Cover-Bild Flusslinien
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 10.04.2025
  • ISBN: 9783839821718
Katharina Hagena

Flusslinien

Ruth Reinecke (Sprecher), Chantal Busse (Sprecher), Julia Nachtmann (Sprecher), Jesse Grimm (Sprecher)

Mit Wärme, sprachlicher Kraft und feinem Witz erzählt Katharina Hagena von drei Menschen, drei Schicksalen – und zwölf Frühsommertagen an der Elbe, die alles verändern. Flusslinien ist ein so bewegender wie vielschichtiger Generationenroman über das Leben mit den Wunden, die uns zeichnen, und die Frage, wie man lernt loszulassen, zu vertrauen und weiterzuatmen.

Margrit Raven ist hundertzwei und wartet auf den Tod. Früher war sie Stimmbildnerin, jetzt lebt sie in einer Seniorenresidenz an der Elbe. Jeden Tag lässt sie sich von dem jungen Fahrer Arthur in den Römischen Garten bringen. Dort, mit Blick auf den Fluss, erinnert sie sich: an ihre Kindheit, den Krieg, ihre Liebhaber und an das, was sie über die einstige Gärtnerin dieses Parks weiß, Else, die große Liebe ihrer Mutter.

Die Erinnerungen halten Margrit am Leben – und die Besuche ihrer zornigen Enkelin. Luzie hat sich kurz vor dem Abitur von der Schule abgemeldet und übernachtet nun allein in einer Hütte an der Elbe. Während sie Margrit, deren Mitbewohner und sich selbst im Keller der Seniorenresidenz tätowiert, versucht sie, Stich für Stich, ihre Kraft und ihr Leben zurückzugewinnen.

Und dann ist da noch Arthur. Wenn er gerade niemanden zur Dialyse fährt, sucht er mit einer Metallsonde den Strand ab, erfindet Sprachen, kämpft für gefährdete Arten und ringt mit einer Schuld.

Um nicht vom Strom der eigenen Erinnerungen fortgerissen zu werden, müssen sich die drei auf sich selbst besinnen. Und aufeinander einlassen.

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Veröffentlicht am 27.03.2025

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Das Cover von Flusslinien hat mich aufgrund des Bildes, bei dem die Natur im Mittelpunkt steht, und natürlich auch wegen des Titels angesprochen.

Im Mittelpunkt der Handlung, die in Hamburg, nahe der ...

Das Cover von Flusslinien hat mich aufgrund des Bildes, bei dem die Natur im Mittelpunkt steht, und natürlich auch wegen des Titels angesprochen.

Im Mittelpunkt der Handlung, die in Hamburg, nahe der Elbe stattfindet, stehen Margrit, Luzie und Arthur, aus deren Perspektive auch erzählt wird, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Margrit ist 102 und lebt in einer Seniorenresidenz nahe der Elbe. Luzie ist 18 und ihre Enkelin, die gerade, nach einem traumatischen Erlebnis, die Schule abgebrochen hat und nun daran arbeitet, Tätowiererin zu werden.
Arthur ist 24 und jobbt als Fahrer in der Seniorenresidenz. Auch er muss etwas verarbeiten, was ihn sehr belastet. Margrit fährt er täglich zum "Römischen Garten" oberhalb der Elbe. Zu diesem verbindet die alte Dame ein besonderes Verhältnis, da dessen Erschafferin Else Hoffa vor dem Erstarken der Nationalsozialisten die Geliebte ihrer Mutter war. Margrit schwelgt oft in Erinnerungen an die vielen, ereignisreichen Lebensjahre, die hinter ihr liegen. Sie ist aber auch geistig noch sehr fit und sehr modern und offen eingestellt. Außerdem hat sie auch die Zukunft im Blick, nicht ihre eigene, ihr ist bewusst, dass ihr Leben bald vorbei sein wird, aber die von Luzie und Arthur.

Mir hat der Roman gut gefallen. Insbesondere wegen seiner feinsinnigen Sprache und den vielen Wortspielen und Metaphern. Auch die Protagonist:innen fand ich interessant, insbesondere Margrit, wie sie mit dem Alter und den damit verbundenen Einschränkungen umgeht, und dabei innerlich jung geblieben ist. Teilweise waren mir etwas zu viele Nebenhandlungen vorhanden, indem es auch noch um die Geschichte von Nebenfiguren ging, die nicht so viel Bezug zur Gesamthandlung hatten. Hier wäre mir eine etwas straffere Erzählweise lieber gewesen.

Ich habe den Roman als Hörbuch angehört. Dieses war durch die verschiedenen Sprecher sehr abwechslungsreich erzählt. Das Sprechtempo war dabei angemessen, sodass man gut folgen konnte.

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Veröffentlicht am 26.04.2025

Im Strom der Erinnerungen – ein vielschichtiger Generationenroman

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MEINE MEINUNG
In ihrem facettenreichen Roman „Flusslinien“ entfaltet Katharina Hagena die Lebenswege dreier Generationen, die sich - wie Strömungen eines Flusses - begegnen, kreuzen, auf subtile Weise ...

MEINE MEINUNG
In ihrem facettenreichen Roman „Flusslinien“ entfaltet Katharina Hagena die Lebenswege dreier Generationen, die sich - wie Strömungen eines Flusses - begegnen, kreuzen, auf subtile Weise miteinander verflechten, bevor sie schließlich neue Richtungen im großen Strom der Zeit einschlagen.
Hagena gelingt es in ihrem tiefgründigen Roman eindrucksvoll, ein facettenreiches Portrait der menschlichen Schicksale ihrer drei Protagonisten zu zeichnen. Trotz aller Unterschiede in Alter und Lebenserfahrung verbindet sie ihre eingehende Auseinandersetzung mit Erinnerungen, Verlust, Trauma, Schuld und der Suche nach Selbstbestimmung und Heilung, wodurch eine bedeutungsvolle Verbundenheit geschaffen wird. Mit feinem Gespür verwebt die Autorin ernste Themen mit literarischen und kulturellen Anspielungen - von griechischer Mythologie über Fantasywelten bis hin zur Gartenkunst - und regt zudem zum Nachdenken über die sich wandelnde Rolle der Frau in Vergangenheit und Gegenwart an.
Die Geschichte ist an der Elbe in Hamburg angesiedelt und erstreckt sich über zwölf Frühsommertage, die das Leben der Figuren nachhaltig prägen.
Im Mittelpunkt steht die 102-jährige, ehemalige Stimmtherapeutin und Atemtrainerin Margrit, die in einer Seniorenresidenz lebt und auf ein faszinierendes Leben zurückblicken kann. Ihre 18 jährige Enkelin Luzie befindet sich nach einem traumatischen Erlebnis in einer schwierigen Lebenssituation, die sie ihrer Oma verschweigt. Kurz vor dem Abitur hat sie die Schule abgebrochen, lebt vorübergehend in einer Hütte am Elbufer und möchte Tätowiererin werden. Der 24-jährige Arthur arbeitet als Fahrer für Margrits Seniorenresidenz, erfindet neue Sprachen und engagiert sich beim Nabu. Nach einem dramatischen persönlichen Verlust hat er mit starken Schuldgefühlen zu kämpfen und hofft auf einen Neuanfang.
Hagenas lebendiger, bildhafter Schreibstil durchzogen von feinem Humor ist individuell auf die verschiedenen Charaktere zugeschnitten, sodass wir gut in ihre persönlichen Lebensgeschichten eintauchen können. Die Autorin versteht es, die unterschiedlichen Generationen mit ihren jeweiligen Herausforderungen und Sichtweisen in Beziehung zu setzen: Die hochbetagte, lebenserfahrene Margrit, geprägt von der Gelassenheit des Alters, ihre impulsive Enkelin Luzie, die in jugendlichem Aufbegehren Halt und Identität sucht, sowie der 24-jährige Arthur, der als Vertreter einer bereits desillusionierten Generation im Spannungsfeld von biografischen Brüchen, Selbstfindung und wachsender Verantwortung seinen Platz sucht
Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Hauptfiguren und gewährt aufschlussreiche Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, so dass der Spannungsbogen allmählich wird gesteigert. Faszinierend sind die zahlreich eingestreuten Rückblenden, die uns vor allem bei Margrit in bewegte Vergangenheit und die historischen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts zurückführen. Insbesondere ihr Ausflugsziel der Römische Garten knüpft eine Verbindung zu ihrer Mutter Johanne und ihrer besonderen Beziehung zur historisch verbürgten Landschaftsarchitektin Else Hoffa, die diesen damals konzipierte und anlegte.
Ausgezeichnet ist der Autorin die einfühlsame, vielschichtige Charakterzeichung ihrer Protagonisten gelungen, die lebendig und authentisch wirken. Jede der Hauptfiguren ist mit ihren Eigenheiten, Sehnsüchten, Wünschen und Ängsten überzeugend dargestellt. Besonders überzeugend hat die Autorin die persönlichen Schicksale der Figuren mit übergeordneten gesellschaftlichen Themen verknüpft – etwa Umweltschutz, das Älterwerden in einer sich wandelnden Gesellschaft sowie den Kampf gegen patriarchale Strukturen und sexuelle Gewalt. Besonders gelungen ist der Autorin auch thematische Auseinandersetzung mit Sprache und Kommunikation, die uns die verschiedenen Facetten menschlicher Kommunikation erkunden lässt.
Die eindrucksvollen, atmosphärisch dichten Naturbeschreibungen der Hamburger Elblandschaft und des Römischen Gartens schaffen eine ganz besondere Stimmung, die gekonnt die seelische Verfassung der Charaktere subtil widerspiegelt. Die Autorin schließt ihren Roman mit einem bewusst offenen Ende ab – ein Spiegel des Lebens, das selten klare Perspektiven für uns bereithält.
ZUM HÖRBUCH
Das gekürzte Hörbuch besticht mit Ruth Reinecke, Chantal Busse, Julia Nachtmann und Jesse Grimm durch ein herausragendes Sprecherensemble, das jeder Figur mit ihrer lebendigen Lesung eine eigene, unverwechselbare Stimme verleiht. Die Besetzung der Rollen ist stimmig und die Interpretation von großer Dynamik und Einfühlungsvermögen.
Dank der abwechslungsreichen und nuancierten Vortragsweise gelingt es den Sprechern, die unterschiedlichen Charaktere klar voneinander abzugrenzen und ihre unterschiedlichen Lebensalter und Perspektiven glaubwürdig wiederzugeben. Jede Figur erhält durch die individuelle Interpretation eine authentische Persönlichkeit, indem sie ihre Emotionen, Erinnerungen und Verletzlichkeiten fein herausgearbeitet werden. Die ruhigen Passagen, in denen Margrit Erinnerungen nachhängt, werden ebenso überzeugend vermittelt wie die impulsiven, manchmal emotional aufgeladenen Ausbrüche von Luzie.
Die verschiedenen Stimmen bereichern das Hörerlebnis und machen es leicht, sich nicht nur auf die zahlreichen Stimmungswechsel einzulassen, sondern sich auch in die Beziehungen zwischen den Figuren hineinzuversetzen. Der komplexe, etwas verschachtelte Erzählstil erfordert allerdings erhöhte Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich auf die vielschichtige Geschichte mit den verschiedenen Zeitebenen einzulassen. Insgesamt bietet diese Hörbuchfassung aber eine sehr gelungene, atmosphärische Umsetzung, die durch die exzellenten Sprecherleistungen besticht.

FAZIT
Ein eindrucksvoll komponierter, vielschichtiger Generationenroman, der mit großer erzählerischer Kraft und viel Feingefühl die Lebenswege dreier Menschen miteinander verwebt. Wer sich auf die ruhige Erzählweise und die tiefgründigen Charaktere einlässt, wird mit einer bewegenden, nachdenklich stimmenden Geschichte belohnt.

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Veröffentlicht am 23.04.2025

Flusslinien

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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe vor vielen Jahren von Katharina Hagena „Der Geschmack von Apfelkernen“ gelesen und nun „Flusslinien“ als Hörbuch gehört, parallel dazu das eBook gelesen. Das Titelbild ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe vor vielen Jahren von Katharina Hagena „Der Geschmack von Apfelkernen“ gelesen und nun „Flusslinien“ als Hörbuch gehört, parallel dazu das eBook gelesen. Das Titelbild mit Wasser im Hintergrund, Schilf und Sträuchern im Vordergrund, dazu ein Wasservogel, überzogen von Dunst, gefällt mir gut.
Bei der Vielzahl an Sprechern, Ruth Reinicke, Chantal Busse, Jesse Grimm und Julia Nachtmann, für die unterschiedlichen Charaktere, die das Hörbuch in 10:07 Stunden einlesen, war es einfacher, nebenher mitzulesen. Zwar sind es tatsächlich nur 3 Hauptpersonen, um die es geht, die 102-jährige Margrit, deren Enkelin Luzie und Margrets Fahrer Arthur, aber wie die Drei in Verbindung stehen, sind es gefühlt deutlich mehr Menschen. Margrit schaut auf ihr Leben und Erinnerungen zurück und wagt im Alter nochmal etwas ganz Verrücktes. Luzie wurde Opfer einer negativen Erfahrung in der Schule, die ihrer Meinung nach ihr Leben zerstört und verändert hat und nun lebt sie für ihre Tätowierungen, während sie auf der Suche nach ihrer Zukunft ist. Arthur ist das Bindeglied zwischen den Beiden, er trauert auf seine Art um seinen Zwillingsbruder, wenn er nicht gerade eine neue Sprache erfindet. Das Hörbuch hat eher einen traurigeren Touch, manchmal war es schwierig zu hören. Dabei stellte ich fest, ich kenne weder den Römischen Garten in Hamburg, noch wusste ich bisher etwas über Else Hoffa. Man könnte meinen, es sind auch mehr als zwölf Tage, die das Hörbuch umfasst, so viel erleben Luzie, Arthur und Margrit in dieser Zeit. Die Linien des Lebens, wie das Leben so fließt, lassen sich durch Luzies Tattookunst auf diversen Körperteilen verewigen, manche freiwillig, manche gezwungenermaßen. Das Hörbuch macht nachdenklich, macht aber auch Freude beim Hören. Ich vergebe für „Flusslinien“ 4 Sterne.

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