Cover-Bild Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
(88)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 10.11.2017
  • ISBN: 9783446259034
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
John Green

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Sophie Zeitz (Übersetzer)

Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2018

Ein Sternenhimmel voller Gedanken

0

„Ich kann mit drei Worten alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter.“ Robert Frost


Aza Holmes ist in einer Gedankenspirale gefangen, die immer enger zu scheinen ...

„Ich kann mit drei Worten alles zusammenfassen, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter.“ Robert Frost


Aza Holmes ist in einer Gedankenspirale gefangen, die immer enger zu scheinen wird. Sie leidet unter einer Art Zwangsneurose und lebt sich durch ihre Ängste und Probleme, insbesondere ihrer Bakterienphobie und der Angst davor, sich an einer schlimmen Krankheit zu infizieren. Eines Tages überredet ihre beste Freundin Daisy sie dazu, bei der Suche nach dem abgetauchten Milliardär Russel Pickett mitzumachen, eine Hunderttausend-Dollar Belohnung steht auf dem Spiel. Auf der Suche nach ihm, kommt sie nicht nur seinem Sohn Davis immer näher, sondern auch ihrem eigenen Ich und dem Ende der Spirale...


„Schlaft gut ihr fiesen Gedanken“ ist John Green´s sechster Jugendroman und meine Erwartungen an ihn haben sich in ganzer Linie erfüllt. Er hat es auf ein Neues geschafft, ein Buch voller Tiefsinn und Wahrhaftigkeit zu schreiben, dass den Leser dazu anregt, über das Leben zu philosophieren.
Die Geschichte ist nicht sonderlich abgefahren oder actionreich, im Gegenteil, es ist eine Erzählung über das Leben und die Fiktion. Ich habe mich sofort in der Geschichte wiedergefunden und mitgelebt. Vor allem die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, sie wachsen einem ans Herz und mit ihren teils schrägen Ticks und Eigenschaften kann man sich gut mit ihnen identifizieren und mitfühlen, wobei jede Person einzigartig und spannend zu verfolgen ist.
Das Buch ist sehr schön geschrieben, es liest sich schön leicht und irgendwann sind die Seiten bei mir nur noch so geflogen. Ich hatte es in 4 Tagen durch, und es macht wirklich Lust weiterzulesen! Mit vielen originellen Dialogen kommt Schwung in die Geschichte und man ist gespannt darauf, wie es mit der Suche weitergeht.
Die Thematik des Buches finde ich wagemutig gewählt. Psychische Erkrankungen, insbesondere Zwangsstörungen und Ängste, sind ein schwieriges Thema, das in Büchern auch mal nach hinten losgehen kann. John Green hat die Erkrankung Azas jedoch authentisch und seriös umgesetzt, und nachdem ich diese Buch jetzt gelesen habe, kann ich Menschen mit so einer Art von psychischer Erkrankung viel besser verstehen, wofür ich wirklich dankbar bin!
Insgesamt also ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Über das Leben und die Fiktion, dem dünnen Band der Liebe, das viel zu schnell zerreißt und dem Plural von „Ich“. Über den Sog der Gedanken, die unser Leben bestimmen, und inwiefern wir über unsere Gedanken bestimmen. Darüber, dass Freundschaft das wichtigste Band der Liebe ist, das wir kennen und dass es nie zu spät für einen Neuanfang ist. Ein Buch über das lustigste auf dieser Welt - das Leben.
Und dennoch gibt es einzelne Punkte zu beanstanden. Die Spannung fällt leider etwas flach aus, gegen Ende hätte ich mir fast ein bisschen mehr gewünscht, wobei das vielleicht auch so gewollt war. Für actionliebende Fans, die gerne einen mega-spannenden Höhepunkt verfolgen, ist „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ vielleicht nicht unbedingt das richtige.
Das Cover gefällt mir eigentlich sehr gut, es passt zur Geschichte, allerdings finde ich es schade, dass auf die Schildkröten kaum Bezug genommen wurde. Der Originaltitel lautet: „Turtles All The Way Down“ und ich hätte mir eine andere Übersetzung ins Deutsche gewünscht, oder einfach den Titel so gelassen, ich finde ihn nämlich absolut passend!

Ich würde das Buch trotzdem sofort weiterempfehlen, für Jugendliche, wie für Erwachsene.
Jedoch ist es glaube ich nicht unbedingt eine Thematik, die jeden interessiert. Ich persönlich interessiere mich sehr für diese Art von Genre, und wer gerne Geschichten über das Leben und die Liebe liest und ein gewisses Interesse an psychischen Erkrankungen aufbringen kann, für den ist dieses Buch ein absolutes Muss! Allen anderen würde ich es trotzdem empfehlen, einen Blick auf die Seiten zu werfen, denn eine Spirale wird in die eine Richtung zwar immer kleiner, in die andere jedoch auch immer größer.

Veröffentlicht am 15.07.2018

Feinfühliger Roman über eine Jugendliche mit Angststörungen

0

Wie fühlt es sich an, seine Gedanken und Ängste nicht unter Kontrolle zu haben? John Green gelingt mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ein sensibles Portrait eines Teenagers mit Zwangsstörungen. Azas ...

Wie fühlt es sich an, seine Gedanken und Ängste nicht unter Kontrolle zu haben? John Green gelingt mit „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ ein sensibles Portrait eines Teenagers mit Zwangsstörungen. Azas Gedankenspiralen lassen sich sehr gut nachvollziehen.

Das im Klappentext angeteaserte Verschwinden eines Milliardärs stellt allerdings nur die Rahmenhandlung dar und spielt eine untergeordnete Rolle. Im Mittelpunkt steht Aza, die durch ihre Angststörungen kein normales Leben führen kann. Doch nicht nur ihre eigenen Erfahrungen prägen das Buch, sondern auch die Auswirkungen der psychischen Krankheit auf Azas Umfeld – auf ihre Mutter, ihre beste Freundin und ihr Freund. Da die Angehörigen Betroffener oft in den Hintergrund rücken und deren Schwierigkeiten meist eine untergeordnete Rolle spielen, haben mir die unterschiedlichen Perspektiven auf Azas Problem gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht, beginnt...

0

Ich habe bisher noch nichts von John Green gelesen, sondern nur "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" im Kino gesehen. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht.
Aza war eine sehr sympathische Protagonistin, ...

Ich habe bisher noch nichts von John Green gelesen, sondern nur "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" im Kino gesehen. Zum Glück wurde ich nicht enttäuscht.
Aza war eine sehr sympathische Protagonistin, die zwar ihre Macken, Neurosen und Zwangsstörungen hatte, jedoch wurden diese sehr authentisch dargestellt. Ganz besonders ihre Gedankenspirale war sehr ausführlich und erschreckend. Die Gedanken blieben immer dieselben und es fing an mich zu nerven, bis mir der Gedanke kam, dass es so sein sollte und es Menschen gibt, die sich tagtäglich immer mit denselben Gedanken quälen.
Auch Daisy, Davis und Co. waren gut gestaltete Charaktere mit ihren Fimmeln, leider kamen sie neben Aza deutlich zu kurz. Bis zum Ende bzw. darüber weiß ich kaum etwas über die Anderen, man musste ziemlich oft zwischen den Zeilen lesen.
Dadurch dass der Fokus deutlich auf den Zwangsstörungen lag, verlor die Geschichte ihre Rahmenhandlung und ihren roten Faden - dies hat der Geschichte keinen Abbruch getan -, dadurch bewegte sich die Geschichte jedoch im Kreis und der verschwundene Milliardär spielte kaum eine Rolle, eher am Anfang und ganz kurz am Ende. Das fand ich ein wenig schade, man hätte eine Schnitzeljagd oder so daraus machen können.
Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und ich werde definitiv noch mehr Werke von ihm lesen, weil mir der Schreibstil wirklich gut gefallen hat, genauso wie die Atmosphäre.

Veröffentlicht am 21.06.2018

Wenn Gedanken mehr werden

0

Zum Inhalt: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken ist von John Green, anders als der Titel den Anschein erweckt, ein Buch, das sehr schön zu lesen ist.

Es handelt von Aza, genannt Holmesy, die unter einer ...

Zum Inhalt: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken ist von John Green, anders als der Titel den Anschein erweckt, ein Buch, das sehr schön zu lesen ist.

Es handelt von Aza, genannt Holmesy, die unter einer Angststörung leidet und dazu noch die "normalen" Probleme eines Teenagers durchstehen muss. So verliebt sie sich in den Milliardärssohn Davis, dessen Vater vermisst wird und nun ganz allein mit seinem Bruder in der Ungewissenheit lebt.

Außerdem gibt es da Aza's beste Freundin Daisy, die Aza auf einigen Ebenen nicht richtig versteht, aber trotzdem keine bessere Freundin für sie sein könnte. So zieht sie Aza immer wieder in die Realität zurück und zeigt ihr auch die unangenehmen Seiten des Lebens.

 
 
Zum Buch: Lesen kann man das Buch sehr gut. Es ist trotz des ernsten Thema's in einem sehr leichten Stil geschrieben und gerade die Gedanken Aza's, die mir, einem Menschen ohne Angststörung, eigentlich unverständlich erscheinen werden sehr gut dargestellt. Man fühlt mit und vor allem versteht man. Es ist traurig das zu lesen, aber gleichzeitig öffnet es einem die Augen wie schrecklich es sein kann Angst vor etwas zu haben, von dem Andere sich keine Vorstellungen machen können.

 
 
Die Geschichte ist gut aufgebaut. Immer wieder geschehen Ereignisse, die Aza weiter in ihre Angst hineintreiben und dann auch solche, die sie weiterbringen. Auch das Unverständnis seitens ihrer Freude wird gut dargestellt. Allerdings fehlt der Geschichte noch ein besonderer Kick. Es bleibt teilweise etwas flach, bzw. einige Handlungsstränge scheinen nicht richtig ausgereift. Manchmal scheint es einfach, als wäre alles seichter gestaltet, um Aza nicht zu überfordern.

Trotzdem finde ich die Geschichte sehr gelungen. Besonders das einigermaßen offene Ende hat mir sehr gut gefallen, denn dadurch wurde einfach deutlich, dass Aza's Krankheit nicht so einfach zu überwinden ist. Es können nicht alle Probleme einfach verschwinden und so endet auch die Liebesgeschichte nicht in einem Happy End. Ich denke, dass sie vielleicht irgendwann wieder zueinander finden werden, aber in dem Zustand, iin dem Aza sich am Ende des Buches befindet, wäre ein richtiges Happy End unrealistisch gewesen. So wurde deutlich, dass sie auf dem richtigen Weg ist.

 
 
Fazit: Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, denn es berührt einen wirklich, aber man sollte keine zu aufwendig gestaltete Geschichte erwarten.

 
 
Ich wünsche Aza auf jeden Fall, dass ihre fiesen Gedanken bald für immer schlafen werden.

Veröffentlicht am 08.06.2018

Ein schwieriges Thema wunderbar näher gebracht

0

Klappentext
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten ...

Klappentext
Die 16-jährige Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Sorgen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedankenwelt zwanghaft beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Sie versucht Mut zu beweisen und überwindet durch Daisy nicht nur kleine Hindernisse, sondern auch große Gegensätze, die sie von anderen Menschen trennen. Für Aza wird es ein großes Abenteuer und eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale, der sie zu entkommen versucht.

Meine Meinung
Und wieder hat John Green es geschafft, einem ein schwieriges und trauriges Thema näher zu bringen und einem dazu die Augen zu öffnen.

Die Handlung fand ich schön und nachvollziehbar beschrieben. Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen, da man so plötzlich ins Geschehen geworfen wurde. Aber nach den ersten Seiten hat man sich auch wieder zurecht gefunden. Gut hat mir an der Handlung Gefallen, dass man einerseits das Thema rund um Azas Ängste hatte und wie diese ihr Leben beeinflussen und andererseits das Verschwinden des Milliardärs hatte. Das hat toll zusammen funktioniert und hat das Buch richtig spannend und fesselnd gemacht. Nebenbei gab es noch zahlreiche andere Themen (Freundschaft, Liebe, Familie), die aufgegriffen wurden, sodass manchmal dadurch die Suche nach dem Milliardär in den Hintergrund geraten ist, obwohl dies neben der Azas Ängsten das Hauptthema sein sollte. Das war ein bisschen Schade, aber die weiteren Geschehnisse konnten das gut auffangen.

Ich fand es sehr gut, wie John Green Azas Angstzustände beschrieben hat, was dabei in ihrem Kopf vorgeht und wie er die Probleme und ihre Gedanken dem Leser dargestellt hat. Man konnte das sehr gut nachvollziehen und hat auch verstanden, was Aza durchmachen muss. Es wirkte zwar auf den ersten Blick etwas kurios und abstrus, was in Aza vorgeht und wie sie handelt, aber man hat sich mit der Zeit so gut in sie hineinversetzen können, dass man mit ihr fühlt und ihre Handlungen nachvollziehen konnte.

Aza ist einem sehr sympathisch. Sie hat ihre Probleme und Ängste, versucht aber trotzdem so gut es geht und im Rahmen ihres möglichen für ihre Mitmenschen da zu sein. Das und wie sie mit ihrer Angststörung umgeht, lässt sie in meinen Augen auch sehr stark wirken, weswegen sie für mich eine sehr interessante Figur ist.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und sehr emotional. Es werden viele Gefühle und Emotionen transportiert, sodass man sich sehr gut in dieses schwierige Thema einfühlen konnte und auch das Gefühl hatte, ein Teil davon zu sein.
Schön fand ich auch, dass viele SMS und Blogeinträge abgedruckt wurden. Nicht nur, dass die zahlreichen Zitate in den Blogeinträgen sowie der jeweilige Kommentar dazu wirklich schön waren und sehr tiefsinnig, sondern vor allem wirkte die Handlung dadurch lebendiger.

Klar, das Cover erregt sofort Aufmerksamkeit und ist auch sehr interessant gestaltet. Gleichzeitig hatte ich mich aber auch gefragt, was es damit auf sich hat. Das hat sich mir zunächst nicht erschlossen. Die Frage darauf wird aber im Laufe des Buches beantwortet, sodass es mir jetzt sogar noch besser gefällt, da es wirklich geschickt gemacht wurde. Vor allem der Titel passt einfach unfassbar gut zum Inhalt.

Obwohl ich vorher keine Berührungspunkte zum Thema Angststörung hatte, wurde das einem hier in diesem Buch auf eine sehr schöne Art und Weise nachvollziehbar, einfühlsam und emotional näher gebracht.

Insgesamt also ein wirkliches tolles Buch, das mich überzeugt hat.