Cover-Bild Wie ich Jesus Star Wars zeigte
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Alibri
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 14.12.2018
  • ISBN: 9783865692962
Joachim Sohn

Wie ich Jesus Star Wars zeigte

Roman
Wie sähe die Welt aus, wenn sich anstatt des Christentums die Jedi-Religion durchgesetzt hätte?
Der Skeptiker Florian Schneider hat eine Zeitmaschinen-App programmiert. Damit reist er, ausgerüstet mit allem Nötigen, in die Antike, um Jesus die Star-Wars-Filme zu zeigen. Das Ziel: Florian will beweisen, dass Religionsgeschichte austauschbar ist und Heilige Schriften keine absolute Wahrheit darstellen. Er gibt sich dem bis dato noch unbekannten Prediger Jesus gegenüber als Götterbote aus, der die Lehre der Jedi-Ritter verkündet. Jesus beißt an, die Dinge nehmen ihren Lauf und verändern die Geschichte des Christentums grundlegend.
Doch nach seiner Rückkehr in die Gegenwart erwartet Florian eine böse Überraschung...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Was wäre wenn ...

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... es das Christentum nie gegeben hätte? Mit dieser Frage beschäftigt sich Joachim Sohn in "Wie ich Jesus Star Wars zeigte" mehr oder weniger direkt. Dabei zeigt der Titel bereits genau an, worum es geht. ...

... es das Christentum nie gegeben hätte? Mit dieser Frage beschäftigt sich Joachim Sohn in "Wie ich Jesus Star Wars zeigte" mehr oder weniger direkt. Dabei zeigt der Titel bereits genau an, worum es geht. Florian, Flo, Schneider reist mittels einer selbst programmierten App und mit allerlei technischem Gepäck in die Vergangenheit, um zu beweisen, dass Religion austauschbar ist. Als begeisterter Star Wars Fan scheint ihm die Jedi Religion als perfekter Ersatz für das Christentum geeignet.

Dieses Buch ist auf jeden Fall ein was nicht: langweilig. Die Handlung der Geschichte entwickelt sich rasant - von der ersten Offenlegung des Planes bis hin zu seiner Durchführung geht es zackig voran. Dazu kommt die gute Recherche des Autors. Land und Leute, Zeit und Gepflogenheiten werden (meines Erachtens) authentisch dargestellt und man lernt gleichzeitig noch so einiges dazu. Dabei hat man das Gefühl, selbst mit auf (Zeit-) Reise zu gehen und erlebt hautnah, wie das Leben damals gewesen sein muss.

Das was mir an Star Wars Kenntnis fehlt (außer Yodas Grammatik und "Luke, ich bin dein Vater." ist da nicht viel) mache ich in christlicher Trivia wett und entsprechend kann ich mit den Inhalten dieses Buches nicht ganz mitgehen. (Was ja auch nicht immer sein muss.) Es ist ein bisschen wie mit dem "Leben des Brian" - manch einer kann locker damit umgehen und andere fühlen sich in den Grundfesten ihres Glaubens erschüttert. (Vielleicht bräuchten diese Grundfesten dann aber auch generell ein stärkeres Fundament.) Der Jesus des Buches ähnelt in gewisser Weise dem "christlichen" Jesus, insofern, als er eigentlich eine auf das Reich Gottes fokussierte Lehre der Nächstenliebe vertreten würde. (Wenn auch etwas zögerlicher und mit weniger Schriftfestigkeit.) Eigentlich, wenn da Flos neue Lehre nicht wäre. Der sehr von sich selbst überzeugte Hauptcharakter vereinnahmt Jesus komplett für sich und bringt ihn so auf doch recht andere Wege, als in "unserer Welt". (Dabei handelt es sich bei Joachim Sohn um einen rein historischen Jesus ohne Gottesbeziehung und -kindschaft. Eher ein Brian also, der zufällig den gleichen Namen trägt.)

Nun mögen viele diesen Science Fiction Roman als Angriff auf ihre Religion verstehen. Die Aussage, dass es sich um einen Angriff auf Religion im Allgemeinen handelt, macht es vermutlich nicht besser. Allerdings schlägt dieser Angriff, zumindest in meinen Augen, fehl. Denn nicht nur die Menschheit im Allgemeinen ist zur Religion "prädestiniert". Die Frage nach der Echtheit Gottes wird dabei maximal am Rand diskutiert, da es Flo, ganz unabhängig davon, um den Einfluss der Religion auf unsere Kultur zu gehen scheint. So kommt ein Gedankenexperiment zustande, bei dem es jedem selbst überlassen sei, welche Welt er bevorzugt.

Als Christin wird dieser Roman vermutlich nie mein Lieblingsbuch werden, aber ich kann es als das schätzen, was es ist: ein Versuch, die Leser zum Denken anzuregen. Zum Reflektieren über Glaubensvorstellungen und die eigene Haltung zur Religion. Dabei scheint, aus meiner Sicht, das Ergebnis keinesfalls festgelegt und die Balance der verschiedenen Perspektiven wird immer wieder hergestellt. Wer sich also für eine entsprechende Reise gewappnet sieht, kann ruhig zu diesem Buch greifen und einen anderen Blick auf die Geschichte entdecken.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Jesus, der Lichtkrieger

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Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist ...

Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist und eine Zeitmaschinen-App erfunden hat, will er zu Jesus zurückreisen und ihm die Star Wars-Religion erklären. Sie soll das Christentum ablösen. Doch natürlich läuft nicht alles wie geplant.

Das Cover des Buches ist trotz seiner Einfachheit sehr gut gemacht und ist auch sehr detailreich. Es zeigt nicht nur Jesus und Florian, es erinnert auch an "Star Wars", wie es ja auch passt. Ebenso passend ist aber der Vergleich der sich zu "Das Leben des Brian" anstellen lässt.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Charaktere und Orte werden sehr gut dargestellt. Die Spannung ist über das ganze Buch auf mittelhohem Niveau, der Humor deutlich spürbar.

Obwohl ich mit Star Wars gar nichts anfangen kann (ich bin eher ein Trekkie) hat mich das Buch interessiert. Zu einem liebe ich Zeitreisegeschichten und zum anderen ironisch-satirischen Humor, wie er auch bei "Das Leben des Brian" vorhanden ist. Und der Plot dieses Buches hat ja beides zu bieten.

Insgesamt wirkt das Buch auch gut recherchiert, allerdings reist Flo ins Jahr 28 n. Chr. zurück, um Jesus vor seiner ersten Predigt zu treffen. Und da ist es nicht ganz logisch, denn Jesus hat ja (laut wissenschaftlicher Meinung) von ca. 6 v. Chr. bis 31 n. Chr. gelebt. Und dass er erst die letzten 3 Jahre zu dem Jesus wurde, ist nicht ganz logisch. Ebenso wie Flo Jesus findet, denn in der Bibel sind ja keine Datumsangaben vermerkt. Des weiteren fragt Flo in Israel nach Jesus, wo ihn (vorerst) keiner kennt. Nur war Jesus damals ein relativ gebräuchlicher Name.

Ansonsten entwickelt sich die Story gut, auch wenn der Klappentext schon fast ein wenig zuviel verrät, denn die Rückreise erfolgt erst im vorletzten Kapitel. Bis dahin lernt Flo Jesus das Kämpfen mit Uzis und anderen Waffen und erobert Gebiet um Gebiet. Und genau dies störte mich dann auch: Um seine Theorie zu beweisen ist dies alles unnötig und das so ein gewaltiger Eingriff in die Zeit Folgen hat, kann mal wohl erahnen. Denn nicht nur das Waffen viel zu früh erfunden und eingesetzt werden, wenn man auch noch die Römer "vertreibt", kann das nur schwerwiegende Konsequenzen haben.

Nichtsdestotrotz gefiel mir das Buch im großen und ganzen und ich werde mir diesen Autor mal vormerken bzw. andere Bücher von ihm lesen.

Fazit: "Star-Wars" und "Das Leben des Brian" in einer Zeitreise-App kräftig durcheinandergemixt. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 06.08.2019

Jesus und die Lehre des Lichts

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Das Cover des Buches ist ein richtig einladender Blickfang. Jesus und Florian sitzen an einem Felsen gelehnt und schauen auf Jericho, dass zu ihren Füßen liegt. Vom Himmel leuchten die Sterne und der Mimas ...

Das Cover des Buches ist ein richtig einladender Blickfang. Jesus und Florian sitzen an einem Felsen gelehnt und schauen auf Jericho, dass zu ihren Füßen liegt. Vom Himmel leuchten die Sterne und der Mimas Mond. Damit sind wir schon mitten in der Geschichte. Florian will seinem Freund Nico und eigentlich der ganzen Welt beweisen, dass Religionen eine Erfindung ihrer Anhänger sind. Die Inhalte sind seiner Meinung nach beliebig austauschbar. Das Ziel ist, die Verantwortung an eine höhere Macht abzugeben. Um diese These zu beweisen, reist Florian zurück in die Zeit Jesus. Er möchte ihm Star Wars Episoden zeigen und ihn von der Lehre der Krieger des Lichts überzeugen. Er geht davon aus, dass in der Folge die jüngeren Religionen nicht mehr entstehen. Es muss ihm nur gelingen Jesus die lichte Seite der Krieger des Lichts nahezubringen. Vor der dunklen Seite will er eindringlich warnen. Ein spannendes Experiment, wenn es gelingen sollte. Der Autor verwendet in seinem Roman eine Quintessenz aus den Star Wars Episoden. Die verbindet er mit philosophischen und religiösen Denkansätzen. Es bleibt natürlich die Frage, ob dieses Experiment Auswirkungen auf den Lauf der Geschichte hat. Florian lernt die Auswirkungen bei seiner Rückkehr kennen.