Cover-Bild Und in dir die Finsternis
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 640
  • Ersterscheinung: 28.06.2017
  • ISBN: 9783404175383
Kevin O'Brien

Und in dir die Finsternis

Thriller
Seattle in den USA. Megan hütet ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis. Seit dem Tag vor 14 Jahren, als sie ihren Tod vortäuschte, um ihrem sadistischen Ehemann zu entkommen, und ein neues Leben unter neuem Namen begann. Josh, Megans 14-jähriger Sohn, weiß nichts von ihrer schrecklichen Vergangenheit. Doch jemand anderes schon. Zuerst sind es nur anonyme E-Mails und Anrufe, die nach Lisa, ihrem richtigen Namen, fragen. Aber dann passiert das Unfassbare: Ein maskierter Mann bricht in ihr Zuhause ein und entführt Josh. Um ihren Sohn zu retten, bleibt Megan keine andere Wahl, als sich ihren Dämonen zu stellen.



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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2017

Packender, atmosphärisch dichter Psychothriller- allerdings auch mit gewissen Logiklücken.

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14 Jahre zuvor:

Lisa lernt ausgerechnet, als sie eine schwere Zeit durchmacht, weil ihr geliebter Bruder an Krebs erkrankt in einem Hospital liegt, den attraktiven, reichen Arzt Glenn Swann kennen. Glenn ...

14 Jahre zuvor:

Lisa lernt ausgerechnet, als sie eine schwere Zeit durchmacht, weil ihr geliebter Bruder an Krebs erkrankt in einem Hospital liegt, den attraktiven, reichen Arzt Glenn Swann kennen. Glenn nutzt seine guten Verbindungen und so wird Lisas Bruder bald auf eine bessere Station verlegt. Das gefällt nicht allen Angestellten im Krankenhaus. Lisa wird zugetragen, dass Glenn stets bekommt, was er will und seine Interessen wenn nötig auch mit Gewalt durchsetzt. Lisa kann und will das nicht glauben, denn Glenn ist ihr gegenüber aufmerksam und liebevoll. So heiraten die beiden recht schnell, doch bereits kurz nach ihrer Hochzeit, schlägt Glenn sie zum ersten, doch leider nicht zum letzten Mal. Lisa ist entsetzt, versucht sich zu wehren, doch von Mal zu Mal, werden Glenns Attacken schlimmer und so beschließt sie, weil ihr die Polizei recht klar gemacht hat, dass es schwer sein wird für sie, Glenn wieder loszuwerden, zu flüchten. Dank der Hilfe ihres im Sterben liegenden Bruders, lernt sie jemanden kennen, der ihr neue, gefälschte Papiere besorgt. Und mit gewissen finanziellen Rücklagen, gelingt es ihr nur wenig später, einen Selbstmord vorzutäuschen. Zumindest glaubt die Polizei zunächst daran. Als jedoch eine weibliche, zerstückelte Leiche, in Einzelteilen aufgefunden wird, die die gleichen Brandnarben aufweist, wie Lisa, reagiert Glenns Familie alarmiert. Glenns Schwester, ihr Mann und deren Tochter, sagen bei der Polizei aus, dass Glenn seine Frau regelmäßig schlug und so rückt Glenn schnell ins Visier der Fahnder, die ihn abschließend für den Mord an seiner Ehefrau ins Gefängnis stecken.

Seattle:

Lisa lebt nun unter ihrem neuen Namen, Megan, in Seattle. Sie hat neun Monate nach ihrer Flucht ein Kind geboren, Glenns Kind, einen Sohn, den sie Josh nennt. Es gelingt ihr nach Jahren, langsam wieder Fuß zu fassen, in ihrem neuen Leben und ihre Angst, Stück für Stück zu überwinden. Sie glaubt Glenn immer noch sicher verwahrt im Gefängnis, doch eines Tages muss sie feststellen, dass es Glenn gelungen ist, auf freien Fuß zu kommen. Eine DNA Analyse der Frauenleiche ergab, dass es nicht Lisa war, die damals ermordet aufgefunden wurde und so wurde Glenn wieder entlassen. Wird er auf Rache sinnen? Lisa fürchtet das schon, denn es geschehen in ihrem und Joshs Umfeld, immer wieder rätselhafte Dinge, die sie glauben lassen, dass Glenn nicht mehr weit entfernt von ihnen ist….

Nachdem ich kürzlich einige, als Psycho-Thriller deklarierte Romane von diversen Autoren erwischte, die sich jedoch lediglich als mäßig unterhaltende Krimis entpuppten, setzte ich ehrlich gesagt nicht mehr viel Hoffnung in Kevin O’Briens „Und in dir die Finsternis“. Doch auch wenn es durchaus einige Kritikpunkte gibt, an dieser Story, handelt es sich hier endlich doch einmal um einen waschechten Psycho-Thriller, der viele packende Momente zu bieten hat. Dazu hat der Autor einen sehr guten Schreibstil- seine Figuren wirken lebhaft und echt und überhaupt gelingt es ihm, Lisa/Megans Ängste plausibel darzustellen. Besonders gut gefallen hat mir auch der lockerleichte Umgangston, den Mutter und Sohn miteinander pflegen. Man spürt, wie sehr die beiden aneinander hängen und hofft und bangt mit ihnen mit. Ich könnte mir diesen Roman übrigens auch gut fürs Kino verfilmt vorstellen.

Nun aber zu meinen Kritikpunkten, die für einen Punktabzug gesorgt haben.

Ich fand es ehrlich gesagt mehr als seltsam, dass die Romanheldin so lange im Dunklen tappt und nicht begreifen will, dass alle Opfer des Serienkillers, so aussehen wie sie. Immer wieder findet sie für sich irgendwelche Ausreden, was nicht zu ihrem ansonsten so vorsichtigen Charakter passen will. Dann möchte der Autor seine Leser davon überzeugen, dass es einer Frau, die auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann ist, nicht auffällt, wenn immer wieder aus ihrer Wohnung persönliche Dinge verschwinden. Überhaupt fühlt sich Lisa in gewissen Momenten immer beobachtet, wechselt aber noch nicht einmal ihre Wohnung? Wer hier weiter liest- Achtung Spoiler!

Kommen wir zum Täter: Ein rücksichtsloser, grausamer und brutaler Serienkiller, der eigentlich jemanden anderen will, diesen aber lediglich jahrelang stalkt; also jederzeit an diese Person herankommen könnte und sogar zwischenzeitlich zum Retter in der Not wird. Wieso schlug er nicht sofort zu und begnügte sich stattdessen all die Jahre lediglich mit einem „Ersatz“? Überhaupt schien der Killer allwissend zu sein. Wieso konnte er Lisas List als einziger durchschauen, wieso konnte er sie so einfach aufspüren und wieso konnte er so leicht in ihren Wohnungen ein und ausgehen, die ja durchaus gesichert waren?

Leider kann der aufmerksame Leser den Serienkiller dieser Story recht schnell enttarnen- dennoch verliert die Story nicht an Spannung. Trotz der immerhin 636 Seiten bleibt sie atmosphärisch dicht geschildert und spitzt sich gegen Ende immer mehr zu. Dennoch, für meinen Geschmack hätte man diesen Roman durchaus mindestens 150 Seiten kürzer erzählen können.

Kurz gefasst: Packender, atmosphärisch dichter Psychothriller- allerdings auch mit gewissen Logiklücken.