Cover-Bild Meine dunkle Vanessa
(41)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783570104279
Kate Elizabeth Russell

Meine dunkle Vanessa

Roman - Der New-York-Times-Bestseller
Ulrike Thiesmeyer (Übersetzer)

Brillant und verstörend! Ein brandaktueller Roman, der mitten ins Herz der #MeToo-Debatte trifft

Vanessa ist gerade fünfzehn, als sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer schläft. Jacob Strane ist der einzige Mensch, der sie wirklich versteht. Und Vanessa ist sich sicher: Es ist Liebe. Alles geschieht mit ihrem Einverständnis. Fast zwanzig Jahre später wird Strane von einer anderen ehemaligen Schülerin wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt. Taylor kontaktiert Vanessa und bittet sie um Unterstützung. Das zwingt Vanessa zu einer erbarmungslosen Entscheidung: Stillschweigen bewahren oder ihrer Beziehung zu Strane auf den Grund gehen. Doch kann es ihr wirklich gelingen, ihre eigene Geschichte umzudeuten – war auch sie nur Stranes Opfer?

»Meine dunkle Vanessa« ist ein brillanter Roman über all die Widersprüche, die unsere Beziehungen prägen, ein Roman, der alle Gewissheiten erschüttert und uns spüren lässt, wie schwierig es ist, klare Grenzen zu ziehen. Verstörend und unvergesslich!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2024

Einfach traurig!

0

Meine dunkle Vanessa
Kate Elisabeth Russel

Triggerwarnung: Sexuelle Gewalt an Kindern.

Es geht um die 15-jährige Vanessa, ein stilles Kind ohne Freunde, die zum ersten Mal in ihrem Leben große Aufmerksamkeit ...

Meine dunkle Vanessa
Kate Elisabeth Russel

Triggerwarnung: Sexuelle Gewalt an Kindern.

Es geht um die 15-jährige Vanessa, ein stilles Kind ohne Freunde, die zum ersten Mal in ihrem Leben große Aufmerksamkeit bekommt und das ausgerechnet von ihrem dreißig Jahre älteren Highschool-Englischlehrer Mr. Strane.
Sie beginnen ein sexuelles Verhältnis, dabei manipuliert er Vanessa so geschickt, das sie sich für alles die Schuld gibt und sich als die ‚dreckige Verführerin‘ tituliert. Als das Verhältnis droht aufzufliegen, schützt sie ihren Lehrer, indem sie sich als Lügnerin stellt und die Schule verlässt.
'Denn wenn es keine Liebesgeschichte ist, was ist es dann?' (Tolino S.318)

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt:
- In der ersten Ebene lernt Vanessa Mr. Strane kennen.
- In der anderen Zeitebene ist die #metoo - Bewegung in vollem Gang und Vanessa, mittlerweile eine Erwachsene Frau, leidet noch immer unter den Geschehnissen ihrer Kindheit. Noch einmal muss sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzten, denn Mr. Strane wird ein weiteres Mal angeklagt: Eine andere 14-jährige beschuldigt Mr. Strane von ihm sexuell belästigt worden zu sein.

‚Nein hören sie mir zu. Behandeln sie mich nicht, als wüsste ich nicht, wovon ich rede. Er hat mich nie genötigt, okay? Er hat darauf geachtet, dass ich allem immer erst zugestimmt habe, besonders damals, als ich noch jünger war. Er war behutsam. Er war gut. Er hat mich geliebt.‘ Ich wiederhole es immer wieder, ein Refrain, der rasch jede Bedeutung verliert. Er hat mich geliebt, er hat mich geliebt. (Tolino S.317)

ufff, schwere Kost, ein wunderbar fesselndes Buch, aber es ist so schrecklich zu lesen, wie Vanessa daran festhält geliebt und nicht ausgenutzt/ vergewaltigt worden zu sein.
**** Sterne für ein wichtiges Thema - auch als Klassensatz in der Oberstufe hervorragend geeignet.

Macht euch selber ein Bild, ob Vanessa vergewaltigt wurde oder nicht:

'Er versucht einzudringen, sein Daumen drückt sich schmerzhaft in mein Becken. Es passt nicht.
'Du musst dich beruhigen, Süße’, sagt er. ‚Schön tief durchatmen.‘
Mir kommen die Tränen, aber das stört ihn nicht. Er sagt bloß, dass ich das prima mache, während er weiter in mich einzudringen versucht. Ich soll ein- und wieder ausatmen, sagt er, und als ich ausatme, stößt er fest zu und dringt ein Stückchen weiter ein. Ich fange an zu weinen, richtig zu weinen - doch er hört nicht auf.
‚Du machst das prima‘, sagt er. ‚Jetzt noch mal tief durchatmen, okay? Es ist okay, wenn es wehtut. Es wird nicht immer wehtun. Und noch mal tief durchatmen, okay? Na also. Das ist doch schön. Das ist so schön.‘
(Tolino S.107)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2022

Jahreshighlight trotz des Themas

0

Vanessa ist 32. Es sind bereits 17 Jahre her, als sie die erste sexuelle Erfahrung mit ihrem 42-jährigen Schullehrer Strane hatte. Dies hat sie sehr geprägt, mehr als jemanden anderen. Sie denkt immer ...

Vanessa ist 32. Es sind bereits 17 Jahre her, als sie die erste sexuelle Erfahrung mit ihrem 42-jährigen Schullehrer Strane hatte. Dies hat sie sehr geprägt, mehr als jemanden anderen. Sie denkt immer noch, dass Strane sie geliebt hat. Auch nach seinem Tod trauert sie und nimmt ihn in Schutz. All diese 17 Jahren versucht Vanessa zu verstehen, ob sie ihn auch geliebt hat. Sie erwähnt es nie ihrerseits. Sie sagt nur, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Lehrers mochte. Als die anderen Mädchen Strane beschuldigen, von ihm missbraucht zu werden, wirkt Vanessas psychischer Zustand labiler zu sein. Sie ist nicht fähig zur Reflexion. Auch ihre Therapeutin kann ihr nicht helfen. Vanessa kämpft innerlich mit der Tatsache, dass sie anders war, als diese Mädchen. Sie bestreitet alles und muss sich selbst beweisen, dass sie kein Opfer von ihm war. Man merkt, unter welchem Einfluss sie nach all diesen Jahren immer noch steht. Sie bestätigt immer wieder, dass ihr Lehrer sie zu nichts gezwungen hat, dass es ihr Wunsch war, mit ihm ins Bett zu gehen. Ich hatte das Gefühl, dass sie extra alles verneint, um ihre innerliche Leere, gefüllt mit der Täuschung, zu behalten. Ansonsten würde sie verrückt werden. Wie Strane recht hatte, als er sagte, dass er Vanessas Leben ruinieren würde. Ihr Leben ist tatsächlich ruiniert, sie selbst als ein Individuum ist auch ruiniert.

Das Schockierendste war für mich die Tatsache, dass viele Leute darüber wussten und Vanessa nicht geholfen haben. Ich meine hier nicht nur ihre Schulfreunde, sondern die Erwachsenen, die Pädagogen des Internats und ihre Eltern, die einfach Augen zugemacht haben. Damit haben sie es zugelassen, dass Strane in der Zukunft die anderen Mädchen misshandelt wird.

Das Buch hat mich sehr gefesselt. Ich wollte immer wissen, ob Vanessa es sich irgendwann anders überlegt, Strane anzuzeigen. Jedoch fiel es mir manchmal schwer, weiter zu lesen. Der Autorin hat es gut gelungen, die Protagonistin aus einer psychologischen Sicht darzustellen. Der Roman verfügt eher über das Psychologische als über das Grausame.

Man erfährt nie, was die Autorin darüber denkt. Die Geschichte wird von Vanessa erzählt. Ihre Erinnerungen und Gedanken können sie täuschen, aber den Leser nicht.
Eine provokante Geschichte, in der ein 15-jähriges Mädchen von ihrem Lehrer kalt manipuliert wird. Das Buch mit einer wichtigen Nachricht ist nicht für jeden, aber ich würde es trotzdem vor allem allen Lehrern und Erziehern empfehlen. Für mich war es ein Highlight.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.06.2022

Zutiefst erschütternde Geschichte

0

Vanessa zerstritt sich mit ihrer einzigen Freundin auf der Highschool und startet sehr isoliert ins zehnte Schuljahr.
Sie ist eine recht stille und zurückhaltende Persönlichkeit. Dadurch fühlt sie sich ...

Vanessa zerstritt sich mit ihrer einzigen Freundin auf der Highschool und startet sehr isoliert ins zehnte Schuljahr.
Sie ist eine recht stille und zurückhaltende Persönlichkeit. Dadurch fühlt sie sich sehr einsam und genau dies machte es ihrem Englisch-Lehrer Jacob Strane zum leichten Spiel. Durch ihn erhält sie Aufmerksamkeit, was ihr sehr guttut. Zunächst sind es nur Gespräche, aber schon bald folgten die ersten Berührungen und Küsse. Mit gerade einmal fünfzehn schläft Vanessa das erste Mal mit ihrem fast dreißig Jahre älteren Englisch-Lehrer.
Immer wieder schmeichelt der 42-Jährige die 15-Jährige, um sie gefügig zu machen und schafft so eine toxische Abhängigkeit. Selbst viele Jahre später noch, ohne das Vanessa dies wahrhaben möchte. Wenn sie den Versuch wagt, dagegen anzugehen, manipuliert Strane sie so, dass sie verunsichert ist und wieder die Schuld bei sich sucht.
Als eine andere Schülerin den Lehrer wegen sexuellen Missbrauch anzeigt, versteht Vanessa dies zunächst nicht. Für sie ist es wahre Liebe gewesen, aber schon bald kommen Zweifel in ihr hoch. Ist sie doch ein Opfer des Lehrers gewesen?

Meine dunkle Vanessa ist keine leichte Lektüre.
In der Geschichte von Vanessa begeben wir uns zum einen ins Jahr 2000, als sie ihren damaligen Englisch-Lehrer kennenlernte und zum anderen in der Gegenwart.
Die Erzählungen der damaligen 15-Jährigen kommen dabei sehr realistisch rüber. Hierdurch entsteht eine gute Vorstellung darüber, was in ihr vorging und wie es zur toxischen Abhängigkeit zu ihrem Lehrer kam. Für sie ist es die wahre Liebe gewesen, aber schon beim lesen wurde schnell klar, dass dies nur ihr so erging.
Ich als Mutter musste an einigen Stellen aufhören zu lesen, denn durch den realen Schreibstil wollte ich Vanessa am liebsten helfen und beschützen. Mitzufühlen wie die Verzweiflung und die Labilität einer 15-Jährigen so ausgenutzt wird, hat mich zutiefst schockiert und sehr nachdenklich gestimmt.
Auch die Tatsache, dass eine gewisse Abhängigkeit nach fast zwanzig Jahren immer noch besteht, erschüttert einem.

FAZIT
Manchmal ist es nicht nur das Verliebtsein in einen Lehrer, manchmal ist es mehr. So wie in der Geschichte von Vanessa.
Missbrauch ist ein wichtiges Thema und wie schnell es dazu kommen kann, wurde hier sehr authentisch geschildert.
Da dies kein leichtes Thema ist, möchte ich kurz verdeutlichen, das dies manch einen Triggern könnte.

Eine klare Leseempfehlung und somit ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2022

Meine dunkle Vanessa von Kate Elizabeth Russell

0

„Ich weiß nicht, wie ich auf seine Geste reagieren soll. Es kommt mir vor, als sollte ich lachen. Ich frage mich, ob das Flirten ist, aber das kann nicht sein. Flirten soll Spaß machen, und das hier ist ...

„Ich weiß nicht, wie ich auf seine Geste reagieren soll. Es kommt mir vor, als sollte ich lachen. Ich frage mich, ob das Flirten ist, aber das kann nicht sein. Flirten soll Spaß machen, und das hier ist zu heftig, um Spaß zu machen.“ (S. 52)

Vanessa Strane besucht seit dem neunten Schuljahr ein privates Internat und hat nie wirklich Anschluss gefunden. Mit fünfzehn schläft sie das erste Mal mit ihrem Englisch-Lehrer Jacob Strane. Er versteht sie, erkennt wer sie wirklich ist. Knapp zwanzig Jahre später wird eben jener von einer ehemaligen Schülerin des Internats wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt und Vanessa wird um Unterstützung gebeten. Doch eigentlich ist sie sich sicher: Dass zwischen Strane und ihr war Liebe und alles geschah mit ihrem Einverständnis. Wird sie es schaffen ihrer Vergangenheit auf den Grund zu gehen?

Als aller erstes: Das Buch ist unbequem, ein Schlag in die Magengrube und die Trigger Warnung allein sollte vermutlich zwei Seiten lang sein, da der Klappentext nicht annähern beschreibt, was euch in diesem Buch erwartet. Dieses Buch muss man lesen wollen und man muss es aushalten. Für alle die es sich zutrauen: Es eines der besten Bücher, welches ich seit langem gelesen habe. Es ist unangenehm, direkt, erschütternd, traurig, schockieren, ekelhaft und ehrlich… so schmerzhalft ehrlich.
Die Geschichte spiel auf zwei Zeitsträngen. Im Jahr 2000, in welchem Vanessa das Internat besuchte und im Jahr 2017, in welchem Jacob Strane angezeigt wird. Ich muss gestehen, auch ich habe meine Probleme mit Vanessa, ich mag sie nicht besonders. Noch weniger mag ich eigentlich Strane. Eigentlich? Es ist mir unangenehm, aber ich ertappe mich wie ich mit ihm mitfühle, möchte meinen Kopf gegen die Wand schlagen. Es geht nicht allein um Missbrauch in diesem Buch, sondern auch um Manipulation bzw. Grooming. Es schockiert mich wie einfach es für Strane ist Vanessa zu manipulieren, erschreckt mich, wie ich beginne mitzufühlen. Wie gut muss eine Autorin schreiben können, eine Story aufbauen können, um das zu schaffen? Ich ziehe meinen Hut.

Neben all dem genannten erschüttert mich auch das Schweigen aller anderen. Das Wegsehen. Wie leicht es für einen Menschen sein kann, das Leben eines anderen Nachhaltig zu schädigen oder gar zu zerstören. Auch das Ende des Buches muss man in meinen Augen aushalten. Habe ich mit etwas anderes gewünscht? Vielleicht. Ist es realistisch? Leider ja.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2022

“I just really need it to be a love story, you know? [...] Because if it isn’t a love story, then what is it?”

0

Vanessa ist 15, als sie das erste Mal mit ihrem Lehrer schläft. Als er knapp 20 Jahre später angeklagt wird, fängt sie an, die Beziehung & Liebe zu ihm langsam zu hinterfragen.

Dieses Buch ist eins der ...

Vanessa ist 15, als sie das erste Mal mit ihrem Lehrer schläft. Als er knapp 20 Jahre später angeklagt wird, fängt sie an, die Beziehung & Liebe zu ihm langsam zu hinterfragen.

Dieses Buch ist eins der härteste, was ich je gelesen. Und dadurch fühlt es sich unglaublich falsch an zu sagen, dass dieses Buch gut war. Denn das war es. Und es macht mir beinahe Angst, wie kunstvoll der Schreibstil ist. Denn wie können Worte so schön klingen, wenn sie so eine Geschichte erzählen?

Schockierend. Schmerzhaft. Grausam. Nachhallend. Ich glaube das sind die Worte, die die Geschichte zunächst am besten treffen. Denn diese Geschichte wird mich so schnell nicht mehr loslassen. Weil mein Kopf & mein Herz immer noch schwer sind. Immer noch angewidert. Immer noch fassungslos.

Jedes Mal, wenn Vanessa gesagt hat, bei ihr wäre es kein Missbrauch, bei ihr wäre es eine Ausnahme, es wäre Liebe... Da wollte ich weinen. Schreien.
Wenn man sieht, wie es ihr jetzt geht. Welche Spuren in ihrer Seele sind. Wenn Rückblicke kamen, von ihr als Teenager. Mit ihrem Lehrer. Wenn genau beschrieben wurde, was passiert. Wie es passiert. Da wurde mir schlecht.
Wie er Menschen manipuliert. Wie junge Mädchen verzweifelt nach Liebe suchen. Wie sehr man Menschen ruinieren kann. Zerstören kann. Wie sehr Pädophilie gerechtfertigt werden kann. Wie bildlich diese Geschichte ist.
So dass man sich all das vorstellen kann. Mehr, als man vielleicht wollte. Und wie fertig es mich macht zu wissen, dass da draußen haufenweise Vanessas sind. Mädchen, die missbraucht werden, aber es gar nicht so wahrnehmen. Weil sie sich nach Liebe sehnen. Nach Verständnis. Nach Aufmerksamkeit. Und sich sagen, dass alles okay ist. Weil das doch Liebe ist. Weil man das dann zulässt. Weil es dann doch weder Missbrauch noch Vergewaltigung sein kann.
Mir wird immer noch flau im Magen, wenn ich an Vanessas Gedanken denke. An die Rechtfertigungen, für ihn, für all seine Taten. Aber genau das macht dieses Buch so wichtig

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere