Cover-Bild Zuckerbrot
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Alfred Kröner Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 04.2024
  • ISBN: 9783520625953
Kaur Jaswal Balli

Zuckerbrot

Roman
Gabriele Haefs (Übersetzer)

Pin darf auf keinen Fall werden wie ihre Mutter, aber niemand will ihr sagen, warum. Sie sucht nach Hinweisen in den bunten Köstlichkeiten, die die Mutter je nach Gemütslage in der Küche zaubert – roter Chili steht für Gefahr, Kohl in Kokossauce für ›alles paletti‹ –, wenn sie nicht gerade andere Kämpfe austrägt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als sichtbare Punjabi in der multikulturellen Metropole Singapur, Tag für Tag rassistisch angegangen vom Schulbusfahrer, als einziges Mädchen in einer Jungenclique. Ihr Rückzugsort ist ihre kleine Familie, ihre zärtliche Beziehung zum Vater – bis die übergriffige Großmutter zu ihnen in die kleine Wohnung zieht, das Porträt eines wachsamen Sikh-Gurus an die Wohnzimmerwand hängt und eine neue Hausordnung installiert. Gut gehütete Geheimnisse aus der Vergangenheit drängen ans Licht. Ist Pin stark genug, um die Wahrheit auszuhalten?
Ein komplexes Familiendrama, das die Spannungen zwischen Moderne und Tradition auslotet, und eine sehr tiefgehende, schmerzhaft-warmherzige Geschichte über Kindheit und Erwachsenwerden. Voll von Farben, Gerüchen, Geschäckern – von Leben.

Shortlist Singapore Book Awards und Singapore Literature Prize

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2024

Interessanter Einblick in das Leben in Singapur

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Die zehnjährige Parveen, genannt Pin, lebt mit ihrer Familie in Singapur. Sie sind Punjabi. Pins Mutter Jini ist Pin oft ein Rätsel, sie trägt ein Geheimnis mit sich, das Pin nicht ergründen kann. So versucht ...

Die zehnjährige Parveen, genannt Pin, lebt mit ihrer Familie in Singapur. Sie sind Punjabi. Pins Mutter Jini ist Pin oft ein Rätsel, sie trägt ein Geheimnis mit sich, das Pin nicht ergründen kann. So versucht sie, anhand der Speisen, die ihre Mutter kocht, Rückschlüsse auf deren Gemütszustand zu ziehen. Zu ihrem Vater hat Pin ein besonders inniges Verhältnis. Eines Tages zieht Jinis kranke und strenggläubige Mutter bei ihnen ein. Alte familiäre Konflikte schwelen unter der Oberfläche, brechen wieder auf, und Pin versucht zu verstehen, was dahintersteckt.

Die Geschichte wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt: Einmal aus Pins Perspektive im Jahr 1990, und als Rückblende aus Jinis Sicht in den Jahren 1967 und 1970.

Sehr fasziniert hat mich der kleine Staat Singapur mit seinem spannenden Mix, dem Nebeneinander der indischen, chinesischen und malaiischen Kultur. Eindrücklich beschreibt die Autorin aus Pins Sicht die Farbenpracht, das Stimmengewirr und die Vermischung von Gerüchen, die Gegensätze aus moderner Architektur in blitzsauberen Straßen und alten, bröckelnden, traditionellen Häusern in schmuddeligen Gassen. Trotz des überwiegend friedlichen Zusammenlebens verschiedener Kulturen gibt es Alltagsrassismus, den insbesondere die indische Minderheit zu spüren bekommt. Auch Pin wird damit konfrontiert – im Schulbus und auch in der Klasse.

Besonders gut gefiel mir, wie Pins Gedankenwelt beschrieben wurde. Ich konnte mir das zehnjährige Mädchen sehr gut vorstellen, das versucht, anhand kleinster Hinweise und der von ihrer Mutter zubereiteten Gerichte sich das Befinden ihrer Mutter zu erschließen. Auch Pins Zwiesprache mit dem Bild des Sikh Gottes konnte ich mir lebhaft ausmalen und musste manches Mal schmunzeln.

Jinis Geschichte vermittelte mir einen Eindruck von der strengen gesellschaftlichen Hierarchie und der starken sozialen Kontrolle innerhalb der Gemeinschaft. Auch der Stellenwert der Familie ist sehr hoch, Individualität hingegen wurde unterdrückt.

Mir hat dieses Buch einen interessanten Einblick in ein Land, von dem ich bisher kaum etwas wusste, eröffnet. Sehr lesenwert!

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Veröffentlicht am 29.06.2024

ein ruhiges Buch mit großer Aussgaekraft

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"Zuckerbrot " ist ein Buch das man sich erlesen muss. Ein ruhiges Buch, das auch einige Länge aufweist, aber im Ganzen ein sehr wichtiges und aussagekräftiges Buch ist.

Pin lebt mit ihrer Familie in ...

"Zuckerbrot " ist ein Buch das man sich erlesen muss. Ein ruhiges Buch, das auch einige Länge aufweist, aber im Ganzen ein sehr wichtiges und aussagekräftiges Buch ist.

Pin lebt mit ihrer Familie in Singapur. Ihre Familie kommt aus Punjab und gehört dem Stamm der Sikhs an, was in diesem Vielvölkerstaat Indien nicht immer einfach ist.
Rassismus, Diskriminierung, unterschiedliche religiöse Vorstellungen erschweren das Leben der Familie. Pin`s Vater arbeitet in einem Hotel träumt vom einem Lottogewinn, um die Lebensbedingungen der Familie zu verbessern. Familiäre Konflikte mit Tante und Großmutter, die auch ihrer Mutter das Leben schwer macht begleiten Pin`s Leben, die aber bei Mutter und Vater ein liebevolles Umfeld findet.
Das Stimmungsbarometer der Familie ist abzulesen an den gerichten , die die Mutter auf den Tisch bringt. Viel ZUkcer = viel Stress.

Pin`s Leben ist nicht einfach, in der Schule und auch in der Familie gibt es viele Konflikte, doch Pin stemmt sich dagegen, duckt sich nicht, sondern nimmt den Kampf auf gegen Rassismus und Diskriminierung und emanzpiert sich.

Die Entwicklung der Hauptprotagonistin Pin hat mir sehr gut gefallen, die Schilderungen des Lebens in Singapur waren sehr itnterssant und aufschlußreich und gut für das Verständis der Menschen dieses Landes.

Wie schon zu Anfang erwähnt, ist dies ein ruhiges Buch das mit keinen Spannugskurven aufwartet und trotzdem eine wichtige Botschaft transportiert.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Lesenswert!

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Bei den Begriffen „NRI“ oder „PIO“ denkt man zuerst an die Inder Großbritanniens oder an diejenigen, die in die USA ausgewandert sind.
Doch es gibt auch eine indischstämmige community in Singapur. ...

Bei den Begriffen „NRI“ oder „PIO“ denkt man zuerst an die Inder Großbritanniens oder an diejenigen, die in die USA ausgewandert sind.
Doch es gibt auch eine indischstämmige community in Singapur.
In „Zuckerbrot“ erzählt Pin, die in die fünfte Klasse geht, vom Leben ihrer Familie im asiatischen Vorzeigestaat. Ich muss sagen, dass die kindliche Erzählperspektive nicht immer stimmig war, unheimlich interessant fand ich aber die Story vom Vielvölkerstaat Singapur und die mühelose Erklärung des nation building Konzepts. En passant kann man viel lernen!
Parveens Eltern sind aus dem Punjab stammende Sikhs, damit ecken sie in der Mehrheitsgesellschaft oft an. Der Roman kritisiert Dogmatik und scheinbar überkommene religiöse Vorstellungen, es geht auch um familiäre Konflikte, Kindheitstraumata und patriarchale Vorstellungen. Es wird der in der Gesellschaft bestehende Rassismus kritisiert, so werden die Inder von den anderen Asiaten schlimm als „Mungalee“ beschimpft, es wird aber auch der Colourism innerhalb der indischen Gemeinde thematisiert: Ein dunkler Südinder, der womöglich noch zur falschen Kaste gehört, geht gar nicht?!
Es gefällt mir gut, dass hier kein Bollywood – Kitsch präsentiert wird; erst recht kein upper - class – Märchen.
Kochen als Stimmungsbarometer, Zuckerbrot als Soulfood: Pins Mutter kommt aus einfachen Verhältnissen, ihr Vater jobbt in einem Hotel und träumt von einem Lottogewinn. Die strenge Großmutter und die gierige Tante bedrohen Pins Familienglück. Erst recht, als die kranke Oma einzieht und Pin ihr Zimmer räumen muss. Im Verlauf der Handlung kommt es jedoch zur Emanzipation.
Die Figurenzeichnung ist gelungen, ich konnte das Buch trotz gewisser Längen bald nicht mehr beiseitelegen, weil ich die einzelnen Elemente so interessant fand, auch den Einsatz nichtenglischer Termini (obwohl ich die deutsche Übersetzung las). Besonders gefreut habe ich mich über die Karte und das Glossar am Ende.
Gerne spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

bleibt in Erinnerung

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Bei „Zuckerbrot“ von Kaur Jaswal Balli , handelt es sich um das zweite Buch der Autorin, die selbst indische Wurzeln hat.Die Autorin erzählt eine Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen.Beginnend zu Anfang ...

Bei „Zuckerbrot“ von Kaur Jaswal Balli , handelt es sich um das zweite Buch der Autorin, die selbst indische Wurzeln hat.Die Autorin erzählt eine Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen.Beginnend zu Anfang der 90 er Jahre und in Rückblicken geht sie in die sechziger Jahre zurück.

Mittelpunkt der Geschichte ist die zehnjährige PIN, die es schwer hat zwischen Tradition und Moderne aufzuwachsen. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen auf, muss aber nicht auf kulinarische Genüsse verzichten, die ihrer Mutter sehr wichtig sind und die sie liebevoll zubereitet und Pin damit verwöhnt.Anhand der jeweiligen Speisen, kann PIN auch die aktuelle Stimmung der Mutter ablesen . Was sie allerdings gs nicht versteht ist,dass sie nicht werden soll, wie ihre Mutter.
Diese Geschichte erfährt der Leser in den Rückblicken, die in die Sechziger Jahre zurückreichen.
Pin‘s Vater, der spielsüchtig ist, tritt wenig in Erscheinung, dafür spielt die Grossmutter, die irgendwann Indie Familie kommt, für Pin eine Rolle.
PIN hat es nicht leicht, sich zu behaupten, auch in der Schule ist sie Anfeindungen ausgesetzt.

Die Geschichte startet etwas schleppend, hat auch keine gravierenden Höhepunkte, ist aber trotzdem sehr schön und berührend zu lesen.
Pin‘s Kindheit wird sehr anschaulich beschrieben und der Leser erhält auch Einblicke Indie gesellschaftlichen Strukturen des Landes.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Eine schöne Familiengeschichte, malerisch erzählt.

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Der Roman 'Zuckerbrot' hat mir gut gefallen. Pin lädt uns in ihr Leben ein, erzählt die Geschichte ihrer Familie und lässt uns an dem aufwachsen teilhaben. Balli Kaur Jaswal, eine Autorin die ich jetzt ...

Der Roman 'Zuckerbrot' hat mir gut gefallen. Pin lädt uns in ihr Leben ein, erzählt die Geschichte ihrer Familie und lässt uns an dem aufwachsen teilhaben. Balli Kaur Jaswal, eine Autorin die ich jetzt definitiv auf dem Schirm haben werde, erzählt malerisch und ausgeschmückt und entführt die Leser:innen in eine mir vorher nicht sehr präsente Welt. Mal wieder ein Zeichen, dass es sich absolut lohnt fernab der klassisch westlichen Literatur zu stöbern.
Aber nicht nur der Erzählstil hat mir gefallen, sondern auch die Geschichte an sich fand ich sehr schön. Angenehm zu lesen, keine großen Sprünge in der Geschichte und sympathische Charaktere. Ab und an ein wenig Spannung und an vielen Stellen sehr berührend und vor allem liebevoll geschrieben. Es hat sehr schön verdeutlicht, dass auch Mütter nur Kinder sind und ihre Lasten mit sich rumtragen, die Frage ist nur wie damit umgegangen wird.
Eine reine Leseempfehlung!

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