Cover-Bild Die Angehörigen
(30)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 12.04.2019
  • ISBN: 9783832198947
Katharine Dion

Die Angehörigen

Roman
Henning Ahrens (Übersetzer)

Der Tod seiner Frau konfrontiert Gene mit Gefühlen, die ihn zutiefst erschüttern. Hilflos steht er dem unerwarteten Alleinsein, dem Verlust von Zärtlichkeiten und dem Gefühl, ohne Maida schutzlos zu sein, gegenüber. Am meisten jedoch plagt ihn die Angst, sie hätte ihr gemeinsames Leben nicht als glücklich empfunden und sich nach einem anderen gesehnt. In Gesprächen mit seiner Tochter Dary und seinen langjährigen Freunden Gayle und Ed sucht er in seiner Erinnerung nach erfüllenden Momenten, die sie erlebt haben: als Paar, als Eltern, als Freunde. Doch Dary stellt nicht nur seine versöhnliche Darstellung der Vergangenheit infrage, sie lässt ihn auch an seinem Bild von Maida zweifeln. Während die seit langem bestehende Kluft zwischen ihm und seiner Tochter wächst, begreift Gene nach und nach, wie wenig er sein eigenes Kind kennt – und wie geheimnisvoll seine Ehefrau eigentlich war. Gene muss sich eingestehen, dass es auch Verletzung und Betrug in seiner Ehe gab, und in seiner Freundschaft zu Gayle und Ed. Woraufhin ein entsetzlicher Verdacht von ihm Besitz ergreift und alles hinwegzu-fegen droht, was er je zu wissen geglaubt hat.
Katharine Dion hat das berührende Porträt eines Mannes geschaffen, der angesichts seines Alters um die Gewissheiten in seinem Leben ringt.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2020

Blasse Charaktere

0

Der vor kurzem verwitwete Gene soll eine Trauerrede für seine Frau Maida schreiben und tut sich äußerst schwer damit. Er stellt sich viele Fragen. Wer war Maida eigentlich, war sie glücklich mit ihm und ...

Der vor kurzem verwitwete Gene soll eine Trauerrede für seine Frau Maida schreiben und tut sich äußerst schwer damit. Er stellt sich viele Fragen. Wer war Maida eigentlich, war sie glücklich mit ihm und ihrem Leben? In puzzlehaften Rückblicken versucht er, sich und dem Leser Maida vor Augen zu führen, doch es gelingt ihm nicht. Doch nicht nur Maida bleibt blass, auch Gene selbst und die Tochter Dary, die für die Beerdigung mit ihrer Tochter an die Seite des Vaters eilt, bleiben fremd.
Der Klappentext verspricht „Dieser klug durchdachte Familiendrama ist ein Juwel.“ Leider empfand ich das Buch weder als klug durchdacht noch als Juwel. Gene philosophiert so ausschweifend, dass ich mich am Ende eines Absatzes oft fragte, was habe ich eben eigentlich gelesen? Die Aussage eines Freundes, er habe eine „tiefe Freundschaft“ für Maida empfunden, verleitet Gene dazu zu glauben, dieser Freund habe eine intime Beziehung zu seiner verstorbenen Frau gehabt und sei womöglich der Vater von Dary. Obwohl ihn dieser Gedanke quält, hat er offensichtlich masochistische Züge, denn er erfährt eine seltsame Genugtuung bei diesem Gedanken.
Es werden Personen in die Geschichte eingefügt, die keinerlei Bedeutung für die Handlung haben. So erscheint eines Tages eine Frau an der Tür von Genes Feriencottage, deren exzentrische Kleidung detailliert beschrieben ist, deren Sinn für die Geschichte sich mir allerdings nicht erschlossen hat, wie so vieles an diesem Roman, von dem ich mir deutlich mehr versprochen hatte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2019

Trauerarbeit

0

Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Maida ist Gene in seiner Trauer gefangen. Mit der Zeit lässt er wieder andere Menschen an sich heran und versucht herauszufinden, wer seine Frau war, ob sie glücklich ...

Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau Maida ist Gene in seiner Trauer gefangen. Mit der Zeit lässt er wieder andere Menschen an sich heran und versucht herauszufinden, wer seine Frau war, ob sie glücklich - mit ihm - war. Er befragt die Freunde Ed und Gayle und seine Tochter Dary, die ihm ein ganz anderes Bild von Maida schildert, als er es selbst hatte. Er begibt sich auf die Suche nach der wahren Maida, er trifft auf Menschen und Orte mit Bedeutung.
In diesem Roman um Traueraufarbeitung werden Gefühle sehr gut beschrieben. Warmherzig und berühren. Das Cover ist für mich nichtssagend und das Buch hätte ich in einer Buchhandlung nicht in die Hand genommen.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Das Geheimnis des Glücks

0

Der plötzliche Tod seiner Frau Maida stürzt Gene Ashe in tiefe Trauer. Fast 50 Jahre waren die beiden verheiratet. Nun kommt der 70-Jährige ins Grübeln: War seine Gattin in ihrem Leben glücklich? Kannte ...

Der plötzliche Tod seiner Frau Maida stürzt Gene Ashe in tiefe Trauer. Fast 50 Jahre waren die beiden verheiratet. Nun kommt der 70-Jährige ins Grübeln: War seine Gattin in ihrem Leben glücklich? Kannte er sie eigentlich wirklich? Hatte sie Geheimnisse? Unangenehme Gedanken, Gefühle und Ängste plagen Gene. Bei der gemeinsamen Zeit mit seiner Tochter Dary, seiner Enkelin Annie und seinen langjährigen Freunden Gayle und Ed kommen ihm einige Erinnerungen in den Sinn. Doch es sind nicht nur glückliche Momente, die sie erlebt haben.

„Die Angehörigen“ ist der Debütroman von Katharine Dion.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus drei Teilen, die in 25 Kapitel mit einer angenehmen Länge untergliedert wird. Erzählt wird aus der Sicht von Gene. Immer wieder eingeflochten sind Rückblicke in die Vergangenheit. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist besonders. Er ist einfühlsam und bildstark, gleichzeitig jedoch schnörkellos und unaufgeregt. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht schwer.

Im Vordergrund steht eindeutig Gene, dessen Gedanken- und Gefühlswelt ich gut nachvollziehen konnte. Er wirkt ebenso wie die übrigen Personen realitätsnah dargestellt. Allerdings kann ich für die Charaktere nur wenig Sympathie empfinden. Am ehesten ist dies noch beim Protagonisten der Fall. Zudem bleiben gerade die Nebenfiguren etwas blass.

Inhaltlich sind es die großen Themen, die in der Geschichte eine Rolle spielen: Verlust, Trauer, Einsamkeit, Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Verletzungen, Betrug und einiges mehr. Der Protagonist stellt sich die existenziellen Fragen des Lebens. Dadurch gibt der Roman Anstöße zum Nachdenken und regt dazu an, sich auch über sich selbst und das eigene Leben Gedanken zu machen. Gut gefallen hat mir zudem, dass immer wieder kluge oder tiefsinnige Sätze eingestreut sind. Zwar hat mich die Geschichte emotional nicht so stark berührt, wie ich mir das erhofft hatte. Anderseits ist aber positiv anzumerken, dass sie gänzlich ohne Kitsch und übermäßige Dramatik auskommt.

Das Cover ist bunt und abstrakt gestaltet, was wenig Bezug zum Inhalt des Romans hat, aber durchaus ansprechend ist. Schön ist, dass sich der deutsche Titel am englischsprachigen Original („The dependents“) orientiert, der meiner Ansicht nach gut zur Geschichte passt.

Mein Fazit:
„Die Angehörigen“ von Katharine Dion ist ein Roman der leisen Töne, der nachdenklich macht. Eine Lektüre für ruhige Stunden, die eine Weile nachklingt.

Veröffentlicht am 29.06.2019

Zu zäh und ereignislos

0

Gene steht, nachdem er fast einen halben Jahrhundert verheiratet war, plötzlich alleine da, denn seine Frau stirbt unvorhergesehen. Seine Gedanken kreisen daraufhin, ob seine Frau die ganzen Jahre glücklich ...

Gene steht, nachdem er fast einen halben Jahrhundert verheiratet war, plötzlich alleine da, denn seine Frau stirbt unvorhergesehen. Seine Gedanken kreisen daraufhin, ob seine Frau die ganzen Jahre glücklich war. Gleichzeitig aber sieht er sich mit der Tatsache der Älterwerdens konfrontiert und was er sonst alles anders machen konnte oder was wäre geschehen, hätte er andere Wege im Leben gewählt.
Mit solchen existenziellen Fragen, die das Buch analysiert, setzt sich der Leser gelegentlich auch selbst aussernander, demnach befasst sich das Buch mit wichtigen Lebensfragen. Andererseits, war die Erzählweise manchmal etwas langweilig und teilweise ohne richtigen Inhalt. Ausserdem wurde so ziemlich alles in Frage gestellt, was nach einer gewissen Zeit etwas anstrengend wirkte.
Fazit: obwohl das Buch mit seiner poetisch, literarischen Schreibweise anfangs als anspruchsvoller Roman wirkte, hat er meine Meinung nach den Sprung ins aussergewöhnliche nicht geschafft.

Veröffentlicht am 27.06.2019

tragische Erinnerungen

0

Im Zentrum des Romans steht Gene, der unmittelbar vorher seine Ehefrau Maida verloren hat. Er sieht sich daraufhin konfrontiert mit Trauer, Hilflosigkeit und der Angst, allein zu sein und vertraut sich ...

Im Zentrum des Romans steht Gene, der unmittelbar vorher seine Ehefrau Maida verloren hat. Er sieht sich daraufhin konfrontiert mit Trauer, Hilflosigkeit und der Angst, allein zu sein und vertraut sich seiner Tochter Dary an. Lange sprechen sie pber die Beziehung der beiden und es wird bald klar, dass Gene in Maida eine andere Frau sah als seine Tochter und dass seine Ehefrau ihm gegenüber nicht immer ehrlich war. Im Rückspielge wirkt manches eben näher, als es wirklich ist.
Auch mit den befreundeten Donellys führt er Gespräche und sieht sich immer mehr allein gelassen in einer Welt, in der er sich von seiner Frau über ihren Tod hinaus betrogen fühlt.
Das Buch lebt von den Erinnerungen an Menschen, aber auch von gegensätzlichen Paaren und deren Vorstellungen vom Leben.