Cover-Bild Selfies
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 10.03.2017
  • ISBN: 9783423281072
Jussi Adler-Olsen

Selfies

Der siebte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q, Thriller
Hannes Thiess (Übersetzer)

Der siebte Fall für das Sonderdezernat Q

Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen. Wie sich herausstellt, gibt es eine Verbindung zu einem mehrere Jahre zurückliegenden und ausgesprochen brisanten cold case, aus dem sich schwerwiegende Konsequenzen für die aktuellen Ermittlungen ergeben. Ausgerechnet jetzt geht es Carls Assistentin Rose sehr schlecht. Sie wird von grauenhaften Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit heimgesucht. Rose kämpft mit aller Macht dagegen an – und gegen das Dunkel, in dem sie zu ertrinken droht. Welche Rolle spielen die jungen Frauen Michelle, Jasmin und Denise, die sich zu einem starken und hochexplosiven Kleeblatt verbündet haben?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2017

Nicht so stark wie die Vorgänger, aber dennoch gut

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Zum Inhalt:
Der siebte Fall für das Sonderdezernat Q Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen.
Meine Meinung:
Das ...

Zum Inhalt:
Der siebte Fall für das Sonderdezernat Q Vizepolizeikommissar Carl Mørck wird zur Aufklärung eines brutalen Todesfalls von der Mordkommission in Kopenhagen hinzugezogen.
Meine Meinung:
Das mittlerweile 7. Buch um das Sonderdezernat Q. Im Gegensatz zu den Vorgängern fand ich diesen Teil nicht ganz so stark, aber dennoch ist es ein durchgängig spannender Thriller. Die handelnden Personen sind gut ausgearbeitet und den Figuren entsprechend mal sympathisch oder auch nicht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. Aber es fehlt insgesamt der gewisse Kick, um das Buch als Knaller zu bezeichnen.
Fazit:
Guter Thriller, aber kein Überflieger.

Veröffentlicht am 06.04.2017

Eskalierende Pläne - 7. Fall Sonderdezernat Q

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Kommissar Carl Mørk und sein Assistent Assad ermitteln weiter an Fällen, die vor Jahren von den Kollegen der Mordkommission, jenseits des Kellerbüros, nicht abschließend aufgeklärt werden konnten. Dabei ...

Kommissar Carl Mørk und sein Assistent Assad ermitteln weiter an Fällen, die vor Jahren von den Kollegen der Mordkommission, jenseits des Kellerbüros, nicht abschließend aufgeklärt werden konnten. Dabei entdeckt Carl Mørk Verbindungen zu einem aktuellen Fall, der durch zahlreiche Verstrickungen die Ermittlungen erschwert und intern zu einem erneuten Konkurrenzkampf unter den Kollegen führt und eskaliert.

Zeitgleich erkrankt die psychisch angeschlagene Assistentin Rose, die an den düsteren Erinnerungen ihrer Vergangenheit seelisch zu zerbrechen droht. Als Carl und seine Kollegen das ganze Ausmaß überschauen, wird Ihnen bewusst, wie sehr sie ihre Kollegin schätzen, doch diese Erkenntnis kommt fast zu spät, denn Rose will ihrem Leben ein Ende setzten.

Parallel erhält Sozialarbeiterin Anneli eine fatale Diagnose und wiedersetzt sich den bürokratischen Mühlen des Sozialsystems. Die ihr anvertrauten jungen Frauen Michelle, Jasmin und Denise kann sie auf Grund ihrer Schickimicki-Verhaltensweisen und Lebenseinstellungen einfach nicht mehr ertragen. Sie will ausbrechen aus dem System und plant ein Verbrechen nach dem anderen

Der Autor:

Jussi Adler-Olsen wurde am 2. August 1950 unter dem bürgerlichen Namen Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen in Kopenhagen geboren. Er studierte Medizin, Soziologie, Politische Geschichte und Film. Bevor er 1995 mit dem Schreiben begann, arbeitete er in verschiedensten Berufen: als Redakteur für Magazine und Comics, als Koordinator der dänischen Friedensbewegung, war Verlagschef im Bonnier-Wochenblatt TV Guiden und Aufsichtsratsvorsitzender bei verschiedenen Energiekonzernen. Sein Hobby: Das Renovieren alter Häuser. Er ist verheiratet und Vater eines Sohnes. (Quelle: dtv Verlag)

Reflektionen:

Jussi Adler Olsen braucht für mich einfach nur schreiben, ich akzeptiere Längen, unlogische Zusammenhänge, Offengelassenes und weithergeholte Ermittlungsmethoden. Ich bin diesem Autor einfach verfallen, denn er versteht sein Handwerk und er erreicht mich damit immer wieder aufs Neue.

Butterweich, klar und deutlich ist sein Schreibstil. Sein Ausdruck ist nüchtern und ehrlich, manchmal salopp. Er schreibt scheinbar mühelos mehr als 500 Seiten starke Thriller und am Ende fließen alle Perspektiven und Erzählstränge ineinander und kreieren eine äußerst harmonisch kompakt gezeichnete Geschichte, die mit einigen Blutstropfen einhergeht.

Zugegebenermaßen gelingt Jussi Adler Olsen der Spannungsaufbau in diesem 7. Teil des Sonderdezernats Q nicht zuverlässig. Die Spannungskurve reißt immer mal wieder ab und es kommt zu Längen, aber wenn man das akzeptiert hat und seine verwöhnten Erwartungen an diesen Thriller etwas zurückgeschraubt hat, dann liest man einen wirklich guten Thriller.

Besonders gelungen sind Jussi Adler Olsen die Querverbindungen und die Verstrickungen der Figuren. Erst sehr spät erkennt man als Leser, welche Figuren mit welchem Verbrechen in Einklang und Zusammenhang zu bringen sind und der Weg dorthin produziert Lesespaß, da man selbst im Ermittlungsfieber ist.

Die Figuren, allen voran Carl Mørk und Assad, sind außergewöhnliche und interessante Charaktere, doch in diesem 7. Fall hätte ich mir noch mehr von den gewohnt erfrischenden Anekdoten gewünscht, die insbesondere die Figur Assads so lebendig macht.

Assistentin Rose übernimmt in diesem Thriller eine tragende Rolle. Psychisch stark angeschlagen und gewollt abgekapselt von ihrem Umfeld, zeichnet Jussi Adler Olsen eine Figur, die sehr emotional unterhält. Nicht alle psychologischen Verhaltensweisen sind nachvollziehbar und authentisch dargestellt, aber sie erzeugt eine große Empathie. Wie die Kollegen plötzlich um ihre Kollegin Rose kämpfen berührt sehr, niemals hätte ich Carl und Assad die Fähigkeit zugesprochen, so große Emotionalitäten empfinden zu können.

Sozialarbeiterin Anneli, ebenso ein großer Charakter, der aber nur zunächst überzeugt. Sie ist es leid Sozialschmarotzer zu betreuen, sie will sich gegen die bürokratischen Richtlinien im Sozialamt aufbäumen und nach dem sie eine fatale Diagnose gestellt bekommen hat, sind ihr alle möglichen Konsequenzen gleichgültig.

Den Part, wie sich Anneli selbst hochschaukelt, während sie drei junge Frauen betreut fand ich richtig gut und authentisch. Die drei legen nur Wert auf ihr Äußeres, wollen nicht arbeiten und sind nicht bereit sich in die Gesellschaft zu integrieren. Eine der jungen Frauen geht dabei so weit, dass sie sich schwängern lässt, die Babys nach der Geburt zur Adoption frei gibt, um Jobvorschläge ablehnen zu können und Sozialhilfe zu erhalten. All das ist gut inszeniert, doch als dann die Nerven bei Anneli blank liegen, überspitzt die Story recht maßlos. Ein Weniger wäre in diesem Zusammenhang ein bereicherndes Mehr gewesen.

Trotz meiner kritischen Anmerkungen hat mich Selfies gut und spannend unterhalten. Jussi Adler Olsens Schreibstil liegt mir sehr, sodass ich sehr zügig durch die Seiten gelesen habe, auch wenn er seine Erzählkunst diesmal nicht voll ausgeschöpft hat.

Fazit und Bewertung:

Selfies, der 7. Fall des Sonderdezernats Q, ist erneut ein spannender Thriller Jussi Adler Olsens, doch dieses Mal überzeugt er nicht auf ganzer Linie. Vielleicht lag es an meiner etwas überschätzten Erwartungshaltung, aber trotzdem habe ich diesen Thriller wieder einmal sehr gern gelesen.

Veröffentlicht am 03.04.2017

5 Kriminalfälle in einem Buch – da muss man mitdenken!

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Es ist diesmal irgendwie eine ganz andere Art von Krimi geworden, den Jussi Adler-Olsen in seinem neuesten Roman erzählt. Diesmal steht nicht ein ganz besonders spektakulärer Cold Case im Vordergrund, ...

Es ist diesmal irgendwie eine ganz andere Art von Krimi geworden, den Jussi Adler-Olsen in seinem neuesten Roman erzählt. Diesmal steht nicht ein ganz besonders spektakulärer Cold Case im Vordergrund, sondern das Buch erzählt das, was grundsätzlich eher wahrscheinlich ist: wie Polizeikommissare fast daran verzweifeln, mehrere Fälle gleichzeitig auf dem Tisch zu haben und mit jedem irgendwie vorankommen zu müssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das die tatsächliche Polizeiarbeit eher wiedergibt, als die sonst immer beschriebenen „großen“ Einzelfälle. Aber vom Leser wird dabei auch gefordert mitzudenken – die vielen Handlungsstränge geraten einem im Kopf sonst recht schnell durcheinander.

Alle bekannten Charaktere aus der Sonderdezernat Q –Reihe sind wieder mit dabei: neben Carl Morck sind Assad, Gordon, Morton, Hardy und Rose wieder mit dabei. Letzterer kommt in diesem Buch eine tragische Rolle zu – denn erstmals wird das Geheimnis um ihre psychische Labilität gelüftet und die Ursache ihrer Krankheit kommt ans Licht. Man leidet richtig mit, wenn man liest, wie verzweifelt Carl, Assad und Gordon versuchen, neben ihren anderen Verpflichtungen auch dem Rätsel um Rose auf die Spur zu kommen. Obwohl das ja eher privaten Interessen als den aktuellen Ermittlungen dient. Denkt man zumindest… denn am Ende sind doch irgendwie alle Fälle miteinander verknüpft.

Obwohl man als Leser mehr weiß als die Kommissare (der Autor schreibt auch aus der Perspektive eines bzw. mehrerer Täter), bleibt erstaunlicherweise die Spannung erhalten. Woran das liegt, ist mir nicht richtig plausibel geworden – aber es spricht für den Autor, dass er das hinbekommen hat.

Im Großen und Ganzen wieder ein gutes, interessantes und insbesondere psychologisch spannendes Buch von Jussi Adler-Olsen. Obwohl es mit meinem Favoriten „Verachtung“ (Band 4 der Reihe) nicht mithalten kann.

Veröffentlicht am 26.03.2017

Aktuell und fesselnd

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Nachdem mich die letzten beiden Bücher ja nicht so wirklich begeistern konnten, geht es mit "Selfies" wieder bergauf.

Im Prolog blicken wir zurück ins Jahr 1995, wo die kleine Dorrit das Geheimzimmer ...

Nachdem mich die letzten beiden Bücher ja nicht so wirklich begeistern konnten, geht es mit "Selfies" wieder bergauf.

Im Prolog blicken wir zurück ins Jahr 1995, wo die kleine Dorrit das Geheimzimmer ihres Opas entdeckt. Dieser zeigt ihr ohne zu zögern grauenhafte Bilder von Hinrichtungen im Konzentrationslager, die er als SS-Soldate durchführte. Sein Nazi-Schrein ist voll mit Trophäen und Bildern.
Danach geht es in die Gegenwart ins Jahr 2016 und aus der kleinen Dorrit ist eine junge Frau geworden, die sich Denise nennt und vom Sozialgeld und ihren "Sugardaddies" lebt. Im Wartezimmer des Sozialamtes lernt sie zwei gleichgesinnte junge Frauen kennen: Michelle und Jazmine. Alle drei träumen vom großen Geld und wollen dabei keinen Finger rühren, außer hübsch auszusehen. Dabei sind ihnen alle Mittel recht....

Carl und Assad befürchten zur selben Zeit um das Bestehen des Dezernates Q. Rose scheint hier falsche Angaben über die Erfolgsquote der gelösten Fälle gemacht zu haben. Die Rüge, die sie deshalb von Carl erhält, löst eine nicht geahnte Reaktion aus, die sie in eine tiefe Depression stürzen. Rose versinkt mehr und mehr im Dunkel der Vergangenheit und landet wieder in der Psychatrie. So bearbeiten Carl und Assad alleine einen alten ungelösten Fall eines mittlerweile pensionierten Kollegen, bei dem eine junge Frau heimtückisch erschlagen wurde. Dieser Fall hat allerdings große Ähnlichkeit mit einem aktuellen Mord an einer älteren Dame, der Großmutter von Denise. Doch die Mordkommission hat bald weitere aktuelle Fälle zu klären: Ein Irrer versucht junge Frauen mit Absicht zu überfahren und das erste Opfer ist Michelle. So dringen Carl und Assad unerwünscht in die aktuellen Morduntersuchungen, was dem Polizeipräsident gar nicht gefällt. Und die Sorgen um Rose werden ebenfalls immer größer....

Die handelnden Personen sind diesmal richtig aus dem Leben gegriffen und entsprechen teilweise dem heutigen Zeitgeist. Es passierte mir wohl erst zum zweiten Mal bei einem Thriller, dass ich absolut kein Mitleid mit den Opfern hatte. Das gab mir etwas zu denken....

Ebenfalls wird im siebenten Fall endlich das Geheimnis um Rose gelüftet, die in eine lebensbedrohliche Situation gerät. Die skurille und gespaltene Persönlichkeit von Rose muss man zwar mögen, doch ist sie immer ein Garant für den richtigen Riecher bei aussichtslosen Fällen. Mit Hilfe von Gordon stöbern Carl und Assad auch in ihrer Vergangenheit und helfen Rose aus dem Sumpf ihrer Gedanken. Hier leiden eingefleischte Dezernat Q-Fans mit allen Figuren mit, denn mittlerweile sind mir Carl, Assad, Rose und nun auch Gordon schon sehr ans Herz gewachsen. Es freut mich, dass die Vergangenheit von Rose endlich aufgedeckt wird. Im nächsten Band sollen wir dann auch mehr über Assad erfahren.

Der Spannungsaufbau beginnt langsam. Zuerst ist man wegen der vielen Handlungsstränge etwas verwirrt, die auf dem Leser wirken, als würden sie nicht zusammenpassen. Doch nach und nach setzt sich Puzzleteilchen um Puzzleteilchen aus den aktuellen Morden mit dem alten Fall, den Carl und Assad bearbeiten, zusammen. Das dauert jedoch und führt zu einem hohen Spannungsbogen auf den letzten zweihundert Seiten, bei dem man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Jussi Adler Olsen versteht es perfekt die verschiedenen Handlungsstränge so geschickt zu verweben, dass am Ende eine komplexe Geschichte, sowie ein logisches Ende ohne offene Fragen zurückbleibt und den Leser das Buch zufrieden zuklappen lässt.

Man kann den siebenten Band problemlos auch als Einzelgeschichte lesen, jedoch versteht man manche Zusammenhänge weniger, wenn die Vorgeschichten dazu nicht bekannt sind.

Fazit:
Der siebente Fall ist äußerst komplex und hält einige Überraschungen bereit. Jussi Adler-Olsen versteht es viele Handlungsstränge gekonnt zu einer spannenden Geschichte zu verknüpfen. Für Dezernat Q Fans ein absolutes MUSS, denn dieser Band der Reihe ist definitiv um vieles besser, als die beiden Vorgänger.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Must-Read für Carl Morck-Fans

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Im mittlerweile siebten Fall für das in Kopenhagen beheimatete Sonderdezernat Q unter der Leitung von Carl Morck geht es auch um „Selfies“ wie der gleichnamige Titel schon sagt, aber nur am Rande. Einen ...


Im mittlerweile siebten Fall für das in Kopenhagen beheimatete Sonderdezernat Q unter der Leitung von Carl Morck geht es auch um „Selfies“ wie der gleichnamige Titel schon sagt, aber nur am Rande. Einen wesentlich größeren Platz im Buch nehmen diesmal die Väter ein. Ihr Verhalten kann ihre Kinder in bedeutender Weise mit nachhaltigen Folgen beeinflussen. Wenn die Söhne oder Töchter keinen Ausweg mehr sehen, sich dem Einfluss zu entziehen, wenn also alle Stricke reißen wie es auf dem Cover angedeutet wird, dann sind ungeahnte Handlungen überaus wahrscheinlich. Doch dazu möchte ich nicht zu viel verraten.

Bevor die Ermittlungen des Sonderdezernats Q im Mai 2016 zum aktuellen Fall beginnen, nimmt Jussi Adler Olsen im Prolog den Leser mit ins Jahr 1995 und ich lernte Dorrit, ihre Mutter, ihre Oma und den nationalsozialistisch eingestellten Großvater kennen, die später eine große Rolle spielen werden. In 2016 begegnete ich Dorrit wieder, war aber verwundert, dass sie sich inzwischen in Denise umbenannt hat. Sie lebt von der Sozialhilfe und lernt auf dem Sozialamt Michelle und Jazmine kennen, die etwa so alt sind wie sie selbst und sich ebenso gerne wie Denise aufbrezeln und von Männern aushalten lassen. Ihr Ziel ist es, talentlos berühmt zu werden. Doch die Sachbearbeiterin des Amts meint es nicht gut mit ihnen. Die Antipathie ist auf beiden Seiten gleich groß.

Im Moment versuchen Carl Morck und sein Team einen länger zurückliegenden Fall zu lösen, bei dem eine junge Lehrerin hinterrücks erschlagen wurde. Der Fall hat große Ähnlichkeit mit einem aktuellen bei dem eine ältere Frau, die Großmutter von Denise, auf die gleiche Weise ums Leben gekommen ist. Rose geht es zu dieser Zeit nicht gut. Ein Rüffel von Carl bringt einen Widerstand gegen Autorität in ihr zum Klingen, der sie aus der Bahn wirft. Erst wünscht sie sich wieder wie eine ihrer Schwestern zu sein, doch die Depression wächst sich weiter aus und nimmt verstörende Züge an, die das Team des Sonderdezernats veranlassen, sich auf die Suche nach Roses Vergangenheit zu begeben. Dann wird Michelle, inzwischen eine Freundin von Denise, von einem Auto überfahren und es sieht so aus, als ob es sich um eine vorsätzliche Tat handelt.

„Selfies“ hat mir sehr gut gefallen, besser als die letzten beiden Serienteile. Warum ist das so? Einerseits liegt es sicher an meiner Neugier mehr über die Vergangenheit der dubiosen Charaktere aus dem Team von Carl Morck zu erfahren, die der Autor über die letzten Fälle hinweg aufgebaut hat und die nun in wenigstens einem Fall befriedigt wurde. Andererseits sind die Täter und Opfer diesmal Personen, die jeder aus dem Alltag kennt, vielleicht etwas überzeichnet, aber durchaus realistisch.

Außerdem verbindet der Thriller wieder einen Fall aus der Vergangenheit mit der Gegenwart, es sind Ähnlichkeiten und Unterschiede heraus zu arbeiten. Auf der Dienststelle gibt es für das Q-Team eine neue Variante durch die ihre Ermittlungsarbeit gestört wird. Vor allem aber verwebt Jussi Adler Olsen wieder mehrere Fälle in einer sehr interessanten komplexen Weise, die einfach Spaß zu lesen macht. Mit Denise und ihren Freundinnen sowie der Sachbearbeiterin vom Sozialamt schafft der Autor Charaktere, die man eigentlich nicht mögen will, die einem aber auch irgendwie leid tun. Ich konnte mich diesem Spiel mit Gut und Böse nicht entziehen.

Die Spannung kommt bei diesem Thriller eher leise daher, nimmt dann an Fahrt zu und hält bis zum Ende seinen Spannungsbogen. Die Geschichte spielt zwei Jahre nach dem sechsten Ermittlungsfall. Das Buch ist auch diesmal wieder in sich abgeschlossen, eine Kenntnis der vorherigen Fälle ist nicht nötig. Allerdings wird aus dem bisherigen Privatleben der Ermittler wenig wiederholt und die Relevanz der Kenntnis von Roses Vergangenheit kann nicht so gut eingeschätzt werden.

In den Dialogen mit Carls Assistenten Assad kommt es wieder zu dem besonderen Wortwitz aufgrund der Auslegung bestimmter Wörter. Doch die Reaktion von Assad auf die Korrekturen durch Carl deuten wie auch einige andere kurze Einwürfe an, dass es in seinem Leben noch einiges Unbekanntes gibt, der Stoff im nächsten Serienteil sein wird, wird schon zu erfahren war. Darauf freue ich mich schon.

Der siebte Fall für das Sonderdezernat Q hat mich spannungsmäßig gefesselt und vom Aufbau her überzeugt. „Selfies“ isst definitiv eine Empfehlung wert und für Carl Morck Fans ein absolutes „Must-Read“.