Cover-Bild Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
Band 4 der Reihe "Kingsbridge-Roman"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 15.09.2020
  • ISBN: 9783732594221
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Ken Follett

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit

Historischer Roman
Dietmar Schmidt (Übersetzer), Rainer Schumacher (Übersetzer), Markus Weber (Illustrator)

Ein Epos um Gut und Böse, Liebe und Hass - die Vorgeschichte zu Ken Folletts Weltbestseller "Die Säulen der Erde"

England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute.

Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste.

Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen ...

Edgar, Ragna, Wynstan, Aldred - ihre Schicksale sind untrennbar miteinander und mit ihrer Zeit verbunden. Ihr Land, das England der Angelsachsen, ist eine Gesellschaft voller Gewalt. Eine Gesellschaft, in der selbst der König es schwer hat, Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen.

Gemeinsam mit Edgar, Ragna, Wynstan und Aldred erleben wir den Übergang von dunklen Zeiten ins englische Mittelalter - und den Aufstieg eines unbedeutenden Weilers zum Ort Kingsbridge, den wir seit "Die Säulen der Erde" kennen und lieben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2021

Der Ursprung von Kingsbridge

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Ich habe lange gebraucht, um in das Buch einzutauchen, aber am Ende hat es mich mal wieder gepackt.

Die Geschichte rund um Edgar, Ragna und Aldred beschreibt, wie aus dem Dorf Drengs Ferry die Stadt ...

Ich habe lange gebraucht, um in das Buch einzutauchen, aber am Ende hat es mich mal wieder gepackt.

Die Geschichte rund um Edgar, Ragna und Aldred beschreibt, wie aus dem Dorf Drengs Ferry die Stadt Kingsbridge wird. Vielleicht lag es an den ungewohnten Namen, die ich anfangs kaum einordnen konnte, vielleicht an der Zeit, die ich nicht kannte, aber von den 700 Seiten habe ich etwa 450 gebraucht, um mich von der Story mitreißen zu lassen.

Dem Vergleich mit den Säulen der Erde kann Kingsbridge nicht standhalten, aber am Ende hätte ich gerne weiter gelesen.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Spannung im finsterem Mittelalter

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Es ist lange her, dass ich die Säulen der Erde gelesen habe. Ich weiß keine Einzelheiten mehr, nur dass mich die Geschichte damals sehr beeindruckt hat. Vor allem wegen der detaillierten Darstellung des ...

Es ist lange her, dass ich die Säulen der Erde gelesen habe. Ich weiß keine Einzelheiten mehr, nur dass mich die Geschichte damals sehr beeindruckt hat. Vor allem wegen der detaillierten Darstellung des Mittelalters und des Baus der Kathedrale. Auch in dieser Vorgeschichte geht es um das Mittelalter aber um die Zeit, die noch "finsterer" war. Es ist wohl nicht viel aus dieser Zeit überliefert, aber die Geschichte, die Ken Follett erzählt, klingt für mich realistisch und möglich. Die vier Hauptprotagonisten sind gut gewählt: Edgar als Sohn eines Bootsbauern, Ragna als Tochter eines adligen Franken und starke Frau, Alsred als intelligenter Mönch und Wynstan als ehrgeiziger Bischof. Wie sich ihre Schicksale miteinander verknüpfen und mit weiteren Personen, ist spannend erzählt. Aber gerade bei Ragnas Geschichte war es mir als Mutter manchmal zu viel und ich musste zwischendurch pausieren. Insgesamt hat mir die Geschichte wieder sehr gut gefallen - auch in  ihrer Ausführlichkeit, allerdings fehlt mir die Faszination vom Kathedralenbau.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Auch mit seinem neuesten Kingsbridge Roman kann mich Ken Follett überzeugen

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„The Evening and the Morning“ ist das Prequel zu Ken Folletts Bestseller „Die Säulen der Erde“ und erzählt die Geschichte wie Kingsbridge rund um die Jahrtausendwende zu seinem Namen kam. Erschienen ist ...

„The Evening and the Morning“ ist das Prequel zu Ken Folletts Bestseller „Die Säulen der Erde“ und erzählt die Geschichte wie Kingsbridge rund um die Jahrtausendwende zu seinem Namen kam. Erschienen ist der Roman im September 2020 bei Pan Macmillan. Die deutsche Version ist unter dem Titel „Kingsbridge: Der Morgen einer neuen Zeit“ bei Lübbe erschienen.

England, 997: Das Leben Edgars soll sich an diesem Morgen dramatisch ändern. Hat er kurz zuvor noch die Flucht mit seiner heimlichen Liebe geplant, wird er nun überrascht vom Angriff der Wikinger und der vollkommenen Zerstörung seiner Heimatstadt. Die Familie verliert alles und beginnt ein neues Leben auf einer heruntergewirtschafteten Farm in Dreng‘s Ferry. Diese gehört zum Herrschaftsgebiet von Shiring, in dem eine illustre Familie an der Macht ist. Besonders Bischof Wynstan dürstet es nach unbegrenzter Macht und er ist bereit dafür alles zu tun.
Bruder Aldred träumt davon seine Abtei in einen Ort des Wissens und des Lernens zu verwandeln. Auf der Suche nach neuen Büchern reist er sogar bis in die Normandie, wo er die Tochter Graf Huberts kennenlernt, die ihn mit ihrer Intelligenz beeindruckt. Ihre Wege sollen sich wieder kreuzen als Ragna als Braut Wighelms von Shiring nach Shiring kommt.

Wo Ken Follett drauf steht, ist auch Ken Follett drin. „The Evening and the Morning“ ist ein sehr typischer Follett-Roman. Man weiß ganz genau, wer die Guten und die Bösen sind, man ahnt schon wer zusammen kommen wird und auch das Ende ist kein großes Geheimnis. Man könnte meinen, dass es dadurch langweilig wird, aber das empfand ich nicht so. Es ist manchmal auch ganz schön genau zu wissen, worauf man sich einlässt und ich liebe Ken Follett einfach.
Der Schreibstil zieht einen schnell in die Geschichte rein und ich mag es, dass der Wortschatz eher einfach gehalten ist. Einfach ist hier nicht gleichzusetzen mit schlecht. Manche mögen das so empfinden, aber für mich macht es Ken Follett zum perfekten Autor, um ein Buch mal im Original zu lesen. Ich mag den klaren Erzählstil und höre beim Lesen mittlerweile seine Stimme in meinem Kopf.
Der Spannungsbogen ist klar aufgebaut und steigert sich mit Fortschreiten des Buches. Diesmal muss ich sagen, hat er es auf den letzten 20% leider übertrieben. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass es mir bei „Die Säulen der Erde“ mittlerweile ähnlich ergehen würde. Die ersten 80% war das Buch für mich ein echter Wohlfühlroman. Man hat neue Informationen über die Zeit mitgenommen, man hat das Leben um die Jahrtausendwende und die Personen kennengelernt. Man hat an deren Leben teilgenommen und mitgefiebert. Wenn auch vorhersebar, war für mich bis dahin alles gut, aber dann finde ich, wurde es ein bisschen zu grausam, die Handlungen mancher Personen wurden für mich nicht mehr nachvollziehbar und manchen habe ich das Happy End so nicht gegönnt. Was sehr schade ist, denn ich wollte dieses Buch einfach nur von ganzem Herzen lieben.
Ich möchte allerdings nicht ausschließen, dass dies nicht genauso gewollt ist vom Autor. Ken Follett hat ein sehr klares Konzept für seine Romane, was er auch offen kommuniziert. Alle paar Seiten muss es eine Wendung geben, er möchte die Masse mit seinen Romanen erreichen und er mag es, dass die Personen eindeutig Gut oder Böse zugeteilt werden können, aber genauso war es sicher Kalkül, dass man über das Ende und die Ereignisse geteilter Meinung sein kann und so Diskussionen entstehen.
Das klingt jetzt fast schon ein wenig zu negativ, denn ich habe das Buch ja wie immer über weite Strecken genossen. Ich habe es genossen endlich mal wieder in einer anderen Zeit als dem 19. und 20. Jahrhundert unterwegs zu sein. Ich habe viel über das Leben zu jener Zeit gelernt, über die Unterschiede zwischen Normannen und Angelsachen, über das Rechtssystem und dass das Christentum zwar schon verbreitet war, aber sich noch nicht so streng an die Regeln gehalten wurde. Es gab für mich einige skurile neue Informationen zu entdecken und ich bin mir sicher, Ken Follett hat wieder super recherchiert. Immerhin hat er hierfür ein ganzes Team verfügbar.
Mit den Personen im Roman habe ich mitgefiebert, wenn auch nicht ganz so intensiv wie erhofft. Ragna hat mich beeindruckt mit ihrem Gespür für die Menschen. Sie weiß wie man Menschen für sich gewinnt, sie kann regieren und strategisch denken, ist intelligent und auch von Hindernissen lässt sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Manchmal wirkte sie auf mich fast schon ein bisschen zu berechnend und von der Liebe hat sie eine sehr idealistische Vorstellung.
Edgar war so gut, dass es fast schon ein wenig weh getan hat. Er glaubt an die eine große Liebe und ist ein sehr treuer Mensch. Wenn es darum geht, etwas zu bauen, macht ihm keiner was vor. Er beobachtet und kann seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen und versucht es dann einfach selber und oftmals klappt das erstaunlich gut.
Aldred mochte ich sehr aufgrund seiner Wissbegierde und seiner Rechtschaffenheit. Ich war beeindruckt, wie hartnäckig er für seine Träume kämpft und wie er sich auch von Rückschlägen nicht aus der Ruhe bringen lässt.
„The Evening and the Morning“ ist ein Roman, der nicht die geschichtlichen Ereignisse in den Vordergrund rückt, sondern der eine fiktive Geschichte vor historischem Hintergrund erzählt. Nur ab und zu hören wir von wichtigen historischen Ereignissen. Es gibt daher in diesem Roman kein wirkliches Nachwort, sondern nur eine kleine Danksagung. Auch ein Personenverzeichnis vermisst man in diesem Roman. Die Personenanzahl ist allerdings übersichtlich und man droht nicht durcheinander zu kommen.

Fazit: Ein historischer Roman in typischer Follett-Manier, der über weite Strecken zu überzeugen weiß. Gut recherchiert mit tollen Figuren, die zwar eindeutig in Gut und Böse unterteilt werden können, aber einen dennoch für sich einnehmen können. Historische Ereignisse spielen weniger eine Rolle, sondern das Leben um die Jahrtausendwende steht im Vordergrund.

Veröffentlicht am 09.02.2021

Kein großer Wurf

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In seinem neusten Roman beschreibt Ken Follett, wie aus einem kleinen Weiler mit gerade mal fünf Häusern und einer Fähre eine florierende Stadt mit einer Brücke, einem Markt und einer Priorei wird – das ...

In seinem neusten Roman beschreibt Ken Follett, wie aus einem kleinen Weiler mit gerade mal fünf Häusern und einer Fähre eine florierende Stadt mit einer Brücke, einem Markt und einer Priorei wird – das aus „Die Säulen der Erde“ und seinen Nachfolgern bekannte Kingsbridge.
Die wichtigsten Protagonisten dabei sind der handwerklich begabte Edgar, der in seinem Liebesleben jedoch weniger Glück hat, Ragna, die aus der fortschrittlichen Normandie ins düstere England übersiedelt, um den Mann zu heiraten, in den sie sich Hals über Kopf verliebt hat, und der Mönch Aldred, der sich für die Einhaltung der kirchlichen wie weltlichen Regeln einsetzt und dabei immer wieder Rückschläge erleidet. Als wichtigster Bösewicht tritt der Bischof Wynstan auf, welcher ständig um mehr Macht und Reichtum für sich und seine Familie kämpft.

Diese Geschichte spielt in den Jahren 997 bis 1007 also während des „dunklen Zeitalters“ des englischen Mittelalters. Der Autor hatte aufgrund fehlender Überlieferungen hinsichtlich der damaligen Verhältnisse viel Interpretationsspielraum und wie er in der Danksagung am Ende zugibt, ist er dabei nicht immer der Meinung der Experten gefolgt.
Ein Nachwort, in dem aufgeschlüsselt wird, was Dichtung und was Wahrheit ist, fehlt leider. Ich habe jedenfalls den Verdacht, dass einige Handlungselemente nicht wirklich der historischen Realität entsprechen.

Dazu kommt noch, dass die Denkweisen der auftretenden Figuren zu modern wirken.
Auch sonst hatte ich Schwierigkeiten, mit den Protagonisten warm zu werden. Ragna soll wohl eine Sympathieträgerin sein, auf mich wirkten all ihre noblen Gesten und ihr Interesse an den „Untertanen“ jedoch aufgesetzt. Viele ihrer Gedanken und Handlungen konnte ich ohnehin nicht nachvollziehen. (Kein seltenes Problem, wenn ein männlicher Autor aus Sicht einer Frau erzählt.) Mit Edgar konnte ich schon mehr anfangen und leichter Mitgefühl für ihn aufbringen. Durch seine großen Talente, mit denen er jedes (handwerkliche) Problem lösen kann, wirkt er allerdings zu perfekt. Aldred ist etwas farblos und Wynstan ein langweiliger Böser, weil er in Wirklichkeit vor allem durch die Schwäche seiner Gegner gewinnt, weniger durch eigene Schläue.

Ich möchte das Buch allerdings auch nicht zu schlecht machen. Die Handlung schreitet immerhin ganz flott voran und wenngleich die Grundzüge vorhersehbar sind, wird doch einige Spannung aufgebaut. Der Erzählstil ist einfach, aber stellenweise fesselnd, was es leichter macht, über ein paar Ungereimtheiten hinwegzusehen.

Fazit: Dies ist sicher nicht Folletts bestes Werk und innerhalb des Genres der historischen Romane generell nur mittelmäßig. Als Ergänzung zu dem Rest der Reihe kann es dennoch interessant sein. Man versäumt aber auch nicht viel, wenn man es nicht liest.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Hat mich nicht überzeugt

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Combe, 997: Edgar, jüngster und sehr talentierter Sohn eines Bootsbauers will seinen Heimatort mit der Frau, die er liebt, verlassen, ein gutes Arbeitsangebot hat er schon. Doch dann fallen die Dänen ein, ...

Combe, 997: Edgar, jüngster und sehr talentierter Sohn eines Bootsbauers will seinen Heimatort mit der Frau, die er liebt, verlassen, ein gutes Arbeitsangebot hat er schon. Doch dann fallen die Dänen ein, töten Edgars Vater und Geliebte und lassen seine Familie mittellos zurück. Nur durch Glück erlangen sie die Möglichkeit, einen Hof in Dreng‘s Ferry bewirtschaften zu können.

Cherbourg, 997: Ragna, Tochter des Grafen, ist im heiratsfähigen Alter, aber sie stellt gewisse Ansprüche an ihren zukünftigen Ehemann und hat noch keinen passenden gefunden. Hals über Kopf verliebt sie sich in den Aldermann Wilwulf aus England, der gekommen ist, einen Vertrag mit dem Grafen auszuhandeln. Doch Wilwulf reist zunächst ohne Ragna wieder ab. Erst später schickt er seinen Bruder Wynstan, den Bischof von Shiring, der für ihn um Ragnas Hand anhalten soll. Überglücklich nimmt Ragna das Angebot an, doch wirklich glücklich wird sie in England nicht.

Zur selben Zeit weilt auch der Mönch Aldred in Cherbourg. Er hat für sein Kloster ein paar wertvolle Bücher beschafft und träumt davon, sein Kloster zu einem gelehrten und beliebten Ort zu machen, doch seine Prinzipien und Bischof Wynstan machen ihm einen Strich durch die Rechnung.

Drei Protagonisten, ein Antagonist, und eine Vielzahl weiterer Charaktere bevölkern diesen Roman, der die Vorgeschichte zu „Die Säulen der Erde“ erzählt und den Leser wissen lässt, wie Kingsbridge zu Kingsbridge wurde. Die Wege der Vier kreuzen sich schnell und ihre Geschicke verzahnen sich. Edgar, der ein Talent hat, alles bauen zu können, neben Booten z. B. auch Häuser, ist mir sehr schnell sympathisch gewesen, bei Aldred war ich zunächst etwas unsicher, aber dann mochte ich auch ihn sehr, beide Protagonisten haben mich auch emotional berührt.

Weniger gut gelang mir das mit Ragna, die sich zuerst als patente und selbstbewusste junge Frau präsentiert, die aber auch leichtsinnig und nicht immer vorausschauend handeln kann. Ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachempfinden. Als Antagonist ist Wynstan schon fast zu überzeichnet, wie übrigens alle „Bösen“ in diesem Roman, die eine oder andere Grauschattierung hätte ihm gut gestanden. Viele der Charaktere sind im Grunde Klischees und in meinen Augen nicht immer überzeugend.

Aufgeteilt ist der Roman in vier Teile, die alle mit einleitenden anschaulichen Illustrationen versehen sind. Erzählt wird in einem sehr einfachen, oft regelrecht naiven Ton, der mir immer wieder Probleme machte, in den Roman (zurück)zufinden. Ich habe schon einige Romane des Autors gelesen, solche Probleme hatte ich bisher aber nie. Außerdem ist der Ton oft sehr derbe, was größtenteils durchaus passt, wenn aber die adelige Ragna z. B. das „F-Wort“ benutzt, und das in nicht geringem Maße, dann spricht mich das überhaupt nicht an. Es gibt zudem zu viele Wiederholungen, man sollte dem Leser durchaus zumuten können, sich manches zu merken, und vieles wird übermäßig ausgewalzt. Ein paar hundert Seiten weniger hätten dem Roman kaum geschadet und die Geschichte knackiger gemacht. Vieles ist zudem vorhersehbar. Ich persönlich finde auch das viele Drama, das dieser Roman enthält, sehr ermüdend.

Interessant sind die Ausführungen, wie damals gearbeitet und gebaut wurde, wie man lebte und sich kleidete und wie es mit dem politischen und sozialen Leben stand. Diese Zeit wurde die „Dark Ages“ genannt, da wenig überliefert wurde, so dass ein Autor gute Möglichkeiten hat, Dinge auszuschmücken. Leider hat der Autor kein Nachwort geschrieben, in dem er ausführlich darauf eingeht, was tatsächlich historisch überliefert und was reine Fiktion ist – sehr schade!

Am Ende der Geschichte sind zehn Jahre vergangen, es hat sich viel verändert. Noch dauert es gute 100 Jahre bis zu den Ereignissen aus „Die Säulen der Erde“, aber der Leser hat eine Vorstellung erhalten, wie es um die Anfänge von Kingsbridge stand.

Leider konnte mich der Roman wenig überzeugen, schon die Erzählweise machte mir Probleme, Geschichte und Charaktere sind zudem sehr klischeebehaftet. Interessant ist, wie auch schon im o. g. Roman die Erzählung der Arbeits- und Lebensweise und manche Charaktere kann man liebgewinnen. Ich vergebe 2,5 Sterne. Wer die Kingsbridge-Romane kennt, kann, aber muss nicht zugreifen.

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