Cover-Bild Hamster im hinteren Stromgebiet
Band 5 der Reihe "Alle Toten fliegen hoch"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 10.09.2020
  • ISBN: 9783462301304
Joachim Meyerhoff

Hamster im hinteren Stromgebiet

Roman. Alle Toten fliegen hoch, Teil 5
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen?
Nachdem der Erzähler Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art.
Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen.
Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war. Joachim Meyerhoff zieht alle literarischen Register und erzählt mit unvergleichlicher Tragikomik gegen die Unwägbarkeiten der Existenz an.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2020

Vollbremsung im Leben

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Ich habe bereits die vier Vorgänger seiner autobiographischen Romanfolge gelesen und deshalb war es keine Frage: „Hamster im hinteren Stromgebiet“ musste gelesen werden.
Und ich wurde nicht enttäuscht!

In ...

Ich habe bereits die vier Vorgänger seiner autobiographischen Romanfolge gelesen und deshalb war es keine Frage: „Hamster im hinteren Stromgebiet“ musste gelesen werden.
Und ich wurde nicht enttäuscht!

In diesem Roman erzählt der Schauspieler von der einschneidenden existenziellen Erfahrung, die er mit erst 51 Jahren aufgrund eines Schlaganfalls, den er augenzwinkernd, verharmlosend und verniedlichend „Schlagerl“ nennt, macht.
Er verarbeite diesen furchtbaren Schicksalsschlag, der ihn ohne Vorwarnung aus dem Leben reißt, indem er darüber schreibt

Zunächst warten wir zusammen mit Joachim Meyerhoff und seiner Familie auf den Krankenwagen. Die Wartezeit überbrücken wir, indem wir detailliert über seine Empfindungen und von manchen Erinnerungen und Geschichten lesen.
Dann endlich kommt der Krankenwagen.
Dann endlich kommen wir mit Joachim Meyerhoff in der Stroke-Unit in Wien an.

Mit gewohnt treffenden und humorvollen Formulierungen und gewohnt erfrischend, leicht und lebendig erzählt Meyerhoff nun von der schweren und bedrohlichen Zeit auf der Intensivstation und von seinem Kampf gegen die Ängste.

Die chronologisch geschilderten konkreten und äußeren Geschehnisse rund um Erkrankung und Klinik und Ernsthaftigkeit und Schwere werden dabei von seinem assoziativen Gedankenstrom unterbrochen, den er willentlich einleitet, um seine Ängste in Schach zu halten.

So erfahren wir z. B. von einer Reise mit seinem Bruder nach Norwegen, von einem Tripp durch den Senegal oder von einem Zoobesuch mit seinem jüngsten Sohn.

Es ist schlicht unfassbar und brillant, wie er ein solch einschneidendes und lebensbedrohliches Erlebnis auf eine derart leichte und humorvolle Weise, die den Ernst der Lage nie verkennt, zu erzählen vermag.
Das ist große Kunst.
Gleichzeitig ist es natürlich kein Geheimnis, dass Humor eine bedeutsame und hilfreiche Strategie zur Verarbeitung schwieriger Geschehnisse ist.
Diese Strategie beherrscht Joachim Meyerhoff par excellence.

Er ist ein begnadeter Erzähler, der mit seinem einzigartigen Schreibstil, mit seinem unnachahmlichen Erzählton, mit großartigen Metaphern und mit schonungsloser Ehrlichkeit aus einer persönlichen drastischen Situation das Beste macht und sich nicht unterkriegen lässt.

Ich empfehle diesen bewegenden, dramatischen, amüsanten und unterhaltsamen Roman aus ganzem Herzen!

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Tolle Erzählung

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Zum Inhalt:
Gerade noch topfit und plötzlich landet man im Krankenhaus. Genau das hat der Autor erlebt, der durch einen Schlaganfall plötzlich völlig aus dem Gleichgewicht geworfen wurde. Aber ein Meyerhoff ...

Zum Inhalt:
Gerade noch topfit und plötzlich landet man im Krankenhaus. Genau das hat der Autor erlebt, der durch einen Schlaganfall plötzlich völlig aus dem Gleichgewicht geworfen wurde. Aber ein Meyerhoff lässt sich nicht unterkriegen und schreibt ein Buch darüber.
Meine Meinung:
Auch wenn das Buch thematisch ja eher eine dramatische Geschichte erzählt, entbehrt es nicht einer gewissen Komik. Der Autor ist einfach ein begnadeter Erzähler und auch in dieser höchst persönlichen und durch aus dramatischen Situation macht er das beste daraus. Er schreibt darüber und das durch aus amüsant. Auch gibt es wieder mal Begrifflichkeiten, die mit überrascht haben. Schlaganfall klingt dramatisch, Schlagerl eher niedlich. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch sehr genossen und hoffe, dass viele Leser dieses bemerkenswerte Werk lesen.
Fazit:
Tolle Erzählung

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Bewegend

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Bewegend

Was macht man, wenn dich ein gesundheitlicher Rückschlag, in diesem Fall ein Schlaganfall, aus dem gewohnten Leben wirft?
Der Autor (und Schauspieler) Joachim Meyerhoff hat sich dafür entschieden, ...

Bewegend

Was macht man, wenn dich ein gesundheitlicher Rückschlag, in diesem Fall ein Schlaganfall, aus dem gewohnten Leben wirft?
Der Autor (und Schauspieler) Joachim Meyerhoff hat sich dafür entschieden, diesen Schicksalsschlag im schreiben eines Romans zu verarbeiten. Wie er selbst sagt, stand lange Zeit nicht fest, ob das Buch jemals erscheinen würde. Doch Gott sei Dank, ist es nun da und wir können es lesen.

Ich muss gestehen, dass es für mich das erste Buch von ihm ist und ich es daher nicht mit den Vorgängern vergleichen kann. Wie ich jedoch schon gelesen habe, soll es mit seinen anderen Werken zudem gar nicht vergleichbar sein. Für mich steht es also allein da und vielleicht ist es in dem Fall sogar besser. Denn es ist nun mal aus einer Situation heraus entstanden, ohne die es dieses Buch sonst gar nicht gäbe.

Ich kann und will gar nicht viel zum Inhalt sagen, denn der ist schon beschrieben und aufgrund der Situation im Rahmen sich er auch nachvollziehbar.

Was ich sagen kann, ist, dass ich trotz des eigentlich schwierigen Themas das Buch sehr gern gelesen habe. Denn mit viel Galgenhumor und sehr ehrlich bewältigt Joachim Meyerhoff mit diesem Roman seine Erlebnisse..

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Schlagerl ist auch ein Wort für Schlaganfall

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Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. ...

Anfänglich glaubt man, dass es doch wohl kaum um nur neun Tage Krankenhausaufenthalt geht. Doch, geht es wohl.
Kurz nach seinem 51. Geburtstag landet der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Krankenhaus. Allein schon, wie er nach einem Schlaganfall dort hingelangt, ist ausführlich geschildert. Nein, nicht langweilig; haarsträubende Erlebnisse durchlebt der Patient, im Folgenden oft nur Pat genannt. Gut, dass seine große Tochter dabei ist! In der Klinik wird es auch nicht besser, Unsicherheit, Verwirrung, Angst ergreifen von Meyerhoff Besitz. Besonders in den Nächten steigert sich die Angst vor Verschlechterung seines Zustandes. Erinnerungen an schöne oder wenigstens interessante Dinge aus der Vergangenheit müssen her. Meyerhoff erzählt, aber wie! Jedes Wort sitzt, der Sprachstil ist eloquent, spannend zu lesen. Egal, ob er mit dem Bruder in Norwegen ein Selbstfahrer-Auto bestieg, im Sudan mit der Freundin irre Taxifahrer kennenlernte, einen Tausendfüßlerregen ertrug oder in Anatolien von einem Masseur bedrängt wurde - er schildert es auf unterhaltsame Weise. Auch Erlebnisse mit seinen innig geliebten Kindern darf der Leser teilen. Kindergartenkämpfe, Läusebefall oder Schleimherstellung inclusive.
Und immer wieder: was durchlebt Pat in der Klinik, wie verhalten sich Mitpatienten ( nein, die kann man sich nicht aussuchen), Pflegepersonal und Ärzte. Ironische Kommentare fehlen nicht, auch über sich selbst kann Josse lachen. Mitunter ist es allerdings auch eine Art Galgenhumor.
„Nur“ neun Tage, aber was für eine ((authentische) Geschichte!
Dieser Roman ist unbedingt zu empfehlen.
Joachim Meyerhoff, Verlag Kiepenheuer & Witsch

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