Cover-Bild Die Mittsommerlüge
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 14.05.2018
  • ISBN: 9783453359796
Katrine Nørregaard

Die Mittsommerlüge

Roman
Lotta Rüegger (Übersetzer), Holger Wolandt (Übersetzer)

Zwanzig Jahre war Kristian spurlos verschwunden. Seine Tochter Louise verzeiht ihm nie, dass er die Familie ohne Erklärung verlassen hat. Und auch ihre Mutter versteht Louise nicht. Wieso hat sie ihr Schicksal klaglos ertragen? Doch als Kristians stirbt, können Mutter und Tochter nicht mehr schweigen. Denn er hinterlässt ihnen nicht nur viele Fragen, sondern auch ein idyllisches Sommerhaus am Limfjord – von dem niemand etwas wusste. Zusammen mit Louises Tochter Ida verbringen die Frauen eine Woche in dem Haus. Was hat Kristian dort so viele Jahre getan? Welches Geheimnis hütete er?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2018

Ein Familiengeschichte mit tiefen Einblicken in die Figuren!

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Für Louise ist es unverständlich, warum ihr Vater sie und ihre Mutter Karen zwanzig Jahre allein gelassen hat. Sie verzeiht beiden nicht und meidet den Kontakt. Nach dem Tod des Vaters erfährt sie von ...

Für Louise ist es unverständlich, warum ihr Vater sie und ihre Mutter Karen zwanzig Jahre allein gelassen hat. Sie verzeiht beiden nicht und meidet den Kontakt. Nach dem Tod des Vaters erfährt sie von einem Sommerhaus am Limfjord. Dort führte der Vater ein Leben, von dem sie und Karen nichts wussten. Ein Besuch dort bringt Geheimnisse an Tageslicht, die ihr Leben verändern.


In diesem Roman geht es um drei Generationen von Frauen einer Familie. Jede von ihnen hat andere Schwierigkeiten und geht damit anders um. Stück um Stück bekommt der Leser Einblicke in die Figuren, jedes Kapitel wird von einer anderen Figur gesehen.

Diese Perspektive sorgt für tiefe Einblicke in die schwelenden Konflikte, die Sorgen und Ängste der Personen untereinander.



Karen, die Großmutter, ist gerade verwitwet, ihr Mann Kristian hat sie tief verletzt, indem er sich 20 Jahre einfach von ihr abgesetzt hat. Als er eines Tages zurückkehrt, nimmt sie ihn mit offen Armen auf. Sie verzeiht ihm. Nach dem Tod von Kristian erfährt sie von dem Haus Lykkebo, es war seine Heimat in dieser Zeit, deshalb möchte Karen dorthin und seinem geheimen Leben auf die Spur kommen.

Louise ist Karens Tochter, mittlerweile 38 Jahre alt und Altenpflegerin. Sie ist mit ihrem Mann Michael nicht gerade glücklich, sie fügt sich jedoch in ihr Schicksal. Von der Abwesenheit ihres Vaters erfuhr sie, dass er angeblich in Ruhe Bücher schreiben wollte.

Ida ist Louises und Michaels 18-jährige Tochter. Für Ida ist der Kontakt zu den Großeltern selbstverständlich.


Bei diesem Roman fällt der besondere Schreibstil auf. Er wirkt ruhig, ein wenig schwermütig und etwas abgehackt mit kurzen Sätzen. Das macht ihn einfach zu lesen und führt den Leser mitten hinein in die Geschichte voller Gefühle und Lebensträume.

Gerade die Perspektive aus der Sicht der verschiedenen Frauen sorgt für eine große Nähe mit den Figuren.



Die Reise an der Fjord bringt der Familie Zeit miteinander, auch wenn der Vater nicht mehr dabei sein kann, so müssen die drei Frauen sich mit ihrer Vergangenheit beschäftigen und können sich einander annähern. Sie werden sich über ihre Lebensvorstellungen klar, Louise ist erneut schwanger, es könnte eine Risikoschwangerschaft sein und sie zweifelt, ob sie das Kind bekommen möchte.



Man ahnt als Leser recht schnell, was Kristians Aufenthaltsort bedeutet, doch die Familie beim Erkennen des Geheimnisses zu begleiten, sorgt für interessante Einblicke.



Bei diesem Roman mag ich den atmosphärischen und etwas wehmütigen Schreibstil und die Thematik mit der Schwangerschaft. Von dieser jungen Autorin kann man noch einiges erwarten.


Veröffentlicht am 24.06.2018

Die Mittsommerlüge

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Louise kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie und ihre Mutter zwanzig Jahre lang alleine gelassen hat. Als er wieder auftaucht, möchte sie daher auch keinen Kontakt zu ihm. Ihr Vater hinterlässt ...

Louise kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie und ihre Mutter zwanzig Jahre lang alleine gelassen hat. Als er wieder auftaucht, möchte sie daher auch keinen Kontakt zu ihm. Ihr Vater hinterlässt ein Sommerhaus am Limfjord und ein gut gehütetes Geheimnis. Louise, ihre Mutter Karen und ihre Tochter Ida werden dort eine Woche verbringen, die nicht nur ihr Leben verändern wird.

Im „Haus des Lügners“ finden drei Generationen einer Familie ihren jeweils eigenen Weg in die Zukunft. Jede der Frauen kämpft mit ihren eigenen Dämonen der Vergangenheit, welche sich dem Leser während des Lesens langsam offenbaren. Auch die untereinander herrschenden Konflikte scheinen sich endlich zu lösen.

Es ist eine schöne Geschichte, wobei es auch drei eigene Erzählungen sind. Für jede Frau bedeutet die Zeit in diesem Haus etwas anderes, gleichzeitig verbindet die drei aber auch vieles miteinander. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und bieten an manchen Stellen auch etwas mehr Einblick in den Charakter. Oft hatte ich aber auch das Gefühl, dass manche Probleme nur kurz angeschnitten werden, dann aber nur noch oberflächlich behandelt werden oder gar nicht mehr vorkommen.

Als Leser merkt man schnell, wohin die Geschichte führt. Dadurch kann man sich mehr mit den Charakteren befassen. Auch, wenn diese nicht großartig ausgearbeitet sind, merkt man beim Lesen doch, dass sich die Autorin intensiv mit ihnen beschäftigt hat. Vielleicht hätte ein ausführlicheres Eingehen auf die Figuren und deren Gefühle die Seitenanzahl um ein mehrfaches erhöht und den vorgegebenen Rahmen gesprengt.

Mich stört allerdings der deutsche Titel. Irgendwie finde ich ihn nicht passend zur Geschichte. Eine wörtliche Übersetzung des dänischen Titels „Haus des Lügners“ wäre meiner Meinung nach geeigneter gewesen.

Der Roman liest sich gut, und der angenehme Schreibstil sorgt für Lesefreude. Es hat Spaß gemacht, Karen, Louise, Ida und die anderen Figuren zu begleiten.

Ich danke dem Bloggerportal und dem Diana-Verlag für die Zusendung dieses Rezensionsexemplars.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Über eine entfremdete Familie, die sich gemeinsam der Wahrheit stellt..

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Klappentext:

Zwanzig Jahre war Kristian spurlos verschwunden. Seine Tochter Louise verzeiht ihm nie, dass er die Familie ohne Erklärung verlassen hat. Und auch ihre Mutter versteht Louise nicht. Wieso ...

Klappentext:

Zwanzig Jahre war Kristian spurlos verschwunden. Seine Tochter Louise verzeiht ihm nie, dass er die Familie ohne Erklärung verlassen hat. Und auch ihre Mutter versteht Louise nicht. Wieso hat sie ihr Schicksal klaglos ertragen? Doch als Kristians stirbt, können Mutter und Tochter nicht mehr schweigen. Denn er hinterlässt ihnen nicht nur viele Fragen, sondern auch ein idyllisches Sommerhaus am Limfjord – von dem niemand etwas wusste. Zusammen mit Louises Tochter Ida verbringen die Frauen eine Woche in dem Haus. Was hat Kristian dort so viele Jahre getan? Welches Geheimnis hütete er?


Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Cover gefällt mir sehr gut. Zu sehen ist eine Landschaftsszene. Im Hintergrund erkennt man Berge, einen See und ein Haus. Das Cover passt sehr gut zur Geschichte, macht einen idyllischen sowie geheimnisvollen Eindruck!

Zum Inhalt: "Die Mittsommerlüge" ist eine Roman über eine entfremdete Familie, Vergangenheitsbewältigung, unterdrückte Konflikte, Geheimnisse, Schmerzen, Versöhnung und unausgesprochene Wahrheiten.
Das Buch beginnt mit dem Tod von Kristian, der seiner Familie ein idyllisches Sommerhaus am Limfjord hinterlässt. Die Familie, die schon längst zerbrochen ist, findet sich für eine Woche in dem Sommerhaus voller Geheimnisse und Wahrheiten wieder. Es gibt keinen Zusammenhalt und keine gemeinsame Trauerbewältigung. Doch über dem Tod des Vaters, Großvaters wie Ehemanns steht eine einzige Frage: Warum war er ganze zwanzig Jahre lang spurlos verschwunden?

Zum Schreibstil: Der Schreibstil der dänischen Autorin ist flüssig, sehr tiefgründig, melancholisch und einfach nur packend! Der Roman wird aus der Sicht von ganzen drei Generationen erzählt. So haben wir zum einen Karen, die Großmutter, die damit leben musste, dass ihr Ehemann Kristian zwanzig Jahre spurlos verschwunden war. Zum Anderen Louise, die Tochter von Karen und Kristian und die Mutter von Ida. Und dann auch noch die Enkelin, die letztendlich nur wenig Zeit mit ihrem Großvater Kristian verbracht hatte. Alle drei Sichtweisen geben uns Leser einen Einblick in die Vergangenheit.


Mein Fazit:

Der Schreibstil der dänischen Autorin hat mich von der ersten Seite an begeistert. Er ging unter die Haut und zieht einen einfach in seinen Bann. Aus den drei verschiedenen Sichtweisen wird nach und nach das Geheimnis aufgedeckt. Doch leider ab einem gewissen Punkt war einem doch schon klar, worauf das Ganze hinauslaufen würde.

Dementsprechend gebe ich dieser sehr bewegenden Familiengeschichte um Karen, Louise und Ida nur 4 von 5 Sternen.


Danke an das Bloggerportal und dem Diana - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionexemplares!

Veröffentlicht am 12.06.2018

Eine emotionale Geschichte

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Ohne ein Wort verlässt Kristian seine Familie. Die neunjährige Louise begreift nicht wirklich, was geschehen ist. Ihre Mutter erzählt ihr, dass der Vater sich zurückgezogen hat, damit er in Ruhe sein neues ...

Ohne ein Wort verlässt Kristian seine Familie. Die neunjährige Louise begreift nicht wirklich, was geschehen ist. Ihre Mutter erzählt ihr, dass der Vater sich zurückgezogen hat, damit er in Ruhe sein neues Buch schreiben kann. Doch Kristian kommt nicht zurück. Louise verzeiht das ihrem Vater nicht. Zwanzig Jahre später steht er plötzlich wieder vor Karens Tür und sie nimmt ihn wieder auf. Louise versteht das überhaupt nicht und bricht den Kontakt zur Mutter ab. Nur ihrer Tochter Ida verwehrt sie den Kontakt zu den Großeltern nicht.
Dann ruft Karen an und Louise ins Krankenhaus zu kommen, da der Vater einen Gehirntumor hat und im Sterben liegt. In seiner Jackentasche finden sie einen Zettel mit einem Hinweis auf ein Sommerhaus "Lykkebo" am Limfjord. Niemand kennt dieses Haus, doch Karen beschließt, in diesem Haus ihre Familie zusammen zu bringen. Louise widerstrebt das sehr, aber sie lässt sich von ihrem Lebensgefährten Michael überreden.
Kristian verschwand und tauchte wieder auf, aber was ihm in den zwanzig Jahren seiner Abwesenheit widerfahren ist, behält er für sich. Karen liebt ihren Mann immer noch und nimmt ihn einfach wieder auf. Sie fragt nicht. Louise hat als kleines Kind nicht verstanden was geschehen ist und hat von ihrer Mutter immer erwartet, dass diese genauso wütend ist wie sie selbst. Diese vergeht auch nicht, als Kristian wieder zurückkommt. Wieso nimmt ihre Mutter das alles so hin?
In dem Sommerhaus müssen sie sich wohl oder übel mit der Vergangenheit beschäftigen und herausfinden, was geschehen ist. Aber auch mit sich selbst muss sich jeder auseinandersetzen und sich darüber klarwerden, was er vom Leben erwartet. Für Louise ist es besonders schwer, denn sein Job scheint Michael wichtiger zu sein als sie. Dann macht ihr auch noch die Schwangerschaft zu schaffen, die sie nicht wollte und über die sie mit keinem geredet hat. Aber auch Ida bereitet ihr Sorgen, die so anders ist als andere Jugendliche in dem Alter. Ida kann aber auch den Konflikt zwischen Louise und Karen nicht verstehen. Karen muss erkennen, dass sie ziemlich naiv war, als sie geglaubt hat, dass ihr Mann sich nur zurückgezogen hat um zu schreiben.
Der Schreibstil der Autorin ist schön zu lesen und sehr packend. Die Geschichte ist tiefgründig und packend. Die Gefühle der Protagonisten sind gut spürbar.
Auch wenn mir ziemlich früh klar war, was hinter Kristian zwanzigjähriger Abwesenheit steckte, so ist es doch interessant zu erleben, wie schwierig es ist, die Sprachlosigkeit zu überwinden und dem anderen wieder zu nähern.
Eine melancholische und sehr emotionale Geschichte.

Veröffentlicht am 02.06.2018

Emotionale Familiengeschichte über Vergangenheitsbewältigung, unterdrückte Konflikte und unausgesprochene Wahrheiten

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Kristian hatte seine Frau Karen und seine neunjährige Tochter von einem Tag auf den anderen verlassen. Er war Autor, weshalb Karen ihre Tochter Louise damit vertröstet hat, dass er sich zum Schreiben eines ...

Kristian hatte seine Frau Karen und seine neunjährige Tochter von einem Tag auf den anderen verlassen. Er war Autor, weshalb Karen ihre Tochter Louise damit vertröstet hat, dass er sich zum Schreiben eines Buches eine Auszeit nahm. Als Louise älter wurde, konnte sie immer weniger nachvollziehen, dass ihr Vater sie nie von ihr verabschiedet hatte und dass ihre Mutter Verständnis für sein Verhalten aufbrachte.
Nach 20 Jahren Abwesenheit kehrte Kristian zurück und wurde von Karen ohne Weiteres wieder mit offenen Armen empfangen. Louise blieb allerdings unversöhnlich und hat nur ihrer Tochter Ida zuliebe den Kontakt zu ihren Eltern nicht ganz abgebrochen.

Als Kristian an einem Gehirntumor stirbt, hinterlässt er das Sommerhaus "Lykkebo" am Limfjord. Karen möchte sich der Vergangenheit stellen und überredet Louise, eine Woche in dem Sommerhaus zu verbringen. Zusammen mit Louises Tochter Ida, ihrem Lebensgefährten Michael und Cockerspaniel Buller begeben sie sich auf Spurensuche.

Die Atmosphäre in dem Sommerhaus ist angespannt. Michael kümmert sich wenig um die Familiengeschichte, dafür umso mehr um einen Notfall bei seine Arbeit.
Ida trauert um ihren Großvater und kann nicht verstehen, warum ihre Mutter so abweisend zu ihrer Großmutter ist. Sie scheint es in dem Haus kaum auszuhalten und geht lieber nach draußen, wo sie die beiden Zwillingsbrüder Peder und William kennenlernt, die zurückgezogen in einem Haus am Waldrand leben.
Louise befindet sich in einem Gefühlschaos aus Trauer und Wut und ist darüber hinaus auch noch ungewollt schwanger.
Karen bemüht sich um gute Stimmung, möchte dass ihre Tochter Kristian verzeiht und selbst herausfinden, was Kristian in dem Sommerhaus all die Jahre gemacht hat. Blauäugig war sie davon ausgegangen, dass Kristian hier allein gewohnt und sich ganz seinen Gedichten gewidmet hat.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Frauen erzählt, die nicht nur verschiedenen Generationen angehören, sondern auch ganz unterschiedliche Charaktere sind und einen ganz eigenen Blick auf die Vergangenheit haben.
Zunächst gibt es nicht viele Hinweise auf die Zeit, die Kristian hier verbracht hat. Mit Hilfe seiner Aufzeichnungen und durch den Kontakt zu den Zwillingsbrüdern werden nach und nach Geheimnisse offenbart, so das auch Karen gezwungen ist, sich den Geistern der Vergangenheit zu stellen, die sie erfolgreich verdrängt hatte. Erst wenn die ganze Wahrheit ans Licht kommt, kann es den Frauen möglich sein, zu trauern und letztlich auch wieder zueinander zu finden.

Es ist ein melancholischer Roman, in welchem sich die Charaktere schwer tun, sich zu öffnen und ihre Probleme lieber mit sich selbst ausmachen. Auch wenn man im Sommerhaus angekommen bald erahnen kann, wie Kristians Neuanfang ausgesehen hatte und was der Auslöser dafür gewesen ist, geht es darum, zu erfahren, wie die Frauen mit der Wahrheit umgehen werden.

"Die Mittsommerlüge" ist eine emotionale Familiengeschichte über Vergangenheitsbewältigung, unterdrückte Konflikte und unausgesprochene Wahrheiten, die nach dem Tod von Kristian zutage treten und bewältigt werden müssen, um einander offen und ehrlich zu begegnen und verzeihen zu können.