Cover-Bild Die Vogel-WG
(3)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Knesebeck
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 12.03.2020
  • ISBN: 9783957283955
Karl Schulze-Hagen, Gabriele Kaiser, Oskar und Magdalena Heinroth

Die Vogel-WG

Die Heinroths, ihre 1000 Vögel und die Anfänge der Verhaltensforschung

Kuriose und unterhaltsame Vogel-Beobachtungen eines Berliner Zoologen-Paares

Eine Etagenwohnung mitten in Berlin. In jedem Zimmer Vögel. Eine Nachtschwalbe brütet auf dem Teppich, ein Specht hackt Löcher in den Schrank, ein Mauersegler kreist durchs Wohnzimmer. Ein reales Szenario. Es liegt 100 Jahre zurück. Dieses Buch erzählt die Lebensgeschichte des Naturforscher-Paares Heinroth, das in seiner Wohnung fast 1.000 Vögel aufzog. Mit subtilem Sinn für Komik beschreiben die Heinroths ihre Beobachtungen und bringen dem Leser heimische Vogelarten damit ungewöhnlich nahe. Begleitet werden die kuriosen wie lehrreichen Beschreibungen von ihren besten Aufnahmen, die erst kürzlich wiederentdeckt wurden.

Spannende und interessante Fakten aus hautnaher Forschung über früher häufige und heute sehr seltene Vogelarten

Oskar Heinroth und seine ebenso passionierte Frau Magdalene gelten als Begründer der Verhaltensforschung. Über 30 Jahre lang zogen sie in ihrer Wohnung aus den Eiern, die sie selbst gesucht hatten oder überreicht bekamen, heimische Vögel auf, beobachteten ihre Verhaltensweisen und dokumentierten sie in Text und Bildern. Für Naturkundler des frühen 20. Jahrhunderts war ein Besuch in der Vogelwohnung der Heinroths das „Non plus ultra“. Heute sind diese beiden Forscher fast vergessen. Neben der Lebensgeschichte des Forscherpaares enthält das Buch die Beschreibungen von über 100 heimischen Vogelarten von Amsel bis Ziegenmelker. Das historische Bildmaterial wird ergänzt durch Originaltexte und Zitate.

So beschreibt diese unterhaltsame Naturkunde nicht nur das spannende und skurrile Leben des engagierten Forscher-Ehepaares Heinroth und ihre wissenschaftliche Leistung, sondern ist zugleich ein historisches Zeitdokument, das zum Nachdenken über das schleichende Verschwinden der Vögel in Mitteleuropa anregt.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2020

Interessante und hautnahe Vogel-Beobachtung aus der Gründerzeit der Verhaltensforschung

0

Karl Schulze-Hagen und Gabriele Kaiser sind die Autoren des Buches "Die Vogel-WG" aus dem Knesebeck Verlag.


Das muss man sich mal vorstellen! In einer Etagenwohnung mitten in Berlin werden in jedem ...

Karl Schulze-Hagen und Gabriele Kaiser sind die Autoren des Buches "Die Vogel-WG" aus dem Knesebeck Verlag.


Das muss man sich mal vorstellen! In einer Etagenwohnung mitten in Berlin werden in jedem Zimmer viele verschiedene Vögel gehalten. Da brütet eine Nachtschwalbe auf dem Teppich, ein Specht hackt Löcher in den Schrank und ein Mauersegler kreist durchs Wohnzimmer. Dieses Szenario ist kurios, aber wahr, es liegt fast 100 Jahre zurück.


Der Zoologe und Direktor des Aquariums im Berliner Zoo Oskar Heinroth (1871–1945) widmete sich gemeinsam mit seiner Frau Magdalena dem Studium des Verhaltens von Tieren. In 28 Jahren zogen sie in ihrer Berliner Wohnung aus dem Ei ca. 1000 Vögel aus 286 Arten per Hand auf. Die Einzelheiten ihrer Beobachtungen hielten sie in Wort und Bild fest, es entstand das einzigartige Werk "Vögel Mitteleuropas" (1926–1933), mit dem die vergleichende Verhaltensforschung von Vögeln begründet wurde.

Es fing ganz harmlos mit einer erfolgreichen Nachtschwalbenaufzucht an, sie legte den Grundstein für das Megaprojekt, dem sich die Heinroths Tag und Nacht widmeten. Oskar bekam und holte aus allen Ecken Deutschlands Vogeleier, um sie bei sich zuhause auszubrüten. Seine Frau Magdalena sorgte für die Fütterung und Säuberung der Nester, Käfige und der Wohnung. Diese Arbeit beschäftigte sie rund um die Uhr. Man mag es sich kaum vorstellen, was für ein wildes Treiben muss in der Wohnung geherrscht haben. Es kamen auch viele andere Naturkundler zu Besuch. Doch heute redet kaum jemand über die beiden Forscher.

Das Ehepaar teilte die Begeisterung für Vögel und übte diese ungewöhnliche Tierhaltung über 30 Jahre aus. Oskar erkrankte an Asthma, das enge Zusammenleben mit den gefiederten Freunden war nicht ohne Folgen. Als Magdalena früh verstarb, fand Oskar seine zweite Frau, eine Doktorandin, die ihm bei seinem Buchprojekt zur Seite stand.

Nach einführenden Kapiteln über das Leben, Arbeiten und Wirken der Heinroths und ihre Kontakte zu anderen Ornithologen, geht es im Buch auch um die Nazizeit und die Kriegsjahre.

Danach folgen etliche Kapitel, die sich den verschiedenen Vogelarten widmen. Hühner, Enten- und Kraniche machen den Anfang, Störche, Möwen, Greifvögel, Spechte und abschliessend die Singvögel werden mit ihren Besonderheiten vorgestellt. Dazwischen gibt es immer wieder Fotoseiten, die von den Heinroths persönlich angefertigt wurden und die Vögel in verschiedenen Aufzuchtphasen und in ihrer Haltung und Fütterung zeigen.

Man bekommt dank einiger Originaltexte und Zitate ein deutliches Bild von der Arbeit dieses Forscherpaares.

Zitate, Literaturhinweise und ein umfassendes Register beschliessen dieses interessante Buch.


Wer sich für Vogelbeobachtungen, - haltung und Aufzucht heimischer Vögel interessiert, bekommt hier viele Beispiele gezeigt und erkennt, welche enormen Ambitionen das Forscherpaar antrieb und in Vogelprojekten umsetzte.

Dieses Buch zeigt die Ausmaße des kuriosen und enormen Forscherlebens der Heinroths. Ihre circa 20.000 Fotografien und Berichte füllten sagenhafte vier Buchbände, diese Bücher legten den Grundstein für die weitere wissenschaftliche Verhaltensforschung.

Aus heutiger Sicht kann man nur staunen und die vielen beschriebenen Arten im Buch bewundern. Viele dieser Arten sind heute in ihrem Bestand stark bedroht und nur noch selten in der freien Natur zu sehen.

Dieses unterhaltsame Buch zeigt Naturkunde aus nächster Nähe, stellt neben den Vogelarten und ihren Gewohnheiten auch das außergewöhnliche Leben und Engagement des Forscher-Ehepaares Heinroth vor. Ihre wissenschaftliche Arbeit ist eine Besonderheit und regt zum Nachdenken über das Verschwinden von Vögeln in Europa an. Denn viele damals noch häufige Vögel sind heute sehr selten.


Ein sensationelles, biografisches Buch über Forschung, Vogelaufzucht und die Lebensgeschichte Oskar und Magdalena Heinroths, den Gründervätern der Verhaltensforschung. Selten habe ich bei einem Buch so sehr gestaunt und Forscher bewundert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.04.2020

Anders als erwartet

0

Mit ihren Studien an ihren 1000 Vögeln, legten die Heinroths nicht nur Grundsteine für die Verhaltensforschung sondern trieben auch die Ornithologie maßgeblich voran.
In diesem Werk sollen die Heinroths ...

Mit ihren Studien an ihren 1000 Vögeln, legten die Heinroths nicht nur Grundsteine für die Verhaltensforschung sondern trieben auch die Ornithologie maßgeblich voran.
In diesem Werk sollen die Heinroths und ihre Arbeiten vorgestellt und begreifbar gemacht werden. Dies geschieht auf sehr verständliche Art und Weise, sodass man auch als Nichtvogelkenner gut die Inhalte versteht.
Dabei lassen die Autoren des Werkes Oskar und Magdalena Heinroth selbst zu Wort kommen, indem sie aus deren Werk „Die Vögel Mitteleuropas“ die ihnen liebsten Einträge zitieren… Und das bereits ab Seite 95. Bei einem Buch von 272 Seiten ist schnell klar, wo der Fokus liegt. Mich hat dies offen gestanden etwas enttäuscht, denn – auch wenn ich die einzelnen Vogelportraits interessant fand – waren für mich die Passagen über den Einfluss und die geschichtlichen Umstände wesentlich ansprechender.
So haben mich einige Abschnitte aus den Schriften der Heinroths verblüfft oder befremdet zurück gelassen, wenn beispielsweise die Turteltaube durch Kussmund gefüttert wird (S. 145), die Rohrdrommel blutig beißt (S. 161) oder der Wachtelkönig Magdalenas Hand mehrfach begattet (S. 146). Zweifellos ist das Ehepaar den Tieren so nah gekommen wie sonst niemand und hat definitiv zahlrecihe Erkenntnisse im Bereich der Ornithologie gewonnen, trotzdem vermochten mich die kommentierten Auszüge nicht wirklich zu überzeugen.
Was mich hingegen sehr beeindruckt hat, ist die qualitativ sehr hochwertige Gestaltung des Buches. Zahlreiche Fotografien dokumentieren die Erkenntnisse, den Alltag oder die Fortschritte der Vogel-WG. Auch der lange Anhang mit einer Vielzahl an Belegen spricht für das Werk und bietet die Möglichkeit, eienständig tiefer in das Thema einzutauchen.

Insgesamt weiß ich nicht so recht was ich von dem Werk halten soll, da ich nach lesen des Klappentext eine andere Vorstellung vom Werk hatte. Nichtsdestotrotz habe ich einiges dazu lernen können und bin (besonders bei dem ersten leider recht kurz ausfallenden Part)froh, „Die Vogel-WG“ gelesen zu haben.
Somit vergebe ich drei Sterne

Veröffentlicht am 19.03.2020

Enttäuschend

0

Ich weiß nicht, was ich von dem Buch halten soll.
Es verspricht viel, bietet aber in meinen Augen wenig. Es ist zu kurz, um eine ausführliche Biografie der Heinroths (Oskar, Magdalena, Katharina) darzustellen ...

Ich weiß nicht, was ich von dem Buch halten soll.
Es verspricht viel, bietet aber in meinen Augen wenig. Es ist zu kurz, um eine ausführliche Biografie der Heinroths (Oskar, Magdalena, Katharina) darzustellen und mir kommen auch die Vögel Mitteleuropas zu kurz.
Beides wäre interessant gewesen auch wenn ich mir bewusst bin, dass eine Biografie von drei Personen auch auszugsweise sehr viel Platz eingenommen hätte. Aber so … zu kurz.
Auch die Entstehung des Heinrothschen Werks „Die Vögel Mitteleuropas“ hätte man gerne ausführlicher beschreiben dürfen.
Aber das nimmt tatsächlich nur einen kleinen Teil des Buchs in Anspruch. Ein Großteil des Buchs nehmen Auszüge aus „Die Vögel Mitteleuropas“ in Anspruch. Die vier Bände erschienen zwischen 1924 und 1934 und sind nur noch antiquarisch(und meist zu einem horrenden Preis) erhältlich. Ähnlich wie in Brehms Tierleben werden dabei persönliche Erfahrungen mit wissenschaftlichen Beobachtungen gemischt.
Leider kenne ich das Original nicht und die Auszüge sind teilweise och sehr dürftig und nicht wirklich aussagekräftig auch wenn man die Worte der Heinroths liest.
Ich verstehe dass man Abstriche bei den Auszügen machen musste, aber es wäre in meinen Augen schöner gewesen, sich auf weniger Arten zu beschränken und diese ausführlicher zu beschreiben. Die Art und Weise wie die Heinroths ihre Erfahrungen beschreiben ist sehr erfrischend und hat auch einige witzige Momente, die bei den meisten Beschreibungen innerhalb dieses Buchs meiner Meinung nach zu kurz kommen.

Die Vogel-WG hat in mir große Erwartungen gesetzt, die leider nicht erfüllt wurden.
Das Buch mag seine Freunde finden, vor allem jene, die Interesse am Zoo Berlin haben, aber der Vogelfreund wird etwas enttäuscht zurückbleiben.
Schlecht ist das Buch nicht, eher durchschnittlich, aber die Fotografien der Heinroths werten es etwas auf. Auch aus „Die Vögel Mitteleuropas“ stammend zeigen sie seltene Aufnahme junger Vögel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil