Cover-Bild Wilder Winter
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9,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Golkonda Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 07.06.2019
  • ISBN: 9783965090002
Joe R. Lansdale

Wilder Winter

Richard Betzenbichler (Übersetzer), Katrin Mrugalla (Übersetzer)

Die beiden ungleichen Freunde haben schon bessere Tage gesehen und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs auf den Rosenfeldern von Texas durch. Eines schönen Wintermorgens tauchen Haps Ex-Frau Trudy und ein paar Kumpels aus den 60er Jahren auf, die den bewaffneten Kampf gegen das Establishment wiederbeleben wollen.

Das Startkapital dazu liegt angeblich im Sabine River: eine Million Dollar aus einem schiefgelaufenen Bankraub. Hap ist in der Gegend aufgewachsen und soll bei der Suche helfen. Doch die Zeiten haben sich geändert, und auch ehemaligen Revolutionären sitzt mittlerweile das Hemd näher als die Hose. So bewahrheitet sich bald das, was Leonard von Anfang an klar war: Wo Trudy ist, gibt's Ärger. Es wird ein wilder Winter.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2019

Spannend und unterhaltsam

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Die beiden ungleichen Freunde Hap und Leonard schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch, als Haps Ex-Frau Trudy auftaucht und Hap überreden will, ihr zu helfen. Im Sabine River soll das Geld aus einem schiefgelaufenen ...

Die beiden ungleichen Freunde Hap und Leonard schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch, als Haps Ex-Frau Trudy auftaucht und Hap überreden will, ihr zu helfen. Im Sabine River soll das Geld aus einem schiefgelaufenen Bankraub liegen. Klingt verlockend, doch wo Trudy ist, gibt's auch Ärger. 

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, denn neben dem Cover hat mich auch die Leseprobe sehr angesprochen. 
Das Buch ist mit rund 240 Seiten recht dünn gehalten, so dass ich es auch sehr zügig fertig gelesen hatte. 
Der Schreibstil ließ sich hervorragend lesen und ich konnte sofort in die Geschichte eintauchen und sie genießen. 
Die Charaktere wurden prima beschrieben, so dass sich bei mir schnell entsprechende Bilder von ihnen entwickelten. 
Hap und Leonard waren absolut klasse. Ich mochte sie beide sehr gerne und fand auch ihre teils herb-sarkastischen Dialoge miteinander einfach nur super. Sowas mag ich! Die Freundschaft der beiden wurde richtig toll beschrieben und war spürbar. 
Die Story gefiel mir sehr gut. Sie war unterhaltsam, spannend und fesselnd und es gab auch interessante und überraschende Wendungen. 

Ein spannender und unterhaltsamer Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Schwarzer Humor

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Hap Collins und Leonard Pine sind ungleiche Freunde: der eine weiß, hetero und Kriegsdienstverweigerer, der andere schwarz, schwul und Vietnamveteran. Die beiden schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. ...

Hap Collins und Leonard Pine sind ungleiche Freunde: der eine weiß, hetero und Kriegsdienstverweigerer, der andere schwarz, schwul und Vietnamveteran. Die beiden schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Bis eines Tages Trudy auftaucht, Haps Exfrau. Leonard ist sofort klar, dass sie etwas von Hap will, denn Hap kann ihr auch nach einigen schlechten Erfahrungen kaum widerstehen. Das alles riecht für Leonard nach Ärger. Und wirklich, Trudy braucht Haps Hilfe beim Aufspüren von einer Million Dollar, die aus einem Bankraub stammen und angeblich im Sabine River versenkt wurden. In dieser Gegend hat Hap seine Jugend verbracht. Seine Ortskenntnisse sollen nun Trudy und ihren Mitstreitern zum großen Geld verhelfen. Doch ganz so einfach ist dieser Job nicht…
„Hap & Leonard – Wilder Winter“ von Joe R. Lansdale ist ein flotter, actionreicher Krimi. Er ist spannend geschrieben und besticht durch seine witzigen und politisch völlig unkorrekten Dialoge. Der Autor schafft es, mit dem Thema Rassismus locker und schnoddrig umzugehen, der Leser weiß diese Selbstverständlichkeit zu schätzen. Auf einen Witz über Schwarze folgt ein Scherz über Weiße, das alles in schlagfertige Dialoge gepackt – wirklich toll! Hier möchte ich ausdrücklich auch den Übersetzern ein großes Lob aussprechen: tolle Wortwahl, die den Leser die tiefe Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten spüren lässt. Hap und Leonard sind wirkliche Typen mit sehr schwarzem Humor, mir gefallen diese Charaktere ausgesprochen gut. Der Spannungsbogen zieht sich über das ganze Buch, einige überraschende Wendungen inbegriffen, bis zum fulminanten Finale.
Das Cover mit pinkfarbenen Elementen ist ungewöhnlich für einen Krimi, dadurch fällt es aber auch auf. Der Titel „Hap & Leonard“ bestimmt das Cover, das lässt schon ahnen, dass „Wilder Winter“ einer von mehreren Bänden einer Serie ist.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Zwei ungleiche Freunde

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„Und in diesem flüchtigen Augenblick fiel mir ein, dass ich deshalb nicht in den Krieg gezogen war, weil ich nicht sinnlos für eine Sache töten wollte, an die ich nicht glaubte. Und hier gab es nicht einmal ...

„Und in diesem flüchtigen Augenblick fiel mir ein, dass ich deshalb nicht in den Krieg gezogen war, weil ich nicht sinnlos für eine Sache töten wollte, an die ich nicht glaubte. Und hier gab es nicht einmal eine ‚Sache‘. “ [221 f.]

„Wilder Winter“ von Joe R. Lansdale ist der Auftakt zur der Reihe "Hap Collins & Leonard Pine" mit insgesamt 10 Büchern. Ich beziehe mich hier auf die limitierte Taschenbuchausgabe des Golkonda Verlags.

Hap Collins: Weiß, hetero, Kriegsdienstverweigerer.
Leonard Pine: Schwarz, schwul, Vietnamveteran.

Das sind die „Zutaten“ für einen richtig guten Roman mit frechen Dialogen, der auch derb daherkommt und keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, denn es gibt schon wüste Beschimpfungen. Aber gerade das, die einzigartigen Charaktere, der Schreibstil von Lansdale, machen den Roman zu einem wunderbaren Leseerlebnis. Es ist ein Krimi in dem es durchaus deftiger zugeht, der ein rasantes Ende garantiert und den Leser durch die 30 kurzgehaltenen Kapitel fliegen lässt.

Die Geschichte wäre schnell erzählt: eine Million Dollar aus einem schiefgelaufenen Bankraub bergen. Allerdings sind da „schmutzige Geschäfte, wohin man auch schaut.“ [229] Und so kommt alles ein bisschen anders.

Zwischen der ganzen Gewalt, dem amüsanten Teil, der kurzweiligen Geschichte, steckt zwischen den Zeilen auch Gesellschaftskritik.

„Aber der Verlust meines Idealismus, der Verlust des Glaubens daran, dass die Menschen über ihre Grundinstinkte hinauswachsen können, bedeutete, alt und verbittert zu werden und niemanden mehr von Nutzen zu sein, nicht einmal sich selbst.“ [236]

Fazit: Der gelungene Auftakt zur Reihe. Ganz besondere Charaktere und viel schwarzer Humor. Potenzial zur Lieblingsreihe!

Veröffentlicht am 09.06.2019

Best Buddies und ein wahrlich wilder Winter

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Hap und Leonard stehen nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens, Hap ist weiß, hetero und hat den Kriegsdienst verweigert und musste dafür ins Gefängnis, Leonard ist Vietnamveteran, schwul und schwarz. ...

Hap und Leonard stehen nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens, Hap ist weiß, hetero und hat den Kriegsdienst verweigert und musste dafür ins Gefängnis, Leonard ist Vietnamveteran, schwul und schwarz. Nicht viele Gemeinsamkeiten und trotzdem sind die zwei best buddies. Sie schuften auf Rosenfeldern in Texas und kommen gerade so über die Runden.
Bis eines Tages die schöne Trudy auftaucht, Haps Ex und ihnen ein Angebot macht, dass sie wider besseren Wissens nicht ablehnen...

Der Kriminalfall an sich ist recht vorhersehbar und nicht sonderlich aufregend, bis gegen Ende dann aber der Buchtitel doch noch Gerechtigkeit erfährt, oh ja, ein wahrhaft wilder Winter da in Texas.

Was das Buch aber wirklich brillant macht, ist der genialer Witz. Hap & Leonard sind so schnoddrig und rotzig, es ist eine wahre Freunde ihrer Konversation zu lauschen. Für sprachsensible Gemüter vielleicht etwas deftig, aber absolut passend zu den beiden Charakteren. Einfach köstlich.

Die radikalen Altrevoluzzer und auf der anderen Seite das Aufgeben von Idealen wird ebenfalls schön beschrieben - "Mit der Gefahr zu flirten machte keinen Spaß mehr. Die Leute mussten ihre Kinder zum Fußball fahren und im Elternbeirat mitarbeiten". Durchaus auch gesellschaftskritisch, das schmale Büchlein.

Ich bin jedenfalls schwer begeistert und werde mir umgehend Band 2 der auch optisch sehr hübschen Reihe gönnen.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Eine besondere Freundschaft und ein spannender Fall

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In texanischen Moorlandschaften befindet sich die Beute eines mehr oder weniger gescheiterten Bankraubs. Eine Million soll es sein, nur muss man diese jetzt noch finden. Hier kommen die Freunde Hap und ...

In texanischen Moorlandschaften befindet sich die Beute eines mehr oder weniger gescheiterten Bankraubs. Eine Million soll es sein, nur muss man diese jetzt noch finden. Hier kommen die Freunde Hap und Leonhard ins Spiel…

Von der Reihe hatte ich gehört, allerdings noch nie ein Buch des Autors gelesen, sodass ich neugierig war, jedoch keine allzu großen Erwartungen hatte. In diesem Fall hätten aber auch große Erwartungen kein Problem dargestellt, denn die Geschichte um die beiden ungleichen Freunde hat mich rundum überzeugt. Dabei gibt es so manchen derben Spruch und die Geschichte als solche wäre hier in ganz wenigen Sätzen nacherzählt, aber die Dynamik der Geschichte und der Freundschaft von Hap und Leonhard sind schon nach wenigen Seiten sehr mitreißend und schlichtweg kurzweilig. Doch nur oberflächig scheint das Buch schlicht als ein kleiner Snack für Zwischendurch. Durch die Hintergründe um den Zeitgeist der 60er in den USA erhält das Buch einen so nicht erwarteten Mehrwert und auch manche Wendung steigert die Lesefreude zusätzlich. Doch auch die brutale Spannung kommt nicht zu kurz und manche Szene beim Showdown wird Zartbesaiteten einen Schauer über den Rücken jagen…

Hap und Leonard sind beide sehr spezielle Männer, allerdings könnten sie nicht verschiedener sein. Hap ist weiß, Kriegsdienstverweigerer und hetero, während der dunkelhäutige Leonhard homosexuell ist und in Vietnam war. Genau diese Unterschiede und ihre lockere, offene Art, sei es sprachlich (Achtung: derber Wortwitz!) , oder auch wenn sie sich mit Gelegenheitsjobs durch das Leben zu schlagen machen sie wohl zu besten Freunden. Daher ist Leonhard auch direkt dabei, als Hap ihn bittet bei einer speziellen Aktion mitzumachen, die Haps Exfrau Trudy angeleiert hat. Gutes, scheinbar leicht verdientes Geld lockt die Freunde, aber wie zu erwarten läuft es ganz anders und hier zeigt sich besonders, dass der Titel des Buches sehr passend ist!

Wer sich nicht an der teils anstößigen Sprache stört, witzige Dialoge zu schätzen weiß, mit besonderen Charakteren in texanische Moorlandschaften wandeln will und ein wenig Spannung sowie Infos zu den USA der 60er und 80er mag, ist mit dem Buch bestens beraten. Nach diesem ersten Teil der Reihe werde ich auf jeden Fall mehr lesen müssen von Hap und Leonard, die mir irgendwie ans Herz gewachsen sind.