Cover-Bild Schwarze Flaggen
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Theiss in Herder
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 396
  • Ersterscheinung: 30.01.2017
  • ISBN: 9783806234770
Joby Warrick

Schwarze Flaggen

Der Aufstieg des IS und die USA
Cornelius Hartz (Übersetzer)

In seinem Blick auf die Wurzeln des IS fördert Joby Warrick Unglaubliches zu Tage: Unter Rückgriff auf Geheimdienstinformationen belegt er die Beteiligung der US-Regierung unter George W. Bush und Barack Obama an der blutigen Karriere der Terrororganisation und ihres Gründers Al-Zarqawis!

Doch was treibt den so entstandenen Terror heute an? Warum sind es so viele, die sich ihm anschließen? Und was hat das noch mit Religion zu tun? Diesen Fragen ist der Reporter und zweifache Pulitzer-Preisträger nachgegangen, er hat Gefängnisse besucht, mit Beamten, Terroristen und Agenten gesprochen. Er zeigt, welche neue Kraft - anstelle der Religion - den Terror heute am Leben hält. Am Beispiel einer Frau, die 2015 zusammen mit anderen Kämpfern eine Hochzeitsgesellschaft gestürmt hatte, beschreibt er, was Menschen am IS anzieht. Ein packend geschriebener, nuancierter Bericht, der durch Gründlichkeit und Präzision besticht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2017

Spannend erzählt

0

Klappentext
Der Aufstieg des IS und die USA
In seiner packenden Reportage beschreibt Joby Warrick den Aufstieg des IS. Der renommierte Journalist gelangte dabei erstmals an spezielle Geheimdienstinformationen. ...

Klappentext
Der Aufstieg des IS und die USA
In seiner packenden Reportage beschreibt Joby Warrick den Aufstieg des IS. Der renommierte Journalist gelangte dabei erstmals an spezielle Geheimdienstinformationen. Sie belegen nicht nur das ganze Ausmass des Terrornetzwerks. Seine Recherche zeigt auch, wie tief die US-Regierung in den Aufstieg des IS verwickelt ist.

Spannende Erzählweise und doch verständlich geschrieben. Was ein wenig fehlt, ist die Angabe, was denn wirklich so geschehen ist und was nur Vermutung ist. Es gab manchmal doch verwirrende Stellen, die ich mehrmals las und nicht wusste, war es nun wirklich so oder nicht?

Ich muss gestehen, dass trotz der spannenden Erzählung es mir doch ziemlich schwergefallen ist, dieses Buch zu lesen. Auch wenn ich sehr intressiert bin in diesem Thema. Ich habe aber mehr als ein Monat darauf herumgekaut, bis ich das Ende doch erreicht habe. Was genau mich so kauen liess, kann ich nicht genau sagen. Wahrscheinlich habe ich etwas anderes erwartet denke ich.
Trotzdem ist das Buch doch sehr empfehlenswert, für alle, die sich für genau dieses Thema interessieren.

Veröffentlicht am 05.06.2017

Schwarze Flaggen

0

Durch die Ausschreibung zu einer Leserunde wurde ich auf das Buch „Schwarze Flaggen“ von Joby Warrick aufmerksam. Das Buch wird mit einer „packenden“ Erzählweise angepriesen und wurde außerdem mit dem ...

Durch die Ausschreibung zu einer Leserunde wurde ich auf das Buch „Schwarze Flaggen“ von Joby Warrick aufmerksam. Das Buch wird mit einer „packenden“ Erzählweise angepriesen und wurde außerdem mit dem Publitzerpreis ausgezeichnet.

Das Thema hat mich interessiert und so war der Griff zum Buch kein langes Überlegen wert.



Nach leichten Schwierigkeiten durch den Schreibstil hatte ich ab und zu das Gefühl einen Thriller zu lesen.

In dem Buch wird deutlich das viele der Terroristen durch Einschätzungsfehler, unter anderem der USA-Administration und anderer Geheimdienste, erst ihre volle Macht entfalten konnte.

Hilfreich war beim Lesen dass der Autor am Anfang des Buches ein Personenregister angeführt hat so dass man die verschiedenen oft fast gleichklingenden Namen besser auseiander halten konnte.

Wenn man sich für dieses Buch die Zeit zum Lesen nimmt wird einem sehr schnell klar welches Pulverfass geöffnet wurde und mit welchem Hass die einzelnen Terrororganisationen alles vernichten wollen was nicht in ihr Weltbild passt.

Fazit:

Ich habe nach diesem Buch einige der Terroranschläge in einem neuen Licht gesehen und kann die irregeführten Personen einer fehlinterpretierten Religion nur bedauern.

Alles in allem wird in diesem Buch, ohne die Tatsachen und Hintergründe zu beschönigen, ein gutes Gesamtbild der Problematik des Terrors offenbart.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Ein scharfer polit. Thriller über Entstehung von IS mit wahren Figuren und Begebenheiten.

0

So einen Prolog hätte man in einem scharfen politischen Thriller lesen können und so geht es im Grunde auch weiter, bloß die geschilderten Figuren und Ereignisse sind keine Fiktion. So in etwa muss es ...

So einen Prolog hätte man in einem scharfen politischen Thriller lesen können und so geht es im Grunde auch weiter, bloß die geschilderten Figuren und Ereignisse sind keine Fiktion. So in etwa muss es sich abgespielt haben. Im Großen wird die Entstehung des IS geschildert, im Kleineren wird es nah an den Personen erzählt, die dies ermöglicht haben.
Im Fokus des ersten Buches steht ein Psychopath samt seiner Lebensgeschichte, der seine Gewalttätigkeit und verqueres Verständnis von Islam dazu benutzt hat, um eine gut funktionierende Terrororganisation aufzubauen. Viele Menschen sollten zu Opfern seines Wahns fallen. Auch auf die Geschichte des Islam-Terrors wurde kurz eingegangen und die Situation in den 1920-ger Jahren geschildert. Die Rolle der USA kam auf jeden Fall nicht zu kurz. Die damaligen Politiker, ihre Reden und ihre Taten wurden aufgeführt, und die Auswirkungen ihrer Politik bildhaft geschildert. Da kam sowohl die verkrustete Bürokratie zur Sprache, als auch die Ignoranz, was die kulturell-religiöse Hintergründe in Irak, Syrien und anderen vom Islam geprägten Ländern angeht, und v.a. die Unfähigkeit, mit den verehrenden Konsequenzen des eigenen Tuns zurechtzukommen.
Auch auf die Rolle von Jordanien und König Abdullah wurde öfter eingegangen, insb. im Buch II und III, wie er versucht hat, die US Regierung zurückzuhalten. Er warnte mehrmals vor großen Fehlern, die dann trotzdem begangen wurden. Wie ein roter Faden zieht sich dieser Strang durch das Buch. Gerade diesen Part fand ich so aufschlussreich und bereichernd.
Sehr deutlich wurde auch geschildert, wie die Iraker auf Einmarsch von US reagierten, wie sich die anfängliche Euphorie in den erbitterten Wiederstand verwandelte und so die Entstehung von IS ermöglichte. Auch über Syrien wurde hier viel gesprochen, und mehr oder minder Klartext geredet.
Es wurden auch viele grässliche Dinge vor Augen der Leser ausgebreitet: Folter, Morde, etc. Schon harter Tobak. Vor allem, wenn man über die Gründe nachdenkt, schaudert es einen.
Etwas Kritik: Besonders im ersten, aber zu genüge auch im zweiten Buch, fielen die Griffe aus der belletristischen Ecke auf, wie Szenen mit Dialogen, bildhafte Beschreibungen, etc. Insg. erschien dieser Mix für ein Sachbuch schon recht ungewöhnlich. Im Allg. war mir der Stoff oft zu breit erzählt. Mir schien auch, gerade am Anfang, als ob dieses Buch für Dummies geschrieben wurde. Ordentliche Portion Effekthascherei ließ mich das Buch immer wieder aus der Hand legen. Im Buch II und III besserte sich das.
Das dritte Buch fand ich aber ganz gut. Knalleffekte hielten sich in Grenzen. Da wurde die Situation um 2014 aus großer Perspektive betrachtet und oft aus USA Sicht geschildert, v.a. wie ein Versuch unternommen wurde, das unlösbare Problem in Syrien und Irak zu lösen. H. Clinton und B. Obama waren nun auch dabei, jeder kochte aber eher eigenes Süppchen.
Der alte Anführer der radikalen Islamisten war nun tot, da gab es aber schnell einen Neuen, einen jungen irakischen islamischen Gelehrten, der aus vorgeblich patriotischen Gründen, um seine Heimat von US Besatzern zu befreien, zum IS Anführer wurde.
Griffige Zusammenfassungen wurden oft am Ende der Kapitel geliefert. Die komplexen Zusammenhänge wurden sehr zugänglich, i.e. vereinfacht massentauglich präsentiert. Manches wurde aber wiederum zu einseitig geschildert, nur aus US Sicht.
Und zum Schluss, der in hier 2014 ist, gibt es Stellungnahmen von islamischen Gelehrten, die sich von IS abgrenzen und ihre Aktivitäten entschieden verurteilen. Der Epilog erzählt von weiteren IS-Anhängern, die nach der Ausbildung in den Kampflagern nach Europa zurückkehrten, um auf europäischem Boden ihren Kampf fortzusetzen.

In der Mitte des Buches gibt es 24 schwarz-weiß Fotos, die die Hauptakteure zeigen. Es gibt auch Karten des Geschehens am Anfang des Buches, die mir jedoch zu wenig detailliert waren. Eine Zusammenfassung der Hauptakteure auf 3 Seiten gibt es auch, wobei die Akteure so gut im Text beschrieben wurden, dass sich diese Liste für mich erübrigte. Das Umschlagblatt ist sehr passend zum Inhalt gewählt worden. Es ist Festeinband, jedoch ohne Lesebändchen. Die Schrift ist groß genug und angenehm zu lesen.

Den Pulitzer Preis, der u.a. auch zur weiteren Verbreitung dieses Buches beitragen soll, finde ich gerechtfertigt. Egal wie schwer es fallen mag, man sollte dieses Buch gelesen haben. Von mir gibt es vier wohl verdiente Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 21.04.2017

Spannende und gelungene Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema

0

Der amerikanische Journalist und Autor Joby Warrick beschäftigt sich in diesem Buch mit einem wichtigen und aktuellem Thema: der Gründung und dem anschließenden Aufstieg des "Islamischen Staates" ( IS ...

Der amerikanische Journalist und Autor Joby Warrick beschäftigt sich in diesem Buch mit einem wichtigen und aktuellem Thema: der Gründung und dem anschließenden Aufstieg des "Islamischen Staates" ( IS ) und der Rolle, die die USA hierbei gespielt haben.
Dabei versteht er es durch seinen packenden Schreibtstil dieses komplexe Thema auf eine sehr anschauliche Art und Weise aufzuarbeiten, so das sich das Buch streckenweise fast schon wie ein Polit-Thriller liest.
Joby Warrick verlässt dabei aber zu keinem Zeitpunkt seine neutrale Ecke als Journalist, sondern versteht es abseits der derzeit in den Medien üblichen Guf-und-Böse-Denkweise allen an dieser Entwicklung beteiligten Parteien gerecht zu werden, ohne dabei allerdings etwas zu relativieren oder gar zu verharmlosen.
Den Pulitzer-Preis, den er mit diesem Buch gewonnen hat, hat er meiner Meinung nach auch durchaus verdient.

Das Buch teilt in sich in insgesamt drei Abschnitte:
Im ersten Buch verfolgt man den Aufstieg des Jordaniers Abu Mus´ab al-Zarqawi vom Kleinkriminellen zum überzeugten Islamisten, der schlußendlich bei der Rechtfertigung der USA für die Invasion in den Irak im Jahre 2003 eine Schlüsselrolle eingenommen hat, die erheblich zu seinem Bekanntheitsgrad und seiner weiteren Entwicklung beigetragen hat.
Im zweiten Buch beleuchtet der Autor die Jahre zwischen der Invasion in den und dem Abzug der Amerikaner aus dem Irak und schildert die zahlreichen politischen Fehler, die dabei gemacht wurden und bei der Gründung und dem Aufstieg des IS eine wichtige Rolle gespielt haben.
Im dritten Buch verlagert sich dann das Geschehen nach einem Zeitsprung über 5 Jahre zu einem weiteren wichtigen Wendepunkt, der die Entwicklung des IS entscheidend beeinflusst hat: der syrische Bürgerkrieg und das unmenschliche Vorgehen des Staatpräsidenten Assad gegen sein eigenes Volk, mit dem er unfassbares Leid über die syrische Bevölkerung gebracht hat bzw. auch heute noch bringt. In diesem Zusammenhang haben sich allerdings auch die USA, Russland und Europa im Umgang mit Assad nicht gerade mit Ruhm bekleckert und somit ihren Beitrag zur Entwicklung der letzten Jahre geleistet.

Während mich die ersten beiden Bücher auf ganzer Linie überzeugt haben, verhaspelt sich der Autor im dritten Buch meiner Meinung nach ein wenig und hätte diesem Komplex vielleich doch einen etwas breiteren Raum zukommen lassen sollen, um ihm vollends gerecht zu werden.

Dennoch ein wichtiges Buch und ein überzeugender Beitrag zum Verständnis eines inzwischen weltweiten Konfliktes, der uns wohl noch viele Jahre begleiten und beschäftigen und auch noch einiges an Opfern fordern wird.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Schwere Kost, aber spannend wie ein Thriller...

0

"Schwarze Flaggen" von Joby Warrick stellt den Aufstieg des IS und die nicht unerhebliche Rolle der USA dabei auf fesselnde Art und Weise dar.

Der Autor ist Reporter der "Washington Post" - das merkt ...

"Schwarze Flaggen" von Joby Warrick stellt den Aufstieg des IS und die nicht unerhebliche Rolle der USA dabei auf fesselnde Art und Weise dar.

Der Autor ist Reporter der "Washington Post" - das merkt man sofort, denn es wurde alles genau in journalistischer Kleinarbeit recherchiert. Respekt!
Er schafft es mit seinem Schreibstil, das komplexe Thema auch für "politisch recht Unbefelckte" Leser verständlich zu erklären und durch die Art wie er alles darlegt, zudem viel Spannung in das Sachbuch zu bringen.
Manchmal fehlte mir jedoch dabei die richtige Kennzeichnung, was objektiv recherchiert und was andererseits von Warrick subjektiv ausgeschmückt war.
Viele Karten und Anmerkungen am Anfang und Schluss des Buches geben eine gute Übersicht, gerade Laien wie mir - auch, wenn einige Anmerkungen sicher trotzdem vernachlässigt hätten werden können, zumal im Fließtext keinerlei Fußnotenverweise eingebracht worden.

Alles in allem jedoch hat mich das Buch inhaltlich sehr beschäftigt, noch lange nach Beenden der Lektüre und es ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Am besten hat mir gefallen, dass es nicht, wie die meisten Bücher über diese Thematik, so staubtrocken zu lesen war, was ich befürchtet hatte, sondern, wie gesagt, fast ein echter Thriller!