Cover-Bild Serafin. Das Kalte Feuer
Band 4 der Reihe "Merle-Zyklus"
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 26.02.2020
  • ISBN: 9783737356787
  • Empfohlenes Alter: bis 16 Jahre
Kai Meyer

Serafin. Das Kalte Feuer

Merle-Zyklus 4
Serafins Venedig ist voller Magie. In einer Neumondnacht begibt er sich mit seiner geflügelten Katze auf Beutezug. Wie jeden Monat ist für eine Nacht das Wasser aus den Kanälen verschwunden. Doch statt Kostbarkeiten findet Serafin auf dem Grund des Canal Grande zwei fremde Mädchen, leblos am Fuß eines goldenen Spiegels. Mächtige Gegner machen Jagd auf die beiden. Die Gilde der Glasbrenner, die Kartographen der Spiegelwelt und eine legendäre Katzengöttin – sie alle sehen in den Mädchen Junipa und Merle den Schlüssel zu Venedigs uraltem Zauber.

„Serafin – Das kalte Feuer“ ist ein brandneues Buch aus dem Merle-Zyklus!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.04.2020

Fantastisch-magisches Jugendbuch, und doch so philosophisch

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An dieser Stelle möchte ich den S. Fischer Verlag herzlich dafür Danken, dass ich bei der Aktion mitmachen durfte und dafür alle 4 Bände des Merle Zyklus erhalten habe. Die ersten 3 Bände von Merle hat ...

An dieser Stelle möchte ich den S. Fischer Verlag herzlich dafür Danken, dass ich bei der Aktion mitmachen durfte und dafür alle 4 Bände des Merle Zyklus erhalten habe. Die ersten 3 Bände von Merle hat Kai Meyer vor 20 Jahren geschrieben. Diese hätte ich immer noch sehr gerne als Hörspiel, vor allem auf langen Autofahrten. Mit „Serafin. Das kalte Feuer“ setzt der Autor die Geschichte fort und schafft damit auch einen Abschluss der gesamten Reihe.

Coverbild
Für die Neuerscheinung des Buches wurden auch die 3 Merle Bücher in einer Neuauflage neu gestaltet und alle 4 Bücher erscheinen im gleichen Layout. Die Illustratorin Jana Heidersdorf hat für alle 4 Bücher das Cover neu gezeichnet. Das Cover von Serafin ist ganz in orangegelb gehalten. In der Mitte des Bildes steht ein Junge auf einem Dach, aus seiner Hand wächst eine Feuerkugel. Neben ihm fliegt eine goldene Katze mit Flügeln. Dahinter steht ein Mädchen ganz in schwarz gekleidet mit flatterndem rotem Schal und einen Säbel in der Hand. Es ist ein ganz typisches Cover für jugendliche Fantasy und gefällt mir sehr gut. Alle Bänder ergeben ein wunderschönes Gesamtbild.

Handlung
Auf der Suche nach Merles Vater und vor der Flucht der Kartographen landen die beiden Freundinnen mithilfe Junipas Spiegelmagie wieder in einem der vielen Abbilder von Venedig. Auch hier leben und walten die Personen, die sie auch aus ihrem eigenen Venedig kennen und auf die sie immer wieder in jeder Venedig-Spiegelung begegnet sind. So auch Serafin, der diesmal ein Schlammsammler, der in den leeren Kanälen Venedigs nach Schätzen sucht und so auf die beiden Mädchen stößt. 2 Jahre ist es nun her, seit dem Merle ihren Serafin verloren hat. Doch viel Zeit haben die Mädchen nicht, denn auch in diesem Venedig werden sie von mächtigen Gegnern gejagt. Die einzige Hoffnung ist, Merles Vater zu finden und damit auch das Herz der Stadt.
Buchlayout / Haptik
Die Gestaltung der gebundenen Ausgabe kommt eher schlicht daher. Die Buchdeckel sind in einfachem Karton und die Innengestaltung ist sehr einfach gehalten. So werden die Kapitel lediglich mit einer Ziffer eingeleitet. Da die Erzählung aus zwei Perspektiven erzählt wird, hätte ich mir hier eine optische Hervorhebung des Protagonisten gewünscht. Insgesamt werden die 350 Seiten in sehr angenehme 35 Kapitel eingeteilt.

Idee / Plot
Ganz klar war, dass die Geschichte mit Merles 3. Band, und dem Verlust ihrer großen Liebe Serafin, es keine Wiederauferstehung geben soll. Aber trotzdem ist die Idee, 20 Jahre nach der Erscheinung der Merle-Trilogie in die Spiegelwelten einzutauchen und die Figuren wieder aufleben zu lassen, wirklich grandios. Vor allem begeistert mich die Vorstellung, dass die Welten oder Städte allein durch die Vorstellungskraft existiert:

»Und jede dieser … Manifestierten Städte existiert mehr als einmal?«
»Dutzendfach, vielleicht hundertfach oder sogar noch öfter«, sagte Junipa. »Es hängt davon ab, wie viele Geschichten sich die Menschen darüber erzählen und wie klar die Vorstellung ist, die die Leute davon haben. Über Venedig gibt es so viele Legenden, Märchen, dann all die Bücher … Nicht jeder dieser Versionen manifestieren sich und wird real, aber doch sehr viele.«

Kai Meyer “Serafin - Das Kalte Feuer”, S. 143-144 (© 2020, Fischer Kinder- und Jugendbuchverlag / Sauerländer)

Was für eine hohe philosophische Ansicht! Sind wir wirklich real, oder nur der Vorstellung eines höheren Wesens entsprungen? Wie viele Realitätn gibt es von uns?

Emotionen / Protagonisten
Serafin ist ein anderer Serafin, als der, den Merle und Junipa in ihrem Venedig kannten. Aber er ist trotzdem immer noch ein draufgängerischer und mutiger Junge, der sein Herz am rechten Fleck hat. Um seiner schwerkranken Mutter zu helfen, geht er bewusst Risiken ein, und so war es auch nicht verwunderlich, dass er den beiden Mädchen auf ihrer Suche nach Merles Vater gleich geholfen hat. Ich habe Serafin gleich in mein Herz geschlossen.

Auch Merle und Junipa waren mir von Anfang an gleich wieder sehr präsent und ich konnte immer gut mit ihnen mitempfinden. Mir hat es gefallen, dass Merle sich bewusst ist, dass es ein anderes venedig und ein anderer Serafin ist, aber sie auch wehmütig an ihre Zeit damals zurück gedacht hat. Trotzdem ist sie tapfer mit ihrer Freundin Junipa durch dieses Abenteuer gegangen.

Natürlich gibt es noch viele andere Charakter, die Kai Meyer Leben eingehaucht hat. Zu erwähnen wäre hier Cagliostra, eine fliegende goldene Katze. Die Beziehung zwischen ihr und Serafin hat mir sehr gut gefallen. er ist schnippisch und typisch katzenhaft arrogant, hat aber ein sehr weiches Herz.

Handlungsaufbau / Spannungsbogen
Wie auch schon in den vorangegangenen Merle Büchern wird die Handlung immer stetig vorangetrieben. Es gibt keine Längen und die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut. Bis es zum Ende hin noch mal sehr aufregend und spannend wird für die Drei! Und ja, es gibt auch eine Liebesgeschichte, die mir sehr gut gefallen hat und der ganzen fantastisch magischen Welt noch einen zarten Hauch von Romantik verliehen hat, ohne kitschig zu werden.

Auch wenn es ein Folgeband der Merle-Trilogie ist, kann man das Buch unabhängig davon lesen. Was ich aber nicht empfehlen würde. Es gibt doch einige Situationen oder Parallelen, die man besser mit dem Vorwissen verstehen und nachvollziehen kann.

Szenerie / Setting
Wie von Kai Meyer nicht anders zu erwarten hat er auch hier wieder ein fantastisches Setting geschaffen. Denn dieses Venedig ist doch ganz anders als das von der Merle-Trilogie, und doch ist es einfach nur faszinierend und berauschend, wie Kai Meyer dem Leser die Umgebung und die Stimmung passend darstellen kann. Venedig kenne ich selber und es zählt zu meinen Lieblings-Städten, und diese Stadt hat einfach was extrem Magisches.

Sprache / Schreibstil
Wir erleben die Abenteuer der drei Freunde jeweils in der Multiperspektive aus der Sicht von Merle oder von Serafin als personaler Erzähler im Präteritum. Kai Meyer hat einen extrem flotten und eingängigen Schreibstil, so, dass die Seiten einfach nur dahin fliegen und trotzdem sprüht er vor lauter Fantasie.

FAZIT
Es ist eine wundervolle, magisch-fantastiche Geschichte für Jung und Alt und der Beweis, dass Jugendbücher sehr viel philosophischer sein können. Mir hat das Buch unheimlich Spaß gemacht! Ich kann aber nur empfehlen, vorher die Merle-Trilogie zu lesen bevor man sich in den Zauber dieses Buches begibt um die Zusammenhänge doch besser verstehen zu können.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Großartige Fortsetzung des Merle-Zyklus

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INHALT
Serafins Venedig ist voller Magie. In einer Neumondnacht begibt er sich mit seiner geflügelten Katze auf Beutezug. Wie jeden Monat ist für eine Nacht das Wasser aus den Kanälen verschwunden. Doch ...

INHALT
Serafins Venedig ist voller Magie. In einer Neumondnacht begibt er sich mit seiner geflügelten Katze auf Beutezug. Wie jeden Monat ist für eine Nacht das Wasser aus den Kanälen verschwunden. Doch statt Kostbarkeiten findet Serafin auf dem Grund des Canal Grande zwei fremde Mädchen, leblos am Fuß eines goldenen Spiegels. Mächtige Gegner machen Jagd auf die beiden. Die Gilde der Glasbrenner, die Kartographen der Spiegelwelt und eine legendäre Katzengöttin – sie alle sehen in den Mädchen Junipa und Merle den Schlüssel zu Venedigs uraltem Zauber.
(Quelle: Fischer Sauerländer)

MEINE MEINUNG
Mit seinem Jugendbuch "Serafin: Das kalte Feuer" hat Kai Meyer fast zwanzig Jahre nach dem Erscheinen seiner Merle-Trilogie eine Fortsetzung seines genialen Fantasy-Zyklus herausgebracht, in der er die faszinierende Geschichte um das Waisenmädchen Merle und Junipa, das Mädchen mit den Spiegelaugen, weiterspinnt. Dieser Band kann unabhängig von der Merle-Trilogie gelesen werden, da viele zum Verständnis notwendige Hintergrundinformationen geschickt in die Handlung eingestreut sind. Dennoch macht es natürlich mehr Spaß, das komplexe Fantasy-Epos und die Entwicklung der Hauptfiguren im Kampf für das Gute von Beginn an mitzuverfolgen.
Kai Meyer ist es in seiner Fortsetzung hervorragend gelungen, an den runden Abschluss seiner Trilogie anzuknüpfen, einige lose Fäden der Geschichte aufzugreifen und in die neue facettenreiche Handlung einen wohldurchdachten komplexen Überbau einzubetten. Hierbei erfahren wir interessante Details zum Aufbau des Merle-Universums, die zum Nachdenken anregen und die fantasievolle Geschichte zudem sehr tiefgründig machen. Kenner von Meyers Werken werden auch spannende Querverweise zum Bibliomantik-Kosmos aus „Die Seiten der Welt“ erkennen, was mich sehr begeistert hat. Der Ideenreichtum des Autors und der wundervolle und sehr anschauliche Schreibstil lassen seine erschaffene Welt überaus authentisch und lebendig erscheinen.
Ohne viele Worte zu verlieren nimmt Meyer seine Leser mit in die faszinierende Welt eines alternativen Venedigs, das trotz veränderter Ausgangsbedingungen nicht minder magisch, mystisch und gefährlich ist. Wir begegnen den beiden wohlbekannten Figuren Merle und Junipa, die immer noch auf der Suche nach Merles Vater sind, durch die Spiegelwelt in dieses ihnen völlig fremde Venedig gelangten und Serafin begegnen. Rasch taucht man immer tiefer in die mitreißende Geschichte vor dem magischen Setting Venedigs ein, begleitet die Charaktere auf ihren fesselnden Abenteuern und bangt um ihr Wohl. Erzählt wird in dritter Person jeweils aus Sicht den verschiedenen im Mittelpunkt stehenden Figuren, vor allem natürlich von Serafin, Merle und Junipa. Durch geschickt gesetzte Wechsel der Handlungsstränge und überraschende Wendungen wird der Spannungsbogen immer mehr gespannt. Auch das Erzähltempo wird im Laufe der Handlung zunehmend angezogen, die schließlich in einem packenden Showdown gipfelt.
Sehr gut kann man sich in die lebendigen und vielschichtig angelegten Charaktere hineinversetzen und ihr Innenleben nachvollziehen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Hauptfiguren Merle und Junipa, die beide im Verlauf der Geschichte eine enorme Entwicklung durchgemacht haben, an ihren Aufgaben gewachsen sind und sehr gereift wirken. Eine äußerst interessante Rolle in der Geschichte spielt auch der sympathische Serafin, der mir sehr gut gefallen hat. Neben den bekannten Protagonisten lernen wir aber auch einige neue, interessante Figuren und sehr originelle Wesen kennen. Mein absolutes Highlight war die geflügelte Katze Cagliostra, Serafins treue Begleiterin, die mich mit ihren vorlauten Kommentaren immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat und eine wahre Bereicherung der Geschichte ist. Aber auch an skrupellosen Widersachern mangelt es nicht wie beispielsweise die recht gruseligen Kartographen, die es auf die beiden Mädchen abgesehen haben und für so manche böse Überraschung sorgen.
Obwohl die Handlung mit seinem stimmigen Ende in sich abgeschlossen ist, gibt es genügend Anknüpfungspunkte für eine fesselnde Fortsetzung seiner fantasievollen Geschichte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Merle, Junipa, Serafin und natürlich Cagliostra bald bei weiteren Abenteuern durch die Spiegelwelt begleiten kann.
FAZIT
Eine gelungene, unterhaltsame Fortsetzung des grandiosen Merle-Zyklus mit einer fesselnden Geschichte vor einem faszinierenden Setting und wundervollen Charakteren! Ein äußerst fantasievolles Leseabenteuer für Leser*innen ab 12 Jahren und ein Muss für alle Fans von Kai Meyers Fantasy-Geschichten!

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Spannende Fortsetzung der Merle-Trilogie, die auch unabhängig davon gelesen werden kann

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Bei jedem Neumond zieht sich das Wasser aus Venedigs Kanälen zurück, und sogenannte Schlammsammler suchen in den Kanälen nach Wertgegenständen. Einer davon ist Serafin, der bei einem seiner Streifzüge ...

Bei jedem Neumond zieht sich das Wasser aus Venedigs Kanälen zurück, und sogenannte Schlammsammler suchen in den Kanälen nach Wertgegenständen. Einer davon ist Serafin, der bei einem seiner Streifzüge zwei besinnungslose Mädchen findet: Merle und Junipar, an deren Seite er ein spannendes Abenteuer erleben wird.

Wer die Merle-Trilogie des Autors kennt, wird die Namen kennen. „Serafin“ ist eine Fortsetzung der Geschichte, allerdings in einem anderen Venedig, in das die beiden Mädchen durch die Spiegelwelt geraten. Man muss die Trilogie nicht unbedingt kennen, um die Geschichte genießen zu können. Manches wird hier noch einmal kurz angerissen, aber tatsächlich ist dieser Roman vollkommen unabhängig zu lesen. Bei mir ist es schon lange her, dass ich die Trilogie las, viel hatte ich nicht mehr in Erinnerung, manche Erinnerung kam aber beim Lesen wieder.

Merle und Junipar sind auf der Suche nach Merles Vater, den sie im Herzen der Stadt wähnen. Leider haben sich in der Spiegelwelt die sogenannten Kartographen auf ihre Fährte gesetzt, und auch in Serafins Venedig sind sie nicht sicher, sondern wecken Begehrlichkeiten.

Der Roman ist spannend, man kommt stellenweise kaum zum Luftholen, und auch Erwachsene, die gerne Jugendromane lesen oder Fans des Autors sind, werden ihre Freude daran haben. Die beiden Mädchen sind bereits aus der Merle-Trilogie bekannt, weitere Charaktere allerdings nicht, denn man befindet sich hier in einem alternativen Venedig. Auch hier gibt es neben den Menschen andere Wesen, wie etwa Meerjungfrauen oder Serafins fliegende Katze Cagliostra. Auf der Antagonistenseite gibt es eine – böse – Überraschung, mehr will ich darüber nicht verraten. Mir gefallen die Charaktere gut, man kann gut mit den drei Jugendlichen mitfühlen.

Sehr gut gefällt mir auch das Konzept der manifestierten Städte, dass es also bekannte Städte in verschiedenen Ausführungen gibt, weil Menschen unterschiedlich an sie denken, manche waren z. B. selbst einmal da, oder haben nur über sie gelesen. Genaueres erfährt man in diesem Roman. Insgesamt bin ich wieder einmal begeistert von Kai Meyers Phantasie.

Am Ende ist die Geschichte abgeschlossen, es gäbe aber durchaus Stoff für eine weitere Fortsetzung (über die ich mich freuen würde).

Fast 20 Jahre nach der Merle-Trilogie hat Kai Meyer eine Fortsetzung geschrieben, die man auch unabhängig von der Trilogie lesen kann und die mir sehr gut gefallen hat. Ich bin begeistert von der Phantasie des Autors, konnte mit den Charakteren mitfühlen und hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden. So erhält der Roman von mir volle Punktzahl und eine Leseempfehlung für jugendliche und erwachsene Fantasyfans.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Volle Punktzahl

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Kai Meyer hat es wirklich getan. Er hat sich erneut in den Merle-Kosmos begeben und für alle Fans und die, die es vielleicht noch werden wollen, eine Fortsetzung geschrieben. Serafin – Das kalte Feuer ...

Kai Meyer hat es wirklich getan. Er hat sich erneut in den Merle-Kosmos begeben und für alle Fans und die, die es vielleicht noch werden wollen, eine Fortsetzung geschrieben. Serafin – Das kalte Feuer lockt mit einem schönen vielversprechenden Cover. Und der Autor lässt uns nicht viel Zeit, sondern schmeißt den geneigten Leser sofort in ein rasantes Abenteuer, in welchem ein fremdes Venedig und ein Multiuniversum voll ähnlicher Welten eine zentrale Rolle spielen.

Merle und Junipa können durch die Spiegel zwischen den Welten reisen und sind auf der Suche nach Merles Vater. Doch überall lauern Gefahren und Verfolger und als die zwei Mädchen getrennt werden, muss Serafin, ein junger Schlammsammler, Junipa zur Seite springen, um sie zu retten. Derweilen wird Merle von ihrer Doppelgängerin gefangen genommen.

Natürlich lässt sich das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Kai Meyer erzählt immer wieder ein bisschen etwas zur Vorgeschichte und gibt die ein oder andere hilfreiche Erklärung. So kommt man problemlos durch den vierten Band auch wenn ich behaupten möchte, dass einem schon etwas vom Feeling entgeht, wenn man die ersten drei Bände nicht genauer kennt. Und da man sehr viel darüber erfährt, wird man sie wohl eher nicht hinterher noch lesen.

Wer ein magisches Jungendbuch mit Anspruch und unterhaltsamen Charakteren sucht, der ist hier genau richtig. Neben den menschlichen Helden sind es vor allem die diversen Katzentiere – von der vorlauten fliegenden Katze Cagliostra bis hin zur göttlichen Katze Bastet, die für die nötige Würze der Geschichte sorgen. Ein abwechslungsreicher Plot, eine schöne Liebesgeschichte und ein Venedig voller Phantasie und Fantasy runden das Leseerlebnis ab.
Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.03.2020

Mehr!

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"Serafin“ ist quasi der vierte Teil der Merle-Reihe, kann aber auch unabhängig gelesen werden. Für mich war es selbst sehr lange her, dass ich die vorigen drei Bücher gelesen habe, aber ich habe auch nur ...

"Serafin“ ist quasi der vierte Teil der Merle-Reihe, kann aber auch unabhängig gelesen werden. Für mich war es selbst sehr lange her, dass ich die vorigen drei Bücher gelesen habe, aber ich habe auch nur mit geringem Vorwissen alles ausreichend gut verstanden. Dennoch spoilert man sich für die ersten drei Bände, das sollte einem bewusst sein.

Ich bin jedes Mal skeptisch, wenn nach vielen Jahren eine Reihe neue Bände erhält. Gerade vor einiger Zeit bin ich mit einem Buch einer solchen neu aufgewärmten Reihe ordentlich auf die Nase gefallen und war umso zögerlicher, ob ich mich auf Serafin und seine Geschichte freuen soll oder nicht. Allerdings wurden nach den ersten Seiten bereits alle Zweifel ausgeräumt.

Kai Meyer hat eine kaum nachahmbare Weise, seine Erzähler und Figuren vom Geschehen berichten zu lassen. Man fühlt sich mit eingewoben in die Geschichte, spürt die Angst, die Liebe und das Adrenalin der Figuren. Man ist nicht nur bei ihnen, man ist sie. In „Serafin“ konnte ich mich komplett verlieren und die Außenwelt für ein paar Lesestunden vergessen. Venedig hat einen speziellen Zauberbann, dem man sich nicht entziehen kann und möchte, verstärkt wird dieser durch die lebendigen und detaillierten Ortsbeschreibungen, die einen glauben lassen, man sehe die Stadt durch seine eigenen Augen.

Das Einzige, was das Setting und den Schreibstil noch übertrifft, sind die fantastischen neuen Figuren, die man in diesem Buch kennenlernt. Mein absoluter Liebling ist Serafins Katze Cagliostra. Ich nannte sie in der Leserunde zum Buch ein blödes, vorlautes, tapferes, flauschiges, liebenswert brummiges, wundervolles Vieh, und ich finde immer noch, das trifft es auf den Punkt. Die Katze hat zwar ihren eigenen Kopf, ist aber der treuste Begleiter, den Serafin sich wünschen kann. Die beiden verbindet eine Art Hassliebe, sie streiten sich andauernd, wissen aber genau, dass sie sich auf den anderen blind verlassen können.

Die Konstellation Merle-Junipa-Serafin hat für viele Spannungen und unerwartete Wendungen gesorgt. Merle hat „ihren“ Serafin in der Vergangenheit verloren und muss nun auf die harte Tour lernen, dass die Personen in den unterschiedlichen Manifestationen von Venedig, nur weil sie gleich aussehen, nicht unbedingt auch den gleichen Charakter haben, geschweige denn das gleiche Leben führen wie die Menschen, die man in seinem ursprünglichen Venedig kennengelernt hat. Damit hat der Autor sich einiges getraut und ist ein Stück weit auch das Wagnis eingegangen, einige Leser vor den Kopf zu stoßen, aber ich finde, das Risiko hat sich gelohnt.

Um noch mal auf die Manifestationen der Städte zurückzukommen, die Spiegelwelt und die unterschiedlichen Versionen von Venedig zum Beispiel bergen durchaus das Potenzial, den Kopf erst zum Rauchen und schließlich zum Platzen zu bringen, wenn man lange genug drüber nachdenkt. Dieses Universum ist hochkomplex und zugleich logisch wie rätselhaft, und im Nachhinein bedacht muss es eine Heidenarbeit gewesen sein, sich so etwas auszudenken. Respekt an den Autor!

Mein Fazit:
Serafin konnte mich bis auf einige Unklarheiten und offene Fragen wider Erwarten überzeugen. In diesem Fall erwischt man Gott sei Dank eine Fortsetzung einer fast verstaubten Reihe, die es wert ist, gelesen zu werden, was leider viel zu selten der Fall ist. Kai Meyer hat in der Leserunde relativ offen gelassen, ob es noch mehr Bücher zu Merle und Co. geben wird, aber ich wünsche es mir wirklich. Klare Leseempfehlung von mir!
Gerundete 5 von 5 Sternen.