Viel zu detailliert
Charaktere:
Lilah: Lilah ist mit Leib und Seele ein wahrhaftiger Naturliebhaber. Neben dieser Leidenschaft ist sie nur noch für ihre Familie oder Dorean zu begeistern. Ansonsten arbeitet sie im Schankhaus ...
Charaktere:
Lilah: Lilah ist mit Leib und Seele ein wahrhaftiger Naturliebhaber. Neben dieser Leidenschaft ist sie nur noch für ihre Familie oder Dorean zu begeistern. Ansonsten arbeitet sie im Schankhaus ihres Onkels und lebt eher zurückhaltend. Da Lilah ihr kleines Dörfchen bisher noch nie verlassen hat, frägt sie sich stets was sie draußen in der Welt noch alles erwarten könnte, vor allem der Morgenwald weckt ihr Interesse.
Dorean: Dorean ist von Grund auf eher geheimnisvoll und verschlossen, aber auch düster. Er kommt ursprünglich aus einem anderen Dorf und kehrt nur als Saisonarbeiter in Lilahs Heimat zurück. Verzweifelt sucht er nach dieser einen Sache, welche ihm allem Anschein nach schon sein ganzes Leben fehlt, die er aber nie zu finden scheint.
Schreibstil:
Erzählt wird die Geschichte aus Lilahs Sicht in der Er-/Sie-Perspektive, wobei am Beginn eines jeden Kapitels ein kurzer Gedankeneinschub einer zunächst fremden Person zu finden ist. Leider ist dies zunächst das einzig Spannende an dem Buch, denn der Schreibstil ist gerade in Hinsicht auf den Wald und die Natur viel zu detailliert, weshalb mehr Langeweile als Spannung entsteht. Auch Emotionen und eine gewisse Identifikation mit den Protagonisten bleibt daher aus, da es einfach an Gefühl fehlte.
Meine Meinung:
Aufgrund des spannenden Klappentextes hatte ich schon eine gewisse Vorstellung von "Tochter des dunklen Waldes" und hoffte ein mitreißendes und gefühlvolles Buch in den Händen zu halten. Doch leider wurde keine meiner Erwartungen auch nur im Geringstem erfüllt.
Meiner Meinung nach setzte die richtige Handlung erst ab der Hälfte des Buches ein, die Spannung kam dann noch mal ein Stückchen später dazu. Die ersten Seiten kam es mir manchmal so vor als würde ich ein Sachbuch oder Lexikon lesen, so genau und detailreich wurde der Wald geschildert. Irgendwann konnte ich es einfach nicht mehr hören/lesen. Das war für mich persönlich einfach zu viel des Guten. Manch anderer fand vielleicht gerade diese genaue Schilderung ansprechend, doch für mich war es einfach nur noch langweilig und ich erwischte mich dabei, wie ich zeitweise komplette Seiten übersprang.
Hätte ich das Buch nicht zusammen mit einer Freundin gelesen, bezweifle ich, dass ich es beendet hätte. Denn ich sehe es nicht ein mich durch 300 Seiten zu quälen, bis ich die letzten 100 guten Seiten erwische. Denn in diese letzten Seiten wurde dann plötzlich so viel Handlung gepackt, dass man fast nicht mehr hinterherkam.
Auch die "Liebesgeschichte" zwischen Lilah und Dorean war für mich in keiner Sekunde fassbar. Obwohl Lilah anfangs so sehr von Dorean schwärmt gehen sie sich die meiste Zeit des Buches aus dem Weg und es finden kaum Annäherungsversuche statt, und plötzlich gestehen sie sich ihre Liebe und sind zusammen? Wie geht denn sowas? Der gesamte Aufbau dieser Lovestory war für mich nicht nachvollziehbar und weckte daher auch keine Emotionen in mir.
Schlussendlich war ich einfach nur noch froh, dass ich dieses Buch endlich beendet hatte.
Also alles in allem: Ein Buch mit einer wirklich detailreichen Schilderung, die oft droht in einen gewissen Überschuss abzurutschen. Dafür bleibt der Rest ziemlich auf der Strecke.