Cover-Bild Kostbare Tage
Band 4 der Reihe "Ein Holt Roman"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.05.2020
  • ISBN: 9783257071252
Kent Haruf

Kostbare Tage

pociao (Übersetzer), Roberto de Hollanda (Übersetzer)

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinen Kindern. Aber was wäre Holt ohne neue Geschichten? Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern zu kämpfen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2020

Ein Juwel

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Ein Juwel
Dieses Buch fällt wieder unter die besonderen ihrer Art – die begegnen einem nicht so oft, sind wahre „Juwele“, an die man später immer nochmal zurückdenkt.
„Es ist der letzte Sommer für Dad ...

Ein Juwel
Dieses Buch fällt wieder unter die besonderen ihrer Art – die begegnen einem nicht so oft, sind wahre „Juwele“, an die man später immer nochmal zurückdenkt.
„Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die nun zur Unterstützung zurückkehrt. Aber es kommen auch neue Gesichter und mit ihnen Geschichten: Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern, sondern auch mit der eigenen Familie zu kämpfen.“
Der leider schon verstorbene Kent Haruf hat das unnachahmliche Talent, die Dinge auf den Punkt zu bringen, erzählt bildhaft, ohne ins Schwafeln zu geraten und bringt den Leser zum Nachdenken.
Die Personen sind sehr glaubhaft und authentisch dargestellt und man lebt und leidet mit ihnen mit, gerade mit Dad Lewis, der nicht mehr lange zu leben hat und sein Leben quasi noch einmal Revue passieren lässt.
Sehr berührend, nachdenklich machend und schön erzählt, vielen Dank für dieses zauberhafte Buch !

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Einmalig gelungen!

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Meinung:
Diese Geschichte ist einfach herzerwärmend schön und zugleich traurig, aber stets von einer präsenten Hoffnung durchzogen.
Für mich ist Kent Haruf einer der wichtigsten Schriftsteller der amerikanischen ...

Meinung:
Diese Geschichte ist einfach herzerwärmend schön und zugleich traurig, aber stets von einer präsenten Hoffnung durchzogen.
Für mich ist Kent Haruf einer der wichtigsten Schriftsteller der amerikanischen Literatur der mein Herz stets von Seite eins an begeistern kann und mich erst sehr lange nach Beendigen des Buches wieder loslässt. So war es auch dieses Mal, der Schreibstil ist hierbei sehr ruhig, auf die feinen und erstmal unscheinbar wirkenden Momente gelegt und nach kurzer Zeit erschließt sich einem das Große, nämlich die Emotionalität der alltäglichen Dinge, die jedem von passieren können. Die Charaktere sind ebenso gelungen und einmalig lebendig und detailreich gestaltet.
Wer ein gutes Buch lesen möchte, der muss ein Buch von Kent Haruf lesen!!

Veröffentlicht am 03.08.2020

Dad Lewis letzter Sommer - "Kostbare Tage" von Kent Haruf

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Es geht zurück nach Colorado oder besser gesagt in die Kleinstadt Holt. Nach Kent Harufs sehr bewegenden Romanen "Lied der Weite" und "Abendrot" findet die Plainsong-Reihe nun mit "Die kostbaren Tage" ...

Es geht zurück nach Colorado oder besser gesagt in die Kleinstadt Holt. Nach Kent Harufs sehr bewegenden Romanen "Lied der Weite" und "Abendrot" findet die Plainsong-Reihe nun mit "Die kostbaren Tage" ein gebührendes Ende.

Manchmal kann es schnell gehen. Als Dad Lewis von seinem Arzt die Diagnose Krebs erhält, ist sein Ende bereits zum Greifen nah. Ein guter Monat soll ihm noch bleiben und so vegetiert er nun im Sessel vor dem Fenster, schaut der sich stetig verändernden Umgebung, seinen Nachbarn und dem kleinen Mädchen Alice, das neuerdings Radfahren übt, zu. Seine Angestellten und Freunde aus der Eisenwarenhandlung leisten ihm wöchentlich Gesellschaft und auch die Erinnerungen holen ihn bruchstückhaft wieder ein. Das ist er nun, der Abschied. Seine Tochter kommt seiner Frau und ihm zur Hilfe, kutschiert ihn noch einmal durch die kleine Stadt, besucht mit ihm erinnerungsträchtige Orte und so verweilen sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Von seinem Sohn hat Dad schon lange nichts mehr gehört, er brach frühzeitig den Kontakt zu seiner Familie ab und ging seiner Wege. Die letzten Worte bleiben ihm nur in Gedanken, vielleicht wird er ihm jemals verzeihen, vielleicht wird er von Dads letzten Stunden niemals erfahren. "Kostbare Tage" ist eine berührende Familiengeschichte und ein Buch über Vertrautheit, Liebe und den Abschied für immer.

"Er würde also sterben. Das war es, was sie gesagt hatten. Noch ehe der Sommer vorbei war, wäre er tot. Anfang September würde man draußen auf dem Friedhof, drei Meilen östlich von der Stadt, Erde über ihn schütten, auf das, was von ihm übrig war. Man würde seinen Namen auf einen Grabstein meißeln, und dann wäre es so, als hätte es ihn nie gegeben."

An sich habe ich mich lange auf eine weitere Fortsetzung der Reihe gefreut. Die Geschichte um Victoria und die McPheron Brüder hatte es mir dann doch sehr angetan. Nach dem Tod des einen Bruders und den neuen Herausforderungen des Lebens blieben noch einige Fragen offen und ich hatte mir nun Antworten erhofft. Leider blieb diese Erwartung unerfüllt. "Kostbare Tage" bezieht sich bis auf einen kleinen Absatz und die Tatsache, dass auch diese Geschichte in Holt spielt, so gar nicht auf die beiden vorherigen Teile. Und das hat mir dieses Buch dann irgendwie etwas madig gemacht. Das heißt zwar nicht, dass ich diesen Roman so gar nicht mochte, aber es war eben anders.
Losgelöst von meiner Erwartungshaltung fand ich den Abschied und die letzten Lebenstage von Dad nämlich sehr bewegend. Kent Haruf erzählt sehr unaufgeregt und gefühlvoll von den Gedanken, Erlebnissen und dem Freundschaftgefüge seiner Protagonisten. Der plötzliche Krebsbefund und die damit einhergehende Schwäche und Endlichkeit des Lebens hat mich aber nicht nur mitgenommen, sondern auch sehr dankbar für das Jetzt gemacht. Krebs ist keine neuartige Erkrankung und beinahe jeder hat in seinem (entfernten) Bekanntenkreis sicherlich schon Berührungspunkte gehabt und eben dann auch erlebt, wie schnell es gehen kann. Und gerade das macht einen nachdenklich. "Kostbare Tage" ist ein melancholisch, bewegender und vor allem menschlicher Roman über den Abschied und irgendwie auch über das Loslassen. Damit beinhaltet jedes Buch nun etwas über ganz entscheidende Phasen des Lebens von dem Aufbruch, der Ankunft, den Herausforderungen bis hin zum Ende. Für alle, die ruhigere Romane über das Leben lieben, ist Haruf eigentlich schon eine Art must-read. Eine sehr große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Ich reise gedanklich immer wieder gern nach Holt!

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Ich reise gedanklich immer wieder gern nach Holt!

Kostbare Tage von Kent Haruf

Ein Wiedersehen mit der fiktiven Kleinstadt Holt ist immer wie eine Rückkehr nach Hause. Man fühlt sich direkt geborgen ...

Ich reise gedanklich immer wieder gern nach Holt!

Kostbare Tage von Kent Haruf

Ein Wiedersehen mit der fiktiven Kleinstadt Holt ist immer wie eine Rückkehr nach Hause. Man fühlt sich direkt geborgen und aufgehoben im Schoß der ansässigen Familien. Auch wenn es dort natürlich, wie woanders auch, kleine und größere Probleme und Sorgen gibt.

In diesem Roman des Autors Kent Haruf erleben wir die letzten Wochen von Dad Lewis, der todkrank, auf sein Ende wartet. Er lässt sein Leben noch einmal Revue passieren, schließt mit der ein oder anderen Sache ab, aber alles lässt sich nicht immer klären, bevor man diese Welt verlässt. Das bringt der Autor sehr gut rüber, er schildert alles neutral mit einer enormen Gabe alles wesentliche auf den Punkt zu bringen ohne anzuklagen oder zu verurteilen. Alte Wunden werden aufgerissen, die man zu Lebzeiten verdrängen konnte, wie das verschwinden des eigenen Sohnes, den Dad damals nicht verstehen konnte. Dessen Sexualität er nicht gutheißen konnte, und ihn so aus dem Haus getrieben hat.
Dad Lewis wird von seiner Frau und der Tochter umsorgt, ein Akt der sehr gefühlvoll dargestellt wird. Haruf verleiht dem Tod eine gewisse Würde in seinen Schilderungen. Diese Szenen habe ich mit großem Respekt gelesen.
Doch die Geschichten aus Holt haben noch viel mehr zu bieten. Typisch sind auch, wie ich finde, die Verknüpfungen der Bewohner untereinander. Lorraine, Dads Tochter, reist an, um der Mutter zur Hand zu gehen und lernt direkt Alice kennen, die nebenan eingezogen ist. Das Kind lebt nun bei ihrer Großmutter, da ihre Mutter verstorben ist. Lorraine hat ein Kind verloren und man spürt während des Lesens von Anfang an, dass sich dort etwas anbahnt, dass Menschen zueinander finden werden, sich gegenseitig auffangen werden.
Erwähnenswert wäre da noch Reverend Lyle, der neu in der Stadt ist. Er hat Mut, hat aber ebenfalls sein Päcklein tragen. Seine Geschichte empfinde ich so interssant, dass ich mir wünsche, sie in einem weiteren Roman weiterverfolgen zu können.
Dies sind nur ein paar Beispiele, alle zu erwähnen, würde den Rahmen meiner Rezension sprengen und sicher auch den Reiz des Lesens nehmen. Daher möchte ich allen nur wärmstens empfehlen in Holt vorbeizuschauen. Es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Die kostbaren letzten Tage...

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Klappentext:

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die ...

Klappentext:

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die nun zur Unterstützung zurückkehrt. Aber es kommen auch neue Gesichter und mit ihnen Geschichten: Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern, sondern auch mit der eigenen Familie zu kämpfen.



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Cover gefällt mir wirklich sehr. Das vom Verlag gewohnt reduzierte Cover drückt die Stimmung des Romanes gut aus. Zusehen ist ein Gemälde einer Landschaft mit einer unterschiedlichen Farbwahl. Auch der Titel ist meiner Meinung nach treffend gewählt worden.

Zum Inhalt: Im Zentrum des Romanes steht Dad Lewis und seine letzten kostbaren Tage, denn Dad Lewis hat vor kurzem von seinem Arzt eine Diagnose erhalten, durch die er weiß, dass er bald sterben wird. Seine Frau Mary versucht es ihm so bequem wie möglich einzurichten. Währenddessen beschließt die Tochter Lorraine für die letzten Wochen ihres Vaters nach Hause zu kommen. Dad Lewis nimmt langsam Abschied vom Leben sowie von seinen Lieben und versucht mit sich ins Reine zu kommen - denn nicht alles in seinem Leben war so, dass er es im Nachhinein nicht anders machen wollen würde. Als der Krebs so weit fortgeschritten ist, bricht seine Frau Mary erschöpft zusammen. Dad's letzter Sommer bringt neben Leid und Tod doch noch ein wenig Wärm, Spaß und Freude. Der Autor zeigt in diesem Buch die eigene Verletzlichkeit und Situationen auf, die im Laufe eines Lebens passieren können. Der Roman thematisiert von Wünschen, Enttäuschungen, Vergebung, Schuld und Hoffnung, aber auch von Loslassen, Dankbarkeit und auch über Selbstreflexion.

Zum Schreibstil: Der Schreibstil von Kent Haruf ist unaufgeregt und recht nüchtern, gleichzeitig jedoch sehr eindringlich, warmherzig, bildlich und sehr einfühlsam. Dieser Schreibstil ist darüber hinaus von viel wörtlicher Rede gekennzeichnet. Dem Schriftsteller gelingt es, mit wenigen Worten viel auszudrücken und anhand seiner Landschaftsbeschreibungen beeindruckende Bilder zu schaffen. Episodenhaft wird von Dad Lewis erzählt, der in seinen letzten Tagen auf sein Leben zurückblickt, das viele glückliche, aber auch weniger glückliche Momente hatte. Die Geschehnisse sind wunderbar in der Gegenwart und auch der Vergangenheit eingefügt, dabei wird auch der Sichtweise unterschiedlicher Personen erzählt. Mit großer Empathie begegnet Haruf seinen Protagonisten, was mich besonders tief berührt hat. Er verwebt das Leben von Lewis mit den Geschehnissen der Menschen in ihm herum. Der Fokus liegt auf der Familie von Lewis, aber auch andere Menschen, die im Ort leben und diesen prägen, spielen eine wichtige Rolle. Da ist beispielsweise die alte Dame, die ihr verwaistes Enkelkind aufnimmt, die ältliche Lehrerin, die nach einer großen Enttäuschung wieder bei der Mutter lebt und alle finden allmählich zu einem inneren Frieden. Der Autor zeichnet ein vielschichtiges und authentisches Bild seiner Protagonisten, die er als Menschen mit Ecken und Kanten darstellt. Der Sterbeprozess von Dad Lewis wird sehr emotional geschildert, was für die Leserinnen und Leser nicht immer einfach ist, da dabei nichts beschönigt wird. Kent Haruf drückt nicht mit Absicht auf die Tränendrüse. Mit einfühlsamen und emphatischen Worten sowie voller Respekt schreibt der Autor von dem, was uns alle eines Tages erwarten wird, dem Tod. Dabei tabuisiert Haruf ihn nicht, sondern holt ihn mitten ins Leben und fordert seine Leserinnen und Leser auf, die kleinen Augenblicke im Leben zu genießen. Der Roman besteht aus insgesamt 39 Kapiteln.



Mein Fazit:

Für mich persönlich ist dieser Roman das erste Buch, das ich von Kent Haruf lesen durfte. Dabei war ich erstaunt darüber, dass es auch das letzte Buch ist, dass der Autor in seinem Leben geschrieben hat. Da der Autor Haruf im Jahre 2014 nach schwerer Krankheit verstorben ist, hat er sicherlich einen Teil seiner eigenen Erfahrungen in diesem Roman niedergeschrieben.

Dieser Roman keine leichte Lektüre und doch konnte mich Kent Haruf überzeugen. Er hat kurz vor seinem eigenen Tod ein so schmerzliches wie wunderbares Buch über das Sterben und dessen Unvermeidlichkeit geschrieben. Dabei tabuisiert Haruf den Tod nicht, sondern holt ihn mitten ins Leben und fordert seine Leserinnen und Leser auf, die kleinen Augenblicke im Leben zu genießen.

Insgesamt gebe ich diesem Roman fünf von fünf Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!


Danke an vorablesen.de und dem Diogenes - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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