Strahlend wie ein Regenbogen
Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Zelda liebt bunte Haare, Nagellack und ausgefallene Kleidung, somit gilt sie als das unangepasste Nesthäkchen einer reicher Familie, die sehr auf Etikette bedacht ...
Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Zelda liebt bunte Haare, Nagellack und ausgefallene Kleidung, somit gilt sie als das unangepasste Nesthäkchen einer reicher Familie, die sehr auf Etikette bedacht ist. Sie ermöglichen ihr zwar mit finanziellen Mitteln ein Studium, doch versuchen sie mit Kupplungsversuchen zu kontrollieren und in ihrem Lebensstil einzuschränken. Zelda führt daher ein Art Doppelleben und in ihrer "freien" Welt lernt sie über gemeinsame Freunde Malik kennen. Dieser stammt aus einer armen Großfamilie, die ihn trotz seiner Zeit im Gefängnis bedingungslos unterstützt und ihm seine Ausbildung zum Koch ermöglicht. Obwohl sie aus unterschiedlichen Welten stammen, bilden sie ein traumhaftes Paar, das gegen alle Widerstände vonseiten Zeldas Familie kämpft und dabei ihre eigenen Träume verwirklicht ...
Die Geschichte wird abwechselnd aus Zeldas und Maliks Sicht erzählt. Dadurch erhält man authentische Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten, wodurch die Charaktere nahbarer werden.
Zelda nahm mich mit ihrer übersprudelnden positive Art sofort für sich ein. Ihre Lebensfreude konnte man an jeder Stelle des Buches fühlen. Sie beweist außerdem großen Kampfgeist und bietet ihren Widersachern die Stirn. An manchen Stellen zeigt sie sich von einer verletzlichen Seite, vor allem im Bezug zu ihrer Familie und Zukunftsperspektive, wodurch sie noch menschlicher wirkt.
Malik nimmt in dieser Beziehung den Ruhepol ein und daher harmonieren die beiden auch so gut. Trotz seiner kriminellen Vergangenheit beweist er ein großes Herz, das vor allem für seine Geschwister und natürlich für Zelda schlägt.
Die Gefühle der beiden entstehen zu Beginn beinahe aus dem Nichts, doch das nimmt ihrer Beziehung nicht die Glaubhaftigkeit. Die Autorin hat es geschafft, die ganze Palette an Emotionen auch auf den Leser zu übertragen, denn ich konnte mit den beiden lachen, weinen und mitfiebern.
Mit viel Feingefühl, aber auch einer guten Portion Humor, schildert Kathinka Engel daher eine berührende Geschichte über Rassismus, Vorurteile, Träume und Freundschaft. Sie erfindet das Rad zwar nicht neu, doch bringt so viel Freude und Begeisterung mit, wodurch sich die Geschichte für mich zu einem richtigen Wohlfühlbuch entwickelt hat.
Fazit: "Halte Mich. Hier" überzeugt mit authentischen Charakteren, viel Feingefühl und Humor. Die Handlung weicht zwar kaum von typischen New-Adult-Verlauf ab, allerdings konnte ich mich dank der vorhin erwähnten Punkte völlig in die Geschichte fallen lassen und einfach die Lesestunden genießen.