Cover-Bild Sirius
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 14.08.2014
  • ISBN: 9783462046786
Jonathan Crown

Sirius

Roman
Ein Foxterrier schreibt Geschichte: als Emigrant, Hollywoodstar, Zirkusattraktion und des Führers Schoßhund

Es ist ein außergewöhnlicher Zeitzeuge, der das düsterste Kapitel der deutschen Geschichte hautnah erlebt: der Foxterrier Sirius, hineingeboren ins Berlin des Jahres 1938. Mit der jüdischen Familie Liliencron begibt er sich auf eine Reise ins Ungewisse – und schlägt dem Schicksal ein Schnippchen.Am Anfang ist das Ende schon nahe. Dem renommierten Planktonforscher Carl Liliencron werden Titel und Anstellung genommen und er flüchtet nach den Novemberpogromen mit seiner Familie ins Exil nach Hollywood. Während er sich als Chauffeur durchschlägt und hadert, nimmt Sirius sein Schicksal mit der melancholischen Heiterkeit, die nur klugen Foxterriern zu eigen ist, selbst in die Hand, und das Leben eilt ihm dabei zu Hilfe: Er wird als Filmhund zum gefeierten Star, trifft jede Menge Prominenz von Rita Hayworth, Billy Wilder und John Wayne bis zu Marlene Dietrich und Cary Grant. Als Attraktion bei der größten Show der Welt, mit der der Circus Barnum durchs Land zieht, geht er in der Zeitmaschine des Zauberers Manzini verloren – und findet sich mitten im Krieg in Berlin wieder. Und hier hat er die Chance, ins Weltgeschehen einzugreifen, denn er wird zum Schoßhund Adolf Hitlers im Führerhauptquartier – und zum Informant für den Widerstand. Mit viel Tempo, Herz und Gefühl inszeniert Jonathan Crown eine abenteuerliche Zeitreise. Er stürzt seinen vierbeinigen Helden in alle möglichen Katastrophen, überrascht aber auch mit verblüffenden Wendungen ins Kuriose. Ein grandioses Lesevergnügen!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2020

Interessant, aber kein "Muss"

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John Wayne, Mies van der Rohe, Marlene Dietrich, Joseph Goebbels, Professor Sauerbruch, Winston Churchill, Hermann Göring, Billy Wilder, Cary Grant, Adolf Hitler, Eva Braun, James Stewart, Clark Gable, ...

John Wayne, Mies van der Rohe, Marlene Dietrich, Joseph Goebbels, Professor Sauerbruch, Winston Churchill, Hermann Göring, Billy Wilder, Cary Grant, Adolf Hitler, Eva Braun, James Stewart, Clark Gable, Bing Crosby, Humphrey Bogart, Jack Warner, David O. Selznick, Conrad Hilton, Peter Lorre, Zsa Zsa Gabor, Mae West, Rita Hayworth, Fred Astaire, Carole Lombard, Fritz Lang, Frank Sinatra, Albert Speer, Stauffenberg und Traudl Jung und weitere bekannte oder berüchtigte Prominente kreuzen aktiv oder nur als erwähnte Randerscheinung den Lebensweg dieses sympathischen vierbeinigen Protagonisten.
Das erweckte in mir zeitweilig den Eindruck, der Autor wolle mit dieser Auflistung mehr oder weniger glamouröser Personen seinem Buch den Anschein von großer Welt und zudem von Authentizität verleihen.
Die Geschichte selbst ist nicht schlecht: Ein Hund durchlebt eine gefährliche Zeit, reist um die Welt, vereitelt unfreiwillig das Attentat von Stauffenberg und muss sich an mehrere neue Namen gewöhnen - zuerst das jüdische "Levi", dann das Sicherheit erhoffende "Sirius", danach als Filmstar in Hollywood "Hercules" und schließlich das "schön deutsch klingende" "Hansi".. Ein Beigeschmäckle bleibt: Was in der "Unglaublichen Geschichte des Henry N. Brown" einem der Weltgeschichte mehr beobachtend gegenüberstehenden liebenswerten Teddybären widerfährt, mag aus dessen Munde naiv und gleichzeitig herzzerreißend wahr klingen, aber ein als Geheimagent tätiger Superhund überstieg gelegentlich meine Bereitschaft, das Ganze ernst zu nehmen. Eben, weil die Historie damals sehr ernst WAR.
Fazit: Vielleicht interessant, aber kein MUSS

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Veröffentlicht am 26.10.2018

Ein Hund mit vielen Namen

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Der Romanheld Sirius erlebt in seinem Leben sehr viel und weil er ein kluger Hund ist, schafft er es auch, in den Lauf der Geschichte einzugreifen. Er wird geboren als Levi und ist ein Nachfahre von Hunden, ...

Der Romanheld Sirius erlebt in seinem Leben sehr viel und weil er ein kluger Hund ist, schafft er es auch, in den Lauf der Geschichte einzugreifen. Er wird geboren als Levi und ist ein Nachfahre von Hunden, die schreiben konnten und sogar Gedichte verfassten. Aus seinem Wurf ist er der letzte Überlebende, weil er sich versteckte, als die Gestapo den Züchter verhaftet und deportiert und seine Geschwister erschossen wurden. Dann kam er zu Familie Liliencron, wo er jeden Morgen mit dem Professor seine Runde drehte. Als alle Juden ihre Namen ändern mussten, bekommt auch Levi einen neuen Namen und heißt fortan Sirius.

In der letzten Minute schafft es die Familie Liliencron, Berlin zu verlassen und nach Hollywood zu fliehen. Natürlich ist Sirius mit von der Partie. Dort wird der Professor zum Chauffeur für einen Hollywood-Star und über diesen Job lernen er und seine Frau, sowie eben auch Sirius, noch viele weitere Größen der Branche kennen. Irgendwann kommt es dann dazu, dass Sirius eine kleine Rolle in einem Film übernehmen soll und seine Sache so gut macht, dass der Film zwar durchfällt, wegen des Hundes aber gerne von Publikum gesehen wird. So wird speziell für diesen Hund ein Film geschrieben, in dem er die Welt rettet und meistens wird Sirius nun nach dem Filmhelden Hercules gerufen.

Als Hercules kommt er dann auch zum Zirkus, wo er verschiedene Kunststücke erlernt und vorführt. Plötzlich findet er sich aber wegen einer Verwechslung in Berlin wieder, seiner Heimat, die aber sehr verändert aussieht. Dort wird er von dem Leiter der Abteilung für Vogelschutz gefunden und in seine Familie mitgenommen und Hansi genannt. Aber auch seinen ehemaligen Nachbarn trifft er wieder, der mittlerweile daran arbeitet, zusammen mit anderen Menschen Informationen zu sammeln, die gegen Hitler verwendet werden können.

Hansis neuer Besitzer wird befördert und so kommt es, dass Hansi Hitler persönlich kennenlernt. Da er nun schreiben kann, wird er zu einem Spion, denn er kennt Informationen direkt aus dem Hauptquartier des Führers, die die Gruppe um den ehemaligen Nachbarn sehr interessieren.

Ich fand das Buch ganz nett zu lesen und es ist eine schöne, leichte Unterhaltung. Sicher ist es ein Thema, das man noch immer mit Vorsicht betrachten sollte und ich habe mich beim Klappentext schon gefragt, ob es gut ist, diesen Teil der Geschichte aus der Sicht eines Hundes und nicht immer ganz ernst zu erzählen. Aber ich muss sagen, dass das Buch mich doch überzeugt hat. Es scheint gut recherchiert zu sein, wenn man mal von den Fakten absieht, die der Hund angeblich geschaffen hat. Außerdem wird eben nicht nur lustig geschrieben, sondern auch schlimme Dinge werden erzählt.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Ein wunderbares Abenteuer!

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Ein kleiner Hund namens Levi gerät mitten hinein in eine Zeit, die einem das Leben auch als Hund, nicht einfach macht.

Als jüdischer Hund ist er mit seiner Familie Liliencron auf der Flucht vor den Nazis ...

Ein kleiner Hund namens Levi gerät mitten hinein in eine Zeit, die einem das Leben auch als Hund, nicht einfach macht.

Als jüdischer Hund ist er mit seiner Familie Liliencron auf der Flucht vor den Nazis und muss seine schöne Heimatstadt Berlin fluchtartig verlassen. In Amerika zieht es die Familie dank ihrer Freunde nach Hollywood und aus Levi, jetzt Sirius wird ein berühmter Filmstar. Er dreht mit allen bekannten Hollywood-Sternchen.

Bei einer Zirkusturnee allerdings passiert das Unglück und er geht verloren und landet ausgerechnet in Berlin im engsten Führerkreis und wird dort zu Hansi, dem geliebten Führerhund….

Ein Abenteuer über einen Hund, der seine Rolle in der Geschichte genauso spielt wie seine Klassiker in Hollywood!

Ein wunderbares Abenteuer!

Veröffentlicht am 22.06.2017

Ein Glücksgriff

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Dieses Buch ist wirklich ein Glücksgriff - jedenfalls für mich ;)

Das Buch Sirius erzählt einige Jahre im Leben der jüdischen Familie Liliencron, die mit ihrem Foxterrier Levi recht wohlhabend im Berlin ...

Dieses Buch ist wirklich ein Glücksgriff - jedenfalls für mich ;)

Das Buch Sirius erzählt einige Jahre im Leben der jüdischen Familie Liliencron, die mit ihrem Foxterrier Levi recht wohlhabend im Berlin der 30er Jahre leben. Levi gerät durch puren Zufall in die Familie hinein und dennoch scheint es irgendwie Fügung des Schicksals zu sein. Er gehört einem ganz bestimmten Zucht-Stammbaum an, in dem die Hunde nach Intellekt selektiv weiter gezüchtet wurden. Dadurch ist er sozusagen hochbegabt und verfügt über Fähigkeiten, die normalen Hunden nicht zu eigen sind. Bspw. versteht er jedes Wort, das Menschen zu ihm sprechen und er versteht auch die Gespräche der Menschen untereinander. Für ihn unverständlicherweise bekommt er jedoch einen neuen Namen, als die Rassegesetze Hitlers vorschreiben, dass jeder Jude seinen Namen zu ändern hat. Um Levi nicht sofort als jüdischen Hund zu outen entschließt sich Prof. Liliencron, ihn in Sirius umzubenennen.

Lt. Autor Jonathan Crown - übrigens der Name, den das Familienoberhaupt nach einiger Zeit als neuen Familiennamen in den USA wählt - wurde ihm die ganze Geschichte vom Nachfahren jenes Sirius übermittelt, sodass sie immer ein wenig aus der Sicht des Terriers geschildert scheint. Sozusagen ein Buch eines Hundes. Ich wüsste zu gerne, wie der richtige Name des Autors lautet.

Kurz nach der Reichskristallnacht gelingt der Familie die Flucht in die USA. Dort beginnt nun eine wahrhaft abenteuerliche und gleichzeitig auch extrem amüsante und phantasievolle Geschichte, die einen das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen lässt. Sirius wird im Verlaufe zum Filmstar, dem ganz Hollywood zu Füßen liegt und sogar zur Zirkusattraktion bei Barnum & Bailey. Durch einen dummen Irrtum gelangt er wieder zurück nach Deutschland und natürlich wieder nach Berlin. Dort avanciert er zum Schoßhund Hitlers und wird zum Verbündeten des Widerstands - wenngleich leider nicht ganz vollkommen.

Natürlich ist dieser Roman frei erfunden, jedoch ist der Ablauf so unterhaltsam und dennoch tlw. auch nachdenklich stimmend. Einerseits rührt er am schwärzesten Kapitel der deutschen Geschichte, was durchaus den Rahmen der ganzen Story ausmacht. Andererseits geht er dabei nicht melodramatisch, sondern relativ nüchtern zu Werke. Das Salz in der Suppe bilden m. E. jedoch die quasi nebenbei auftretenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Angefangen vom Retter des Sohnes Georg, der sich bereits auf dem Weg ins KZ befand - keinem Geringerem als Peter Lorre - über Filmschauspieler wie John Wayne, James Stewart, Humphrey Bogart, Marlene Dietrich - und Filmgrößen wie Billy Wilder, Fritz Lang und Jack Warner - bis hin zu den Mächtigen der Aera wie Conrad Hilton, Winston Churchill, Professor Sauerbruch oder Hermann Göring.

So entsteht ein Gesamtkunstwerk, das wirklich unglaublich fesseln und unterhalten kann. Nicht einmal das Ende ist konventionell sondern ausgesprochen pfiffig und beim Film wäre man sicher: Da folgt irgendwann eine Fortsetzung!

Der Schreibstil ist dem Genre Unterhaltungsliteratur entsprechend locker und unkompliziert. Eignet sich durchaus auch für Gelegenheitsleser und nicht nur für bücherfressende Leseratten. Dieses Buch wird definitiv mein Geheimtipp für viele Leute, die mal etwas anderes lesen wollen. Von mir gibt es die volle Punktzahl!

Veröffentlicht am 25.02.2017

Lieblingsbuch

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Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. ...

Der kleine Foxterrier Levi wird in Berlin im Jahre 1938 geboren. Sein Start ins Leben ist nicht gerade toll, er muß erleben, wie seine Geschwister von der Gestapo erschossen werden. Der Züchter war Jude. Einzig Levi überlebt durch Glück und schauspielerischem Talent. Er findet in Familie Liliencron, einer jüdischen Familie, eine tolle Heimat. Doch das Glück soll nicht lange halten. Gemäß eines Gesetzes darf nicht mehr jeder Name genutzt werden, so wird auch Levi umgetauft. Er heißt von nun an Sirius. Eines Tages kommt es, wie es kommen muß, Familie Liliencron flieht nach Amerika. Natürlich ist Sirius dabei. Herr Liliencron bekommt eine Anstellung bei Warner Brothers. Dort wird Sirius entdeckt. Er kommt zum Film, wird Konkurrent des berühmte Foxterriers Asta. Er lernt alle Berühmtheiten der damaligen Zeit kennen, von Fred Astaire über John Wayne bis Frank Sinatra. Als er mit einem Zirkus auf Tournee geht, geschieht etwas Schlimmes: Er wird vertauscht und landet wieder in Berlin. Durch einen Zufall findet ihn ein Hauptsturmführer, durch den er Zutritt zu den Mächtigen des Dritten Reiches bekommt. Er lernt Hermann Göring, Eva Braun, ja - er wird sogar Schoßhund von Adolf Hitler. Nun sitzt er in der Höhle seiner bisherigen Feinde. Wird er seine Familie jemals wiedersehen?

"Sirius" ist ein Buch, das sehr zu Herzen geht. Auf der einen Seite die tragische Geschichte eines kleinen, unschuldigen Hundes, der in seiner Familie sein großes Glück gefunden hat, auf der anderen Seite die Geschichte von Familie Liliencron, die als jüdische Familie die Nazizeit nur durch Flucht überleben kann. Das Buch ist sehr schön geschrieben und vermittelt dem Leser die Zeit des Zweiten Weltkrieges auf anrührende Weise aus der Sicht des kleinen Sirius. Jedoch ist dies keineswegs kitschig! Im Gegenteil, durch diese Sichtweise wird diese Geschichte zu etwas ganz besonderem und hebt sich deutlich von den anderen Romanen aus dieser Zeit ab. Die unterschiedlichen Sorgen von Mensch (Überleben) und Hund (er hat in der Hektik der Flucht seinen gelben Ball im Garten vergessen, ober der wohl noch da ist?) sind wundervoll dargestellt. Auch die Geschehnisse aus dieser Zeit sind toll vermittelt. So kommt hier einiges zur Sprache, der Überfall in der Normandie, das Hitlerattentat - es wird alles gut vermittelt.

Eine schöne Geschichte, die dem Leser so manche Träne ins Auge treibt!