Cover-Bild Intimitäten
(10)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: GOYALiT
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 17.08.2022
  • ISBN: 9783833745584
Katie Kitamura

Intimitäten

Die heimatlose Erzählerin verlässt New York, um am Internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten. Als sie Adriaan kennenlernt, scheint Den Haag zur Antwort ihrer Sehnsüchte zu werden. Doch dann verschwindet er zu seiner Noch-Ehefrau und hinterlässt nichts als Fragen. Fragen, die sich zu einem existenziellen Abgrund auftun, als sie für einen angeklagten westafrikanischen Kriegsverbrecher dolmetschen muss und zweifelt: Was ist kalkulierte Lüge, was Wahrheit? Glauben nur noch die Naiven an Gerechtigkeit? Wer kann über wen richten? Wer legt unsere Weltordnung fest? Kitamuras kraftvoller Roman ist ein anregendes intellektuelles Vergnügen mit hypnotischer Sogwirkung.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2022

Interpretation der Sprache

0

Ein Hörgenuss! Ich lauschte dem Text nicht nur gerne, weil er unfassbar gut ist, sondern auch, weil Katja Danowski ihn fabelhaft gelesen hat! Sie modelliert den Text mit der Stimme und macht das ganze ...

Ein Hörgenuss! Ich lauschte dem Text nicht nur gerne, weil er unfassbar gut ist, sondern auch, weil Katja Danowski ihn fabelhaft gelesen hat! Sie modelliert den Text mit der Stimme und macht das ganze plastischer mit der Art und Weise wie sie es liest.
Im Roman geht um eine kosmopolitische Frau, die durch einen neuen Job am internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin nach Den Haag kommt. Sie kennt die Welt, ist viel mit ihren Eltern gereist und oft umgezogen. Sie spricht mehrere Sprachen fließend -eine Weltbürgerin.
Der Roman erzählt aus Sicht der Protagonistin ihre Erlebnisse in Den Haag nach ihrer Ankunft und die folgenden Monate, ist aber zugleich auch so viel mehr. Wir lernen eine kluge und reflektiere Frau kennen, die ihren Einsätzen am Gerichtshof und ihre rTätigkeit als Dolmetscherin viel Raum gibt und deren Wichtigkeit reflektiert. Spannend fand ich besonders zu hören wie das Übersetzen auseinandergenommen wird und wie Übersetzungen in solchen Gerichtsverhandlungen einen Einfluss haben.
Neben diesem, aus meiner Sicht leitenden Erzählstrang, gibt es auch einen neuen Mann in ihrem Leben. Der allerdings in ungeordneten Verhältnissen auf sie trifft, da er in einer kaputten Ehe lebt und Kinder hat. Auch hier eher nüchtern erzählt, aber auf ehrliche reflektierte Art. Das Leben zweier Menschen mit Bodenhaftung wird uns präsentiert, die pragmatisch die Umstände und ihre Gegenseitige Zuneigung unter einen Hut bringen wollen.
Überhaupt schafft es Katie Kitamura in ihrer ruhigen Erzählart viel aus den Figuren herauszuholen ohne viel Handlung zu nutzen. Ein wirklich gelungener Text und hier in knapp 6 Stunden toll gelesen! Ich kann es sehr empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.08.2022

Dolmetscherin in Den Haag

0



Die Schriftstellerin Katie Kitamura ein einfühlsames Bild.
Sie webt in ihrem Roman „Intimitäten“
die Gefühlswelt einer Dolmetscherin am Den Haager Gerichtshof.

Die Dolmetscherin vertritt eine Kollegin, ...



Die Schriftstellerin Katie Kitamura ein einfühlsames Bild.
Sie webt in ihrem Roman „Intimitäten“
die Gefühlswelt einer Dolmetscherin am Den Haager Gerichtshof.

Die Dolmetscherin vertritt eine Kollegin, die in Mutterschaft geht.

Die Protagonistin wird namenlos und alterslos dargestellt. Auch ihren Geliebten gibt es, ist aber nicht präsent.
In ihrem Privatleben kommt sie mir ziemlich unsicher vor.

Der einzige der hervorsticht ist der angeklagte Politiker, für den die Dolmetscherin übersetzen muss.
Die Dolmetscherin muss alles ohne Gefühlsregung übersetzen. Egal was sie davon hält.
Die Autorin hat die Situation besonders gelungen dargestellt. Sie hat diese Geschichte-perfekt recherchiert.

Ich habe das Hörbuch gehört. Die Sprecherin Katja Danowski bringt die Stimmung sehr gut zur Geltung.

Der Roman ist mit seinen 224 Seiten nicht so dick, es steckt allerdings mehr darin. Er hat ein interessantes Thema, das mein Interesse weckte.

Es ist ein empfehlenswertes Werk.

Veröffentlicht am 17.08.2022

Ungewöhnliches Buch

0

Zum Inhalt:
Die heimatlose Erzählerin geht von New York nach Den Haag um am internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten. In Den Haag lernt sie Adriaan kennen und glaubt ihr Glück gefunden ...

Zum Inhalt:
Die heimatlose Erzählerin geht von New York nach Den Haag um am internationalen Gerichtshof als Dolmetscherin zu arbeiten. In Den Haag lernt sie Adriaan kennen und glaubt ihr Glück gefunden zu haben zu haben. Doch als er zu seiner Noch-Ehefrau verschwindet, bleiben nichts als Fragen und auch ihr Beruf wirft neue Fragen auf, die sie ins Zweifeln bringen.
Meine Meinung:
Das ist so ein Buch, dass einen total gefangen nimmt ohne dass man überhaupt sagen kann warum das so ist. Zumindest habe ich das so empfunden. Ich hatte das Buch als Hörbuch und ich fand es sehr gut gelesen. Es war auch ein extrem kurzweiliges Buch, dass für mich viel zu schnell zu Ende war. Ich hätte sowohl der Geschichte oder auch der Sprecherin deutlich länger zuhören können ohne das es langweilig geworden wäre. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
Fazit:
Ungewöhnliches Buch

Veröffentlicht am 05.09.2022

Gutes Buch

0

Intimitäten
Katie Kitamura,
gelesen von Katja Danowski

Unsere namenlose Ich-Erzählerin zieht von New York nach Den Haag, um eine Stelle am Internationalen Gerichtshof anzutreten.
Es soll ein Neuanfang ...

Intimitäten
Katie Kitamura,
gelesen von Katja Danowski

Unsere namenlose Ich-Erzählerin zieht von New York nach Den Haag, um eine Stelle am Internationalen Gerichtshof anzutreten.
Es soll ein Neuanfang werden. Dieser gestaltet sich aber für die eher introvertierte Dolmetscherin nicht einfach. Immer wieder hadert sie damit, dass sie zu wenig Abstand zu den Angeklagten hat. Männer, die unter anderem des Massenmordes an Kindern und Frauen angeklagt sind. Es ist diese Intimität, diese Nähe, die entsteht, wenn man ihnen die Übersetzung in Abstand von 5 cm ins Ohr flüstert.

Und auch sonst läuft es nicht gut: In unmittelbarer Nähe wird ein Mann überfallen und schlimm zugerichtet. Sie hätte auch das Opfer sein können.
Auf einer Party lernt sie Adriaan kennen und verliebt sich in ihn. Dieser ist noch verheiratet, wenn auch bereits getrennt lebend. Adriaan macht sich nach Portugal auf, um die Trennung mit seiner Frau zu besprechen. Doch aus ein paar Tagen werden Wochen und dann bricht der Kontakt zu ihm ganz ab. Unsere Protagonistin befürchtet schlimmstes.

Wer jetzt einen Thriller erwartet, liegt hier falsch, dennoch spürt man fortlaufend eine Bedrohung. Das Buch lebt davon, dass die Protagonistin so eindringlich und facettenreich erzählt, dass man förmlich das Gefühl hat dabei zu sein.
Die Sprecherin des Hörbuches hat eher eine empathiearme Stimme, aber genau diese brauchte das Buch! Ausserdem gefiel mir der Einblick am Internationalen Gerichtshof aus der Perspektive einer Dolmetscherin.
4/ 5 und eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.08.2022

Sanft aber eindringlich

0

„Intimitäten“ scheint mir ein sehr passender Titel für diese Werk zu sein, was sich nicht nur im Cover widerspielt, sondern auch in der Erzählstruktur und dem Inhalt. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört ...

„Intimitäten“ scheint mir ein sehr passender Titel für diese Werk zu sein, was sich nicht nur im Cover widerspielt, sondern auch in der Erzählstruktur und dem Inhalt. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und hatte wie auf dem Cover abgebildet das Gefühl, die Autorin, oder genauer die Sprecherin, würde mir diese Geschichte zuflüstern und mir die Gedanken der namenlosen Protagonistin einflößen. Irgendwie war es ein besonderes Hörerlebnis.

Zum Inhalt: Die fast schon anonyme Protagonistin hat einen Job als Dolmetscherin am Internationalen Gerichtshof von Den Haag angenommen. Der Job verlangt es, dass sie gefühllos und unverklärt gesprochene Worte wiedergibt. Als sie für einen Kriegsverbrecher dolmetschen soll, gerät auch ihre eigene Sicht auf die Dinge aus den Fugen, allem voran ihre fragwürdige Beziehung zu einem verheiraten Mann, der sie in seiner Wohnung sitzen lässt, um zu seiner Ehefrau zu fahren.

Das Buch zeichnet sich durch seinen ruhigen, bedachten Erzählstil aus, der an vielen Stellen offen reflektorisch ist. Ich mochte die Stimme und den Sprechtonus der Sprecherin. Die Wortwahl wirkt gezielt ausgesucht, passend zum Bildungsniveau der wiedergegeben Personen. Sätze sind auch oft länger verschachtelt, dienen als aufzählende Beschreibung des Gesehenen und Erlebten. Die Erzählung selbst aus der Ich-Perspektive der Protagonistin wirkt wie eine endlose Beobachtung und Bewertung ihres eigenen Lebens und ihrer Umwelt. Empfindungen und Gefühle werden dabei sorgsam zwischen den Zeilen versteckt, schwingen unterschwellig mit und sorgen für eine besondere, tatsächlich intime Atmosphäre beim Lesen/Hören.

Die Erzählweise hat mir wirklich gut gefallen, sie wirkte an einigen Stellen fast schon bildhaft poetisch und ich hatte tatsächlich das Gefühl mit den Augen der Protagonistin auf die Ereignisse zu blicken. Besonders eindringlich habe ich das zum Beispiel beim Besuch der Galerie empfunden. Die Protagonistin selbst wirkte fast schon verloren auf mich- namenlos, heimatlos, einsam.

Inhaltlich fand ich das Buch fast schon dürftig, aber die tolle Erzählweise hat das locker rausgerissen. Zentrale Themen waren das Alltagsleben der Protagonistin inklusive Arbeit, Freunden und Liebe. Tatsächlich hätte ich mir zum Beispiel mehr Einblicke in den Fall am internationalen Gerichtshof gewünscht und dafür auf ein paar Beziehungsprobleme verzichtet.
Das Buch war für mich mal was anderes als die Bücher, die ich sonst so für mich selbst auswähle. Und obwohl der Inhalt mich nicht 100% überzeugt hat, so hat es das Hörerlebnis dieser Geschichte. Ich kann nicht beurteilen, ob ich es beim Selbstlesen als ebenso eindringlich empfunden hätte, aber als Hörbuch hat es mir wirklich gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere