Cover-Bild Vor hundert Jahren und einem Sommer
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23,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Braumüller Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 500
  • Ersterscheinung: 01.09.2015
  • ISBN: 9783992001392
Jürgen-Thomas Ernst

Vor hundert Jahren und einem Sommer

Annemie wird als lediges Kind geboren und wächst als Pflegekind im Dorf der Kirschen auf. Als die Eifersucht der Ziehmutter erwacht, verlässt sie das Dorf, lebt kurze Zeit in einem Armenhaus, ehe sie ein wohlhabender Experimenteur bei sich aufnimmt. Ein Jahr später flüchtet Annemie schwanger in den Süden, wo sie auf einer Seidenraupenplantage Arbeit findet. Als sie nach einem neuerlichen Schicksalsschlag in ihre Heimat zurückkehrt, scheint das private Glück zum Greifen nahe. Sie begegnet Jonathan. Die Sehnsucht eines Fabrikanten nach reifen Kirschen im Winter wird zu Ihrer Passion. Jonathan und Annemie errichten ein Glashaus, um das Unmögliche möglich zu machen. Doch dann bricht ein großer Krieg aus und lässt den Wunsch nach reifen Kirschen im Winter nur noch lächerlich erscheinen. Für Annemie beginnt erneut eine Zeit voller Hoffen und Bangen - und ein Warten, ob ihr Mann jemals wieder aus dem Krieg zurückkehren wird. Ein märchenhafter Entwicklungsroman über eine Frau, die versucht, die Existenz zu sichern und dennoch ihre Träume nicht aus den Augen verliert.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei karin1966 in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2017

Träumer schaffen märchenhafte Wunder

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Erster Satz.

„Von Unglaublichem weiß diese Geschichte zu berichten, von einer Frau etwa, die einem Mann, den viele schätzen, zu seinem Namenstag Wiesenblumen schenkt und ihm später inmitten der vielen ...

Erster Satz.

„Von Unglaublichem weiß diese Geschichte zu berichten, von einer Frau etwa, die einem Mann, den viele schätzen, zu seinem Namenstag Wiesenblumen schenkt und ihm später inmitten der vielen Sträuße, die auf dem Tisch und den Fensterbänken nach Flieder und Rosen duften, eröffnet, dass die Blumen nicht für den Namenstag, sondern für sein Begräbnis seien.“

(Seite 9)


Das Buch erzählt von dem Mädchen Annemie, welches als Pflegekind im Dorf der Kirschen auf wächst.

Ihre Kindheit ist schwer, die Eifersucht der Ziehmutter treibt sie dazu das Dorf zu verlassen, um wenige Zeit in einem Armenhaus zu verbringen, welches sie bald verlässt als ein wohlhabender Mann sie aufnimmt. Ihr Lebensweg ist von Widrigkeiten gezeichnet, aber Annemie nutzt die kleinen Dinge um später daraus ihre Stärke zu entwickeln.

Ein kleines Wunder passiert als sie und Jonathan ein Glashaus errichten und im Winter reife Kirschen zu züchten. Dieses kleine Glück lässt sie eine zeitlang einen Traum leben, bis der Krieg ausbricht...

Ein wortgewandtes, poetisches und malerisches Werk, welches hier der Autor Ernst geschaffen hat.

Kleine Details malen ein Lächeln ins Gesicht, Wörter verbinden sich zu einer symphonieartigen Geschichte, welche die Aura eines Märchen inne hat. Das Gefühl eines Wunders durchzieht den ganzen Roman, auch wenn die Melancholie wie ein Tropfen Schwermut in der Atmosphäre hängt. Das Buch sprudelt über vor Leben und ergreifenden Momenten. Vor hundert Jahren und einem Sommer, ist ein Buch für Träumer, die ihrem Herzen folgen und eine Sehnsucht in den Märchen finden, die jedoch nie kitschig werden. Ehrlich, aufwühlend, bezaubernd, ein Buch wie ein kurzer Moment vor dem Aufwachen, wenn man glaubt noch zu träumen. Einfach nur schön. Deshalb 5 von 5 Sternen.

*****

Randnotiz: Märchen sind kleine Wunder in dieser und jener Zeit. Unvergänglich...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vor Hundert Jahren und einem Sommer

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Das Cover des Buches gefällt mir recht gut. Es ist sehr einfach und in drei Farben gestaltet. Schwarz-weiß und Rot. Es zeigt einen Kirschbaum mit roten Kirschen.
Der Kirschbaum spielt auch im ...

Das Cover des Buches gefällt mir recht gut. Es ist sehr einfach und in drei Farben gestaltet. Schwarz-weiß und Rot. Es zeigt einen Kirschbaum mit roten Kirschen.
Der Kirschbaum spielt auch im Verlauf des Buches eine immer wieder kehrende wichtige Rolle. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen.
Die Charaktere der Hauptpersonen sind vortrefflich gewählt. Man findet sie sofort sympathisch und fühlt sich mit ihnen verbunden. Man leidet und fiebert mit ihnen mit.
Annemie, ein uneheliches Kind, wird vor anderen von ihrer Mutter verleugnet. Sie wächst im Dorf der Kirschen bei Zieheltern auf. Ebenfalls bei den Zieheltern wächst Jonathan auf. Mit diesem verbündet sie sich in ihrer Kindheit. Doch dann zieht dieser fort und sie verlieren sich aus den Augen.
Eines Tages jedoch begegnen sie sich wieder und sie verlieben sich in einander. Sie versuchen gemeinsam einen Traum zu verwirklichen. Doch immer wieder erleben sie Rückschläge, rappeln sich von neuem auf und beginnen von vorne. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, damit die Spannung noch aufrecht erhalten ist.
Das Buch berührt teilweise sehr und man kann die Widrigkeiten, die den beiden wiederfahren oft nicht verstehen. Dennoch finde ich könnte das Buch etwas mehr Spannung vertragen. Es plätschert teilweise nur so vor sich hin. Dafür wird man mit den schönen Landschaftsbeschreibungen wieder belohnt.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Vor hundert Jahren und einem Sommer

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Im Vorwort und auch im Klappentext steht, dass das Buch wie ein Märchen ist und genau das ist auch der Fall. Nie wird ein Ort genannt, wo die Geschichte spielt, immer werden nur Umschreibungen genutzt, ...

Im Vorwort und auch im Klappentext steht, dass das Buch wie ein Märchen ist und genau das ist auch der Fall. Nie wird ein Ort genannt, wo die Geschichte spielt, immer werden nur Umschreibungen genutzt, wie zum Beispiel "das Dorf der Kirschen", in dem sich Annemie und Jonathan kennenlernen und später sogar wieder treffen. Aufwachsen tun beide bei Pflegeeltern, die sehr gut zu ihren Ziehkindern sind und somit verleben beide eigentlich eine schöne Kindheit.

Später wird es für Annemie und Jonathan nicht ganz so leicht, bis sie sich dann wieder finden und sich ein gemeinsames Leben aufbauen. Beide zog es wieder zurück an den Ort ihrer Kindheit, wo die Ziehmutter inzwischen verstorben ist und nur noch der Ziehvater ihr Heimkommen mit viel Freude bemerkt. Der Schreibstil des Buches ist flüssig und sehr angenehm zu lesen. Allerdings muss ich sagen, dass mir manche Beschreibungen doch ein wenig zu lang waren. Aber irgendwie passte das dann auch wieder zu dem märchenhaften Image der Geschichte, wo es ja normal ist, dass alles genau beschrieben wird.

Die Kapitel waren sehr schön kurz, was es angenehm machte, auch zwischendurch mal ein Kapitel zu lesen. Besonders gut gemacht fand ich auch die Beschreibungen der Charaktere, was einem ermöglichte, schnell in die Geschichte hinein zu finden und zu sehen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. Allgemein muss ich sagen, dass ich das Buch sehr schnell gelesen habe, weil ich immer wissen wollte, wie es weiter geht. Wenn dieser Effekt bei mir da ist, dann muss es schon ein besonderes Buch sein. Auch das Cover finde ich sehr schön, weil es unheimlich gut zu der Geschichte passt, in der es die Dorfbewohner und allen voran Annemie und Jonathan, ja schaffen wollen, dass schon im Winter die Kirschen an den Bäumen hängen.

Veröffentlicht am 26.01.2017

Im Dorf der Kirschen

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Inhalt:

Im Dorf der Kirschen wuchsen Annemie und Jonathan bei ihren Zieheltern auf. Annemie wurde von ihrer Mutter verlassen und sie fühlte sich auch bei ihrer Ziehmutter nicht richtig wohl und nachdem ...

Inhalt:

Im Dorf der Kirschen wuchsen Annemie und Jonathan bei ihren Zieheltern auf. Annemie wurde von ihrer Mutter verlassen und sie fühlte sich auch bei ihrer Ziehmutter nicht richtig wohl und nachdem Jonathan, ihr einziger Halt, ebenfalls fortging nahm sie reißaus. Erst kam sie zu einem Mann der sich Experimenteur schimpfte und dieser nahm sie auf. Doch er wollte sie schließlich auch nur ausnutzen und so verschwand sie schwanger ein Jahr später um auf einer Seidenraupenplantage zu arbeiten. Als sie auch noch ihr Kind verlor hatte sie schon kaum Hoffnungen mehr auf ein glückliches Leben. Doch eines Tages traf sie Jonathan wieder und ihr kleines Glück schien perfekt. Gesegnet mit einer Tochter fühlte sich Annemie endlich zu Hause. Doch dann musste Jonathan in einen fürchterlichen Krieg ziehen und ob er jemals wiederkehren würde, wusste dato noch niemand.

Meine Meinung:

Ich kam flüssig in die Geschichte hinein und anfangs machte es mir auch großen Spaß das Buch in Händen zu halten. Aber mit der Zeit wurde es für mich immer anstrengender die Konzentration zu halten. Der Schreibstil ohne wörtliche Rede ist so gar nicht meine Sache und hat es mir nur erschwert in die Geschichte und die Protagonisten einzufühlen. Ich muss aber zugeben, dass die reine Grundidee sehr spannend klang und auch nicht unbedingt unspannend erzählt wurde, aber für mich persönlich muss ich einen Entwicklungsroman im Märchenstil nicht auf diese Art und Weise lesen, ich hätte gerne eine einfachere Schreibweise mit wörtlicher Rede gewählt.

Cover:

Das Cover finde ich sehr ansprechend mit den roten Kirschen auf schwarz-weißen Hintergrund. Ein Hingucker, hätte ich in einer Bücherei sicher auch nicht unbeachtet gelassen. Zudem passt es wirklich zum Inhalt des Buches, schließlich dreht sich vieles um das Dorf der Kirschen und Kirschbäumen.

Fazit:

Eine schöne verträumte Geschichte, die nur leider im falschen Schreibstil entworfen wurde, aber dennoch kann man sich in sie hineinfallen lassen und aufgrund dessen vergebe ich gerne

3 Sterne !!

Veröffentlicht am 17.05.2020

Lieblingswort "Atem"

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Darf man einen Roman nicht mögen, der bereits vor seiner Drucklegung mehrfach prämiert wurde? In meinem Fall ist es leider so. Ich hätte ihn nicht einmal zu Ende gelesen, hätte ich mich nicht aus Anstand ...

Darf man einen Roman nicht mögen, der bereits vor seiner Drucklegung mehrfach prämiert wurde? In meinem Fall ist es leider so. Ich hätte ihn nicht einmal zu Ende gelesen, hätte ich mich nicht aus Anstand gegenüber Vorablesen dazu verpflichtet gefühlt.
Der Autor weiß hervorragend zu formulieren. Hätte er nur eine Geschichte geschaffen, die den Leser interessiert, mit Figuren, die plastisch sind und einen nicht kalt lassen. Im Grunde wirkt das Ganze beinahe wie eine Dokumentation, vor allem, weil es fast gar keine direkte Rede gibt. Taucht sie doch einmal auf, erscheint sie in kursiver Schrift ohne Anführungszeichen, als wäre schon das allein irgendwie künstlerisch.
Zunächst dachte ich, wenigstens gibt es hier schöne Metaphern, als der Autor vom „Atem des Meeres“ sprach. Leider atmet hier aber einfach alles: der Holzfußboden, der Regen rinnt in Atemzügen hinab usw. Das wirkt schon nach kurzer Zeit redundant und einfach nur nervig, fast wie eine Art Tick. Selbst der Atem des Meeres taucht später wieder auf. Auf mich wirkte dieses Selbstzitat unfreiwillig komisch.
Hauptprotagonistin ist Annemie, unehelich geboren, von ihrer Mutter in Pflegschaft gegeben. Dennoch wird sie von ihren Zieheltern innig geliebt und gut behandelt. Sie wächst zusammen mit dem Pflegekind Jonathan auf. Als sie das Haus ihrer Pflegeeltern verlässt, landet sie zunächst im Armenhaus und dann bei einem Experimenteur, der ihr betrunken gemeinsam mit einem weiteren Mann eines Nachts Gewalt antut. Dennoch zieht sie erst weiter, als der Experimenteur sie hinauswirft. Eine weitere Leidenszeit beginnt, denn Annemie ist schwanger. Das ungewollte Kind stirbt jedoch nach einer Weile. Später begegnet sie Jonathan wieder. Die beiden werden ein Paar. Seltsamerweise gibt es einen reichen Fabrikanten, der Unsummen zahlt, wenn er Kirschen schon im März bekommt. Unter einigen Widrigkeiten bauen Annemie und Jonathan, inzwischen Eltern, zu diesem Zweck ein Gewächshaus und kommen so zu Geld. Das wirkte auf mich etwas an den Haaren herbeigezogen.
Dann bricht ein Krieg aus und Jonathan wird eingezogen. Für mich völlig überraschend, wird Annemie zur Mörderin, als sie dem Experimenteur wiederbegegnet. Sie bringt ihn nicht nur aus Rache um, sondern foltert ihn auch noch vorher. Zu so etwas fähig zu sein, dazu gehört schon einiges. Nichts deutet für mich vorher in Annemies Charakter darauf hin, und mir wurde angesichts dessen klar, wie vollkommen blass und nichtssagend sie bis dahin geblieben war. Dasselbe muss man über Jonathan sagen. Als er als Kriegsflüchtling einen armen Hund umbringt, der sich ihm vorher eng angeschlossen hat, war ich einfach nur angewidert. Jonathan fürchtet, der Hund habe seine Verfolger auf seine Spur gebracht. Dann bringt es aber auch nichts mehr, ihn nun umzubringen. Von da an habe ich Jonathan alles Schlechte gewünscht und mich gefreut, als er zunächst wieder eingefangen wurde. Leider überlebt er dann als einziger doch noch. Meinte der Autor das, als er in der Widmung sagte, er solle ein Märchen schreiben? Bis auf das unrealistische Ende sucht man Märchenmotive leider vergebens. Immerhin war es das einzige Mal, das mich die Figur nicht kaltgelassen hat. Dass der Autor Abscheu gegen Jonathan erregen wollte, glaube ich aber eigentlich nicht.
Noch etwas störte das Lesen erheblich: Der Text hat links einen breiten Rand, rechts fast keinen. Das Taschenbuch ist sehr eng gebunden, es geöffnet zu halten, führte schnell zu verkrampften Händen. Ich habe mit Erstaunen gesehen, dass das Buch eigentlich gerade als gebundene Ausgabe zu einem sehr stolzen Preis herausgebracht wurde. Anscheinend ist das mir übersandte Leseexemplar als Taschenbuch eine Sonderanfertigung.
Ich schreibe sehr ungern negative Rezensionen. Auch lese ich nicht nur Unterhaltungsliteratur, sondern oft mit großem Vergnügen Anspruchsvolles und Klassiker. Dieses Buch hat mich leider in keiner Weise erreicht.

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