Cover-Bild V is for Virgin
Teil 1 der Serie "Kellywood-Dilogie"
(22)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe Audio
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 16.06.2020
  • ISBN: 9783838794723
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kelly Oram

V is for Virgin

. Ungekürzt.
Corinna Dorenkamp (Sprecher), Stephanie Pannen (Übersetzer)

Val Jensen wird von ihrem Freund verlassen - weil sie mit dem Sex bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte über YouTube viral geht, wird sie unter dem Namen Virgin Val landesweit bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als schließlich Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Sänger der Boyband Tralse hat es sich nämlich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Womit Kyle allerdings nicht gerechnet hätte: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen ...

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2020

Gute Idee, Umsetzung lässt zu wünschen übrig...

0

Vorab muss ich sagen, dass ich die Grundidee wirklich gut fand. Niemand sollte sich zu Sex drängen lassen oder deswegen runtergemacht werden. Die Umsetzung des Buches finde ich allerdings eher schwierig.

Am ...

Vorab muss ich sagen, dass ich die Grundidee wirklich gut fand. Niemand sollte sich zu Sex drängen lassen oder deswegen runtergemacht werden. Die Umsetzung des Buches finde ich allerdings eher schwierig.

Am Anfang fand ich das Buch wirklich ganz gut, es hat sich flüssig nebenbei hören lassen. Ich fand es auch gut, dass sich Val zu nichts drängen lässt und ganz offen sagt, dass sie noch warten will. Und das finde ich vollkommen in Ordnung. In der heutigen Zeit gibt es viele Menschen, die einen zu Entscheidungen drängen, obwohl sie noch nicht bereit sind. Ich finde es vollkommen okay Sex zu haben - oder eben auch nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Dann ist der Grundton des Buches allerdings umgeschwungen. Auf einmal war es nicht mehr "Ihr braucht euch nicht für eure Jungfreulichkeit schämen" sondern mehr "Es ist viel besser Jungfrau zu sein, schämt euch, wenn ihr es nicht seid". Und das ist für mich persönlich ein absolutes No-Go!

Die Charaktere fand ich insgesamt auch ziemlich farblos. Val hat gute Ansätze, die aber nicht genug ausgeführt wurden und Kyle ist ein x-beliebiger Typ, der nur da ist um sexistische Kommentare abzugeben. Er ist meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für Toxic Masculinity. Nein Kyle, ich ziehe mir nicht extra für dich was "scharfes" an-Was glaubst du eigentlich wer du bist?

Nachdem ich "Cinder&Ella" so gut fand bin ich von "V is for Virgin" echt enttäuscht worden. In Zukunft werde ich wohl eher keine Bücher mehr - und auch Band 2 dieser Reihe nicht - von Kelly Oram kaufen.

Fazit. 1,5-2 von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Das Buch könnte besser sein

0

Inhalt:

Vals Freund macht mit ihr Schluss, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte. Sie will damit nämlich bis zur Hochzeit warten. Als sie ihm in der Schulcafeteria die Meinung sagt, wird das ohne ihr ...

Inhalt:

Vals Freund macht mit ihr Schluss, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte. Sie will damit nämlich bis zur Hochzeit warten. Als sie ihm in der Schulcafeteria die Meinung sagt, wird das ohne ihr Wissen gefilmt und auf Youtube hochgeladen. Dieses Video geht viral und sie wird landesweit unter Virgin Val bekannt. Das Chaos wird perfekt, als sie die Boyband Tralse trifft, um sie zu bitten, bei ihrem Schulfest zu spielen. Der Sänger der Band macht es sich zum Ziel, Val zu erobern und zu entjungfern ...

Meinung:

Zunächst einmal muss ich sagen, dass mich das Hörbuch gut unterhalten hat. Der Schreibstil war sehr angenehm und sehr flüssig und es hat sich schnell hören lassen.

Ich mochte Val richtig gern. Ein Mädchen das normal ihr Leben führen will, ihr aber das Herz gebrochen wird und plötzlich ist sie im ganzen Land bekannt. Sie lässt sich aber nicht unterkriegen, sondern findet darin sogar die Möglichkeit, anderen zu helfen. Bewundernswert finde ich, dass sie zu ihren Entscheidungen steht und sie auch durchzieht.

Kyle bleibt leider ziemlich blass. Nach dem Klappentext hätte ich gedacht, dass wir auch von ihm mehr lesen/hören dürfen, vielleicht sogar die Geschichte abwechselnd aus Vals und Kyles Sicht. Doch dem ist nicht so. Kyle taucht eigentlich nur auf, um sexistische Sprüche abzulassen und Val zur Weißglut zu bringen.

Vor allem stellt sich mir die Frage, macht dieses Buch Mut, zur Jungfräulichkeit und/oder Religion zu stehen oder nicht? Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht sicher, glaube aber eher nicht.
Und genau das ist mein Problem.

Jetzt stellt sich mir, nach beenden des Hörbuchs die Frage, macht dieses Buch jungen Menschen Mut, zu ihrer Jungfräulichkeit oder Religion zu stehen? Für mich beantwortet sich diese Frage leider mit nein und das ist für mich dasProblem bei dem Buch/Hörbuch.

Fazit:

Das Buch könnte so viel mehr sein, doch leider überzeugt es mich nicht. Dennoch war es gut zu lesen und hat mich gut unterhalten, deshalb gibt es drei Sterne.

Es überzeugt mich nicht ganz, dennoch hat es mich gut unterhalten und hat sich gut hören lassen. In dem Buch steckt noch so viel Potenzial, ich vergebe 3⭐️

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein wirklich tolles Buch, mit so wichtiger Message.

0

Das Buch hat mich wirklich total begeistert und ich kann die ganzen negativen Meinungen überhaupt nicht nachvollziehen.
Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, Kelly Oram kann mich jedes Mal abholen ...

Das Buch hat mich wirklich total begeistert und ich kann die ganzen negativen Meinungen überhaupt nicht nachvollziehen.
Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen, Kelly Oram kann mich jedes Mal abholen und lässt mich ganz in ihre Geschichten eintauchen. Die Geschichte wird sehr flüssig und rund erzählt. Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und fand auch die Vertonung echt gelungen, ich konnte total in die Geschichte eintauchen und wollte einfach immer weiterhören.
Die Figuren waren an sich schon recht klischeehaft, es gibt viele Bücher, die einen ähnlichen Freundeskreis aufweisen wie dieses. Mich hat das aber nicht gestört. Die Figuren haben zu der Geschichte gepasst und Valerie hat sich durch ihr Herzensprojekt auch trotzdem zu etwas Besonderem gemacht. Ich mochte eigentlich alle Figuren ziemlich gerne. Klar, Kyles Mission ist jetzt nicht besonders ehrwürdig und macht ihn zu keinem guten Menschen, aber irgendwie mögen wir die Bad Boys doch alle. Und ich denke es war auch gut, dass Val so einen Kontrahenten hatte. Da hatte ich mich Vals bester Freundin Cara irgendwann mehr Probleme. Sie hat sich mit der Zeit durch ihr rücksichtsloses Verhalten echt unbeliebt gemacht bei mir. Da bin ich aber vermutlich auch etwas empfindlicher, da ich selber erst dieses Jahr meine beste Freundin „verloren“ habe.
Die Handlung hat mir gut gefallen, sie war rund und ich fand es auch gut, dass Valeries Projekt im Vordergrund stand. Sie setzt sich dafür ein, dass junge Menschen sich nicht von der Gesellschaft zu Sex gedrängt fühlen, sondern dass sie sich eher trauen auch Nein zu sagen, wenn sie noch nicht bereit dazu sind. Für mich hat es an keinem Punkt so gewirkt, als würden Menschen, die Sex haben und es auch wollen verurteilt werden. Es gab meiner Meinung kein Slutshaming und ich verstehe auch nicht ganz, wie so viele das zwischen den Zeilen lesen konnten. Für mich wird dieses Thema toll in den Vordergrund gehoben, es ist nun wirklich kein oft diskutiertes Thema und ich fand es toll, dass es so jetzt mehr Aufmerksamkeit bekommt. Und ich finde die Botschaft wird auch gut vermittelt.
Das Buch hat auch ein leichtes offenes Ende, das natürlich neugierig auf den zweiten Band macht. Man kann aber auch gut einfach mit dem ersten Band aufhören und ich finde das Ende wirklich gelungen.
Für mich ist es eine klare Leseempfehlung, ein wirklich tolles Buch, an dem ich nicht wirklich etwas auszusetzen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2020

Sehr gute Grundidee

0

Bei diesem Buch war ich dank den kontroversen Meinungen wirklich gespannt drauf es zu lesen und ich muss sagen, dass ich froh bin mir meine eigene Meinung dazu gebildet zu haben.
Der Schreibstil von Kelly ...

Bei diesem Buch war ich dank den kontroversen Meinungen wirklich gespannt drauf es zu lesen und ich muss sagen, dass ich froh bin mir meine eigene Meinung dazu gebildet zu haben.
Der Schreibstil von Kelly Oram ist sehr locker, leicht, flüssig und gespickt mit Witz. Die Geschichte an sich empfand ich von Beginn an als sehr fesselnd und unterhaltsam. Ich musste immer wieder daran denken, dass dieses Buch eine perfekte Vorlage für einen typischen Highschool Teeniefilm abgeben würde und dieser mit Sicherheit auch sehr gefeiert werden würde.
Val als Charakter war mir zunächst sehr sympathisch. Sie ist intelligent, hat eine eigene Meinung und steht für sich selbst ein. Allerdings wurde sie mir im Verlauf des Buches etwas zu extrem. Sie hat sich dafür entschieden Jungfrau zu bleiben, was auch ihr gutes recht ist. Die Gründe, weshalb sie bis zur Ehe warten möchte, werden zwar erläutert, sind für mich aber nicht 100% nachvollziehbar. Aber es kann ja jeder für sich selbst entscheiden, wie er das Ganze für sich handhaben möchte. Val hat im Verlauf der Geschichte ständig versucht ihre Meinung anderen aufzuzwängen, gleichzeitig akzeptiert sie andere Meinungen nicht und agiert dann oft sehr kindisch und übertrieben. Gerade was das Thema Sex und Jungfräulichkeit angeht, akzeptiert sie keine andere Meinung und möchte, dass jeder sexuell Abstinent lebt. Für mich hat sie sich leider ins Negative entwickelt.
Kyle fand ich sehr sympathisch und vor allem amüsant. Er ist einfach der perfekte Protagonist für einen Highschool Teeniefilm. Val und Kyle leben einfach in unterschiedlichen Welten und das merkt man das ganz Buch über. Kyle ist sehr aufdringlich und bringt Val regelmäßig auf die Palme, dennoch ist er auch sehr fürsorglich und man merkt, dass er Gefühle für sie entwickelt. Die Nebencharaktere der Geschichte mochte ich sehr gerne. Vor allem Vals beste Freundin gefiel mir sehr gut.
Das Ende konnte mich irgendwie nicht wirklich überzeugen. Ich empfand es als nichtssagend und sehr offen. Der Epilog ebnet den Weg für Band zwei, den ich mir auf jeden Fall anschauen werde, da ich wissen möchte, wie sich die Charaktere weiterentwickeln. Außerdem ist Band 2 nur aus Kyles Sicht geschrieben, was ich sehr spannend finde.
Das Buch hat mir bis zur Hälfte wirklich gut gefallen. Ich finde auch grundsätzlich die Message dahinter sehr gut und wichtig. Allerdings ist die Autorin dann doch übers Ziel hinausgeschossen.
Fazit: Trotz den Kritikpunkten an der Hauptprotagonistin, hat mich das Buch unterhalten. Wie schon erwähnt kann ich mir eine Verfilmung dazu sehr gut vorstellen. Außerdem war die Grundidee mal etwas anderes, was mir gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.09.2020

Dat war nichts :(

0

Kelly Oram erzählt auch die Geschichte von Val wieder sehr greifbar und lebendig. Durch ihren flüssigen, angenehmen Schreibstil rauscht man nur so durchs Geschehen, kann sich dabei aber alles wunderbar ...

Kelly Oram erzählt auch die Geschichte von Val wieder sehr greifbar und lebendig. Durch ihren flüssigen, angenehmen Schreibstil rauscht man nur so durchs Geschehen, kann sich dabei aber alles wunderbar leicht vor Augen führen. Auf großartige Beschreibungen wird verzichtet, dafür wird auf Atmosphäre und ein zügiges Tempo gesetzt. Zuletzt habe ich den Stil der Autorin mit dem von Brittainy C. Cherry und Colleen Hoover verglichen – um dem stimme ich auch heute noch größtenteils zu. Gefühlvoll, echt und voller Emotionen – aber dabei trotzdem nicht zu anspruchsvoll. Selbst die Dialoge glänzen wieder, in dem sie glaubhaft und realistisch gehalten sind, ungezwungen wirken und Spaß machen. Allgemein gibt es nichts, was man in Bezug auf den Schreibstil und die Wortwahl, die passend für die Zielgruppe ausfiel, kritisieren könnte. Gut gemacht! Wieder einmal!
Corinna Dorenkamp als Sprecherin macht dabei auch einen wunderbaren Job. Ihre Stimme klingt jung und frisch, sehr dynamisch und sie verleiht der Geschichte zusätzlich Lebendigkeit und Authensität. Die verschiedenen Tonlagen und Geschwindigkeiten sind ideal gewählt und sorgen für das Auf und Ab während des Lesens. Die Dialoge sind spritzig und durch die Ich-Perspektive erschien es oft so, als würde Val tatsächlich selbst zu uns Lesern sprechen. Obwohl ich Corinna Dorenkamp bisher nicht kannte, konnte sie mich doch gleich auf Anhieb überzeugen und bleibt positiv in Erinnerung. Es hätten wohl nicht viele so gut gepasst, um Val’s Geschichte so realistisch zu vertonen.

Und genau hier endet das Lob. Die Idee an und für sich hätte noch Potential gehabt, um so richtig einzuschlagen – doch die Umsetzung scheiterte kläglich. Anfänglich kann die Handlung definitiv noch neugierig machen, doch es schien fast so, als würde sie sich schon nach wenigen Seiten selbst verlieren. Kelly Oram konnte sich wohl nicht so recht entscheiden, ob aus „V is for virgin“ nun ein tiefgründiger, aussagekräftiger Roman mit einer starken Protagonistin werden soll, oder doch lieber eine seichte Rockstar-Lovestory mit möglichst heißem Protagonist. So schwankte das Augenmerk immer wieder hin und her – und beides wirkte dementsprechend unausgereift. Die Kampagne rund um das Thema Jungfräulichkeit war grundsätzlich nämlich keineswegs schlecht! Kelly Oram hat es geschafft, dass Val trotz ihrer Radikalität kein Slutshaming betreibt. Sie animiert lediglich dazu, sich Gedanken darum zu machen, wem man „sein erstes Mal“ schenkt oder wen man allgemein an sich heranlässt; mit wem man so intim werden möchte. Und dass man es nicht tun muss, wenn man nicht bereit dafür ist. Trotzdem verurteilt die Story niemanden, der anderer Meinung ist und das ist in meinen Augen ein riesiger Pluspunkt! Die Message dahinter ist also top, blieb aber irgendwo zwischen nervigen Protagonisten, sexsüchtigen Teenagern, fehlenden Emotionen und zu viel Zickenkrieg zurück. Es wäre deutlich klüger gewesen, aus Kyle einen ganz normalen Kerl zu machen, anstatt eines Rockstars. Es gab keinen richtigen Spannungsbogen, das Interesse an der Handlung verblasst automatisch durch zu viel Teenie-Drama und die eigentlich schöne Aussage hinter dem Buch wirkt immer unwichtiger. Ich hätte mir klarere Linien gewünscht, weniger Liebe, weniger Rockstar und dafür mehr Ausdruck. Mehr „on point“, wenn ihr versteht, was ich meine. Mehr Tiefe innerhalb der Umsetzung und mehr Realität hätte so einiges rausreißen können, doch so war es manchmal ganz okay, manchmal einfach nervtötend. Vieles erschien unwirklich, überzogen und wenig glaubhaft. Zu viele Zufälle und zu viel Glück nahmen der Geschichte den Wind aus den Segeln.
Und das Ende.. ja das Ende. Schon kurz zuvor geschahen 2-3 Dinge, die zwar recht überraschend kamen, aber eher negativ ins Auge stachen. Und dann passierte alles so schnell und so aprupt, dass man kaum glauben konnte, dass es nun vorbei ist mit dem Buch. Wo bitte blieben die Emotionen? Das Mitfiebern? Der große Showdown. Es fühlte sich viel mehr so an, als wäre gerade eine Seifenblase geplatzt: plopp – weg.

In Sachen Charaktere kann „V is for virgin“ leider auch in keinster Weise mit Cinder und Ella mithalten. Während man sich damals wie im Sturm Hals über Kopf in die Protagonisten verliebte, ist es hier allenfalls ein laues Lüftchen, was da aufkommt. Keiner, wirklich keiner in dieser Geschichte hier überzeugt bedingungslos – außer vielleicht Jason (hieß er so?) aber es sind ja schließlich immer die Guten, die letztlich verlieren. Wie dem auch sei – Valerie jedenfalls konnte mich nicht für sich gewinnen. Sie schien stellenweise sehr radikal, ihre Beweggründe waren in keinster Weise nachvollziehbar und ihr Verhalten oft genau so wenig. Sie ging regelrecht mit Scheuklappen durchs Leben und reagierte oft seltsam innerhalb der Handlung. Blindlinks lief sie ohne Nachzudenken immer weiter ins Verderben und beschwerte sich dann letztlich darüber, was sie da alles erleben musste. Sie war sympathisch, das lässt sich nicht leugnen, doch viel mehr passierte da nicht. Eine Verbindung zu ihr herzustellen, gelang mir trotz aller Mühen leider überhaupt nicht – und das kann durchaus der Tatsache geschuldet sein, dass wir einfach grundverschieden ticken und ich das „Wieso und Warum“ überhaupt nicht verstand. Trotzdem hätte durchaus sowas wie ein Draht zueinander entstehen können, wenn sie einfach greifbarer gewesen wäre. An manchen Stellen glaubte man kurzzeitig mal mit ihr mitzuleiden, aber das verpuffte so schnell wieder, das es gut und gerne auch Einbildung hätte sein können. Auch die Entwicklung fehlte auf ganzer Linie. Keiner verlangt, dass sie ihre Prinzipien über Bord wirft und mit dem nächstbesten Kerl ins Bett springt! NEIN! Aber ein gewisses Maß an Verständnis für ihr Umfeld hätte irgendwann aufkommen sollen.
Kyle erschien mir währendessen etwas normaler (nein, nicht deshalb, weil er Valerie’s Ansichten nicht teilt, sondern weil er für einen Rockstar ein erstaunlich bodenständiger Charakter war). Trotzdem konnte er mein Herz lange Zeit genau so wenig erobern, wie Val. Dafür hätte einfach mehr da sein müssen als sein heißes Aussehen und sein sarkastischer Humor (der wiederum echt gut getroffen wurde). Was er aber definitiv aufwies, was die Weiterentwicklung, die man bei Valerie so schmerzlich vermisst hatte. Er wandelte sich und irgendwann wurde er dann doch noch zu einem akzeptablen Protagonisten für die Geschichte.
Ein paar Worte muss ich allerdings auch über Val’s beste Freundin loswerden. Cara war wirklich der Inbegriff von furchtbar. Was genau stimmte mit diesem Mädchen nicht? Völlig ichbezogen und selbstverliebt, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer zieht sie ihr Ding durch und stößt jeden vor den Kopf, der nicht schnell genug in Deckung gehen kann. Also ehrlich: hätte ich eine solche Freundin.. obwohl nein, so eine Freundin hätte ich nicht, weil solche Menschen keine Freunde verdienen. Eine absolut katastrophale Figur, die der Geschichte nicht gut tat sondern immer wieder dafür sorgte, dass man tief durchatmen musste.
Alle anderen Figuren, wie Schulkameraden, Band-Mitglieder und Eltern sind aber wenigstens gut getroffen worden und ergeben insgesamt eine schöne Auswahl. Ihre Charakterzüge und Persönlichkeiten unterscheiden sich deutlich voneinander und die Abwechslung passte sehr gut ins Geschehen. Jeder trug seinen Teil zur Handlung bei und bereicherte sie mit seinem Auftreten.

FAZIT:
„V is for virgin“ von Kelly Oram zählt wohl zu den größten Enttäuschungen des Jahres – und warum? Weil die Erwartungen an die Geschichte derart weit oben lagen, dass sie eigentlich kaum zu erfüllen waren. Ich bin mir sicher, die Geschichte ist nicht schlecht, aber sie ist um Längen schlechter als „Cinder und Ella“. Da ich die beiden aber nicht großartig vergleichen möchte, konzentriere ich mich auf die Kritikpunkte, die mir hier begegnet sind: absolut schwache Charakter-Gestaltung bei den Protagonisten, eine schwammige Handlung und ein zutiefst enttäuschendes Ende. Und wo bitte waren die Emotionen?? Die fehlten leider komplett. Das alles überwiegt leider deutlich über den doch sehr angenehmen Stil, die gute Idee und die tolle Sprecherin. Schade. Ich hab mir viel mehr versprochen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere