Cover-Bild Gestern ist ein ferner Ort
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 30.08.2019
  • ISBN: 9783404178568
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Joaquín Berges

Gestern ist ein ferner Ort

Roman
Sybille Martin (Übersetzer)

Nach einem Schlaganfall muss Celia zurück ins Leben finden. Ein Teil ihrer Vergangenheit ist einfach ausgelöscht. Fieberhaft versucht sie, diese Leerstellen zu füllen. Doch ihre Tochter Paula scheint fest entschlossen, genau das zu verhindern. Immer wieder weicht sie den Fragen ihrer Mutter aus - besonders dann, wenn Celia sich nach ihrem Sohn Emilio erkundigt. Und offenbar hat Paula auch alle anderen angewiesen, Celia nur die halbe Wahrheit zu sagen. Aber hat sie das Recht, ihrer Mutter die eigene Lebensgeschichte zu verschweigen?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2020

Wenn du dich nicht mehr erinnerst...

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Beim Lesen von Joaquín Berges' Roman "Gestern ist ein ferner Ort"fühlte ich mich vom Stil her im positiven Sinne etwas an Bücher von Jojo Moyes erinnert:
Die frühere Bestsellerautorin Celia hat nach einem ...

Beim Lesen von Joaquín Berges' Roman "Gestern ist ein ferner Ort"fühlte ich mich vom Stil her im positiven Sinne etwas an Bücher von Jojo Moyes erinnert:
Die frühere Bestsellerautorin Celia hat nach einem Schlaganfall wesentliche Erinnerungslücken behalten. Langsam versucht die mit ihrem Hund "Charlie" zusammen lebende geschiedene und von Haushälterin Rosario unterstützte Seniorin, diese Lücken mit Hilfe von ihrer sie auch ärztlich betreuenden Tochter, Exmann, Freundinnen, Kollegen und anderen Bezugspersonen zu schließen.
Haupthandlungsorte sind verschiedene frühere Aufenthaltsorte innerhalb Spaniens sowie die französische Hauptstadt nebst Umgebung. Titel und Cover passen gut zum erzählten Geschehen.
Eine sehr ausgewogene und gut konzipierte Geschichte, ohne überschwängliche Sentimentalität. Das Buch regt zu etlichen Denkanstößen an (beispielsweise darüber, wo die Grenzen des Einen-vor-sich-selbst-Schützens liegen bzw. ab wann es eine unangemessene Form der Fremdbestimmung annimmt). und machte einen sicherlich nachhaltigen Eindruck auf mich.

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Veröffentlicht am 18.12.2019

Der verlorene Schlüssel zur Vergangenheit

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Die 64jährige Journalistin Celia erwacht nach einem Schlaganfall im Krankenhaus und kann sich an vieles in ihrer Vergangenheit nicht mehr erinnern. Sie weiß, dass sie Bestsellerautorin war, doch den Inhalt ...

Die 64jährige Journalistin Celia erwacht nach einem Schlaganfall im Krankenhaus und kann sich an vieles in ihrer Vergangenheit nicht mehr erinnern. Sie weiß, dass sie Bestsellerautorin war, doch den Inhalt ihrer Bücher kennt sie nicht. Als sie Fragen stellt, merkt sie schnell, dass ihre Umgebung ihr ausweicht, allen voran die Tochter Paula. Paula ist Ärztin und meint durch ihr Verhalten die Gesundheit der Mutter schützen zu müssen. Deshalb instruiert sie auch Celias Freunde und Verwandte, nicht auf Celias Fragen einzugehen. Was ist es, was Paula vor Celia zu verbergen sucht? Celia gibt nicht auf und macht sich auf die Suche nach den fehlenden Erinnerungen.
Dabei behilflich ist ihr ihre Haushälterin Rosario, die zwar schon seit Jahren bei ihr ist, für deren Leben sich die „alte“ Celia aber nie interessiert hat. Jetzt entwickelt sich ein beinahe freundschaftliches Verhältnis zwischen den beiden. Celia besucht Verwandte und Orte aus ihrer Kindheit, immer in der Hoffnung, den Schlüssel zu ihrer Vergangenheit zu finden. Nach und nach kehren Erinnerungen zurück und Celia erkennt, was es war, das Paula unbedingt vor ihr verbergen wollte.
„Gestern ist ein ferner Ort“ ist ein berührender Roman über eine Frau, die sich zurück ins Leben kämpft und sich dabei Wahrheiten und Erinnerungen stellen muss, ein Buch, das einerseits nachdenklich macht, andererseits auch sehr humorvoll geschrieben ist, beispielsweise wenn sich Celia unter Anleitung ihrer Enkelin Alba um ihren virtuellen Bauernhof kümmert. Mir hat es so gut gefallen, dass ich mir auch das erste Buch des Autors besorgen werde.

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Veröffentlicht am 17.11.2019

Zum Nachdenken anregend

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Das Leben der Protagonistin ändert sich abrupt, nachdem sie einen Schlaganfall erlitten hat. Die Erinnerung an ihre Vergangenheit ist ausgelöscht. Sie kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass es ihr ...

Das Leben der Protagonistin ändert sich abrupt, nachdem sie einen Schlaganfall erlitten hat. Die Erinnerung an ihre Vergangenheit ist ausgelöscht. Sie kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass es ihr erschwert wird, das Gedächtnis wieder zu erlangen. Ein schwerer Weg liegt vor ihr, denn nicht jeder unterstützt ihre Bemühungen in ihr Leben zurück zu finden. Verwandte, insbesondere ihr Tochter, verschweigen ihr Details, einzig ihre Haushälterin erweist sich als hilfreich, denn sie begleitet die Protagonistin auf ihrem Weg zur Wahrheit.

Der Schreibstil ist locker und ermöglicht ein flüssiges Lesen. Das Thema ist interessant und nach der Leseprobe möchte man erfahren, wie das Leben der Protagonistin wieder in die Spur kommt bzw. in welche Richtung es weiter geht. Die Entwicklungen sind interessant aufgebaut und werden logisch verfolgt. Alle wichtigen Charaktere werden gut skizziert, insbesondere der Hauptcharakter ist einfühlsam beschrieben. Die oft problematische Beziehung zur oberflächlich dargestellten Tochter erscheint realistisch dargestellt.

Das Thema stimmt nachdenklich, ist aber gleichzeitig auch sehr emotional. Die Geschichte ist still und berührend. Leider bleiben zum Ende des Buches zu viele Fragen offen, trotzdem hat es mir gefallen, da ich Geschichten mag, die zum Nachdenken anregen.

Veröffentlicht am 27.09.2019

Wer bin ich und wer war ich?

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Celia hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich nicht mehr an ihr vorheriges Leben erinnern. Dabei hat sich sowohl die Erinnerung an vergangene Ereignisse verloren als auch sich selbst. Celia hat keine ...

Celia hat ihr Gedächtnis verloren und kann sich nicht mehr an ihr vorheriges Leben erinnern. Dabei hat sich sowohl die Erinnerung an vergangene Ereignisse verloren als auch sich selbst. Celia hat keine Ahnung wie sie zuvor war, was sie gerne gegessen und getrunken und was sie gerne getan hat.
Ihre Tochter Paula unterstützt ihre Mutter wo sie nur kann und zieht sogar vorübergehend bei Celia ein. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass Paula etwas verschweigt.

Dieser Roman ist nicht das, was ich normalerweise lese. Der Titel war es, der mich neugierig gemacht hat. Die Leseprobe hat mich dann doch so sehr gefesselt, dass ich mich für diese Leserunde beworben habe.
Ich muss sagen, dass mir der Roman und die Reise Celias zu sich selbst gut gefallen haben.
Die Zwiespalte, die Zweifel, Sorgen und Ängste, aber auch der Mut, die Neugier und die neue Lebensfreude haben die Geschichte so real gemacht. Celia ist eine bewundernswerte Frau, die den Mut hat, trotz eines Schicksalsschlages weiterzumachen, zu leben und zu genießen.
Leider muss ich aber auch sagen, dass das Ende zu viele Fragen offen lässt. Es ist nicht schlimm, wenn der Leser mit ein paar Dingen allein gelassen wird und sich die Fragen selber beantworten kann. In diesem Fall sind es mir persönlich aber zu viele offene, unbeantwortete Fragen. Aus diesem Grund gebe ich diesem Roman 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.09.2019

tolle Idee eines Mutter-Tochte-Romans

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Die erfolgreiche Schriftstellerin Celia erleidet einen Schlaganfall, in dessen Folge sie eine Amnesie entwickelt. Ihr fehlen immer wieder kleinere und auch größere Stücke ihrer näheren und auch ferneren ...

Die erfolgreiche Schriftstellerin Celia erleidet einen Schlaganfall, in dessen Folge sie eine Amnesie entwickelt. Ihr fehlen immer wieder kleinere und auch größere Stücke ihrer näheren und auch ferneren Vergangenheit.

Nach ausreichender Geneseung im Hospital, wird sie in die Obhut ihrer Tochter Paula, ihrerseits Kinderärztin, entlassen.

Celia selbst, hat das Gefühl sich selbst gar nicht mehr zu erkennen. Sie kann sich an keines ihrer literarischen Werke erinnern und wird schließlich bei einem Besuch ihres Agenten damit konfrontiert, dass es da ein noch nicht veröffentliches Werk gibt, auf dessen Herausgabe er drängt.
Leider befinden sich diese Unterlagen passwortgeschützt auf einem Notebook, so dass Celia in ihrem gegenwärtigen Zustand keinen Zugang dazu hat.

Es beginnt Celias persönliche Reise, auf der Suche nach dem Passwort, nicht zuletzt aber auch auf der nach der Geschichte ihres eigenen Lebens.

Schnell wird ihr klar, dass ihr gesamtes Umfeld mehr weiß, als es ihr gegenüber preisgibt.
So nimmt die tapfere Frau selbst die Fäden in die Hand und wagt Schritt für Schritt die Rückeroberung ihrer Vergangenheit.

Und diese Erkenntnisse sind manchmal wirklich lustig, erfrischend, manchmal aber eben auch tief traurig.

Meine Meinung:

zugegeben, ich habe mich zu Beginn sehr schwer getan, die Charaktere zu greifen.

Celia wirkte auf mich zynisch und lethargisch mit einem Hang ins Schnippische. Andererseits ist das vielleicht auch ein recht authentischer Eindruck einer Person, die die Hälfte ihres Lebens verloren hat.

Ihre Tochter Paula empfamd ich als recht unterkühlt, wobei sich dieserEindruck im Laufe der Geschichte zum Glück revidieren lies.

Der Einstieg in das Buch war recht trocken.
Für mein Empfinden enthielt das erste Drittel des Buches extrem viel wörtliche Rede.
Es bestand also wenig aus Handlung, sondern tatsächlich überwiegend aus Dialogen.
Während ich das anfangs noch einfach ungewöhlich fand, ist mir das im weiteren Verlauf eher negativ aufgefallen.
Vom Spannungsbogen habe ich es zunächst sehr dünn empfunden.

Der sich anschließende Mittelleid war dagegen recht stark.
Mit der Reise nach Paris und dem Eintauchen in Celias Vergangenheit gelangte dann auch mir ein leichter, flüssiger und vor allem interessierter Lesefluss.
Immer wieder tauchten neue Namen und Personen auf, die bei der Findung des Passwortes und dem Aufdecken der Vergangenheit eine tragende Rolle spielen könnten.
Besonders süß fand ich hier zum Beispiel, wie sich das Verhältnis zwischen Celia und ihrer Enkelin Alba entwickelte. Das Farmspiel, welches die beiden ausgiebig spielten, brach die ansonsten recht ernste Thematik ganz gut.

Und dann kam der Endteil.... hier muss ich leider wirklich sagen, dass ich ein wenig enttäuscht war.
Es war zwar in sich alles logisch und schlüssig, allerdings wirkte das Ende auf mich einfach recht schnell abgehandelt.
Personen, der im Mittelteil eine möglicherweise tragende Rolle in der Geschichte zukamen, wurden im Endeffekt einfach schlicht nicht mehr erwähnt.
Warum hat ihre Freundin Celia damals aus Paris zurückgeholt?
Was ist jetzt mit Lucien?
Auch das eigentliche traumatische Ereignis wird mir hier viel zu kurz abgehandelt. Die Protagonistin erlangt Kenntniss darüber, ist verständlich Weise kurz entsetzt, hat es nach wenigen Seiten dann aber ohne größerem Zutun überwunden.
Für meinen Geschmack wären der Stelle weitere Hintergrundinformationen notwendig gewesen.

Fazit:
Es war das erste Mal, dass ich einen Roman diesen Genres gelesen habe.
Die Idee und die Geschichte an sich fand ich sehr gut und hätte einfach mehr Tiefe benötigt.
Die großen Gefühle sind bei mir aufgrund des,für meinem Empfinden, nüchternen Schreibstils einfach ausgeblieben.
Ich konnte einfach die Lethagie die mir da entgegenschlug, nicht abschütteln. Nicht mal in dem Moment als sie eine Nacht mit ihrer damaligen großen Liebe verbringt.
Aber selbst die Emotionen aufgrund der Erkenntnis,die dann letzten Endes eintritt, gleichen einem Schulterzucken.
Ich hätte abgrundtiefe Trauer erwartet.
Auch hätte ich mich gefreut, wenn anstatt der vielen,vielen Dialoge mehr Beschreibungen der Umgebung enthalten gewesen wären. Mir als Leser hätte es Vieles etwas greifbarer gemacht. Auch wenn ich immer gewusst habe, wo wir uns befinden, empfand ich mich aber trotzdem immer ein Stück weit orientierungslos.

Nichts desto trotz ein toller Grundgedanke.

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