Cover-Bild Das Fundament der Ewigkeit
(30)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
36,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 1168
  • Ersterscheinung: 12.09.2017
  • ISBN: 9783785726006
Ken Follett

Das Fundament der Ewigkeit

Historischer Roman
Dietmar Schmidt (Übersetzer), Rainer Schumacher (Übersetzer), Markus Weber (Illustrator)

Nach DIE SÄULEN DER ERDE und DIE TORE DER WELT der neue große historische KINGSBRIDGE-Roman des internationalen Bestsellerautors:

1558. Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale von Kingsbridge über die Stadt. Doch die ist im Widerstreit zwischen Katholiken und Protestanten zutiefst gespalten. Freundschaft, Loyalität, Liebe ... nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein. Die wahren Feinde sind dabei nicht die rivalisierenden Konfessionen. Der eigentliche Kampf wird zwischen denen ausgefochten, die an Toleranz und Verständigung glauben, und den Tyrannen, die ihre Ideen den anderen aufzwingen wollen - koste es, was es wolle.

Ned Willard wünscht sich nichts sehnlicher, als Margery Fitzgerald zu heiraten. Doch der Konflikt entzweit auch sie, und Ned verlässt Kingsbridge, um für die protestantische Prinzessin Elizabeth Tudor zu arbeiten. Als diese wenig später Königin wird, wendet sich ganz Europa gegen England. Um in dieser heiklen Situation früh vor Mordkomplotten, Aufständen und Angriffen der konkurrierenden Mächte gewarnt zu sein, baut die scharfsinnige Monarchin mit Neds Hilfe den ersten Geheimdienst des Landes auf. Die kleine Gruppe geschickter Spione und mutiger Geheimagenten ermöglicht es Elizabeth I. in den nächsten fünfzig Jahren, an ihrem Thron und ihren Prinzipien festzuhalten. Die Liebe zwischen Ned und Margery scheint verloren zu sein, denn von Edinburgh bis Genf steht ganz Europa in Flammen ...

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2018

Chronologisch, ohne Rückblenden

0

--Über „Das Fundament der Ewigkeit“ von Ken Follett

1558. Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale von Kingsbridge über die Stadt. Doch diese Stadt ist dank den Konflikten zwischen Katholiken und ...

--Über „Das Fundament der Ewigkeit“ von Ken Follett

1558. Noch immer wacht die altehrwürdige Kathedrale von Kingsbridge über die Stadt. Doch diese Stadt ist dank den Konflikten zwischen Katholiken und Protestanten zutiefst gespalten. Freundschaft, Loyalität, Liebe … nichts scheint mehr von Bedeutung zu sein. Die wahren Feinde sind dabei nicht die rivalisierenden Konfessionen. Der eigentliche Kampf wird zwischen denen ausgefochten, die an Toleranz und Verständigung glauben, und den Tyrannen, die ihre Ideen den anderen aufzwingen wollen – koste es, was es wolle.

Ned Willard wünscht sich nichts sehnlicher, als Margery Fitzgerald zu heiraten. Doch der Konflikt entzweit auch sie, und Ned verlässt Kingsbridge, um für die protestantische Prinzessin Elizabeth Tudor zu arbeiten. Als diese wenig später Königin wird, wendet sich ganz Europa gegen England. Um in dieser heiklen Situation früh vor Mordkomplotten, Aufständen und Angriffen der konkurrierenden Mächte gewarnt zu sein, baut die scharfsinnige Monarchin mit Neds Hilfe den ersten Geheimdienst des Landes auf. Die kleine Gruppe geschickter Spione und mutiger Geheimagenten ermöglicht es Elizabeth I. in den nächsten fünfzig Jahren, an ihrem Thron und ihren Prinzipien festzuhalten. Die Liebe zwischen Ned und Margery scheint verloren zu sein, denn von Edinburgh bis Genf steht ganz Europa in Flammen …

--Unsere Meinung zu „Das Fundament der Ewigkeit“ von Ken Follett

Ken Folletts Das Fundament der Ewigkeit ist die Fortsetzung von die Säulen der Erde und Die Tore der Welt, ohne dass man diese zum Verständnis des neuen Romans kennen muss.

Der Roman ist sehr spannend geschrieben, kommt dabei ohne Vor- und Rückblenden aus. Dabei geht der Autor sehr chronologisch vor.

Der Roman strotzt nur so vor Detailwissen aus dem Leben im 16. Jahrhundert. Eben wie bei seinen beiden Vorgängerromanen. Viele geschichtliche Ereignisse (z. B. der Kampf der Katholiken und der Protestanten um die Vorherrschaft in England, die Inquisition in Spanien, die Bartholomäusnacht in Paris, die spanische Armada vor England, der Versuch der Sprengung des englischen Parlaments) werden mit realen historischen Personen in Verbindung gebracht und deren Handeln anhand ihres Charakters erläutert.

Die erfundenen Personen sind meist die Bindeglieder zwischen den historischen Persönlichkeiten. Und oft werden sie als Auslöser oder Verursacher der Einzelereignisse dargestellt.

Gut gefallen hat mir, wie die genannten großen geschichtlichen Ereignisse so einfach dargestellt werden – weil sie letztlich zu damaliger Zeit auch Ereignisse waren, die sich größtenteils zwangsläufig einfach ergaben. Das darzustellen halte ich für die große Leistung von Ken Follett.

Veröffentlicht am 26.04.2018

Routinierter Ken Follett!

0

Der Roman umspannt die Jahre 1558 bis zur Auswanderung der Puritaner auf der Mayflower im Jahre 1620 und hangelt sich eigentlich im wesentlichen an der Person von Ned Willard entlang. Es ist die Zeit der ...

Der Roman umspannt die Jahre 1558 bis zur Auswanderung der Puritaner auf der Mayflower im Jahre 1620 und hangelt sich eigentlich im wesentlichen an der Person von Ned Willard entlang. Es ist die Zeit der religiösen Umbrüche in England und Frankreich.
Im altehrwürdigen Kingsbridge ist das Kloster, welches jahrhundertelang die Geschicke der Stadt mitbestimmte seit der Zeit Heinrich VIII dem Verfall preisgegeben, das Sagen haben einige reiche Familien und Kaufleute. Es sind die Familien Willard und Fitzgerald, welche in der Stadt um Vorherschaften streiten. Unter der Königin Mary wurde der Katholizismus wieder hoffähig und zwar mit Feuer und Schwert, unter ihrer Halbschwester Elisabeth, welche ihr auf den Thron folgt, die Protestanten. Genau vor diesem Hintergrund webt Ken Follett geschickt seinen Roman - die Willards sind Protestanten, die Fitzgeralds hängen dem althergebrachten Glauben nach. Intriegen werden gesponnen, Bündnisse geschmiedet. Natürlich darf auch die Liebe nicht zu kurz kommen, so verlieben sich Margery Fitzgerald und Ned Willard unsterblich ineinander, doch Margery's Vater hat andere Pläne mit ihr. Ned geht als Informant und Spion in den Dienst der Englischen Königin Elisabeth und ist an manchen Dingen und auch Hinrichtungen beteiligt. Alles ist wunderbar geschrieben und recherchiert. Liest sich gut und ist griffig, auch wenn es verschiedene Erzählströme gibt, welche ineinander verwoben sind, aber sich manches Mal in der Handlung verlieren. Aber eines fehlt - das Feuer der Erzählkunst, welche "Die Säulen der Erde" und auch "Das Tor der Welt" zu wahren Pageturnern gemacht haben, ist bei "Das Fundament der Ewigkeit" einfach einer Routine gewichen. Daran hat bei mir der 5. Stern meiner Bewertung ziemlich zu knabbern, deshalb auch nur 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Protestantismus vs. Katholizismus

0

Hatten mich die beiden Vorgängerbücher schon in ihren Bann gezogen, tat es "A Column of Fire" auf andere Art und Weise.
Während es bei den Vorgängerbänden mehr um mittelalterliche Lebensweise ging, den ...

Hatten mich die beiden Vorgängerbücher schon in ihren Bann gezogen, tat es "A Column of Fire" auf andere Art und Weise.
Während es bei den Vorgängerbänden mehr um mittelalterliche Lebensweise ging, den Bau der Kathedrale und geniale Baumeister, ist das neue viel politischer. Die Bücher sind völlig unabhängig voneinander.
Als Nachfolgerin von Heinrich VIII, der sich von Rom losgesagt und die anglikanische Kirche gegründet hatte, ist seine Tochter Maria Tudor Königin von England. Sie ist überzeugte Katholikin und lässt Protestanten, die ihren Glauben leben, verbrennen.
Ned Willard, der in Kingsbridge mit seiner Mutter, einer Kauffrau lebt, erfährt die Repressalien auf sehr drastische Weise. Seine geliebte Margery darf nur einen Katholiken heiraten und das Geschäft seiner Mutter wird in den Ruin getrieben. Ned setzt alles auf die Nachfolgerin von Maria Stuart, Elizabeth, die Religionsfreiheit will.
Der Streit um die wahre Religion ist der rote Faden im Buch und findet nicht nur in England, sondern in ganz Europa statt.
Die verschiedenen Schauplätze fand ich sehr gut eingebunden, z. B. die Bartholomäusnacht in Paris und die Hugenottenverfolgung.
Mit den Protagonisten habe ich gerne mitgefiebert und bin froh, in einem Land leben zu können, das christliche Meinungsverschiedenheiten friedlich austragen will. Ein bisschen gewundert hat mich, dass der Name Martin Luther nie erwähnt wird, immerhin taucht Calvin auf.
Alles in allem ist auch dieses Buch wieder ein Muss für Ken Follett Fans bzw. Geschichtsinteressierte und auch auf Englisch gut zu lesen.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Ein neuer Kingsbridge-Roman mit frischen Charakteren und großer Politik

0

Kingsbridge im Jahr 1558: Ned Willard kehrt nach einem Aufenthalt bei seinem Onkel in Calais in die Stadt zurück. Er ist fest entschlossen, nun endlich seine geliebte Margery Fitzgerald zu heiraten. Als ...

Kingsbridge im Jahr 1558: Ned Willard kehrt nach einem Aufenthalt bei seinem Onkel in Calais in die Stadt zurück. Er ist fest entschlossen, nun endlich seine geliebte Margery Fitzgerald zu heiraten. Als Sohn der reichsten Kaufmannsfamilie der Stadt ist er keine schlechte Partie. Doch obwohl Margery seine Gefühle erwidert, drängt ihre Familie sie energisch dazu, Bart zu heiraten, den zukünftigen Grafen von Shiring. Als Neds Familie fast alles verliert, hält ihn endgültig nichts mehr in Kingsbridge. Er tritt in den Dienst der protestantischen Elizabeth Tudor, die der katholischen Mary Tudor auf den Thron folgen will. Sie will sich dafür einsetzen, dass niemand mehr aufgrund seines Glaubens getötet wird. In Frankreich und der spanischen Niederlande beobachtet man die Entwicklungen genau – hier ist man katholisch und hat eigene Vorstellungen davon, wie man mit Protestanten umgeht. Wird es Ned gelingen, einen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander der Religionen zu leisten?

Nachdem ich vor Jahren sowohl „Die Säulen der Erde“ als auch „Die Tore der Welt“ begeistert gelesen habe, habe ich mich sehr gefreut, als ein dritter Kingsbridge-Roman angekündigt wurde. Seit den Ereignissen des zweiten Buches sind gut 200 Jahre vergangen und im Zentrum der Handlung stehen die Nachfahren der früheren Protagonisten. Ich war gespannt, wie es ihnen ergehen wird. Man braucht aber nicht zwingend das Vorwissen der anderen Bücher, um in diese Geschichte eintauchen zu können.

Das Buch beginnt wie einst „Die Säulen der Erde“ mit einer Hinrichtung. Der Erzähler merkt an, dass er den Verurteilten jahrzehntelang gejagt hat und verhindern konnte, dass dieser den größten Teil der Königsfamilie tötet. Wann dies passiert und wer Erzähler und Verurteilter sind, wird vorerst nicht aufgeklärt. Stattdessen findet man sich im Jahr 1558 wieder, wo Ned Willard gerade von Calais nach Kingsbridge zurückgekehrt ist und feststellen muss, dass seine Geliebte gegen ihren Willen mit dem zukünftigen Grafen von Shiring verheiratet werden soll.

Schnell konnte ich einen ersten guten Überblick darüber gewinnen, wie die verschiedenen Personen zueinander stehen. Durch die erzwungene Heirat Margerys, einem Angriff auf Calais und einer Klage gegen Neds Mutter wurde die Handlung schnell spannend und dramatisch. Wer die Vorgänger kennt, der weiß, dass für die sympathischsten Charaktere erst einmal alles schief geht. Ned lässt deshalb schon bald alles hinter sich und tritt in den Dienst von Elizabeth Tudor, wo er in den folgenden Jahren das politische Geschehen hautnah miterleben wird.

Neben den Kapiteln in England erfährt man auch mehr über die politische Situation in Frankreich, Spanien und der spanischen Niederlande. Die Handlungsstränge sind zu Beginn unabhängig voneinander, laufen später aber alle zusammen. Auch hier werden dem Leser Geheimnisse und Intrigen geboten. Da ist zum Beispiel Neds Bruder Barney, der aus Spanien fliehen muss und zu diesem Zweck in die Armee eintritt oder Sylvie, deren Vater in Paris streng verbotene protestantische Schriften verkauft und die sich in einen Spion der Katholiken verliebt. Gut und Böse sind insbesondere bei den fiktiven Charakteren recht klar verteilt und ich fieberte mit, ob sich die mir sympathisch gewordenen Charaktere behaupten und ihre Pläne verwirklichen können.

Viele Charaktere stehen bald im Dienst von einflussreichen politischen Persönlichkeiten. Beim Lesen erfährt man viel über die politischen Entwicklungen und insbesondere das Thema Katholiken versus Protestanten spielt eine wichtige Rolle. Der Autor berücksichtigt in seiner Geschichte viele historische Ereignisse und verschafft den fiktiven Charakteren wichtige Rollen darin. Die einen planen Verschwörungen, während die anderen versuchen, sie aufzudecken – letzteres nicht immer erfolgreich. Das fand war oft spannend, insbesondere im Mittelteil hätte ich mir aber oft eine straffere, weniger ausschweifende Erzählweise gewünscht. Über 60 Jahre lang begleitet man die Charaktere durch Höhen und Tiefen bis hin zu einem letzten dramatischen Anschlagsplan und einem runden Schluss.

In „Das Fundament der Ewigkeit“ versuchen Nachfahren der Protagonisten der früheren Kingsbridge-Romane, ihre Pläne zu verwirklichen. Dabei spielt das Ringen zwischen Katholiken und Protestanten bis hin zum Bürgerkrieg eine große Rolle, denn die fiktiven Charaktere sind bei vielen historischen Ereignissen hautnah dabei. Der Aufbau der Geschichte ist seinen Vorgängern nicht unähnlich und manche Entwicklungen hätten straffer beschrieben werden können. Insgesamt bietet dieses Buch gelungene Unterhaltung, die sich kein Ken Follett-Fan entgehen lassen sollte!

Veröffentlicht am 05.04.2018

–Kingsbridge 3.0 Unterhaltsamer historischer Roman fernab von Kingsbridge, mit einigen Längen

0

Vor Jahren habe ich Folletts Meisterstück „Die Säulen der Erde“ und einige Zeit später „Die Tore der Welt“ verschlungen. Ich zähle sie zu den besten historischen Romanen, die ich, neben Rebecca Gablés ...

Vor Jahren habe ich Folletts Meisterstück „Die Säulen der Erde“ und einige Zeit später „Die Tore der Welt“ verschlungen. Ich zähle sie zu den besten historischen Romanen, die ich, neben Rebecca Gablés Büchern, überhaupt jemals gelesen habe.

Obwohl ich mich unglaublich auf den dritten Band „Das Fundament der Ewigkeit“ gefreut und dem Erscheinungstermin entgegengefiebert habe, haben mich die ersten kritischen Leserstimmen etwas verunsichert und zum Teil kann ich diese nun sogar nachvollziehen.

Fangen wir aber erst mal mit dem Positiven an.
Richtig gut gefallen hat mir definitiv die erste Buchhälfte. Diese strotzt vor Spannung und hält für die Charaktere, zu denen man schnell eine Verbindung aufbauen kann, viele böse und heftige Überraschungen bereit.
Die Handlung nahm mich sofort gefangen und ich brannte darauf zu erfahren, welche Wendungen das Schicksal und die Schwierigkeiten des 16. Jahrhunderts für die Protagonisten noch bereithalten. Sowohl die Prota- als auch die Antagonisten hat Ken Follett stark und facettenreich entworfen. Obwohl er schnell unzählige Figuren ins Spiel bringt, macht er es den Lesern leicht, sie voneinander zu unterscheiden. Gekonnt stellt er sie den historischen Figuren an die Seite und erzählt durch sie die krisenreiche Geschichte Englands während des elisabethanischen Zeitalters.

Doch leider werfen nicht nur die blutigen Glaubenskriege dunkle Schatten auf die Handlung, es gibt tatsächlich ein paar kleine Kritikpunkte an diesem fulminanten Histo-Schmöker.
In den folgenden Abschnitten orientiere ich mich einfach mal an einigen kritischen Aussagen anderer Leser und gehe kommentierend darauf ein:

---„Spannung flaut immer wieder ab“
Ja, besonders in der zweiten Buchhälfte gibt es einige Kapitel die weniger fesselnd sind, besonders für solche Leser, die sich mit den historischen Ereignissen schon recht gut auskennen. Das Schicksal der schottischen Königin Maria Stuart zum Beispiel habe ich schon einige Male durchlebt. Daher konnten mich besonders die Szenen mit ihr nicht sonderlich fesseln. Aber das kann ich Ken Follett nicht zur Last legen.
Wirklich schade finde ich hingegen, dass er das Potenzial einiger Handlungsstränge und Charaktere nicht vollends ausgeschöpft hat. Anstatt sich mit seinen starken fiktiven Figuren zu beschäftigen, lenkt er das Augenmerk der Leser beinahe schon krampfhaft auf die historischen Fakten und dem Lauf der belegten Ereignisse. Die zuvor packende Spannung flaut dadurch leider ab.

---„Kingsbridge ist nur Nebenschauplatz“
Ja, das finde auch ich sehr schade. Auf der anderen Seite verdeutlicht diese Entwicklung die Veränderungen des 16. Jahrhunderts. Die Engländer begannen, die Welt zu erforschen. Trotzdem hätte es mich sehr gefreut, wenn Kingsbridge auch in diesem Band der Fixpunkt der Handlung gewesen wäre. Immerhin war die Vorfreude, nach all den Jahren wieder dorthin zurückzukehren, unermesslich groß.

---„Zu detailverliebt“
Besonders in diesem Genre ist es schwierig, die perfekte Balance zwischen Oberflächlichkeit und Detailverliebtheit zu halten. Historische Romane brauchen immer eine gewisse Detailtreue, einfach um dem Leser ein authentisches Gefühl für die Vergangenheit zu übermitteln. Ken Follett umschreibt natürlich viele Kleinigkeiten umfassend, was mich im groß und ganzen kaum gestört hat. Erst zum Schluss (ab Buchabschnitt 5) fällt diese Tatsache für mein Gefühl negativ ins Gewicht.

---„Fühlt sich unendlich an“
Diese Aussage muss ich leider so unterschreiben, wobei es eigentlich nur die letzten Kapitel sind, die sich so unendlich zäh in die Länge gezogen haben und einen Schatten über die sonst so ereignisreiche Story werfen.
Zum einen macht Ken Follett zum Ende hin vollkommen unerwartet große Zeitsprünge, die ich schwierig zu verarbeiten fand. Zudem erzählt er die Geschichte über den Tod Königin Elisabeths hinaus, um die letzte große Verschwörung mit in die Handlung zu bringen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn er die historischen Fakten mal außer Acht gelassen und seinen fiktiven Protagonisten das Ruder überlassen hätte, einen persönlichen Showdown in Kingsbridge zu liefern.

Mein Fazit

Ken Follett ist einer der größten Geschichtenerzähler unserer Zeit und die ersten zwei Buchabschnitte (von insgesamt fünf) sind extrem einnehmend geschrieben. Trotzdem flaut die Spannung im Verlauf der Handlung spürbar ab. Für mein Gefühl hat sich Follett zu sehr an den historischen Fakten orientiert und damit unfreiwillig von seinen starken Charakteren abgelenkt, die charakterstark und einnehmend entworfen wurden. Mir hätte es besser gefallen, wenn er sich mehr auf seine eigene Fantasie verlassen und den Fokus deutlicher auf Kingsbridge gelegt hätte.

Trotz meiner teils harschen Kritik hat mir dieser Histo-Schmöker viele großartige Lesestunden beschert und mir fällt es schwer, mich von den liebgewonnenen Charakteren zu verabschieden. Für alle „Kingsbridge“-Fans ist dieser Finalband auf jeden Fall ein absolutes Must-Read!
Wer die Vorgängerromane noch nicht kennt, der kann „Das Fundament der Ewigkeit“ dennoch lesen, da die Geschichte selbst vollkommen unabhängig ist und kaum Bezug auf die vorherigen Geschehnisse hat. In dem Fall muss ich euch „Die Säulen der Erde“ einfach wärmstens ans Herz legen. Es gibt kaum einen besseren historischen Roman (außer vielleicht „Das Lächeln der Fortuna“ von Rebecca Gablé ?)