Cover-Bild Wenn du mich tötest
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.04.2016
  • ISBN: 9783426305126
Karen Winter

Wenn du mich tötest

Psychothriller

Nach Kinlochbervie, einem Küstenort in den schottischen Highlands, verirrt sich niemand zufällig. Deswegen sorgt der deutsche Tourist Julian im einzigen Hotel der Gegend durchaus für Aufsehen. Verdreckt, durchnässt und völlig verstört bittet der Backpacker um Hilfe. Seine Frau Laura, mit der er einige Tage am Strand der einsamen Sandwood Bay verbracht hat, ist verschwunden. Die Polizei steht vor einem Rätsel, und bald gerät Julian selbst unter Verdacht. Dann wird südlich der Bay die Leiche einer Frau angespült; nackt und kaum mehr zu identifizieren ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

[rezension] - Wenn Du mich tötest von Karen Winter

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Cover: Auf dem Cover kann man die Sandwood Bay und eine Frau als dunkle Schatten erkennen. Auch der Titel ist durch und durch schwarz. Irgendwie wirkt alles sehr massiv und eindeutig. Wie der Thriller ...

Cover: Auf dem Cover kann man die Sandwood Bay und eine Frau als dunkle Schatten erkennen. Auch der Titel ist durch und durch schwarz. Irgendwie wirkt alles sehr massiv und eindeutig. Wie der Thriller selbst am Anfang auch. Doch ist wirklich alles so eindeutig?

Meinung: Ich war ja an sich von Anfang an von dem Psychothriller begeistert. Sofort war ich in der Geschichte gefangen und ich hatte auch endlich mal wieder richtig Lust auf ein Buch. Ich las und las und habe mich immer zwingen müssen, zwischendurch aufzuhören.
Die Charaktere haben alle Ecken und Kanten, besonders Julian ist aber eigentlich relativ unsympathisch, weil er dem Leser immer etwas vorenthält, wenn aus seiner Perspektive geschrieben wird.
Der Thriller ist aus mehreren Perspektiven verfasst und nicht in Kapitel eingeteilt. Man merkt am Perspektivenwechsel, wann ein Abschnitt zu Ende ist und ein neuer beginnt. Häufig gibt es dort einen Cliffhanger, sodass man unbedingt weiterlesen will.
Die Autorin versteht es, spannend zu schreiben, wobei die Story eigentlich gar nicht so besonders ist. (was aber in keinem Fall bedeutet, dass es langweilig oder schlecht ist!)

Fazit: Aufgrund der extremen Spannung, die das ganze Buch über anhält sowie durch die wunderbare Beschreibung der Landschaft erhält der Thriller 5 von 5 Sternen von mir.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Liebe zur Obsession wird...

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„Wenn Du mich tötest“ war für mich eher das Psychogramm einer Ehe als ein Psychothriller, aber da das Buch auf dem Klappentext bereits auch so charakterisiert wird, hatte ich auch etwas in der Richtung ...


„Wenn Du mich tötest“ war für mich eher das Psychogramm einer Ehe als ein Psychothriller, aber da das Buch auf dem Klappentext bereits auch so charakterisiert wird, hatte ich auch etwas in der Richtung erwartet.
Wäre das nicht erwähnt, würde man evtl. mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen bzw. mit welchen, die sich nicht erfüllen und dann unweigerlich zu einem enttäuschenden Leseerlebnis führen... Aber so ist es ja gut gelöst vom Verlag bzw. vielleicht der Autorin selbst mit.

Laura Tahn und ihr Mann Julian sind auf einer Reise durch Schottland, als Laura in der einsamen Sandwood Bay an der schottischen Atlantikküste mit einem Mal spurlos verschwindet...

Detective Seargent John Mills von der Scotish Police in Inverness wird mit dem Fall betraut.

Julian Tahn wirkt, als wisse er mehr und von Beginn an gibt es Andeutungen in eine gewisse Richtung...
Hat es mit Julian´s Vergangenheit zu tun ?

Sowohl Julian als auch Laura´s Gemütszustand nehmen einen Großteil des Buches ein, sind wichtiger Bestandteil.
Von Julian erfahren wir es selbst und Laura´s Sicht wird u.a. in Teilen durch ihr Reisetagebuch erzählt.

Ich fand, dass das Buch bis zur Mitte hin ein wenig vor sich hin plätschert, dann aber noch ein bißchen Fahrt aufnimmt - wenn auch nicht soviel, dass ich es als Psychothriller bezeichnet hätte, denn dafür braucht es meiner Meinung nach einfach mehr Thrill, mehr überraschende Wendungen und mehr nervenzerfetzende Spannung. Aber durch den psychologischen Aspekt musste man es wohl so klassifizieren...

John Mills fand ich eine sehr sympathische, wenn auch leicht unangepasste Persönlichkeit, ein Ermittler mit Ecken und Kanten.

Alles in allem war „Wenn Du mich tötest“ jetzt zwar kein Psychothriller, der mich veranlasst hat, das Licht abends brennen zu lassen, da er eher mit „leisen Tönen“ daherkommt und ganz undurchschaubar war er zwar auch nicht, aber das Ende hätte ich dann so doch nicht ganz erwartet, von daher vergebe ich vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Schon das Cover drückt eine gewisse Kälte aus. Nicht warmes, nettes, freundliches. sondern schwarz und hellblau. Eine Eiseskälte!

Der Klappentext und der Hinweis auf einen Psychothriller hatten mich sehr ...

Schon das Cover drückt eine gewisse Kälte aus. Nicht warmes, nettes, freundliches. sondern schwarz und hellblau. Eine Eiseskälte!

Der Klappentext und der Hinweis auf einen Psychothriller hatten mich sehr neugierig gemacht. Jedoch musste ich schon nach ein paar Seiten feststellen, dass es wohl doch keine sehr spektakuläre Geschichte ist. Vielmehr wurden immer und immer wieder die Eheprobleme beleuchtet. Von vorne nach hinten, von rechts nach links... immer nur die Eheprobleme. Wo war der Thrill, der doch genau einen Psychothriller ausmacht? Wo war die Spannung? Wo war der Nervenkitzel?

Gut, zugegeben, zum Schluss erhält alles nochmal eine interessante Wendung, dennoch würde ich dieses Buch eher in das Genre: Krimi einreihen.


Die einzelnen Szenen oder Orte waren sehr gut dargestellt, so dass ich mir beim lesen sehr genau die Lokalität, die Menschen und da Umfeld vorstellen konnte.

Die Protagonisten hingegen fand ich eher farblos dargestellt.

Abschließend kann ich sagen, dass ich wesentlich mehr Pepp erwartet habe. Eine Empfehlung werde ich für dieses Buch nicht aussprechen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Du mich tötest

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Julian und seine Frau verbringen ihren Urlaub an der schottischen Atlantikküste als Laura plötzlich verschwindet. Schnell fällt der Verdacht auf den Ehemann, denn in ihrem Zelt findet man Blutspuren und ...


Julian und seine Frau verbringen ihren Urlaub an der schottischen Atlantikküste als Laura plötzlich verschwindet. Schnell fällt der Verdacht auf den Ehemann, denn in ihrem Zelt findet man Blutspuren und eine Frauenleiche taucht auf. Detektive John Gills wird mit den Ermittlungen beauftragt und beginnt Julian genauer ins Visier zu nehmen, dessen Verhalten ihm Rätsel aufgibt. Als er dessen Vergangenheit erfährt erhärtet sich sein Verdacht immer mehr, denn es kommen einige ungeheuerliche Dinge zum Vorschein. Doch Julian beteuert seine Unschuld und ist überzeugt davon dass seine Frau zurückkehrt. Man ist hin und hergerissen ihm zu glauben oder ihn als Mörder zu sehen. Durch sein Verhalten ist er nicht wirklich greifbar oder zu durchschauen, aber je mehr man über ihn erfährt, desto mehr erscheint er als ein Mann der zu Gewalt neigt und deshalb nicht gerade sympathisch ist.
Die Rückblenden in die Ehe von Laura und Julian sorgen dafür, dass man immer wieder auf falsche Fährten geführt wird und die Spannung hochgehalten wird. Lediglich das unspektakuläre Ende trübt etwas den Lesegenuss dieses ansonsten guten Krimis.
Durch die bildhaften Landschaftsbeschreibungen kann man sich gut in die Geschichte hineinversetzen. Mit den Protagonisten wurde ich nicht so richtig warm, von Laura erfährt man selbst nicht sehr viel, Julian ist ein Charakter der es einem schwer macht ihn zu mögen. Lediglich John Gills war ein angenehmer Zeitgenosse.
Solider Krimi mit einigen Schwächen aber dennoch lesenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Beklemmender Thriller vor der Kulisse der schottischen Atlantikküste

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Inhalt
Der deutsche Tourist Julian Tahn macht einen ziemlich verstörten Eindruck, als er vollkommen durchnässt und verdreckt das Hotel in Kinlochbervie betritt, sich nach einem Einzelzimmer erkundigt und ...

Inhalt


Der deutsche Tourist Julian Tahn macht einen ziemlich verstörten Eindruck, als er vollkommen durchnässt und verdreckt das Hotel in Kinlochbervie betritt, sich nach einem Einzelzimmer erkundigt und nach der Telefonnummer der nächsten Polizeidienststelle verlangt. Er war mit seiner Frau Laura in der abgelegenen Sandwood Bay an der schottischen Atlantikküste ein paar Tage zum Zelten, bis Laura eines Morgens plötzlich spurlos verschwand. Sie wollte nur kurz Wasser holen, kehrte jedoch nicht mehr zurück. Nachdem Julian einen Tag erfolglos nach ihr gesucht hatte und eine weitere Nacht im Zelt auf ihre Rückkehr wartete, wendet er sich nun schließlich an die Polizei. Detektive Sergeant John Gills aus Iverness, der mit dem Vermisstenfall betraut wird, ist sofort ein wenig skeptisch, denn er fragt sich, warum der deutsche Tourist so viel Zeit verstreichen ließ, bis er endlich eine Vermisstenanzeige aufgab und hat auch den Eindruck, dass ihm Julian etwas verschweigt. Als im Zelt des Paares Blutspuren gefunden werden und ein Skipper, den Julian und Laura ein paar Tage zuvor für eine Bootsfahrt angeheuert hatten, von einem furchtbaren Streit berichtet, den das Ehepaar auf seinem Boot hatte, erhärtet sich Gills Verdacht, dass Julian hinter dem Verschwinden seiner Frau steckt und sie ermordet hat. Obwohl keine Leiche gefunden wird und Julian immer wieder bekräftigt, sicher zu sein, dass seine Frau noch am Leben ist, lässt Gills ihn verhaften. Das Reisetagebuch, das Laura auf einer Cloud gespeichert hatte, enthüllt, wie verzweifelt und unglücklich sie während der Schottlandreise war und wie schwer Julians Vergangenheit auf der Ehe lastete. Allerdings schweigt Julian beharrlich über seine dunkle Vergangenheit.
Doch dann wird kurz nach seiner Verhaftung unweit der Sandwood Bay eine Frauenleiche angespült – blond, nackt, bis zur Unkenntlichkeit entstellt und nur schwer zu identifizieren.

Meine persönliche Meinung


Bei Karen Winter handelt es sich offenbar um das Pseudonym einer erfolgreichen Spannungsautorin, die bereits mehrere Thriller veröffentlicht hat. Schade nur, dass ich keine Ahnung habe, um welche Autorin es sich handeln könnte, denn da mir Wenn du mich tötest ausgesprochen gut gefallen hat, würde ich gerne mehr von dieser Autorin lesen.
Vor allem faszinierte mich der Schauplatz, an dem die Handlung angesiedelt ist, denn die schottische Atlantikküste eignet sich hervorragend als Kulisse für einen düsteren und melancholischen Thriller. Karen Winter ist es gelungen, mich in diese magische Landschaft, um die sich zahlreiche Sagen und Legenden ranken, eintauchen zu lassen und die mystische Atmosphäre, die ihr innewohnt, spürbar zu machen. Man kann den salzigen Geruch des Meeres förmlich riechen und das Kreischen der Möwen sowie das Dröhnen der Brandung, die an die steilen Felsen schlägt, fast hören, während man dieses Buch liest, denn die Autorin kann mit ihrer Sprache wunderbare Bilder malen, ohne sich dabei in allzu ausufernden und langatmigen Landschaftsbeschreibungen zu verlieren. Auch die Mentalität, die den Bewohnern dieses entlegenen Landstrichs im Nordwesten Schottlands zu eigen ist, hat Karen Winter sehr liebevoll gezeichnet. Hierbei hat mich besonders Peter Dunne, der Skipper, den das deutsche Ehepaar kurz vor Julias Verschwinden für eine Bootsfahrt anheuerte und aus dessen Perspektive die Geschehnisse immer wieder berichtet werden, tief berührt.
Aber auch Detektive Sergeant John Gills, der mit dem Vermisstenfall betraut wird und den der Leser bei seinen Ermittlungen begleitet, ist sehr glaubwürdig gestaltet. Man ist ja fast schon dankbar, wenn man im Thrillergenre ausnahmsweise auf einen recht bodenständigen Ermittler trifft, der zwar durchaus seine Ecken, Kanten und Schwächen hat und mit dem ein oder anderen persönlichen Problemchen kämpft, aber dennoch nicht zu den klischeeüberladenen, manisch-depressiven Ermittlerfiguren gehört, die ansonsten die Krimilandschaft bevölkern und deren privater Leidensweg dann häufig im Zentrum der Handlung steht. Man erfährt zwar, dass Gills private Probleme hat, aber diese werden nur angerissen, machen ihn zu einem authentischen und sehr glaubwürdigen Charakter und werden nicht in den Mittelpunkt gerückt.
Der einzige Protagonist, der mir nicht so recht ans Herz wachsen wollte, war Julian Tahn, der von Gills verdächtigt wird, seine Frau ermordet zu haben. Karen Winter macht es dem Leser aber auch nicht besonders leicht, Julian zu mögen. Er verhält sich recht eigenartig, ist verstockt, meldet seine Frau zwar vermisst, trägt mit seinem Verhalten und seinem beharrlichen Schweigen aber nicht unbedingt dazu bei, die Ermittlungen voranzutreiben. Er neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen, die ihn alles andere als sympathisch machen, und in zahlreichen Rückblenden erfährt der Leser auch, dass Julian diese Wut schon sehr häufig zum Verhängnis geworden ist. Die Ambivalenz dieses Protagonisten trägt allerdings in besonderem Maße zur Spannung dieses Thrillers bei, denn als Leser tut man sich recht schwer, Julian richtig einzuschätzen und ist deshalb ständig hin- und hergerissen, ob er tatsächlich etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun und sie gar ermordet hat oder vielmehr ein tragischer Held und Opfer seiner unbezähmbaren Wut und seiner Vergangenheit ist. Seine Ehefrau Julia blieb mir hingegen weitgehend fremd, was vor allem daran liegt, dass aus ihrer Perspektive nicht berichtet wird und sie fast nur in Form ihres Reisetagebuchs in Erscheinung tritt. Die Idee, Julia in einem auf einer Cloud gespeicherten Tagebuch zu Wort kommen zu lassen, fand ich sehr gelungen und originell, aber leider sind es nur wenige und nur sehr kurze Sequenzen, sodass das Potential, das hinter der Idee solcher Passagen steckt, meiner Meinung nach nicht hinreichend ausgeschöpft wurde und Julia bis zum Schluss eine recht blasse Figur blieb. Es fiel mir sehr schwer, mich in Julia hineinzuversetzen, denn sie kennt die Vergangenheit ihres Mannes, lässt sie aber nicht ruhen, sondern bohrt und stochert unentwegt in seinen Wunden und provoziert damit letztendlich Situationen, die ihn in alte Verhaltensmuster zurückfallen lassen und schließlich dazu führen, dass die Ereignisse eskalieren.
In weiten Teilen würde ich das Buch nicht gerade als Thriller bezeichnen, denn es trägt häufig viel eher die Züge eines Melodrams. Es ist das Psychogramm einer fatalen und zerstörerischen Liebesbeziehung, die einerseits von bedingungsloser und leidenschaftlicher Liebe, andererseits aber auch von abgrundtiefem Hass, unbändiger Wut und Gewalt geprägt ist und von einer dunklen Vergangenheit überschattet wird.
Sieht man über ein paar kleine Durststrecken in der Mitte des Buches und einen etwas vorhersehbaren Plot hinweg, war Wenn du mich tötest ein durchweg spannender und vor allem sehr dramatischer Psychothriller. Der Schreibstil von Karen Winter ist leicht, flüssig, aber auch sehr eindringlich. Die angenehm kurzen Kapitel, die häufig mit einem Cliffhanger enden, sorgen dafür, dass der Spannungsbogen stets gehalten wird und sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Wer temporeiche- und actiongeladene Thriller mag, wird jedoch ein wenig enttäuscht sein. Außerdem verzichtet die Autorin vollkommen auf blutige Details, sondern setzt stattdessen auf sehr leise Töne.
Mich konnte dieser Psychothriller aufgrund seiner atmosphärischen Dichte, seiner beklemmenden Dramaturgie und dem wunderbar düsteren und mystischen Schauplatz jedenfalls sehr überzeugen.