Cover-Bild Gangsterblues
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 12.10.2018
  • ISBN: 9783864930560
Joe Bausch

Gangsterblues

Harte Geschichten

Sie sind Mörder, Dealer, notorische Betrüger, Vergewaltiger oder haben schwere Raubüberfälle begangen. Und sie alle wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt. Im Knast haben sie viel Zeit, um sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen - und irgendwann wollen sie reden: der psychopathische Serienmörder über eine eiskalte Entführung, die beiden Halbbrüder über einen fast perfekten Mord, oder der Rettungssanitäter über den Zufall, der ihn zum Verbrecher machte - mit verheerenden Folgen. Sie alle vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. Die besten dieser Geschichten hat er hier aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.10.2018

mal andere Sicht auf Strafe und Vollzug

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Joe Bausch hat hier ein Buch geschrieben, das dem Leser eine völlig unbekannte Sicht auf Strafe, Haft und Strafvollzug ermöglicht. Jedenfalls erging es mir beim Lesen so. Wer kann sich denn, ohne dort ...

Joe Bausch hat hier ein Buch geschrieben, das dem Leser eine völlig unbekannte Sicht auf Strafe, Haft und Strafvollzug ermöglicht. Jedenfalls erging es mir beim Lesen so. Wer kann sich denn, ohne dort einmal eine Strafe abgebüßt zu haben, so ein Leben hinter Gittern vorstellen? Kennt man doch eigentlich nur aus den Fernsehkrimis. Aber hier wird schon sehr detailliert an Einzelschicksalen beschrieben, wie unterschiedlich die Menschen mit dem Leben im Vollzug umgehen und was sie dort hingebracht hat.
Dabei hat Joe Bausch in meinen Augen auch sehr viel von seiner Persönlichkeit, seinen inneren Kämpfen bei Bitten der Häftlinge und seinen Beweggründen bei Entscheidungen preisgegeben. Es ist ein sehr ehrliches Buch. So werden darin auch Missstände im geltenden Recht, unterschiedliche Sichtweisen von Arzt und Justiz die aufeinandertreffen offen angesprochen. Man merkt beim Lesen, dass der Arzt Joe Bausch immer ein offenes Ohr für seine Klienten hat, wohl durchdacht seine Prognosen und Entscheidungen trifft, sich dabei aber immer am Menschen orientiert und keine unhaltbaren Versprechungen macht. Vielleicht ist es gerade das, was die Häftlinge am meisten brauchen: jemand der ihnen zuhört. Die einzelnen Kapitel zeigen immer ein Einzelschicksal auf, das der Autor aus seiner persönlichen Sicht erzählt und anhand eigener Recherchen wertet. Wobei bei der Wortwahl oft zu merken ist, dass der Autor sehr tief in den Alltag der Gefangenen „verwurzelt“ ist. Ich empfand das als sehr unterhaltsam, authentisch und lesenswert. Wobei sich mir eine Geschichte besonders eingeprägt hat: Struth geht nicht. Ich habe mich mit den harten Geschichten sehr gut unterhalten geführt und vergebe daher 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2018

True-Crime-Geschichten aus dem härtesten Gefängnis in Deutschland

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Der Autor dieses Buches, Joe Bausch, ist mir aus verschiedenen Tatort-Folgen ein Begriff. Daher hat das Buch direkt mein Interesse geweckt.

Es geht in diesem Buch nicht um die schicksale oder Biografien ...

Der Autor dieses Buches, Joe Bausch, ist mir aus verschiedenen Tatort-Folgen ein Begriff. Daher hat das Buch direkt mein Interesse geweckt.

Es geht in diesem Buch nicht um die schicksale oder Biografien einzelner Gefangener, sondern um den Alltag in deutschen Gefängnissen, um den Zustand des Strafvollzuges. Der Autor hat die behandelten Fälle so dargestellt, wie sie hätten passiert sein können.

In zwölf völlig unterschiedlichen Geschichten treffe ich auf Mörder, Vergewaltiger, Dealer, Betrüger, auf durchgeknallte Typen, aber auch auf einen Mann, der unschuldig im Gefängnis sitzt; ein sogenannter Justizirrtum, der sich aber wohl nie aufklären wird.
Die Geschichten lassen mich traurig, entsetzt, sprachlos oder mit Gänsehaut zurück. Ich bin schockiert, wie ungerecht es doch hier und da zugeht.

Jede der Geschichten ist in sich abgeschlossen und daher kann ich selbst entscheiden, wann ich welche Story noch einmal lese. Denn die ein oder andere Sache werde ich mir ganz bestimmt noch mal anschauen.

Bei den Beschreibungen erkennt man beim Lesen die Erfahrung, die Joe Bausch in seinem Beruf als Medizinaldirektor in der Justizvollzugsanstalt Werl gesammelt hat. Er beschönigt nichts. Ich werde auch mit dem Schrecklichsten und Unglaublichsten konfrontiert. Was mir sehr gut gefällt, der Autor wertet nicht. Er überlässt es dem Leser in den einzelnen Geschichten das Gute oder das Böse zu sehen oder zu erkennen.

Ich hatte ein paar spannende, sehr interessante Lesestunden mit Menschen, denen ich in meinem wahren Leben, bis auf ein oder zwei, nicht begegnen möchte. Tolle Unterhaltung auf True Crime Basis.

Veröffentlicht am 21.10.2018

True Crime - sehr gelungen

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Mir war der Autor Joe Bausch vorher gänzlich unbekannt. Weder habe ich sein erstes Buch gelesen, noch ist er mir bei einem seiner zahlreichen TV-Auftritte aufgefallen. Jetzt weiß ich, dass er hauptberuflich ...

Mir war der Autor Joe Bausch vorher gänzlich unbekannt. Weder habe ich sein erstes Buch gelesen, noch ist er mir bei einem seiner zahlreichen TV-Auftritte aufgefallen. Jetzt weiß ich, dass er hauptberuflich und leidenschaftlich Gefängnisarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl ist und aus diesen Erfahrungen heraus das Buch „Gangsterblues“ geschrieben hat.

Gegliedert ist das Buch in 12 - völlig voneinander unabhängige - Geschichten; so kann der Leser selbst entscheiden, ob er jede Geschichte etwas sacken lassen möchte oder es hintereinander weg lesen mag.

Die Geschichten sind eine Mischung aus fiktiven Aspekten und wahren Begebenheiten; das heißt aus Rücksichtnahme auf Opfer und Täter soweit verfremdet, dass keine Rückschlüsse gezogen werden können. Merken tut der Leser dies allerdings nicht, alles könnte sich tatsächlich so zugetragen haben und fesselt einen von Beginn an. Verbrechen werden schonungslos geschildert, schreckliche Einzelheiten werden nicht ausgelassen.

Der Schreibstil ist sachlich und authentisch. Man merkt auf jeder Seite die ungemeine Erfahrung des Autors in seiner Arbeit und mit den Menschen. Situationen, Personen, Schauplätze - alles ist immer sehr detailliert dargestellt. Somit ist es sehr real und man fühlt sich als Leser irgendwie gelungen in die Geschehnisse hineinversetzt. Dabei sind es aber nie Darstellungen in reißerischer Art und Weise sondern es ist immer alles sehr würdevoll und menschlich geschrieben. Besonders positiv ist zu erwähnen, dass Joe Bausch dabei nie irgendwelche Wertungen der Ereignisse oder Personen vornimmt. Es ist jedem Leser selbst überlassen, das Böse und manchmal auch das Gute in den Kapiteln zu sehen.

Ein gelungenes Buch, welches einen sehr realistischen Einblick rund um die Patienten von Joe Bausch gibt. Ein interessantes Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 16.10.2018

Rezension zu Gangsterblues

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Auch Mörder, Dealer, Vergewaltiger und andere Schwerverbrecher haben eine Vergangenheit und haben durch die meist lange Haftzeit sehr viel Zeit sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen. Sie fassen zu Joe ...

Auch Mörder, Dealer, Vergewaltiger und andere Schwerverbrecher haben eine Vergangenheit und haben durch die meist lange Haftzeit sehr viel Zeit sich mit ihren Taten auseinanderzusetzen. Sie fassen zu Joe Bausch, ihrem Arzt in der Justizvollzugsanstalt vertrauen und erzählen ihm ihre Geschichten.

Gangsterblues – Harte Geschichten von Joe Bausch

Joe Bausch, Arzt in einer Justizvollzugsanstalt und Tatort-Schauspieler, erzählt in diesem Buch die Geschichten, die ihm vor allem Insassen anvertraut wurden. Unaufgeregt, in ruhigen Worten und ohne Effekthascherei gibt er diese wieder, was mir ausgesprochen gut gefallen hat und sich gut und flüssig lesen ließ. Aus Opfer- und Täterschutz wurden die Geschichten und Personen natürlich verfremdet und anonymisiert.

Die Geschichten selbst, können laut Bausch, auch schon mal ein wenig von den Insassen ausgeschmückt werden um sich „besser“ darzustellen, können aber auch schonungslos ehrlich sein. Dabei glaubt Bausch nicht sofort jede der Geschichten, hört aber immer aufmerksam zu und forscht nach. Dabei wahrt er trotz dieser vertraulichen Gespräche immer eine gewisse Distanz, die als Arzt in einer Justizvollzugsanstalt auch zwingend erforderlich ist.

Die einzelnen Geschichten lösen ganz unterschiedliche Reaktionen beim Lesen bei mir hervor. Teils schockieren sie, machen fassungslos, können aber bedrückend sein oder regen zum Nachdenken an. Denn die Bandbreite der Erzählungen reicht von unschuldig verurteilt bis schwerer Vergewaltigung, Mord, den Phantasien und Taten eines Psychopathen und dem Sterben hinter Gittern, und zeigen auch schon mal die Schwächen im deutschen Justiz- und Vollzugssystem und in der Gesellschaft auf.

Mein Fazit:
Ein wirklich interessantes und lesenswertes Buch, das mir einen Einblick in das Leben von Tätern gewährte und dabei ganz unterschiedliche Reaktionen hervorrief.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Zwölf spannende Kurzgeschichten aus der JVA

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Joe Bausch ist der leitende Mediziner der JVA Werl und das schon über 30 Jahre. In dieser Zeit hat er ganz verschiedene Dinge erlebt, die er hier in Kurzgeschichten fiktionalisiert zum Besten gibt.

Kurzgeschichten ...

Joe Bausch ist der leitende Mediziner der JVA Werl und das schon über 30 Jahre. In dieser Zeit hat er ganz verschiedene Dinge erlebt, die er hier in Kurzgeschichten fiktionalisiert zum Besten gibt.

Kurzgeschichten sind an sich nicht ganz so meins, aber hier wurde ich schnell überzeugt und ich konnte das Buch kaum mehr weglegen. Das lag zum einen am runden, in sich stimmigen Schreibstil, zu anderen an den Geschichten selbst.
Die Geschichten sind vielfältig und wecken die verschiedensten Emotionen. Jede dieser 12 Geschichten hat mich auf die eine oder andere Weise bewegt, mal staunte ich ungläubig, mal schüttelte es mich quasi und selbst eine gewisse Sympathie gegenüber den Kriminellen keimte gelegentlich auf. Nicht nur gegenüber einem möglicherweise zu Unrecht verurteilten Mörder.

Ich hatte das Gefühl einen realistischen Querschnitt aus dem Gefängnisleben gelesen zu haben und empfehle das Buch, welches zum Nachdenken anregt, gerne weiter. Aber Achtung: es ist wirklich nichts für zartbesaitete Menschen, denn es geht manchmal ganz schön hart zu und das auf ganz verschiedene Arten, die niemanden kalt lassen.