Cover-Bild Die Frauen am Fluss
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20,00
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  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 14.05.2018
  • ISBN: 9783453292079
Katherine Webb

Die Frauen am Fluss

Roman
Babette Schröder (Übersetzer)

England, 1922. Zuerst stellt die Ankunft der Londonerin Irene die Ordnung des idyllischen Dorfes Slaughterford auf eine harte Probe. Kurz darauf geschieht ein brutaler Mord. Der Tote ist ein angesehener Gutsherr – und Irenes Mann. Gemeinsam mit dem Stallmädchen Pudding begibt sich Irene auf die Suche nach der Wahrheit. Die Spuren führen das ungleiche Paar tief in die angrenzenden Wälder und zu einer Liebe, die nicht sein durfte und ein ganzes Dorf schuldig werden ließ.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2018

In die Provinz verbannt

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so sieht Irene sich und ihr Schicksal, das sie sich aber durch eine Affäre mit einem verheirateten Mann - DEM einzigen Mann zum Verlieben bzw. Lieben aus ihrer Sicht - selbst eingebrockt hat. Nun lebt ...

so sieht Irene sich und ihr Schicksal, das sie sich aber durch eine Affäre mit einem verheirateten Mann - DEM einzigen Mann zum Verlieben bzw. Lieben aus ihrer Sicht - selbst eingebrockt hat. Nun lebt sie, die Städterin, die ein mondänes Leben gewöhnt war, in einem kleinen Dorf als Ehefrau des lokalen Landjunkers Alistair Hadleigh, den sie zwar nicht liebt, jedoch mehr und mehr zu schätzen lernt. Denn Alistair ist ein warmherziger Mann, der nicht nur sie, sondern auch seine Schützlinge ernst nimmt und - soweit möglich - Sorge für sie trägt.

Die anderen Bewohner - nicht zuletzt Alistairs bärbeißige Tante - befremden sie eher oder erschrecken sie sogar. Einzig mit dem fünfzehnjährigen Stallmädchen Pudding - als Tochter des Dorfarztes auch aus besserem Hause, aber dennoch tief mit dem Dorf und dem Leben dort verwurzelt - kommt sie ins Gespräch. Auch diese hat ihr Päckchen zu tragen, ist ihr Bruder, einst ihr strahlendes Idol mit besten Zukunftsaussichten, sowohl körperlich als auch seelisch gebrochen aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt - ein Umstand, der die gesamte Familie ins Wanken gebracht hat.

Doch auch zwischen den beiden Frauen gibt es Barrieren, bis ein furchtbares Ereignis die beiden zusammenschweißt, zu einem Team werden lässt.

Katherine Webb schreibt entspannt - manche würden sagen: langatmig, dabei atmosphärisch und eloquent. Abgesehen von einigen kleineren Abwegen sitzt aus meiner Sicht aber jedes Wort. Der Leser kann tief in die englische Landschaft, in das Wesen der Charaktere - und vor allem in das Jahr 1922 eintauchen, in dem die Handlung spielt. Ein wunderbarer, wenn auch oft schmerzhafter Einblick in das ländliche Leben in England in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Einmal mehr hat die Autorin hervorragend recherchiert und ihre Eindrücke aufs Stimmungsvollste wiedergegeben. Freunde rasanter Entwicklungen und einander jagender Spannungsmomente werden dieser Roman allerdings mit Sicherheit als unbefriedigend empfinden.

Aber für Liebhaber - und vor allem Liebhaberinnen, denn dies ist im positivsten Sinne ein Frauenbuch - anspruchsvoller historischer Romane, für die - was dieses Genre anbelangt - Stimmung vor Spannung steht, ist dies ein gefundenes Fressen!

Veröffentlicht am 20.07.2018

Tolle Geschichte

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Als Irene im Jahr 1922 den Gutsbesitzer Alistair Hadleigh heiratet, gibt sie ihr Leben in London auf und zieht mit ihrem Mann in das Dorf Slaughterford. Sie ist dort nicht willkommen. Besonders Alistairs ...

Als Irene im Jahr 1922 den Gutsbesitzer Alistair Hadleigh heiratet, gibt sie ihr Leben in London auf und zieht mit ihrem Mann in das Dorf Slaughterford. Sie ist dort nicht willkommen. Besonders Alistairs Tante Nancy  macht ihr die Eingewöhnung nicht leicht. Nach kurzer Zeit geschieht ein brutaler Mord. Irenes Ehemann wird getötet und das ganze Dorf ist in Aufregung. Schnell hat man einen schuldigen gefunden. Der seit dem Krieg geistig verwirrte Danny Cartwright soll den Gutsbesitzer ermordet haben. Seine Schwester Pudding glaubt allerdings nicht an seine Schuld und auch Irene hat schwere Zweifel. Zusammen mit Pudding ermittelt sie und muß dabei ganz tief in die Vergangenheit des Dorfes blicken um dieses Verbrechen überhaupt zu verstehen.


Zuerst muß ich mich einmal sehr wundern, daß man ein junges Mädchen "Pudding" nennen kann, weil es eine etwas fülligere Figur hat. Das ist wirklich nicht sehr sensibel. Das arme Mädchen tat mir richtig leid. Auch mit Irene hatte ich richtig Mitleid. Sie kam so verschüchtert und unsicher im Dorf an und bekam es gleich mit einem Drachen namens Nancy zu tun. Um so erstaunlicher war ihre Verwandlung in eine junge Frau, die auch einmal ihren Willen durchzusetzen verstand. Dabei hat ihr ausgerechnet das Stallmädchen Pudding geholfen. Es war tragisch, was der Krieg in so einem kleinen Ort angerichtet hat. All die Familien, die jetzt ohne ihre Männer auskommen mußten!

Das Buch ist sehr raffiniert aufgebaut. Der Leser wird von der Geschichte sich in Anspruch genommen, daß er am Schluß mehr als erstaunt ist. Hier sind mehrere berührende Schicksale in einer wirklich tollen Geschichte erzählt worden, die den Leser nicht kalt lassen kann.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Wer hier durchhält wird belohnt

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England 1922,die junge Irene zieht als frisch Verheiratete zu ihrem Mann Alistair Hadleigh auf die Manor Farm. Es war ihrerseits keine Liebesheirat, mehr eine Flucht aus London vor einem Skandal. Sie ...

England 1922,die junge Irene zieht als frisch Verheiratete zu ihrem Mann Alistair Hadleigh auf die Manor Farm. Es war ihrerseits keine Liebesheirat, mehr eine Flucht aus London vor einem Skandal. Sie tut sich schwer mit dem Landleben und ihrem Ehemann und seiner Tante Nancy, die viel an ihr auszusetzen hat.
Dann geschieht das Unfassbare: Alistair, der bei allen beliebte wichtigste Arbeitgeber des Dorfes, wird in seiner Mühle ermordet. Schnell scheint mit dem kriegsverletztem und verwirrten Danny ein Täter gefunden worden zu sein, doch seine Familie und auch Irene können nicht an seine Schuld glauben. Dannys Schwester mit dem ungewöhnlichen Spitznamen Pudding, die als Stallgehilfin auf der Manor Farm arbeitet versucht den wahren Täter zu finden und beginnt mit Nachforschungen. Sie findet dabei Untertützung bei Irene.

Ein zweiter Erzählstrang erzählt von Clemmie, einem stummen Mädchen, dass sich in den jungen Arbeiter Eli verliebt. Doch darf es diese Liebe geben ? Ist doch Eli der Sohn des gefürchteten Isaac Tanners, wird doch dessen gesamte Familie vom Dorf gefürchtet und gehasst.

Das war mein erstes Buch von Kahterine Webb. Im nachhinein finde ich den Titel nicht sehr passend, das Cover ist aber wunderschön.
Es hat auch ein bisschen gedauert, bis mich der Erzählstrang richtig gefesselt hat. Es lag nicht am Erzählstil, vielmehr an der anfangs etwas fehlenden Spannung. Gleichwohl wird gleich am Anfang die Reaktionen auf den Mord beschrieben, die Neugier gelegt.
Die Autorin hat ihre Protagonisten sehr detailliert angelegt, vieles sehr genau beschrieben, manchmal etwas verwirrend und zu ausschweifend. Die Geschichte liest sich wie ein Fluss, der anfangs erst einer Quelle entspringt, sich hierhin und dorthin dreht, Schleifen dreht, langsam aber stetig wächst, immer mehr Fahrt aufnimmt um dann am Ende zu einer überraschenden Größe anzuwachsen.

Fasziniert hat mich allerdings dabei der gerade sehr gut historisch beschriebene Alltag, die so ganz andere Welt und ihre Bedingungen.
Überrascht hat mich das Ende, hier kann ich nichts verraten um nicht zu spoilern, aber es hat plötzlich eine Wendung gegeben, die nicht vorhersehbar war, aber dann doch so eindeutig ist, hätte man die Spuren, die die Autorin anfangs gelegt hat, vielleicht richtig gedeutet. Diese Wendung war für mich ein absoluter Knaller, eine gelungene Finte, die einfach genial ist.

Fazit:
Anfangs hat es lange gedauert, bis ich richtig gefesselt war, aber
am Ende konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, die Figuren haben sich zu faszinierenden und fesselenden Protagonisten entwickelt, der Spannungsbogen hat sich erhöht. Und die Auflösung hat es wirklich in sich - ein ganz besonders gut gelungener Kniff ist aufgegangen.
Wer hier also durchhält, der wird am Ende auch belohnt.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Ein dunkles Geheimnis wird gelüftet

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Kennen Sie das Gefühl, wenn man alles klar vor sich sieht und dann durch ein winziges Detail ein Sachverhalt in ein komplett neues Licht gerückt wird? Mit einem solchen Überraschungsmoment arbeitet Katherine ...

Kennen Sie das Gefühl, wenn man alles klar vor sich sieht und dann durch ein winziges Detail ein Sachverhalt in ein komplett neues Licht gerückt wird? Mit einem solchen Überraschungsmoment arbeitet Katherine Webb in ihrem neuen Roman „Die Frauen am Fluss“. Das ist ein cleverer Schachzug, der dem Buch eine neue Dimension verleiht und es zum Ende hin richtig spannend macht.

Leider stehen die ersten zwei Drittel des Buches im Gegensatz zu diesem interessanten Ende. Da hatte ich den Eindruck, dass die Geschichte nicht so richtig in Fahrt kommt. Besonders auf den ersten 50 Seiten hatte ich mit den vielen Personen und Namen zu kämpfen, während erstmal (und auch auf vielen weiteren Seiten) noch nicht viel passierte… deshalb bin ich ein wenig zwiegespalten, was meine Meinung zu diesem Roman angeht. Einige Vor-Rezensenten haben geschrieben, man solle trotz einiger Längen dran bleiben, da es sich lohnt. Dem stimme ich zu. Aber es hat schon echt lange gedauert, bis ich wirklich mitgerissen war von der Geschichte.

Und damit unterscheidet sich das Buch auch von Webbs vorherigen Roman „Das Versprechen der Wüste“, der mich von Anfang an mitgenommen hat. Im Vergleich dazu war es für mich einfach ein großer Unterschied, weshalb ich mich diesmal für „nur“ 3 Sterne entschieden habe.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Mein Leseeindruck

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Am Anfang hatte ich große Probleme mich mit den vielen Namen zurecht zu finden, was wohl hauptsächlich daran lag, dass die einzelnen Szenen ineinander übergehen. Hier hätte ich mich eine Trennung bzw. ...


Am Anfang hatte ich große Probleme mich mit den vielen Namen zurecht zu finden, was wohl hauptsächlich daran lag, dass die einzelnen Szenen ineinander übergehen. Hier hätte ich mich eine Trennung bzw. Kennzeichnung gewünscht. Sei es durch einen Absatz, oder auch nur durch eine neue Zeile. Erst so nach und nach kristallisierte sich heraus, um wen es hier hauptsächlich ging und was nur Nebenschauplätze waren.

Eindrucksvoll fand ich die Beschreibungen der Papierfabrik bzw. die Herstellung des Papiers. Hierzu scheint die Autorin wirklich gut recherchiert zu haben.

Insgesamt fand ich die Protagonisten, speziell die weiblichen, sehr gut und detailliert charakterisiert. Sie hatten alle ihren gewissen Charme und wirkten an manchen Stellen sehr natürlich und ihre Handlungen nachvollziehbar. Witzig fand ich den Namen einer Protagonistin: Pudding. Ganz ehrlich, ich hatte diesen Namen noch nie bei einer Person gehört. Irgendwie hatte ich auch bei der Erwähnung ihres Namens immer sofort die Süßspeise vor dem geistigen Auge. Schokopudding...mhhhh....lecker.

Hier würde mich wirklich interessieren, weshalb die Autorin ausgerechnet diesen Namen gewählt hatte.

Aber noch etwas hatte mich überrascht, nämlich die kleine kriminalistische Handlung, die sich durch den gesamten Roman zig. Sie ist zwar nie vordergründig, schwingt aber stets im Hintergrund, sehr dezent mit, und belebt zeitweise auch die Story.

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zu Cover und Klappentext loswerden.

Das Cover wirkt sehr ansprechend. Es verspricht eine leichte Unterhaltung mit einer faszinierenden Geschichte. Ich denke, dass das Cover im Buchladen auf jeden Fall neugierig macht.

Der Klappentext macht neugierig und wird jeden Romanleser, wohl aber mehr Frauen, direkt ansprechen, auch wenn es nur einen klitzekleinen Auszug aus der Lebensgeschichte einer Protagonistin widergibt.

Lesespaß oder Lesefrust?

3 Frauen, die eigentlich alle das Gleiche wollen, nämlich ihr Glück finden. Jede auf ihre eigene Art.

Zum Schluß möchte ich noch erwähnen, dass ich zusätzlich zum Buch, auch noch das Hörbuch gehört habe. Neben der sehr angenehmen Stimme von Frau Thalbach, die in den entsprechenden Szenen durch Betonungen oder unterschiedliche Klangfarben in ihrer Stimme, dem Roman eine gewisse Würze gegeben haben, fiel mir auf, dass das Hörbuch in andere Kapitel unterteilt ist und auch zwischen den Kapiteln springt. Hier wird die Geschichte zusammenhängender als im Buch erzählt.