Cover-Bild Der Weg nach Los Angeles
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 04.12.2017
  • ISBN: 9783351050450
John Fante

Der Weg nach Los Angeles

Roman
Alex Capus (Übersetzer)

»John Fantes Romane gehören zum Besten, was die amerikanische Literatur je hervorgebracht hat.« Charles Bukowski

50 Jahre nach seinem Tod erschien Fantes erster Roman um sein Alter Ego Arturo Bandini, einen so größenwahnsinnigen wie stolzen Italo-Amerikaner, der das Glück im Kalifornien der 30er Jahre sucht. Alex Capus hat das Originalmanuskript aufgespürt und Arturo Bandini neu zum Leben erweckt.
Anfang der dreißiger Jahre, ein Vorort von Los Angeles: Nach dem Tod seines Vaters muss sich der 18-jährige Arturo Bandini in einer heruntergekommenen Fischfabrik sein Brot verdienen. Doch er hat den Alltag und den endlosen Kleinkrieg zu Hause satt. Er liest Schopenhauer und Nietzsche und träumt von Höherem: Er möchte Schriftsteller werden. Und dafür muss er nach Los Angeles gelangen. Schnell schließt der Leser diesen arroganten, bös-witzigen und doch so sehnsuchtsvollen jungen Mann in sein Herz. Und träumt seinen großen Traum mit ihm. Der Roman erschien nicht mehr zu Fantes Lebzeiten, zu provokant waren Thema und Sprache für das Amerika der dreißiger Jahre. Erst 1985 wurde er veröffentlicht, bei Blumenbar nun erstmals in gebührender Übersetzung.

»Fante erzählt mit so viel Liebe und Humor, dass man seine Figuren sofort ins Herz schließt.« Martin Becker, Deutschlandfunk

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2018

Warte nicht bis zum Frühling mit Arturo Bandini

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sondern gönne ihn Dir jetzt gleich - in einem ganz jungen Format ist er hier zu "erlesen", nämlich in einem Frühwerk des großen John Fante, dessen Ruhm, den er zu einem nicht geringen Teil Charles Bukowski ...

sondern gönne ihn Dir jetzt gleich - in einem ganz jungen Format ist er hier zu "erlesen", nämlich in einem Frühwerk des großen John Fante, dessen Ruhm, den er zu einem nicht geringen Teil Charles Bukowski verdankt, leider erst nach seinem Tod erstrahlte. Gerade auch dieses Buch, das erste des Autors zu DER von ihm geschaffenen Figur, ist tatsächlich auch in den Staaten erst 1984 und somit nach Fantes Tod erschienen.

Arturo Bandini - ein Italoamerikaner der ungewöhnlichen Art, ein Alter Ego des Autors: definitiv kein Mafiosi, wenn er auch längst nicht immer brav bleibt. Er ist genial, eingebildet, größenwahnsinnig, dreist, kindisch, frühreif, verwegen, feige und noch vieles mehr und in dieser Widersprüchlichkeit sozusagen eine normaler junger Mensch und auch gerade wieder nicht. Arturo Bandini will früh Schriftsteller werden und zwar nicht gerade irgendeiner. Aus kleinen Verhältnissen kommend, von Mutter und Schwester ständig niedergemacht, ein quasi unmögliches Unterfangen.

Fantes Literatur: das ist definitiv eher Männerliteratur, ebenso wie Bukowski. Finde ich als Frau. Aus meiner Sicht ist dies ein wirklich großes Werk, wenn ich es auch wahrscheinlich in seiner Gänze nicht wertschätzen kann, dafür habe ich es nicht gern genug gelesen. Aber das liegt nicht an der Qualität der Darstellung, sondern mehr am Thema - also eher mein Problem.

Was ich durchaus zu schätzen weiß, ist die außerordentlich liebevoll und gründlich aufbereitete Neuübersetzung durch Alex Capus, der selbst einige aus meiner Sicht nicht unbedeutende Romane verfasst hat. Wieviele Gedanken er sich gemacht hat, wie intensiv er sich sowohl mit der Person Fante in ihrer Gesamtheit als auch mit diesem konkreten Text beschäftigt hat, das zeigt das ausführliche Nachwort. Ich habe selbst schon häufiger übersetzt (wenn auch keine anspruchsvolle Literatur) und ich habe gerade auch die Ausführung zu seiner Übersetzungsarbeit, zur Auseinandersetzung mit dem Text als sehr bereichernd empfunden.

Kurzum: es ist ein Geschenk, das der Blumenbar Verlag uns hier mit diesem Band macht: wer gerne ein in jeder Hinsicht gelungenes Buch genießen möchte (auch Optik und Haptik betreffend), der greife hier bei dieser kleinen Kostbarkeit zu.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Konfus

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Konfus

John Fantes Roman : Der Weg nach Los Angeles wurde als humorvoll angepriesen, die Figuren könne man sofort ins Herz schließen. Mit dieser Vorstellung begann ich den Roman, und wunderte mich, was ...

Konfus

John Fantes Roman : Der Weg nach Los Angeles wurde als humorvoll angepriesen, die Figuren könne man sofort ins Herz schließen. Mit dieser Vorstellung begann ich den Roman, und wunderte mich, was mich dort erwartete......

Arturo Bandini schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Seine Mutter und seine Schwester Mona sind mehr oder weniger auf ihn angewiesen. In den 30er Jahren war es für Frauen schwer eine Familie ohne Mann zu ernähren. Doch Arturo lebt in einer Welt in der er der Held ist, Kritik kann er nicht umsetzen. Sobald es schwierig wird, ihm etwas unangenehm ist, findet er einen Grund die Arbeit an den Nagel zu hängen.
Dies allein ist nicht sein einziges Problem. Er sucht Schuld immer bei anderen, was ihn natürlich nicht weiterbringt. So löst er keine Probleme, er dreht sich im Kreis.
Arturo sieht sich als Schriftsteller, liest in jeder freien Minute Werke von Nietzsche, bringt aber nichts produktives zu Stande.

Bestätigung bekommt Arturo keine, zum einen, weil er sich seiner Familie gegenüber sehr tyrannisch verhält. Zum anderen gibt es fast niemanden der ihm Bestätigung schenken könnte. Seine Mutter ist überfordert, unterstützt sein Flegelhaftes Verhalten und toleriert Frauenfeindlichkeit seinerseits. Seine Schwester lässt sich nichts gefallen und erntet daher seinen Zorn. Freunde scheint er keine zu haben. Sehr ungewöhnlich das ein junger Mann so isoliert aufwächst, gerade für junge Menschen sind Beziehungen zu Gleichaltrigen sehr wichtig.

Mir hat dieser Roman leider gar nicht gefallen, ich wusste oft nicht, was zum Ausdruck gebracht werden sollte. Der Charakter des Arturo Bandini war mir sehr unsympathisch, das allein wäre auch kein Problem gewesen, aber ich würde dann auch gern verstehen warum es so ist. Letztlich bekam ich für kaum ein Ereignis eine wirkliche Erklärung, fühlte mich sehr alleingelassen mit den Fakten. Schade!