Cover-Bild Die Moortochter
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.07.2017
  • ISBN: 9783442205356
Karen Dionne

Die Moortochter

Psychothriller
Andreas Jäger (Übersetzer)

Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.08.2017

Verstörende Einblicke in die Welt der Helena Pelletier

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Buchmeinung zu Karen Dionne – Die Moortochter

„Die Moortochter“ ist ein Psychothriller von Karen Dionne, der 2017 in der Übersetzung von Andreas Jäger im Goldmann Verlag erschienen ist. Die amerikanische ...

Buchmeinung zu Karen Dionne – Die Moortochter

„Die Moortochter“ ist ein Psychothriller von Karen Dionne, der 2017 in der Übersetzung von Andreas Jäger im Goldmann Verlag erschienen ist. Die amerikanische Originalausgabe erschien 2017 unter dem Titel „The Marsh King's Daughter“ bei G. P. Putman's Sons, New York.

Zum Autor:
Karen Dionne hat in jungen Jahren mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter ein alternatives Leben in einer Hütte auf der Upper Peninsula geführt. Ihre damaligen Erfahrungen in der Wildnis hat sie nun in ihren außergewöhnlichen Psychothriller "Die Moortochter" eingebracht. Heute lebt Karen Dionne mit ihrem Mann in einem Vorort von Detroit.

Klappentext:
Helena Pelletier lebt in Michigan auf der einsamen Upper Peninsula. Sie ist eine ausgezeichnete Fährtenleserin und Jägerin – Fähigkeiten, die sie als Kind von ihrem Vater gelernt hat, als sie in einer Blockhütte mitten im Moor lebten. Für Helena war ihr Vater immer ein Held – bis sie vor fünfzehn Jahren erfahren musste, dass er in Wahrheit ein gefährlicher Psychopath ist, der ihre Mutter entführt hatte. Helena hatte daraufhin für seine Festnahme gesorgt, und seit Jahren sitzt er nun im Hochsicherheitsgefängnis. Doch als Helena eines Tages in den Nachrichten hört, dass ein Gefangener von dort entkommen ist, weiß sie sofort, dass es ihr Vater ist und dass er sich im Moor versteckt. Nur Helena hat die Fähigkeiten, ihn aufzuspüren. Es wird eine brutale Jagd, denn er hat noch eine Rechnung mit ihr offen ...

Meine Meinung:
Dieses Buch hat seinen eigenen eigenwilligen Stil. Helena hat die ersten vierzehn Jahre ihres Lebens in der Abgeschiedenheit eines Moores verbracht. Ihr Vater hatte ihre Mutter als junge Frau entführt und dann im Moor gefangen gehalten. Er hat Helena geprägt und ihr fast alles beigebracht, was sie weiß. Nach fünfzehn Jahren Gefängnis ist er ausgebrochen und Helena, die ein bürgerliches Leben mit Mann und Kindern führt, beschließt, ihn zu verfolgen. Während dieser Verfolgung liegt der Schwerpunkt auf Rückblenden, die die Verhältnisse ihrer Jugend aufgreifen und Einblicke in die Entwicklung der Beziehung Vater zu Tochter geben. Helena hat ihren Vater vergöttert und selbst nach der Rückkehr in die „zivilisierte“ Welt bröckelt der Heldenstatus nur sehr langsam.
Der Roman wird aus der Perspektive der Ich-Erzählerin Helena geschildert und gibt tiefe Einblicke in ihr Seelenleben. Sie teilt mit ihrem Vater eine Reihe von Ansichten, die nicht mehrheitsfähig sind. Helena hat viel von einer indianischen Ureinwohnerin und findet sich in der modernen Welt nur schwer zu Recht. Diese Rückblenden nehmen den größten Teil des Buches ein und erst im letzten Abschnitt kommt es Action und ein wenig Spannung. Zum Abschluss gibt es noch einen hollywoodreifen Showdown, der so gar nicht zum Rest des Buches passen will. Wie gesagt stehen die Überlegungen und Ansichten, aber auch die Ängste Helenas im Fokus des Buches. Es ist ihre Welt, die beschrieben wird und die doch so weit von meiner Welt entfernt ist.

Fazit:
Es ist ein schwieriges Buch, das die Welt beschreibt, wie Helena sie sieht. Helenas Überzeugungen wirken oft erschreckend und abstoßend, aber mit der Zeit versteht man Helena besser, ohne sie aber sympathisch zu finden.Der Showdown hat mir nicht gefallen, auch wenn er sehr deutlich macht, was für Helena wichtig ist. Ich vergebe vier von fünf Sternen (75 von 100 Punkten). Wer eine actiongeprägte Geschichte erwartet, wird bitter enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 17.08.2017

Ein eigenwilliger und emotional ansprechender Thriller mit einigen Mankos

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Helena Petrier ist in der Wildnis groß geworden. Als Tochter eines Mannes, der im Moor zu Hause war, hat sie es gelernt, aus wild wachsenden Pflanzen Nahrung herzustellen. Auch das Lesen von Fährten und ...

Helena Petrier ist in der Wildnis groß geworden. Als Tochter eines Mannes, der im Moor zu Hause war, hat sie es gelernt, aus wild wachsenden Pflanzen Nahrung herzustellen. Auch das Lesen von Fährten und das Jagen großer Tiere ist ihr ins Blut übergegangen. Deshalb ist sie es auch, die auf die Suche nach ihrem Vater geht, als dieser aus dem Hochsicherheitsgefängnis entfliehen kann. Denn dort hat er die letzten 15 Jahre verbracht, weil er ihre Mutter als junges Mädchen entführt und wie eine Gefangene gehalten hat. Erst Helena ist es gelungen, seine frevlerische Tat aufzudecken und nun fürchtet sie, dass er an ihr und ihrer Familie Rache nehmen will.

"Die Moortochter" ist ein düsterer Psychothriller, in dessen Mittelpunkt die zweifache Mutter Helena Petrier steht und ihr Leben als Tochter eines Psychopathen. So wundert es auch nicht, dass sie als Icherzähler fungiert und vor allem ihr Werdegang unter Einbeziehung von Gefühlen und Gedanken sowie die Suche nach dem entflohenen Vater die Handlung bestimmt. Dabei erlebt der Leser zum einen die gegenwärtigen Ereignisse mit, in denen Helena trotz bestehender Furcht versucht, den Vater aufzuspüren. Zum anderen taucht er tief in ihre Vergangenheit ein und erfährt, wie es ist, ein einsames Leben in der Wildnis zu führen. Wobei die Beschreibungen über ihre Kindheit einen wesentlich größeren Raum einnehmen, als die dramatischen Vorkommnisse in der Gegenwart, was angesichts der unerwartet verlaufenden Entwicklung vor allem zum Ende des Buches hin schade ist.

Karen Dionne erzählt sehr lebendig und weiß, worüber sie schreibt. Schließlich lebte sie selbst gemeinsam mit Mann und Tochter in der Wildnis der Upper Peninsula, einer Halbinsel oberhalb von Michigan. Ihre dortigen Erlebnisse und Erfahrungen fließen in den Thriller ein, wobei vor allem die Beschreibungen des Moors und der in ihr zu findenden Fauna und Flora manchmal etwas zu detailreich geraten sind. Dadurch kommt die Handlung immer wieder einmal ins Stocken, was aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass es sehr umfangreiche Einblicke in frühere Erlebnisse gibt. Trotzdem weiß der Thriller vor allem auf emotionaler Ebene zu bewegen und zeigt deutlich die in ihm thematisierten menschlichen Abgründe auf.

Fazit:
"Die Moortochter" ist ein eigenwilliger Thriller, der trotz einiger Mankos vor allem durch seine glaubwürdige und emotional ansprechende Darstellung gut unterhält.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Ungewöhnlich

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Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für ...

Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für seine Taten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Während eines Gefangenentransports kann er entkommen und flieht in die Wälder und Moore, in denen einst auch Helena aufgewachsen ist.

Meine Meinung: Um es vorneweg zu nehmen: Mir hat das Buch gut gefallen!
Aber leider ist dieses Buch ein typisches Beispiel für falsch verstandenes Marketing seitens eines Verlages. Hier werden aufgrund des reißerischen Klappentextes und der Genrebezeichnung "Psychothriller" viele Leser angesprochen, die dann vom Inhalt und besonders vom Erzählstil möglicherweise enttäuscht sein werden. Das ist schade.
Der größte Teil des Buches wird von Helenas Erinnerungen an ihre Kindheit in den einsamen Wäldern und Mooren Michigans eingenommen.
Man erfährt, wie sie durch den Vater geprägt wird, ihn einerseits bewundert und liebt, andererseits aber auch seine Grausamkeit fürchtet.
Wie entwickelt sich ein Kind in solcher Abgeschiedenheit? Ein Kind, das erst nach und nach lernt seine Eltern zu hinterfragen.
Ich fand diese Rückblenden in Helenas Kindheit im Moor interessant und auch wichtig, um ihr zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Vater zu verstehen.
Die Verfolgung des flüchtigen Gefangenen bildet eigentlich nur die Rahmenhandlung des Romans und auch hier wird es nur zum Ende der Jagd thrillermäßig spannend.
Der Erzählstil von Karen Dionne ist eher ruhig und sprachlich nicht besonders anspruchsvoll, lässt sich aber gut und flüssig lesen.

Fazit: Wer in erster Linie einen actionreichen Thriller erwartet, sollte definitiv die Finger von diesem Buch lassen.
Wer sich aber auf einen Bericht über die Entwicklung Helenas von einem abhängigen, manipulierten Kind zu einer eigenständigen, selbstbewussten Frau einlässt, wird darin genug Spannung finden um dieses Buch zu genießen.

Veröffentlicht am 05.08.2017

Ein außergewöhnliches Leben, eine interessante Geschichte

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Helena Pelletier ist isoliert bei ihren Eltern im Moor aufgewachsen, erst als Jugendliche hat sie andere Menschen kennen gelernt und erfahren, was sich hinter dem isolierten Leben verbarg. Jetzt ist ihr ...

Helena Pelletier ist isoliert bei ihren Eltern im Moor aufgewachsen, erst als Jugendliche hat sie andere Menschen kennen gelernt und erfahren, was sich hinter dem isolierten Leben verbarg. Jetzt ist ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen und Helenas geruhsames Leben mit Mann und Kindern in Gefahr. Ihr Vater hat sich im Moor versteckt und Helena scheint die Einzige, die ihn finden kann – und so macht sie sich auf den Weg …

Helenas Geschichte wird begleitet von Hans Christian Andersens Märchen „Die Tochter des Moorkönigs“, das immer wieder in kursiv auftaucht und schon eine gewisse Ähnlichkeit mit Helena und ihrem Leben hat. Helenas Leben selbst wird nicht chronologisch erzählt, die Geschichte beginnt in der Gegenwart und immer wieder gibt es Rückblenden, so dass erst am Ende klar wird, was genau passiert ist. Erzählt wird außerdem in Ich-Form von Helena selbst, die Gegenwartspassagen im Präsens. Das verlangt schon etwas konzentriertes Lesen, will man die Zeitsprünge nicht verpassen. Ich selbst mag eine solche Erzählweise gern und habe auch keine Probleme damit, einer solchen zu folgen. Im Gegenteil, so nimmt man sehr intensiv an dem Geschehen teil.

Helena ist mir sympathisch, auch wenn ich nicht alles gut heißen kann, was sie denkt und tut (bzw. dachte und tat), ich kann aber Verständnis für sie aufbringen. Viele weitere Charaktere gibt es in diesem Roman nicht, er ist beschränkt auf Helenas Familie, in der Vergangenheit ihre Eltern, wobei der Vater hier größeren Raum einnimmt, in der Gegenwart ihr Mann und ihre Kinder, die allerdings eher am Rande auftauchen. Auch sie alle lernt der Leser natürlich rein aus Helenas Sicht kennen.

Ich finde Helenas Leben außergewöhnlich und interessant, und habe die Geschichte interessiert gelesen, gerade die Zeit im Moor ist zum Teil faszinierend, zum Teil auch sehr erschreckend, und verfügt durchaus über eine gewisse Spannung, wenngleich diese eher dezent ist. Psychothriller benötigen nicht unbedingt viel Action, und so findet man hier auch wenige actionreiche Szenen, erst gegen Ende kommen sie ins Spiel.

Im Nachwort erfährt man, dass sich die Autorin selbst in diese Gegend mit Mann und Baby zurückgezogen hatte, also selbst ähnlich zurückgezogen lebte wie Helena und ihre Eltern. Man kann sich wohl auf das verlassen, was sie hier über ein solches Leben erzählt.

Ich habe den Roman gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Von mir gibt es daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 08.11.2017

Leben in der Wildnis

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Inhalt:
Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr lebte Helena mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte mitten im Moor. Ihr Vater war ihr Held und brachte ihr alles bei, was sie für ein Leben in der Wildnis ...

Inhalt:
Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr lebte Helena mit ihren Eltern in einer kleinen Hütte mitten im Moor. Ihr Vater war ihr Held und brachte ihr alles bei, was sie für ein Leben in der Wildnis nötig ist. Doch als sie erfährt, dass er ihre Mutter als Jugendliche entführt und in die Hütte verschleppt hat, und er zunehmend gewalttätig wird, wagt sie mit ihrer Mutter die Flucht. Ihr Vater landet daraufhin im Gefängnis. Doch nun, viele Jahre später, ist er auf der Flucht - und versteckt sich im Moor. Helena weiß, dass nur sie ihn dort aufspüren kann und auch, dass er noch eine Rechnung mit ihr offen hat... eine gnadenlose Jagd beginnt...

Meine Meinung:
Die Idee des Buches an sich ist spannend und interessant. Eine Jagd auf Leben und Tod, quer durchs Moor. Doch leider spielt die Handlung für meinen Geschmack zu viel in der Vergangenheit. Sicher ist es interessant zu erfahren, wie man in einer Hütte mitten im Wald bzw. Moor, ohne Strom, fließend Wasser und abseits der Zivilisation, lebt bzw. überlebt. Aber leider geht dadurch auch einiges an Spannung verloren. Die Geschehnisse in der Gegenwart rücken durch die vielen Rückblicke einfach zu sehr in den Hintergrund.

Die Protagonistin Helene ist ein wenig verschroben. Sie hat durch die lange Zeit im Moor, in der sie mit keinen anderen Menschen als mit ihren Eltern in Kontakt kam und sie von dem lebten, was es in der Natur gab, einfach viele alltägliche Dinge nie kennengelernt. Sie kennt daher manche sozialen Gepflogenheiten einfach nicht und ist teilweise mit der Situation überfordert. Inzwischen hat sie sich zwar recht gut in die Gesellschaft eingepasst und auch eine eigene Familie gegründet, dennoch geht sie beispielsweise noch auf Bärenjagd oder verbringt gerne mehrere Tage und Nächte in der freien Natur. Ich fand sie sehr speziell, aber sympathisch, auch wenn man ihr Verhalten als Leser nicht immer nachvollziehen kann.

Der psychologische Aspekt ist der Autorin sehr gut gelungen. Helenas Mutter, die als Jugendliche entführt wurde und seitdem in der Hütte im Moor leben muss, hat sich so gut es geht mit der Situation abgefunden. Dennoch zeigt sich immer wieder, wie stark ihr das Ganze psychisch zusetzt und welche Narben sie davongetragen hat.
Auch bei Helena sieht man, wie sich die vielen Jahre im Moor auf sie ausgewirkt haben. Und wie stark ihre Bindung zu ihrem Vater ist. Liebe und Hass, Respekt und Ungläubigkeit... Sie befindet sich in einem Wechselbad der Gefühle, das die Autorin sehr gut herüberbringt.

Fazit:
Das Buch lässt sich gut lesen und die Charaktere und der psychologische Aspekt der Entführung und jahrelangen Gefangenschaft sind der Autorin sehr gut gelungen. Für meinen Geschmack spielt es aber leider zu viel in der Vergangenheit, wodurch Spannung verloren geht.