Cover-Bild Die Blütentöchter
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 23.10.2017
  • ISBN: 9783764506193
Joël Tan

Die Blütentöchter

Historischer Roman
Vom Schicksal getrennt, durch Blüten auf ewig verbunden ...

Heilbronn, 1333. Die Drillingsmädchen des Hauses Laemmlin spalten seit jeher die Gemüter. Während manche in ihnen ein Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit erkennen, zeigen andere offen ihren Argwohn. Es ist das Glück der drei, dass sie dem Stadtadel angehören. Doch als ein Bußprediger die Stadt betritt, ist selbst ihr Stand nutzlos. Denn der prophezeit: Die Drillinge bringen Unheil! Kurz darauf wird Heilbronn von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht. Gejagt und voneinander getrennt, bleibt jede Schwester im Glauben, die anderen seien tot. Dann aber entdeckt eine von ihnen Fragmente der heimlichen gemeinsamen Blütenkunst …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2019

Eindrucksvolles historisches Drama um Drillinge im 14. Jahrhundert

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Drillinge sind selten und auch heute noch etwas Besonderes. Im 14. Jahrhundert war diese Besonderheit den Menschen nicht geheuer, so auch die Laemmlin-Schwestern in Heilbronn. Viele sahen in ihnen das ...

Drillinge sind selten und auch heute noch etwas Besonderes. Im 14. Jahrhundert war diese Besonderheit den Menschen nicht geheuer, so auch die Laemmlin-Schwestern in Heilbronn. Viele sahen in ihnen das Böse und glaubten an Zauberei. So gesehen war dieses Wunder der Natur damals eher ein Fluch als ein Segen. Ein dummer Zufall bringt den Bußprediger Alardus auf die Spur der Drillinge, und indem er gegen sie wettert, ohne sie zu kennen, erreicht er damit, was er schon so lange wollte, dass ihm die Menschen zuhören. Was ihm zum Vorteil gereicht und sein Selbstbewusstsein aufbaut, wird den drei Schwestern fast zum Verhängnis. Aufgewiegelt durch die Worte des Predigers macht die aufgebrachte Menge die jungen Frauen für alles Unheil verantwortlich. Der Vater, dem seine Karriere wichtiger ist als die Sicherheit seiner ungeliebten Töchter, ist ihnen keine Hilfe in dieser Notsituation, ganz im Gegenteil. Als Götz Laemmlin, der Bruder von Eilika, Clementina und Imagina, bei dem schlimmen Hochwasser des Neckar, tödlich verunglückt, wenn auch durch seinen eigenen Leichtsinn, fällt auch das auf seine Schwestern zurück, in erster Linie auf Eilika, die zu diesem Zeitpunkt mit ihm unterwegs ist. Der Mob verlangt nach einem Gottesurteil, was unweigerlich ihren Tod bedeutet.
Wie es den Schwestern gelingt, aus der Stadt zu fliehen, wird in diesem fesselnden Roman eindrucksvoll dargestellt. Alle drei haben ein gemeinsames Geheimnis, in das nur ihre Mutter Luitgardis und die treue Magd Irma eingeweiht sind. Jede der Drillinge hat die besondere Gabe, Blüten in sehr lebensechter Weise zu gestalten, die eine aus Stoff gestickt, die andere auf Pergament gemalt und die dritte in Holz geschnitzt. Nach dem Verschwinden der jungen Frauen tauchen plötzlich immer wieder diese wunderschönen Blüten auf und geben Luitgardis die Hoffnung, ihre Töchter könnten noch am Leben sein. Aber die Blütenarbeiten geraten auch in falsche Hände von denen, die der Familie Laemmlin, insbesondere Volmar Laemmlin, schaden möchten und für die es daher Mittel zum Zweck ist, die Drillinge aufzuspüren.
Nach einem gemeinsamen Anfang spaltet sich die Handlung nach der Tragödie um die Familie Laemmlin auf, und wir verfolgen jede der drei Schwestern auf ihrem Schicksalsweg, der sie in eine ungewisse Fremde führt. Was die drei jungen Frauen unterwegs erleben, ist so eindringlich in Worte gefasst, dass man mit ihnen bangt und mitleidet. Anfangs werden die Drillinge etwas ausführlicher charakterisiert, denn so ähnlich sie sich auch sehen, so sind sie doch verschieden in ihrer Wesensart. Hier musste ich öfter nachschlagen, denn es hat eine Weile gedauert, bis ich die Schwestern „auseinanderhalten“ konnte. Aber mit der Zeit habe ich jede von ihnen ins Herz geschlossen. Während ihrer Flucht müssen alle drei immer wieder zu Notlügen greifen, denn sie haben einfach Angst um ihr Leben. Dass sie selbst darunter leiden, weil sie nicht einmal den Menschen die Wahrheit sagen können, die sie lieben, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Auch Luitgardis Laemmlin ist ein sympathischer Charakter, und dass sie zeitweise verbittert ist und zu ungerechten Handlungen neigt, sei ihr verziehen, denn immerhin hat sie alle vier Kinder innerhalb kurzer Zeit verloren. Die Art, wie ihr Gemahl mit ihr und auch mit seinen Töchtern umgeht bzw. umging, ist menschenverachtend, und mir wurde nur allzu sehr bewusst, wie unterdrückt die Frauen damals lebten. In diesem Buch verbirgt sich ein mitreißendes Historien-Drama, was der liebliche Einband mit den filigranen Blüten gar nicht vermuten lässt. Sehr eindrucksvoll erfährt man hier auch etwas über das Hochwasser, das im Jahr 1333 Heilbronn heimgesucht hat. Die daraus erwachsenden Probleme und Zwistigkeiten, die letztendlich Ludwig der Bayer durch das so genannte Neckarprivileg beigelegt hat, sind sehr realistisch in die fiktive Handlung eingebunden, und letztendlich hat auch beim Schicksal der Laemmlin-Drillinge der Kaiser das letzte Wort.
Ziemlich haarsträubend fand ich ja die Art der damaligen Rechtsprechung, wobei die Autorin im Nachwort extra erwähnt, dass sie sich hier an realen Quellen und Verhandlungen orientiert hat. Die Faktoren, die damals über Recht und Unrecht entschieden, so dass anscheinend jemand unschuldig verurteilt werden konnte, nur weil er einen Satz aus irgendwelchen Gründen nicht ganz fehlerfrei wiedergeben konnte, das hat mich schon schockiert.
Im Gesamtbild hat mir der Roman ausgezeichnet gefallen; es sind eher ein paar Kleinigkeiten, die mich etwas irritiert oder gestört haben, die ich hier nicht genauer erläutern möchte, da ich sonst unweigerlich zu sehr spoilern würde, die aber bei meinem Gesamturteil auch nicht ins Gewicht fallen.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Für immer vereint...

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Die Blütentöchter haben mich von den ersten Seiten an verzaubert, die Autorin schaffte es innerhalb kürzester Zeit, dass ich mich als einen Teil der Geschichte verstand und somit Anteil nahm am Schicksal ...

Die Blütentöchter haben mich von den ersten Seiten an verzaubert, die Autorin schaffte es innerhalb kürzester Zeit, dass ich mich als einen Teil der Geschichte verstand und somit Anteil nahm am Schicksal der Drillinge.
Das Cover ist wunderschön und ich kann den Verlag nur bitten das Cover beizubehalten und nicht wie angedacht (siehe Vorschauen) zu ersetzen, dieses Cover hier springt ins Auge und wird dem Roman gerecht, wohingegen das andere im „Einheitsbrei“ untergehen wird. Der Klappentext des Buches ist gut und kurz zusammengefasst, er umreißt den Roman gut und stellt das Schicksal der Drillinge in den Vordergrund.
Es geht aber nicht nur um das Schicksal der drei Schwestern, sondern auch um Familienbande, Freundschaft und Liebe. Alle drei Mädchen sind von der Autorin liebevoll gezeichnet worden: Clementia, Elilika und Imagina bestechen durch unverwechselbare Eigenschaften, die es dem Leser leicht machen die Drillinge auseinander zu halten. Äußerlich mögen sie sich gleichen und so Agnes Zoller in den Wahnsinn treiben, für uns Leser ist aber zu jedem Zeitpunkt klar, wer Agnes gegenüber steht. Der Roman ist getrieben von dem Schicksal der Schwestern und ob sie jemals wieder zueinander finden werden. Aber es geht auch um die Erfüllung von Wünschen und um die Liebe. Der allwissende Erzähler hat hier mit dem Leser zusammen natürlich einen Vorteil gegenüber den handelnden Figuren, die immer nur an einem Schauplatz verweilen und nicht zur gleichen Zeit an mehreren Orten zugegen sein können.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen, ohne zu viel in die Alltagssprache abzurutschen, zudem sind die Dialoge teilweise den historischen Gegebenheiten angepasst, was ich sehr begrüße. Teilweise hätte ich mir eine ausführlichere Beschreibung der Umgebung bzw. des Geschehens gewünscht. Eine Karte, ein Personenregister und ein Glossar runden den gelungenen Gesamteindruck des Romans ab.
Ein historischer Roman, den ich sehr gerne weiterempfehle, er mag zwar drei weibliche Hauptfiguren haben, dennoch bekommen im Verlauf des Romans auch die Männer eine immer wichtigere Bedeutung, ohne jetzt zu viel verraten zu wollen.
Ich bedanke mich herzlichst bei Joël Tan für die freundliche Bereitstellung des Lese- und Rezensionsexemplars und wünsche noch ganz viel Erfolg mit den Drillingen!

Veröffentlicht am 06.05.2018

Die Blütentöchter

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In diesem historischen Roman, handelt es sich um Drillingsgeschwister, die im Jahr 1333 leben. Eine Zeit wo man Drillingsgeburten für teuflich hielt. Man machte die Schwestern für alles Unheil in ihrer ...

In diesem historischen Roman, handelt es sich um Drillingsgeschwister, die im Jahr 1333 leben. Eine Zeit wo man Drillingsgeburten für teuflich hielt. Man machte die Schwestern für alles Unheil in ihrer Stadt Heilbronn verantwortlich. Die Wege der drei trennen sich untgedrungen. Jede denkt danach, das die anderen Schwestern tot seien. Doch eines Tages bemerken sie diesen Irrtum und suchen sich. Eine seichte Geschichte die ihre Längen hat

Veröffentlicht am 29.03.2018

Schönes Buch :)

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Ein schöner historischer Roman , der meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient hätte ;) Das Cover ist eine Augenweide und es fängt den Blick des Betrachters vor allem durch die Blüten ein, die eine ...

Ein schöner historischer Roman , der meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient hätte ;) Das Cover ist eine Augenweide und es fängt den Blick des Betrachters vor allem durch die Blüten ein, die eine wichtige Rolle in der Erzählung noch spielen werden, was man aber schon durch den Klappentext weiß. Der Einstieg in das Buch ging relativ einfach und man bekommt einen schönen Einblick in die damalige Welt bzw. Zeit. Man wird konfrontiert mit den damaligen Problemen und der Lebensweise, die natürlich nicht die angenehmste war, es wird nichts beschönigt, aber man wird nicht direkt damit konfrontiert, so bleibt es bei einem angenehmen Leseabenteuer ;) Auch der Schreibstil trägt viel zu der genauen Schilderung bei, weshalb es sehr leicht fällt in die Geschichte einzutauchen. Auch die Charaktere sind sehr lebhaft erschaffen worden und passen wunderbar in die Umgebung , sie geben der Geschichte das gewisse etwas. Man begleitet die Charaktere auf ihren Weg und man kann nicht anders als mit ihnen mitzuleben, zu lachen und zu weinen. Es ist sehr spannend und man kann sich über Langweile keineswegs beschweren. Auch die Blüten werden sehr oft erwähnt , sie wirken wie ein roter Faden der den Leser durch die Geschichte leitet. Ich war sehr traurig als ich das Ende des Buches erreicht hat und kann es nur wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 27.03.2018

Vom Schicksal getrennt, durch Blüten verbunden

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Heilbronn im Jahr 1333: Die Drillingsmädchen des Hauses Laemmlin spalten seit ihrer Geburt die Gemüter. Während manche in Eilika, Clementia und Imagina ein Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit erkennen, ...

Heilbronn im Jahr 1333: Die Drillingsmädchen des Hauses Laemmlin spalten seit ihrer Geburt die Gemüter. Während manche in Eilika, Clementia und Imagina ein Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit erkennen, hegen andere Argwohn. Doch zu ihrem Glück gehören sie dem Stadtadel an und bleiben so von Schlimmerem bewahrt. Das ändert sich, als der Bußprediger Alardus an einem Junitag in die Stadt kommt. Er prophezeit, dass die Drillinge Unheil bringen werden. Nur wenig später wird Heilbronn von einem verheerenden Hochwasser heimgesucht und die Schuld bei den drei jungen Frauen gesucht. Gejagt und voneinander getrennt, muss jede der Schwestern glauben, die beiden anderen seien tot. Dann aber entdeckt eine von ihnen Fragmente der heimlichen gemeinsamen Blütenkunst…

„Die Blütentöchter“ ist ein historischer Roman von Joël Tan.

Meine Meinung:
Das Buch besteht aus vier Teilen, die wiederum in mehrere Kapitel untergliedert sind. Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Den Aufbau des Romans finde ich gelungen.

Außerordentlich gut hat mir der Schreibstil gefallen. Er ist sehr angenehm und flüssig. Es wird richtig anschaulich und lebendig erzählt. Ich konnte prima in die Geschichte eintauchen und habe das Buch nur ungern zur Seite gelegt.

Die drei Hauptprotagonistinnen sind sympathisch und mir schnell ans Herz gewachsen. Sie wirken authentisch und werden liebevoll gezeichnet. Auch die übrigen Personen sind interessant gestaltet.

Die Handlung ist nicht nur bis zur letzten Seite schlüssig, sondern auch spannend und absolut kurzweilig. Gleichzeitig konnte mich die Geschichte sehr bewegen, ohne dabei kitschig zu sein.

Gut gefallen hat es mir auch, dass man etwas über die Kunstfertigkeit in Sachen Blüten lernen kann und auch sonst etliche Informationen über die Zeit des 14. Jahrhunderts vermittelt bekommt.

Weitere Pluspunkte des Romans sind das Figurenregister, in dem die historisch verbürgten Personen gekennzeichnet sind, sowie die Stadtkarte und das Glossar. Auch das Nachwort ist interessant. Es belegt die fundierte Recherche der Autorin.

Das Cover finde ich sehr hübsch. Es passt darüber hinaus gut zum Inhalt. Der Titel ist wohlklingend und ebenfalls treffend gewählt.

Mein Fazit:
„Die Blütentöchter“ von Joël Tan ist eine gleichsam fesselnde wie berührende Geschichte, die nicht nur Fans von historischen Romanen überzeugen dürfte. Mich konnte das Buch begeistern und verzaubern. Ich kann es wärmstens empfehlen.