Cover-Bild Die Geschichte eines Lügners
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 11.01.2021
  • ISBN: 9783492059633
John Boyne

Die Geschichte eines Lügners

Roman
Maria Hummitzsch (Übersetzer), Michael Schickenberg (Übersetzer)

»Ein brillant geschriebener Roman, der einem in seiner Gnadenlosigkeit den Atem stocken lässt.« WDR2

Maurice Swift ist Schriftsteller. Er hat Stil, kann brillant erzählen, doch ihm fehlen die Geschichten. In Westberlin trifft er auf sein Idol, Erich Ackermann, der gerade mit einem großen Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Ackermann verfällt dem charmanten jungen Mann, der sich für alles, was er sagt, interessiert. Er nimmt ihn mit auf Lesereise durch Europa und erzählt ihm sein Geheimnis. Es ist diese Geschichte, für die Maurice endlich als Autor gefeiert wird. Und die Ackermanns Karriere beendet. Maurice dagegen ist schon auf der Suche nach dem nächsten Stoff…
Psychologisch raffiniert, hochspannend und mit funkelndem Humor erzählt John Boyne von der verführerischen Macht des Vertrauens und von einem, der für Ruhm alles tut.

»Ein Roman wie Der talentierte Mr. Ripley, voll von gieriger Täuschungslust« – New York Post

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2021

Interessantes Psychogramm

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Das Buch ist in 3 Teile und 2 Zwischenspiele unterteilt. Jeder Teil wird aus Sicht einer anderen Person in der Ich-Form erzählt. Der erste Teil von Erich Ackermann, der zweite Teil von seiner Frau Edith ...

Das Buch ist in 3 Teile und 2 Zwischenspiele unterteilt. Jeder Teil wird aus Sicht einer anderen Person in der Ich-Form erzählt. Der erste Teil von Erich Ackermann, der zweite Teil von seiner Frau Edith und der dritte Teil von Maurice selbst. Die Erzähler beschreiben Maurice sehr genau. Maurice ist manipulativ, nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, aber trotzdem ist er faszinierend. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig. Besonders bei Edith hat mich gestört, dass sie, auch in ihren Gedanken, Maurice direkt angesprochen hat. Ich habe mit Spannung das Leben von Maurice verfolgt. Obwohl er ein Ekelpaket ist, habe ich doch mit gefiebert, ob er mit seinen Lügengeschichten durchkommt. Er erinnert mich an den letzten Bewohner des weißen Hauses.

Veröffentlicht am 17.01.2021

Die Geschichten anderer Leute

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Romane über den Literaturbetrieb schätze ich sehr und Die Geschichte eines Lügners reiht sich gut ein. Die Handlung erstreckt sich über mehr als 25 Jahre.

Es ist zu Beginn des Romans 1988. Der preisgekrönte ...

Romane über den Literaturbetrieb schätze ich sehr und Die Geschichte eines Lügners reiht sich gut ein. Die Handlung erstreckt sich über mehr als 25 Jahre.

Es ist zu Beginn des Romans 1988. Der preisgekrönte 66jährige Schriftsteller Erich Ackermann lernt einen jungen Engländer namens Maurice Swift kennen. Er erzählt ihm einen Teil seiner Lebensgeschichte aus der Zeit des dritten Reichs. Das nutzt Maurice, um aus dieser Lebensbeichte einen reißerischen Roman zu machen.

Der Roman hat mehrere Teile, bei denen auch die Erzählperspektiven wechseln. Maurice wird aus Sicht der anderen gezeigt. Seine Perspektive wird erst ganz zum Schluß eingenommen.

Maurice wird durch die Außenperspektive als opportunistischer Schriftsteller stilisiert, der vor geistigen Diebstahl nicht scheut.
Schon komisch, schließlich ist John Boyne selbst nicht gerade zimperlich.
Das hat er in vorangegangenen Romanen bewiesen und auch hier, wenn er z.B. im zweiten Abschnitt den Schriftsteller Gore Vidal als handelnde Figur auftreten lässt. Tatsächlich wird Gore eine eindrucksvolle und respektable Figur.

Im dritten Abschnitt ist Maurice verheiratet und es wird aus Sicht seiner Frau, die eine ebenfalls Schriftstellerin ist, geschildert. Man ahnt, was kommen wird.

Fazit: Es handelt sich um einen leicht überzogenen, aber unterhaltsamen Roman!

Veröffentlicht am 16.01.2021

Wie weit würdest du gehen?

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Als Erich Ackermann den angehenden Schriftsteller Maurice Swift ahnt er nicht, dass dieser sein Leben verändern wird. Er verliebt sich und nimmt Maurice mit auf Lesereisen. Doch dieser ist auf der Suche ...

Als Erich Ackermann den angehenden Schriftsteller Maurice Swift ahnt er nicht, dass dieser sein Leben verändern wird. Er verliebt sich und nimmt Maurice mit auf Lesereisen. Doch dieser ist auf der Suche nach der Geschichte, die ihm berühmt macht. Dafür würde er alles tun.

Maurice entlarvt der Leser schnell als nicht sympathisch. Er will unbedingt einen Bestseller schreiben und berühmt werden. Die Geschichten von Erich und Edith fand ich da deutlich hintergründiger. Gerade die Geschichte um Edith hat mich wirklich überzeugt.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Im ersten Abschnitt geht es mir etwas zu sehr um Sex. Allerdings wird das dann im Laufe des Buchs besser.

Für mich der größte Kritikpunkt und Grund warum ich einen Stern abziehe ist, dass ich das Ende nach dem ersten Abschnitt schon geahnt habe. Normal bin ich da immer sehr naiv und komme nicht darauf wie es enden wird. Hier ist das Ende sehr offensichtlich und dann auch enttäuschend. Nachdem ich die ersten Seiten des letzten Abschnitts gelesen hatte, war ich dann schon sehr traurig, dass es nicht überraschend sein wird.

Fazit: Die Welt der Schriftsteller wird hier sehr erfolgsorientiert dargestellt. Der Protagonist ist wenig symphatisch und die Geschichte konnte mich begeistern. Leider hat mich das Ende nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 15.01.2021

Lügen und betrügen für den Erfolg

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Maurice Swift ist ein gutaussehender junger Mann, der Autor werden will und dafür alles tun würde.

Der erste Teil beginnt 1988, als Maurice den alternden Autoren Erich Ackermann kennenlernt.
Dieser ...

Maurice Swift ist ein gutaussehender junger Mann, der Autor werden will und dafür alles tun würde.

Der erste Teil beginnt 1988, als Maurice den alternden Autoren Erich Ackermann kennenlernt.
Dieser verpflichtet ihn als Reisebegleiter auf Lesereise und ebnet ihm so den Weg in die Szene, was er ihm auf seine ganz eigene Weise dankt.
Die weiteren Teile sind jeweils einige Jahre später und der Charakter des Maurice Swift wird immer deutlicher.
Im wahrsten Sinne des Wortes tut er alles für seine Karriere als Autor. Schockiert muss man als Leser miterleben, wie skrupellos er ist.

Erst im letzten Teil, und fast 30 Jahre später, möchte man meinen, dass das Schicksal ihn ereilt.
Er trifft auf einen jungen Mann, der den Spieß einfach umdreht.

Für mich hat der Autor sehr gut gespiegelt, in welche Richtung falscher Ehrgeiz gehen kann und sorgte mehrmals für moralischen Zwiespalt. Die Plotidee wurde meiner Meinung nach sehr gut umgesetzt und überzeugt auf allen Linien.
Einige Aktionen von Maurice ließen mir wirklich den Mund offenstehen und der Schluss befriedigte meinen Gerechtigkeitssinn.

Fazit: Lügen, betrügen - über Leichen gehen. Ein kontroverser Roman, der einen zweifeln lässt und am Ende mit Gerechtigkeit daherkommt.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Wo nehmen Schriftsteller die Ideen zu ihren Geschichten her?

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Im Jahr 1988 lernt der erfolgreiche Schriftsteller Erich Ackermann in einem Hotel in Westberlin den Kellner Maurice Swift kennen, der sich als großer Bewunderer seines Werks zu erkennen gibt. Maurice ist ...

Im Jahr 1988 lernt der erfolgreiche Schriftsteller Erich Ackermann in einem Hotel in Westberlin den Kellner Maurice Swift kennen, der sich als großer Bewunderer seines Werks zu erkennen gibt. Maurice ist Anfang zwanzig und würde gerne Literatur studieren, doch dafür fehlt ihm das Geld. Erich, der sich zu dem attraktiven jungen Mann hingezogen fühlt, bietet ihm an, ihn als Assistent durch Europa und bis nach New York zu begleiten. Doch Maurice plant nicht, sich dauerhaft von einem Förderer abhängig zu machen. Er knüpft neue Kontakte und nutzt das, was Erich ihm im Vertrauen erzählt, um seine Karriere als Schriftsteller zu starten und Erichs zu zerstören. Damit hat Maurice jedoch noch lange nicht genug...

Schon der Titel des Buchs verkündet, dass wir es hier mit einem Protagonisten zu tun haben, der ein Lügner ist. Wie weitreichend die Lügen sind, auf denen Maurice Swift sein Leben aufbaut, wird im Laufe der Geschichte immer deutlicher. Das Buch ist in drei Teile und zwei Zwischenspiele unterteilt, welche die verschiedenen Stationen in Maurices Leben beleuchten und von seinen Taten erzählen.

Los geht es mit Maurices Bekanntschaft zu Erich Ackermann, der ihm als Mentor zur Seite stehen will. Erich ist sehr viel älter als Maurice und hat seine Homosexualität nie ausgelebt. Zu Maurice fühlt er sich stark hingezogen und erhofft sich mehr, bleibt jedoch zurückhaltend. Er ahnt nicht, dass Maurice mit ihm spielt und sein Vertrauen ausnutzt. Ich fand diesen Einstieg und das folgende Zwischenspiel weniger spannend als erhofft, da er sehr auf Männer und ihre lüsternen Gedanken fokussiert war.

Im zweiten Teil ist Maurice einige Jahre älter und die Geschichte wird aus der Perspektive einer Frau erzählt. Nach dem, was ich bislang über Maurice erfahren hatte, konnte ich kaum glauben, dass er sich klaglos in das geschilderte Leben fügt. Gespannte wartete ich auf den nächsten Twist, den ich früh kommen sah und dessen Umsetzung ich gelungen fand. Er macht Maurice von einem höchst unangenehmen Charakter zu einem Menschen, den man einfach verabscheuen muss.

Das Niveau bleibt danach hoch und gespannt verfolgte ich Maurices weitere Schritte. Im Zentrum steht immer Frage, wo Schriftsteller die Ideen zu ihren Geschichten hernehmen. Maurice ist ein Meister der Manipulation und scheint nicht aufzuhalten zu sein. Bis zum Schluss konnte mich die Geschichte mit ihren Wendungen überraschen. Wer Lust auf einen gelungenen Roman mit einem Protagonist hat, den man so richtig verabscheuen kann, der ist hier genau richtig!