Viele Pageturner, keine Langeweile und schlimmer Cliffhanger
Liz und ihre Freunde stehen kurz davor, ihre Schwingen zu erhalten, um ihrer Bestimmung zu folgen. Liz ist überzeugt, dass sie beim Absprung die weißen Schwingen erhält und weiß, dass sie damit Abschied ...
Liz und ihre Freunde stehen kurz davor, ihre Schwingen zu erhalten, um ihrer Bestimmung zu folgen. Liz ist überzeugt, dass sie beim Absprung die weißen Schwingen erhält und weiß, dass sie damit Abschied von denjenigen Freunden nehmen muss, die die schwarzen Schwingen erhalten. Nach dem Absprung sollte alles klar sein. Doch vielleicht ist nicht alles nur schwarz und weiß...
Im Grunde beschäftigt sich die Geschichte mit der Frage nach dem, was zwischen Schwarz und Weiß liegt. Mit der Eindeutigkeit von richtig und falsch, mutig und ängstlich und eben allem was gegensätzlich ist, aber vielleicht nicht eindeutig. Wohin gehört man, wenn man weder eindeutig das eine noch das andere ist... Sind wir nicht alle ein bisschen von allem?
Die Geschichte hatte einige Überraschungen und spannende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, parat. Alle paar Kapitel gab es einen Pageturner, der die Spannung oben hielt. Es gibt keinen Stillstand, die Geschichte entwickelt sich kontinuierlich weiter und hat immer wieder nervenaufreibende Höhepunkte.
Einen durchgängigen roten Faden konnte ich irgendwie nicht finden. Die Story ist spannend, aber welches Ziel sie verfolgt war mir nicht immer klar.
An mancher Stelle war mir der Schreibstil etwas zu verkrampft. Die Autorin hat sich wohl bemüht etwas hochgestochener zu schreiben, um einen Engelflair zu erzeugen. Leider war das wenig authentisch und hat teilweise den Lesefluss gestört. Ansonsten war die Geschichte angenehm zu lesen, ich bin nur über die ein oder andere Formulierung gestolpert.
Es wird viel beschrieben und detailreich ausgeschmückt, sodass ich mir das Himmelreich gut vorstellen konnte. Es muss richtig schön dort sein :) meine Fantasie ist regelrecht ausgeflippt bei den ganzen bildhaften Beschreibungen.
Die Charaktere finde ich sehr gelungen. Liz ist aufgeweckt, etwas naiv und neugierig. Sie stellt sich nicht die grundsätzlichen Fragen, nimmt aber nicht alles unhinterfragt hin. Sie ist aber eher regelkonform und passt sich an. Für ihre Freunde gibt sie diese Eigenschaften aber auch auf, wenn es sein muss. Fab ist rebellisch und mutig, aber auch treu und aufopferungsvoll. Er ist nicht der typische Bad Guy, aber hat schon solche Züge. Er hat schon viel erlebt und ertragen, ist selbstsicher und hinterfragt, was für die meisten selbstverständlich ist. Alle weiteren Figuren finde ich ebenso interessant und authentisch und die Beziehungen zwischen ihnen entwickeln sich spannend.
Auf den letzten Seiten überschlagen sich die Ereignisse und enden in einer Überraschung, die mich absolut begeistert hat. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.