Katja Maywalds zentrales Thema in ihren Büchern, ist fast immer der Mut. Mut, der uns Frauen so oft fehlt. Den wir an anderen Frauen zwar immer bewundern, sie aber dafür leider auch oft verachten.
In Ihrem neuen Buch "Der Mut zur Freiheit" zieht er sich wieder, direkt beim Titel angefangen, wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte. Von drei starken Frauen erzählt sie uns. Großmutter, Mutter und Tochter. Sie leben 1947 alle zusammen in Spanien, der Zeit der schweren Diktatur unter Franco. Dies war eine schwierige Zeit für jede Frau, vor allem dann, wenn sie wie in diesem Fall, alleinerziehend und ohne Mann war, aber trotzdem den Mut hatte sich etwas aufzubauen, Karriere zu machen, in der Öffentlichkeit zu stehen. Diesen Mut hatten alle drei. Und mussten dafür viele Opfer bringen.
Schon nach den ersten Kapiteln war ich derart fasziniert und gefangen, dass ich mich kaum mehr vom Buch lösen konnte. Die detaillierte und emotionale Sprache lässt uns Leser mitfühlen und mitleiden. Dadurch wird eine sehr authentische Atmosphäre geschaffen, die den Eindruck verschafft, man wäre selbst mit dabei. Ich war schockiert von den Erzählungen Margaritas, was sie alles erleiden musste, um sich ihr Geschäft aufzubauen. So unvorstellbar grausam und doch so mutig.
Katja Maybach hat wieder ausgezeichnet recherchiert und lässt auch die politischen Missstände nicht unerwähnt. Als Frau hatte man unter Franco wenig Rechte. Und diese wenigen auch noch einzufordern, forderte viel Mut.
Das Buch ist spannend und fesselnd, berührend und fordernd, traurig und glücklichmachend zugleich. Es gibt Hoffnung und macht Mut. Die Geschichte der drei Frauen wird mir noch lange im Kopf herumschwirren, denn sie hat mich sehr betroffen gemacht. Vor allem auch deshalb, weil sie so erschreckend authentisch ist. Denn alle drei verhalten sich wie reale Menschen, sind nicht immer sympathisch, agieren manchmal unverständlich und zeigen ihre Schwächen. Auch dafür braucht man viel Mut.
Vielen Dank, Katja Maybach, für dieses ausgesprochen mutige Buch. Ich wünsche ihm, dass es viele Leser findet, nicht nur Leserinnen.