Eine ganz besondere Frau
Schon in jungen Jahren wird klar, dass Lina Morgenstern einen eisernen Willen hat und sich für Benachteiligte einsetzt. Selbst aus gutem Hause stammend, gründet sie bereits mit 18 Jahren einen „Pfennigverein“, ...
Schon in jungen Jahren wird klar, dass Lina Morgenstern einen eisernen Willen hat und sich für Benachteiligte einsetzt. Selbst aus gutem Hause stammend, gründet sie bereits mit 18 Jahren einen „Pfennigverein“, um armen Kindern die Möglichkeit zu geben, dass sie in den Besitz von Stiften und Papier kommen, um Schreiben zu lernen.
Als im Jahr 1866 der Preußisch-österreichische Krieg vor der Tür steht, wird Lina auf die vielen hungernden Menschen aufmerksam. Ihre Idee ist es Nahrungsmittel in großen Mengen einzukaufen und zu zubereiten, so dass viele Menschen wenigstens eine gesunde, warme Mahlzeit am Tag bekommen. Um diesen Gedanken wahr werden zu lassen, benötigt sie Unterstützer. Doch während die Herren noch reden, packt Lina an und legt den Grundstein für die erste Berliner Volksküche. Weitere Herausforderungen muss Lina meistern und oft genug werden ihr Steine in den Weg gelegt. Zum Glück steht ihr Ehemann Theodor voll hinter ihr, der sich zu Hause um die fünf Kinder kümmert.
In dem Buch „Das Novembermädchen“ durfte ich eine ganz besondere Frau kennenlernen - Lina Morgenstern, über deren Geschichte ich bisher nichts wusste. Aber sie engagierte sich nicht nur für die ersten Berliner Volksküchen, sondern setzte sich für Frauenrechte sowie auch für die Gründung der ersten Kinderschutzvereine, der Erziehungs- und Krankenpflegeschulen ein, um vorhandene soziale Missstände abzubauen. Geschickt hat Katrin Tempel historisch belegte Hintergründe mit fiktiven Inhalten verwoben, so dass man als Leserin in den Bann der Geschichte gezogen wurde.
Mich hat dieser historische Roman über das Leben und Wirken von Lina Morgenstern fasziniert. Es war mir eine Freude, diese ganz besondere Frau kennenzulernen. Deshalb von mir eine klare Leseempfehlung.