur kurzfristig ausgelegt sind. (Strenggenommen sind es zu viele Irrwege, Nesbø schien wohl eine diebisch-diabolische Freude daran zu haben, diese einem unvorsichtigen Leser permanent aufzuzweigen, um ihn immer wieder auf Neue ins Bockshorn zu jagen.)
Es ist ein wenig wie ein Abklopfen aller möglichen in Betracht & Verdacht kommenden Personen – wovon selbst Harry nicht ausgeklammert wird, obwohl die Leserschaft ihn als einzigen, gleich und durchgehend, trotz all der belasteten und gegen ihn klagenden Indizien ausschließen zu können meint.
DEN beim intensiv Leser logischen aufkeimend und enthüllenden Lösungsansatz weiß der Autor geschickt in seiner Ausführlichkeit und mittels Ablenkung und banalen Verbrämung auszubremsen, ja wieder auszurangieren und damit vorzeitig zu entwaffnen (jedenfalls ergeht es demjenigen Leser so, der sich von der 'Liebe' blenden läßt).
Wie in einem aus divers-ausgeformten Stecksteinchen zusammengefugten Gemälde erschließt sich nach und nach das schlüssige Gesamtbild, man erhält sehr wohl Antworten, wenn auch nicht alle, trotz zahlreicher anderer Gabelungen und besonders die letzten Etappen und der Ausgang des kriminalistischen Falles läßt das verfolgende Lesepublikum kaum zum Atemholen kommen.

Bravourös-orchestriert finden sich auch einige bereits aus anderen Bänden der Reihe bekannte Nebenfiguren zu einem Wiedersehen ein, dennoch wird dabei ein absoluter Harry-Hole-Serie-NeuEinsteiger trotz bildhaftem Ausbau in einem unproblematisch-flüssigen Schreibstil mit zeitweise berstender Lesespannung beschenkt.
Sicherlich werden den Charakteren (wie die Rechtsmedizinerin Alexandra Sturdza + der mit einem fotografischen Gedächtnis begabte Polizeikommissar-Anwärter Sung-min Larsen) in zukünftigen Fällen noch tragendere Rollen zugewiesen.

Die persönlichen Erfahrungen und Präferenzen des Autors hinsichlich des in der Krimistory eingewebten Musikfächers (er selbst war ja u.a. Gitarrist & Sänger der erfolgreichen norwegischen Band „Di Derre“/dt.: 'die da') liefern dem Leser kleine, entscheidende Hinweise (auf die Platten, bzw. einsortierten Titel und ihre lyrics sind deshalb zu achten).

NEGATIVPUNKTE ►►► SPOILER-ANFANG ⚠
Was mich 1½ Sterne abzuziehen veranlaßte, ist der Umstand, daß gleich FÜNF Frauen sich gewissenlos an verheiratete Männer ‘ranschmeißen und jene auch noch wie selbstverständlich dem nachgeben, gerne zu Seitensprüngen, heimlichen Sexualbeziehungen ohne jegliche Bedenken einstimmen. Kein einziger Lichtblick, nicht mal ein Paar in dem Wälzer von Buch das ein bißchen was Motivierendes aufleuchten läßt. Warum muß es ein verheirateter Mann, auch noch mit Kindern, sein? es sind doch nicht die einzigen auf dieser Welt, es gibt doch noch so viele andere, freie, nette Männer. Warum nicht TREU bleiben, einfach nein sagen, beim JA zur eigenen Auserwählten bleiben?! ((Nein, es ist nicht selbstverständlich noch normal, seine Gattin/seinen Gatten dir nichts mir nichts zu betrügen. Treue sollte ernst genommen werden, oder, bitteschön, so aufrichtig sein u. einfach von vornherein zu einem promiskuitiven Lebensstil stehen, und erst gar nicht ein saloppes Versprechen vor dem Seelenverwandten oder noch sogar vor Gott abgeben; wenigstens so fair sollte man/frau sein, der/dem bisherigen Partnerin/Partner mit RESPEKT zu begegnen und VORHER, VOR einem Betrug reinen Tisch zu machen, um eine Trennung zu bitten, ohne sie/ihn ERST lange zu hintergehen, zu belügen.))
!! Denn, wäre manN treu geblieben, wäre dieser Krimi nicht so dermaßen tragisch!!
Und zum Zweiten:
Warum Harry Hole DIE zwei entscheidenden Vorkomnisse der vergangenen Monate dermaßen VERDRÄNGT und aus seinem Gedächtnis komplett ausgesperrt hatte, ((da die Wahrheit so unerträglich ist?! aufgrund Auswirkungen seiner PTBS?! der Schock darüber läßt ihn wie Bianca ausblenden!! überhaupt: wie kann Harry sich selbst als Rakels Mörder in Betracht ziehen, warum kennt er sich so schlecht?// er hat es, -seinen Betrug-, unterbewußt?, mit Absicht! getan, weil er sie, das einzig Gute in seinem Leben, gar nicht verdient, weil er ihr unwürdig sei - alsSelbstbestrafung??)), auf diese Klärung, die genaue Aufschlüsselung, den psychologischen Tiefenhintergrund, DAS Ausschlaggebende schlechthin, daß er sich diesen beiden nicht stellt, keine einzige Entschuldigung, oder irgendetwas (!) dazu, verlauten läßt, -sind diese ja die TRIGGER letztenendes für die gesamte Erzählung, (sonst wäre es ja gar nie erst zu diesem Drama gekommen) - bleibt im Finale unausgesprochen! und irritiert deshalb so, weil ja wirklich auf alles andere und explizit in jeder Hinsicht, ausführlich, erläuternd eingegangen wurde.
((Und: etwas entrüstend ist auch, daß er kaum von der Gattin Rakel - seiner einzig großen Liebe - getrennt, (noch nicht mal Scheidung eingereicht), sofort u.a.(!!!) mit einer ihm unsympatischen Frau Sex hat, und, kurz nach Rakels so unerwarteten, entsetzlich blutigen Tod mit jemand anderem schläft -- wäre denn hier, in dieser konzisen Zeitphase, --das Buch spielt ja in einigen Wochen/ca.3 Monaten--, nicht viel eher eine Reaktion in holistischer Trauer, gerade bei ihm und seinen Alkohlausflüchten, zu erwarten?))
Und zum Dritten:
FAZIT:
Daß Harry Hole stockbesoffen noch zum Sexakt überhaupt potent genug ist, damit Ehebruch begeht, obendrein ein Kind zeugt, noch dazu mit der Arbeitskollegin und Frau seines besten Freundes!, und durch diese Untreue den schlimmst widerlichen Verrat an der angeblichen Liebe seines Lebens begeht, diese Respektlosigkeit, ehrlose Verlogenheit ist ein zerstörender Mord an Rakels Seele – wie ein Messer das ins innerste Herz eindringt, und das absolut enttäuschendste, ja fast schändlichste im Buch, das bisher Desaströseste was sich Harry a$Hole geleistet hat – ist ER doch kein Verbrecher, sondern ein sensibler, intensiv denkender Mann. Aber, er war ja betrunken! Katrine ist schuld! (und, überhaupt, die Erkenntnis dazu erfolgt erst später! Auslöser seines Selbstmordversuches war mit nichten DAS sond. der eigene Mordakt-Verdacht an Rakel - und doch beginn er ja quasi Beziehungsmord) Und man mag es nicht fassen, daß H.H. bei all seinem ausgefeiltem kriminalistischen Spürtrieb, -der sieht, was andere nicht sehen,- jetzt erst gen Ende (!) des Buches, wenn auch nach Rakels Tod endlich mal trocken und aus seiner Betäubung aufgewacht, checkt + realisiert, allen anderen war es ja klar, daß Baby Gert sein leiblicher Sohn ist, und er jetzt immer noch nicht eindeutig Stellung bezieht, sondern wie der Serientäter Finne seinen weiteren Schicksalsweg über einen Würfelwurf(!) entscheiden lassen will zeigt auf, wie hoffungslos H.H. verhaftet bleibt, da er nicht mal Angesichts des katastrophalen Mordes an Rakel sein Leben zu verändern vermag. Er bleibt wohl auf ewig Gefangener im Trott seiner Dämonen und seiner selbst damit führerlos. Dieser doofe Würfel auf den letzten Zeilen des Wälzers hat mir auch meine aufblühende Zuversicht hinsichtlich des weiteren, positiven Werdegangs Harrys total zerschlagen, Hader vergällt mir, einen weiteren Band zu Harry Holes neuesten Fällen aufzuschlagen.

Im Ausgang der Erzählung bleibt wohl dann eine der beeindruckensten Charaktere der auch mit dunklen Schatten kämpfende Ex-Militärchef-Oberleutnant der militärischen Spezialeinheit FSK, Roar (The Equalizer) Bohr (Rakels Chef im Nationalen Institut für Menschenrechte; er scheint wenigstens seiner Frau treu zu sein), der Vergewaltigten und Ermordeten oder wie seiner Schwester Bianca dadurch in den Selbstmord-Getriebenen Gerechtigkeit zukommen läßt – wenn auch auf seine ganz eigene, spezifische doch zielsichere Weise.
⚠ SPOILER ENDE ◄◄◄

Nesbö mag sein Handwerk hinsichtlich des verzweigten Krimiaufbaus meisterlich ausführen, sich einer brillierend bildhaften Sprache bedienen und eine zeitweise berstende Lesespannung heraufbeschwören – aber, was bleibt auf der letzten Seite?! Wie der Serientäter Svein Finne läßt Harry Hole, wie stumm und gelähmt gleich dem Alten im Prolog, seinen weiteren Schicksalsweg über einen Würfelwurf(!) entscheiden.
Aufgrund der von Nesbø so beschworenen Liebe ruft die transportierte Message [ es sei in Ordung, dem Laster (Sex-/Mord-trieb,...) zu frönen und gleichzeitig auf der Seele anderer herumzutrampeln // Egoismus pur: sein eigen Glück auf dem Unglück anderer aufbauen // Untreue, Betrug, Verrat, Verantwortungslosigkeit, etc. sind okay ] allerdings übelsbitteren, schalen Nachgeschmack auf. Nach fast 600 Seiten bleibt eine wirkliche Retrospektive, Reflexion, eine abschließende Aussage oder Fazit aus. Dann lieber ein einfacher gestrickten Krimi MIT Statement, Sinn und Charakter (und Reue; Moral täte auch gut).


Für Harry Hole wünsche ich mir sehr, daß er dem Teufel Alkohol zu entsagen endgültig dabei bleibt, um sich am Ende für den nur einzig richtigen Weg zu entscheiden - welcher Verantwortung zu übernehmen und sich einer Zukunft zu stellen, für sein Kind, mit einschließt.

COVER / Buchdesign:
Der 12. Band greift in seiner genialen Buchdeckelgestaltung auf Band 3 ROTKEHLCHEN (an dessen Ende Harry seine große Liebe Rakel Fauke kennenlernt) und Bd. 4 FÄHRTE zurück. Eigentlich schade, daß nicht durchgehend bei jedem Teil der Buchreihe um Harry Hole auf diese "Buchstaben"- Konzept-Form im Layout Wert gelegt wurde, da sich doch, im Regal aufgestellt, ein faszinierend fortlaufendes Aneinandereihen der einzelnen Versale zu einem (norwegischen) Wort nochmals als herausragender Clou und an Spannungsgewinn verdingen könnte.
Auf dem Eyecatcher-Cover des neuen Werkes von Jo Nesbø ist der erste Buchstabe des Titels überdimensional wiedergegeben, wobei sich bereits eine ganze Szenerie in diesem einen Majuskel abspielt: eine eisige, steile und schwer besteigbare Schneegebirgslandschaft, ausgeleuchtet durch Tageslicht und Sonnenschein, wird nur allein von einem Rotfuchs einsam bergabwärts, durchquert, dessen Pfotenspuren im hohen Schnee auftauchen und noch erkennbar sind - Spuren die der Wildhund selbst hinterläßt aber keine Spuren denen er folgt, welche allerdings fast parallel zu Schuhabdrücken verlaufen, wobei der Fuchs selbst und auch aus dem Schnee herauslugende, sehr dunkelgrau scharfkantige Felssteine Schatten werfen.
Spuren im Schnee blitzen auch immer wieder mal während des Kriminalromans in Erscheinung.
Das in der Hauptfarbe Weiß gehaltene "M" hebt sich nebst seiner wundervoll-haptisch reliefartigen Glanz-Ausprägung aus seinem schwarz und dunkelgrau-schraffierten Hintergrund klar hervor. Oben und unten ist das Cover wie mit unregelmäßig aufziehendem Schneereif eingerahmt. Zwei Seiten dieses Anfangsbuchstabens sind jedoch nicht glatt und klar abgeschnitten sondern wirken eher unruhig und geheimnisvoll aufgrund ihrer nebulös aufgeschwaderten Ausformierung, wobei die Ränder dieses Aufrisses, etwas wolkig und feurigflammend oder auch eisflächenklirrend skizziert, leicht mit einem zarten Orangerostlachs eingefärbt sind bzw. dahingehend auslaufen.

Im Lesestoff treten als eingehender ausgeführte Tiere auf: (Braun-)Bären, (Raub-)Vögel, Wüsten-Honigdachse, Schwäne, ein in die Jahre gekommender Spürhund mit fabelhafter Fähigkeit, sowie ein aus der Winterruhe erwachter DACHS als Symboltier für die Dezernatschefin Katrine Bratt oder eher Harry Hole - denn dieses Raubtier aus der Familie der Marder macht Jagd auf alles, wann und wo auch immer es wolle; es frißt alles und kämpft, mit wem auch immer – solch einen Grimbart trügen manche Ermittler in sich, der nicht davon abläßt zu graben.
Davon abgesehen kommt verwirrenderweise ein Fuchs, wie auf dem Cover betont, im Kriminalroman an sich gar nicht vor – vielleicht mag er in der karg und öden Weite der kaltfrostigen Schneelandschaft eines verkarsteten Gebirges, das Sinnbild seiner desolaten Lage, als Symbol für die raffinierte Schläue des Überlisters, Einzelgängers und Antihelden Harry Hole stehen.
In fachlicher Traumanalyse wird jedenfalls 'einen Fuchs sehen' wie folgt gedeutet: man wird einen Heuchler entlarven. Dieses Tier weist auf einen Feind oder bedrohlichen Rivalen unter engen Bekannten hin.

Auf der letzten Seite des Kriminalromans finden sich erfreulicherweise in einer Übersicht geordnet alle bisherigen Harry-Hole-Bände in chronologischer Reihenfolge.
Die Innenklappen der Schutzumschlagsumhüllung zur Hardcover-Ausgabe beinhalten ein Foto des Erfolgsautors und ein etwas ausführlicheres Recap zum Buch.

Der Umwelt zuliebe ist das Druckwerk anstelle vormaliger gängiger Folienverschweißung nur mehr mittels einem Klebeverschlußstreifen versiegelt; dies bietet allerdings überhaupt keinen Schutz mehr: mit Verkratzungen, Bestossungen oder sonstigen Blessuren (v.a. an der unmittelbaren Umhüllung) ist zu rechnen und diese gelten unter peniblen Sammlern als enorme, unverzeiliche Einbußen. Dann kann wohl statt 'neu' gleich ein gebrauchtes Exemplar gekauft werden.
Eine zusätzliche PappPapierumwicklung oder ein gummierter Lektüreneinschlag wären daher vorteilhafter für den leidenschaftlichen Buchliebhaber!

Veröffentlicht am 23.03.2020

Sehr enttäuschender Harry Hole

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Harry Hole’s schlimmster Albtraum wird wahr: Rakel hat ihn endgültig verlassen und Harry betrinkt sich wie er es schon in der Vergangenheit getan hat. Dann wird Rakel ermordet und Harry kann sich an nichts ...

Harry Hole’s schlimmster Albtraum wird wahr: Rakel hat ihn endgültig verlassen und Harry betrinkt sich wie er es schon in der Vergangenheit getan hat. Dann wird Rakel ermordet und Harry kann sich an nichts mehr erinnern, was in der Mordnacht geschehen ist ...

Ich habe jeden Harry Hole Krimi/Thriller gesuchtet, aber dieser hier war enttäuschend für mich. Mir fehlt das typische Thriller-Gen, es ist hingegen großteilig ein Roman, der wenig Spannung aufweist.

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Veröffentlicht am 18.10.2019

Hole am Ende

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Harry Hole hat immer noch ein großes Alkoholproblem, er ist eigentlich gar nicht mehr sozialfähig, seine Ehe ist zerbrochen und er gefährdet seinen Job als Kommissar. Schlimmer kann es kaum kommen. Oder ...

Harry Hole hat immer noch ein großes Alkoholproblem, er ist eigentlich gar nicht mehr sozialfähig, seine Ehe ist zerbrochen und er gefährdet seinen Job als Kommissar. Schlimmer kann es kaum kommen. Oder etwa doch? Nach einer turbulenten Nacht wacht er ohne Erinnerungen und mit Blut an den Händen sowie an seiner Kleidung, auf. Kurz darauf wird seine Frau Rakel, die ihn vor einiger Zeit wieder vor die Tür gesetzt hat, erstochen in ihrem Haus gefunden. Schnell kombiniert Harry diesen großen Schicksalsschlag mit dem Vergewaltiger Svein Finne, den er ins Gefängnis brachte und der seit kurzem auf freiem Fuß ist. Eine Schnitzeljagdbeginnt aber inmitten der Geschehnisse wird der Leser immer wieder mit der Gefühlswelt Harrys konfrontiert, was mir persönlich etwas zu viel des Guten war. Man erfährt zwar seine innersten Gedanken aber das Resultat war stellenweise doch recht langatmig.
Für mich nicht der beste Harry Holle Fall, obwohl wahrscheinlich der emotionalste. Ich denke, dass dies eigentlich auch der letzte Fall sein müsste, ich glaube die Möglichkeiten sind so langsam ausgeschöpft. Das wird es aber nicht werden, da das Buch mit einem Cliffhänger endet, der den nächsten Fall schon andeutet.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Harry Hole

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Das Cover ist wie bei allen Nesbo Büchern eher unscheinbar. Aber der Name Nesbo verpflichtet. Von daher für mich absolut stimmig.

Inhalt: Im zwölften Band der international erfolgreichen Krimiserie ...

Das Cover ist wie bei allen Nesbo Büchern eher unscheinbar. Aber der Name Nesbo verpflichtet. Von daher für mich absolut stimmig.

Inhalt: Im zwölften Band der international erfolgreichen Krimiserie erwacht Harry Hole eines Morgens mit einem ordentlichen Kater – die Hände und Anziehsachen voller Blut. In "MESSER" begegnet der Kommissar nicht nur einem hochgefährlichen Gegner wieder, sondern steht auch persönlich vor seiner härtesten Prüfung.

Harry Hole kehrt zurück!

Meine Meinung: Leider konnte dieses Buch nicht an die vorherigen Fälle von Harry Hole anknüpfen. Der Schreibstil Nesbos ist zwar spannend, flüssig und interessant, jedoch ist Harry in diesem Band einfach nicht mehr der Alte. Seine unter Alkoholeinfluss stehenden Ermittlungen lassen ihn zeitweise unglaubwürdig wirken. Was ich persönlich sehr schade finde. Klar wird man dadurch immer wieder auf die falsche Fährte geführt und es baut sich ein gewisses Maß an Spannung auf, aber irgendwie wirkt manches überzogen und unglaubwürdig. Außerdem gibt es im Buch einige Längen, da vieles was für den Fall unwichtig ist, einfach zu sehr aufgebauscht wird.
Insgesamt konnte mich als Harry Hole dieses Buch nicht wirklich überzeugen. Ich hoffe sehr, das es ihm im nächsten Band wieder besser geht und er wieder zu alter Hochform aufläuft.

Mein Fazit: Auch für eingefleischte Harry Hole Fans nicht überzeugend. Daher leider nur 3 Sterne.