Cover-Bild Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 18.02.2020
  • ISBN: 9783959674850
Joe Hammond

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte

Klaus Timmermann (Übersetzer), Ulrike Wasel (Übersetzer)

»Wenn ich nur aufhören könnte umzufallen, wäre dieses Buch lustiger.«

Joe Hammond fällt einfach hin.
Zum ersten Mal passiert es, als er seinen kleinen Sohn zur Schule bringt und merkt: Sein Körper macht auf einmal Dinge, die er nicht mehr steuern kann. Nach einem halben Jahr Ungewissheit und einer Odyssee der Arztbesuche bekommt Joe Hammond die Diagnose: Er leidet an der Motoneuron-Krankheit – eine zum Tode führende Erkrankung des motorischen Nervensystems.
Und er weiß: Er hat nicht mehr viel Zeit, er wird die Kontrolle über seinen Körper, er wird sein Leben verlieren. Und die Menschen, die er am meisten liebt, verlieren ihn.
Vom anfänglichen Stolpern bis zur fortgeschrittenen Bewegungsunfähigkeit nimmt uns Joe Hammond mit auf seine letzte Reise: Taumeln, hinfallen, auseinanderfallen. Mit tieftraurigem Humor beschreibt er, wie es ist, sich der eigenen Vergänglichkeit so radikal bewusst zu werden und dabei das Leben zu lieben wie nie zuvor.


»In einer Schublade hüten meine Frau Gill und ich einen alten Schuhkarton. In dem Karton sind 33 Geburtstagskarten für unsere Söhne: eine für jedes Jahr bis zu ihrem 21. Geburtstag. Seit Ende 2017 lebe – und sterbe – ich an der Motoneuron-Krankheit. Deswegen habe ich die Karten geschrieben.«

»Dies ist ein Buch über das Abschiednehmen. Abschied von meinem Körper, der mich von einer plötzlichen Unbeholfenheit bis in einen raumschiffähnlichen Rollstuhl führen wird. Abschied von dieser Welt, in der ich immer weniger eine Rolle spiele und stattdessen auf ein mir unbekanntes Terrain zutreibe. Abschied von Gill, meiner Frau. Und Abschied von Tom und Jimmy, meinen beiden Söhnen.«

»›Eine kurze Geschichte vom Fallen‹ handelt von der Traurigkeit (und der Wut und der Angst), aber auch von den schönen Momenten, von Liebe und Vatersein. Und davon, wie ich die letzten Momente mit meinem Körper erlebe, in der Gegenwart von Menschen, die mir das Wichtigste sind. Davon, wie es sich anfühlt, wenn man weiß, dass ich für meine Familie bald als Erinnerung weiterlebe. Auf vielerlei Weise ist das die erstaunlichste Zeit meines Lebens gewesen.«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2020

Was am Ende wirklich zählt

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„In solchen Momenten wirkte der Raum still, und alles ist ruhig. Ich habe mein ganzes Leben darauf gewartet, so einen Frieden zu erkennen. Zu erkennen, dass ich nicht mehr bin als dieser Körper.“ (S. 116)
Joe ...

„In solchen Momenten wirkte der Raum still, und alles ist ruhig. Ich habe mein ganzes Leben darauf gewartet, so einen Frieden zu erkennen. Zu erkennen, dass ich nicht mehr bin als dieser Körper.“ (S. 116)
Joe Hammond erzählt die Geschichte seiner eigenen schweren motoneuronischen Erkrankung. Einer unheilbaren Krankheit, die ihm am Ende das Leben kosten wird. Als verheirateter Vater mit zwei kleinen Söhnen hat er alles, was er sich wünschen kann. Er lebt glücklich mit seiner Familie in Portugal, als er eines Tages anfängt seine Beine nicht mehr zu spüren. Der Anfang eines langen schweren Prozesses…
Joe Hammond macht es uns als Leser in seiner autobiographischen Erzählung nicht leicht. Das Buch ist kein Roman über einen Dritten und ich war sehr gespannt darauf, was mich erwartet, als ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte. Mir war klar, dass wird keine leichte Erzählung. Denn der Autor ist selbst Betroffener und erzählt in klaren, ehrlichen, selbstreflektierenden Worten, wie ihn eine tödliche Krankheit Stück für Stück seiner Lebensqualität und seiner Würde beraubt. Dennoch verliert Joe nie den Humor und auch nicht den Kontakt zu denjenigen, die er am meisten liebt – seiner Familie. Es bleibt am Ende offen, was aus ihm geworden ist. Aber jeder Leser kann sich den Ausgang nach den schonungslosen Schilderungen ohnehin vorstellen. Es bleibt eine Lücke zurück und die Gewissheit, wie schnell alles vorbei sein kann und man am Ende womöglich genug Zeit hat, wie Joe, dem eigenen Verfall bei vollem Bewusstsein zuzuschauen. Obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich mit der Schreibweise und auch der teilweise sprunghaften Handlung so meine Schwierigkeiten hatte, fand ich die Erzählung insgesamt erschütternd und bewegend. Der Autor reflektiert viel, berichtet über die Beziehung zu seiner Familie, dem schwierigen Verhältnis zu seinen Eltern und wie er selbst sich mit der Krankheit abfindet. Teilweise ist er sehr metaphorisch, was sicherlich nicht jedem Leser entgegenkommt und es auch nicht jedem mit der Lektüre leicht macht. Aber darauf kommt es ihm hier sicherlich nicht an. Der Autor möchte Mut machen und zum Nachdenken über das Leben und seinen Sinn anregen. Und wenn man bedenkt, dass er das Buch schrieb, als er schon längst am Rollstuhl gefesselt und künstlich ernährt wurde, ist das eine bemerkenswerte Leistung. Und das ist für mich die entscheidende Quintessenz, die das Buch für mich lesenswert macht: nie den Mut zu verlieren und in jedem Augenblick das Leben zu genießen.
Mein Fazit: Ein schonungslos, ehrlicher und tief bewegender Roman über das Leben, der Mut gibt.

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Lachen und Weinen

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Joe Hammond starb im November 2019. Er starb 2 Jahre lang, langsam an der Motoneuron-Krankheit. Und er hat ein Buch darüber geschrieben. Über seinen langsamen Verfall und darüber, wie die Krankheit seine ...

Joe Hammond starb im November 2019. Er starb 2 Jahre lang, langsam an der Motoneuron-Krankheit. Und er hat ein Buch darüber geschrieben. Über seinen langsamen Verfall und darüber, wie die Krankheit seine Sichtweise auf das Leben verändert hat. Darüber, wie er seine beiden Söhnen 33 Geburtstagskarten schrieb, eine für jeden Geburtstag bis sie 21 Jahre alt werden. Mit diesem Buch können die beiden später einen Teil der Welt ihres Vater kennen lernen.
Den Anfang fand ich sehr gut zu lesen, dann erfolgen recht viele Zeitsprünge in Joes Leben vor seiner Krankheit und Metaphern, die es mir manchmal schwer gemacht haben zu folgen. Dennoch hat mich dieses Buch beeindruckt.
Ich schreibe diese Rezension, während meine Töchter wenige Meter von mir entfernt friedlich schlafen und ich hoffe sehr, dass ich weiter das Glück haben werde, sie aufwachsen zu sehen. Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, das hier und jetzt zu leben und zu lieben. Ein lebendiges, humorvolles und poetisches Buch über das Leben und den Tod.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

"Wie es ist, zu sterben" - Eine ausschweifende, berührende Geschichte

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„Eine kurze Geschichte vom Fallen“ hat mich überrascht – sowohl positiv als auch negativ. Im großen Ganzen handelt es sich bei dem Buch um eine Erzählung von Joe Hammond, welcher von seinem Leben erzählt. ...

„Eine kurze Geschichte vom Fallen“ hat mich überrascht – sowohl positiv als auch negativ. Im großen Ganzen handelt es sich bei dem Buch um eine Erzählung von Joe Hammond, welcher von seinem Leben erzählt. Dadurch, dass es sich in dem Buch um ihn dreht, lernt der Leser Hammond wirklich kennen. Er erzählt viel aus seinem Leben. Von seiner Kindheit, über die Entwicklung seiner Söhne bis zu seinem Tod. Seine Krankheit verliert öfters an Präsenz und rutscht manchmal in den Hintergrund. Dadurch wirkt es in manchen Stellen eher wie eine Biografie und nicht, wie eine Geschichte über seine Krankheit.
Mir hat der Pepp gefehlt. Die Anzahl der Dialoge kann ich an einer Hand abzählen, wodurch das Buch manchmal etwas prüde wurde. Außerdem hatte ich Probleme mit dem Schreibstil des Autoren. Er benutzt eine riesige Ansammlung von Metaphern und schweift öfters aus. Damit bin ich nicht ganz so gut zurechtgekommen. Allerdings handelt es sich dabei um meinen persönlichen Geschmack, welcher leider nicht getroffen wurde.
Aber abgesehen von dem Schreibstil konnte mich die Geschichte überzeugen. Mir gefällt die Idee, dass der Autor seine Geschichte in unterschiedliche kleine Geschichten -auch Kapitel genannt- aufgeteilt hat. Jedes Kapitel hat etwas Eigenes für sich und trotzdem bauen sie aufeinander auf. Es hat einen Eindruck hinterlassen, da man durch die ganzen Erzählungen aus seiner Kindheit erkennen konnte, was für ein Mensch Joe Hammond geworden ist. Man fühlt sich ihm dadurch näher.
Während es in der Mitte des Buches Seiten gab, die sich sehr gezogen haben, wurde es auf den letzten Seiten intensiver. Ich musste öfters schlucken und die Stimmung wurde immer gedrückter. (Leichter Spoiler!) Auch wenn das Buch mit einer sanften Szene endet, weiß der Leser, dass dies trotz dessen das Ende von Joe Hammond ist.
Gerade, weil es eine reale Geschichte ist, macht es das Buch um einiges emotionaler. Zwischendurch habe ich immer wieder Artikel zu Joe Hammond durchgelesen und mir kurze Reportagen angesehen. Erst da wird einem wirklich bewusst, dass es nicht nur ein Buch ist, sondern eine wahre Geschichte.
Fazit:
Trotz kleinen Schwierigkeiten mit dem Schreibstil hat mich „Eine kurze Geschichte vom Fallen“ sehr berührt. Es zeigt einem, dass selbst die kleinsten Dinge im Leben eine Bedeutung haben und nicht vergessen werden sollten. Genieße jeden Augenblick, denn das Leben ist vergänglich.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Berührende Geschichte

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Joe Hammond hat vor seinem Tod mit dem Buch “Eine kurze Geschichte vom Fallen-Was ich beim Sterben über das Leben lernte” ein Buch über seinen eigenen Abschied vom Leben geschrieben.
Er hatte gerade eine ...

Joe Hammond hat vor seinem Tod mit dem Buch “Eine kurze Geschichte vom Fallen-Was ich beim Sterben über das Leben lernte” ein Buch über seinen eigenen Abschied vom Leben geschrieben.
Er hatte gerade eine Familie gegründet und ist mit Frau und 2 kleinen Kindern nach Portugal ausgewandert, als er Probleme im Alltag bekam, erst mit dem Fuß, dem Laufen, bis hin zum Umfallen. Über die eigentlich Findung der Diagnose, wahrscheinlich viele Arztbesuche später, schreibt er hier nicht allzu viel. Es ist eine schreckliche Diagnose, die Motoneuron Krankheit.
Er beschreibt seinen Alltag, der ihm nach und nach entgleitet, er beschreibt das erleben und die tiefe Liebe zu seinen Kindern. Seine Frau ist ihm in dieser ganzen Zeit eine große Hilfe und Stütze. Sehr berührend finde ich auch seine Idee, seinen Kindern für die zukünftigen Jahre persönliche und noch selbst geschriebene Geburtstagskarten zu hinterlassen. Diesen Teil des Buches um sein erleben und verarbeiten finde ich sehr berührend und auch gut, manchmal sogar humorvoll geschrieben.
Viel geht er aber auch auf seine Vergangenheit, mit seinen Eltern, seine Jugend, psychische Probleme dabei, ein. Diese Kapitel waren für mich eher unsortiert, verwirrend und nicht immer leicht verständlich.
Auch die kleinen Momente und das kleine Glück im Leben jeden Tag zu genießen ist die große Aussage dieses Buches.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

schwere Kost!?

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Nach der Leseprobe und unter Berücksichtigung des Titels gingen meine Erwartungen an das Buch nicht ganz auf. Oftmals wurden viele bildhafte Ausdrücke gewählt, die das Lesen erschwerten und ...


Nach der Leseprobe und unter Berücksichtigung des Titels gingen meine Erwartungen an das Buch nicht ganz auf. Oftmals wurden viele bildhafte Ausdrücke gewählt, die das Lesen erschwerten und langweilig werden ließen, ich hatte mir mehr von der Lebensgeschichte MIT der Diagnose erwartet als die immer wiederkehrenden Rückblicke in Kindheit und Jugend, die oftmals auch noch in schnellen, nicht erkennbaren Wechseln beschrieben sind.

Dennoch zolle ich dem Autor einen großen Respekt davor, sein Leben so wahr und anschaulich der Allgemeinheit zu offenbaren und dabei selbst intimste Details preiszugeben. Mit einer ausgewogenen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit beschreibt er eindrucksvoll, wie es sich mit einer dem Tode gewidmeten Krankheit lebt. Oftmals war beim Lesen nicht klar, ob ich weinen oder lachen soll. Weinen aufgrund der Einblicke in den immer beschwerlicher werdenden Alltag, Lachen aufgrund der Ironie und des Witzes mit dem der Autor seine Situation beschreibt.

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