Cover-Bild Berlin Heat
Band 2 der Reihe "Berlin Noir"
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783518768167
Johannes Groschupf

Berlin Heat

Thriller
Thomas Wörtche (Herausgeber)

Berlin ist kochend heiß im ersten Sommer nach der Pandemie. Die Touristen sind zurück in der Party City, überall wird exzessiv gefeiert, die Menschen genießen die Zeit nach dem Lockdown. Gut für Tom Lohoff, der für das Partyvolk aus aller Welt Wohnungen, Drogen jeglicher Art, Sex und Zugang zu Top-Clubs im Angebot hat. Schlecht für ihn, dass er hohe Spielschulden bei einem fiesen Gangster hat. In seiner Geldnot trifft er ein paar Wochen vor den Bundestagswahlen eine fatale Entscheidung: Er beteiligt sich an der Entführung eines stadtbekannten Politikers, der sich als Rechtsaußen für law and order einsetzt …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.06.2021

Hot Spot Berlin nach Corona

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Johannes Groschupf nimmt uns in seinem neuen Thriller mit in die Bundeshauptstadt Berlin nach überstandener Corona-Pandemie. Es ist ein unerträglich heißer Sommer und die Bundestagswahl naht. Protagonist ...

Johannes Groschupf nimmt uns in seinem neuen Thriller mit in die Bundeshauptstadt Berlin nach überstandener Corona-Pandemie. Es ist ein unerträglich heißer Sommer und die Bundestagswahl naht. Protagonist Tom Lohoff ist spielsüchtig, verschuldet und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit dem Vermitteln von Wohnungen, Drogen, Sex und Zugang zu Clubs an Party-Touristen.

Schon der Klappentext verrät uns leider, dass eine Katastrophe sich anbahnt, als Tom eine Wohnung an zwei dubiose Typen vermietet. Diese dient als Unterschlupf für die nur vorgetäuschte Entführung von Max Kallatzky, dem lokalen AFD-Bundestagskandidaten.

Das Buch liest sich flüssig und das Zeug zum Bestseller. Die Handlung ist zwar stets vorhersehbar aber bleibt dennoch spannend bis zum fatalen Ende und den Folgen daraus für das weitere Leben von Tom.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Politthriller

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Die Hauptstadt im ersten Sommer nach der Pandemie. Die Menschen treibt es wieder nach draußen, die Touristen sind zurück. Tom verdient sein Geld durch krude Geschäfte mit Partytouristen, vermietet Wohnungen, ...

Die Hauptstadt im ersten Sommer nach der Pandemie. Die Menschen treibt es wieder nach draußen, die Touristen sind zurück. Tom verdient sein Geld durch krude Geschäfte mit Partytouristen, vermietet Wohnungen, besorgt Drogen und alles andere, was das Partyvolk begehrt. Sein sonstiges, relativ unspektakuläres Leben verbringt er überwiegend in Wettbüros, hoffend auf den großen Jackpot - der Schulden wegen. Doch dann wird ein hochrangiger AfD-Politiker entführt und Toms Leben steht plötzlich auf dem Kopf. Denn der Mann wird ausgerechnet in einer seiner vermieteten Wohnungen festgehalten. Tom weiß, hier läuft ein ganz abgekatertes Spiel ab, denn es ist kurz vor der Bundestagswahl, und die AfD inszeniert diese Entführung als eine Schandtat der Linken - um die Sympathien der Wähler zu gewinnen und um neue Wähler anzulocken. Und Tom, als Beteiligter, steckt nun unmittelbar ganz tief mit drin.

Berlin, Kriminalitätshochburg, Schandfleck Deutschlands, wie es im Buch so schön heißt. Ein aktueller Politthriller, der es in sich hat, und gar nicht mal so unrealistisch ist. Von Verschwörungstheorien, dem erneuten Aufschwung der AfD bis hin zur zurückgewonnenen Lebensfreude nach der Pandemie, fächert das Buch ein buntes Spektrum aktueller Themen auf. Ein fein ausgearbeiter Thriller, fast schon satirisch, der ein überspitztes Abbild der Politik aufzeigt, das tatsächlich aber auch genau so in der Realität bestehen könnte.
Als Berlinerin kenne ich die Schauplätze, deswegen fand ich das Buch auch sehr interessant zu lesen. Weil es einfach faszinierend echt wirkt und man die passenden Bilder dazu im Kopf hat, das habe ich sonst wirklich selten beim Lesen. Der Autor kann unglaublich realistisch das Stadtbild und die Menschen darin festhalten, Respekt. Knotenpunkt im Buch ist der Potsdamer Platz, aber die Handlung verläuft sich auch oft in die Außenbezirke. Auch da: sehr authentisch.
Die Gespräche und Gedanken sind überspitzt, aber immer irgendwie auf den Punkt. Hält auf jeden Fall, was der Klappentext verspricht und hat mich doch sehr positiv überrascht, obwohl das gar nicht so mein Genre ist.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Ein origineller Berlin-Roman

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Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag in einem Wettbüro.
Die nervliche Anspannung und die Hitze meint man als Leser spüren zu können.
Ein wenig sehe ich den Autor Johannes Groschupf als einen Erben ...

Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag in einem Wettbüro.
Die nervliche Anspannung und die Hitze meint man als Leser spüren zu können.
Ein wenig sehe ich den Autor Johannes Groschupf als einen Erben von Krimiautoren wie Dick Francis, natürlich mit jüngeren Sound. Den Vergleich beziehe ich in erste Linie auf die Kenntnisse menschlicher Psyche und das schätze ich sehr.
Gleichzeitig ist er auch sehr heutig sogar leicht in der Zukunft den die Corona-Pandemie ist bezwungen.

Der Protagonist, der gleichzeitig Icherzähler ist, halte ich für ebenso interessa nt wie ambivalent. So ganz koscher ist er auch nicht. Spielsucht, Schulden und nicht ganz einwandfreie Geschäfte, aber er ist im großen und Ganzen ein vernünftiger und cooler Typ, nur halt mit Schwächen.
Aber er ist momentan doch ziemlich am Boden und hat jede Menge Probleme. Ein Sumpf, in der versinkt. Das ist teilweise so intensiv geschrieben, das man es mit Beklemmung liest.
Manche Passagen sind rüde oder sogar drastisch.
Ein Roman, der sich nicht scheut, konsequent zu sein.

Veröffentlicht am 09.05.2021

Dirty Berlin

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Berlin Heat liest sich wie ein Actionfilm, ständig passiert etwas, der Protagonist hetzt von Station zu Station - die Situation eskaliert dabei zusehends bis es am Ende zu einer Art Auflösung kommt.
Man ...

Berlin Heat liest sich wie ein Actionfilm, ständig passiert etwas, der Protagonist hetzt von Station zu Station - die Situation eskaliert dabei zusehends bis es am Ende zu einer Art Auflösung kommt.
Man verfolgt den Protagonisten dabei, wie er versucht seine Spielschulden abzubezahlen. Währenddessen kämpft er gegen seine Spielsucht. Durch den Versuch auf Teufel komm raus Geld aufzutreiben kommt er in mehrere gefährliche Situationen.

Der Autor hat eine Art Politthriller erzeugt, welcher die brisanten Themen unserer Zeit aufgreifen - Coronaleugner, Rechtsradikalismus usw. Dabei ist der Schreibstil und das gesamte Setting des Buches recht Retro, es liest sich als befände man sich im Berlin der 1990er. Dadurch entsteht für mich auch ein gewisser 'disconnect' vom Protagonisten, der zwar gemäß dem Autor in meinem Alter sein müsste - der sich aber nicht so liest als wäre er gerade erst Anfang 30. Das, und der Fakt, dass kein einziger sympathischer Charakter in diesem Buch enthalten sind, ziehen für mich persönlich die Wertung von 4 Sternen auf 3 Sterne runter. Denn die Handlung allein ist dauerhaft spannend, der Schreibstil gefällt mir grundsätzlich mit einem gewissen Bewusstseinsstrom auch gut.

Wer also auf der Suche nach einem Politthriller ist, welcher spannend aktuelle Themen aufbereitet und weniger charakterfokussiert liest als ich, für den könnte dieses Buch genau das Richtige sein.

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Veröffentlicht am 21.07.2021

Berlin im Fieberwahn

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Das Buch passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema, aber ich wollte mal spontan etwas anderes lesen, und ein paar Schlagworte der Beschreibung haben mich neugierig gemacht. Letztendlich gab es ...

Das Buch passt eigentlich so gar nicht in mein Beuteschema, aber ich wollte mal spontan etwas anderes lesen, und ein paar Schlagworte der Beschreibung haben mich neugierig gemacht. Letztendlich gab es auch ein paar richtig spannde Szenen, insgesamt herrschte aber (für mich persönlich, wohlgemerkt!) belangloser Leerlauf. Unsympathische Charaktere, die dämliche Entscheidungen treffen und sich selbst bemitleiden - sorry, aber damit muss ich mir nicht meine Freizeit um die Ohren schlagen. Interessanterweise fallen alle männlichen Protagonisten mehr oder weniger in diese Kategorie, während die weiblichen Parts noch halbwegs erträglich waren. Insgesamt aber war mir alles zu extrem, zu effekthaschend, zu gehetzt, auch in der Schreibweise - einfach absolut nicht meine Szene. Der Plot hingegen, der immer wieder mal durchblitzte, war stellenweise nicht so übel, wenn man darüber hinwegsieht dass er mehr aufgewärmte Klischees als überraschend neue Ansätze zu bieten hatte. Da reicht es nicht, die Geschichte in die herrschende Pandemiezeit zu verlegen oder umstrittene Parteien zu erwähnen - wäre vielleicht sogar besser angekommen, wenn es nicht auch noch unbedingt diesen aktuellen Bezug herstellen wollte.
Fazit: nö, ist einfach nicht meins.

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