Cover-Bild The Grace Year
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Dressler
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 24.02.2020
  • ISBN: 9783791501628
Kim Liggett

The Grace Year

Ihr Widerstand ist die Liebe
Birgit Salzmann (Übersetzer)

„Niemand spricht über das Gnadenjahr. Es ist verboten.“

In Garner County heißt es, dass junge Frauen die Macht besitzen, Ehemänner aus ihren Betten zu locken und Jungen in den Wahnsinn zu treiben. Um diese Kräfte zu verlieren, werden sie für ein Jahr in die Wildnis verbannt. Wer zurückkommt, wird verheiratet oder ins Arbeitshaus geschickt. Aber es kommen nie alle lebend zurück. Nur in ihren Träumen ist Tierney James frei, umgeben von Rebellinnen. Doch als ihr Gnadenjahr beginnt, spürt sie erst, wie tief verwurzelt der Hass ist. Denn nicht die Natur oder die tödlichen Wilderer, die ihnen auflauern, sind die größte Gefahr. Es sind die Mädchen selbst.

Der sofortige New York Times Bestseller! Absolut fesselnd! TRIBUTE VON PANEM trifft auf THE HANDMAID’S TALE.

Filmrechte bereits an Universal vergeben – mit Elizabeth Banks als Regisseurin!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2020

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The Grace Year, das Gnadenjahr, junge Frauen werden in den Wald geschickt für ein Jahr, dort sollen sie ihre Magie verlieren. Denn in Garner County glaubt man, dass junge Frauen eine ganz besondere Macht ...

The Grace Year, das Gnadenjahr, junge Frauen werden in den Wald geschickt für ein Jahr, dort sollen sie ihre Magie verlieren. Denn in Garner County glaubt man, dass junge Frauen eine ganz besondere Macht besitzen, sie können Männer in ihr Bett locken, ihnen die Köpfe verdrehen und sie willenlos machen. Deswegen sollen sie ein Jahr alleine im Wald verbringen, doch es ist kein gewöhnlicher Wald, von Geistern ist die Rede. Und es gibt die Wildere, die jagt auf die Mädchen machen, um sie dann in Einzelteilen auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Nicht alle Mädchen überleben dieses Jahr und die, die zurückkehren, wünschen sich Unterumständen, es wäre nicht so....

Kim Liggett schreibt wahnsinnig flüssig und auch bildhaft. Ich hatte permanent alles genau vor Augen und ich kann euch sagen, es war ein vorzügliches Kopfkino. Wenn auch manchmal brutal und erschreckend. Diese dystopische Welt packt Frauen nicht mit Samthandschuhen an, man merkt gleich zu Beginn, das Leben einer Frau ist nicht viel wert.

Tierney ist in diese Welt hineingeboren und doch kann sie die Ordnung nicht akzeptieren, sie ist eine Träumerin, ein Freigeist und ein Wildfang. Diese Eigenschaften machen ihr das Gnadenjahr nicht einfacher. Ich mochte Tierney sehr, sie ist eine sympathische Protagonistin, die ich nicht nur einmal um ihre Geduld beneidet habe. Auch die Nebencharaktere werden gut gezeichnet, zumindest die relevanten.

Das Buch hat etwas Mystisches und Unheimliches. Mich erinnerte es an ein Tribute von Panem meets the Village von der Atmosphäre her. Auch wenn ich mich immer wieder sehr geärgert habe, hat es doch großen Spaß gemacht so sehr in eine Geschichte abzutauchen. Sie konnte mich von der ersten Seite packen und hat mich auch bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Der Spannungsbogen war permanent hoch gespannt und Langeweile kam keine auf. Besonders toll fand ich, dass ich absolut keine Ahnung hatte was als Nächstes passieren wird. Die Geschichte war gerade zu Beginn schön undurchschaubar.

Und für die Romance Leser unter euch, natürlich gibt es auch eine Lovestory. Diese überlappt zum Glück nicht die eigentliche Handlung und fügt sich schön in die Geschichte ein. Und ich finde, die Liebesgeschichte wirkt nicht zu übertrieben oder konstruiert.

Fazit:
Ihr habt mal wieder so richtig Lust auf eine spannende Dystopie, wollt aber keine neue Reihe anfangen?
Dann ist The Grace Year genau das richtige für euch.
Kim Liggett schafft es nicht nur eine spannende und unheilvolle Atmosphäre zu schaffen, gekonnt webt sie auch das Thema Feminismus in die Geschichte ein.
Bedrückend, fesselnd und doch hoffnungsvoll.

Veröffentlicht am 30.03.2020

Wortgewaltig, erschreckend und faszinierend

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Wer nicht zu viel erfahren möchte sollte dieses Beirag nicht lesen, es sind minimale Spoiler enthalten.

Endlich habe ich wieder ein Buch gelesen über das ich unglaublich viel zu sagen habe.
Es geht um ...

Wer nicht zu viel erfahren möchte sollte dieses Beirag nicht lesen, es sind minimale Spoiler enthalten.

Endlich habe ich wieder ein Buch gelesen über das ich unglaublich viel zu sagen habe.
Es geht um ''The Grace Year'' und ich bin Dank Ina [Inas little bakery] darauf aufmerksam geworden, habe es sofort gekauft und als es ankam wollte ich dann schon mal rein lesen. Und ich habe statt nur mal kurz zu schauen ob es mir gefällt, einfach das ganze Buch gelesen. Das ist mir in der letzten Zeit mit Büchern, die ich mir gekauft habe, selten passiert.



Ich wurde in eine unmögliche Situation geworfen, eine von der ich absolut schockiert war, in der Frauen nur dazu dienten zu tun, was ihr künftiger Ehemann oder das Oberhaupt dieser ''Gemeinde'' ihnen befiehlt. Sie durften nichts, nicht mal wirklich miteinander reden und erst recht nicht über das Gnadenjahr zu dem auch Tierney bald aufbrechen muss.
An dieser Stelle möchte ich euch einmal den Klappentext zeigen, damit ihr eine Ahnung davon bekommt, was das Gnadenjahr überhaupt ist.

"Niemand spricht über das Gnadenjahr. Es ist verboten."
In Garner County heißt es, dass junge Frauen die Macht besitzen, Ehemänner aus ihren Betten zu locken und Jungen in den Wahnsinn zu treiben. Um diese Kräfte zu verlieren, werden sie für ein Jahr in die Wildnis verbannt. Wer zurückkommt, wird verheiratet oder ins Arbeitshaus geschickt. Aber es kommen nie alle lebend zurück.
Nur in ihren Träumen ist Tierney James frei, umgeben von Rebellinnen. Doch als ihr Gnadenjahr beginnt, spürt sie erst, wie tief verwurzelt der Hass ist. Denn nicht die Natur oder die tödlichen Wilderer, die ihnen auflauern, sind die größte Gefahr. Es sind die Mädchen selbst.

Natürlich hat jede Geschichte zwei Seiten und das muss Tierney sehr bald heraus finden unter grässlichen, tödlichen, brutalen und völlig wahnsinnigen Umständen. Was dort im Wald passiert ist zutiefst abscheulich und die Mädchen, nun endlich frei, kennen überhaupt keine Grenzen, weder Psychisch noch Physisch. Es ist eine Spirale, die alles und jeden verschlingt, der sich auch nur einen kurzen Augenblick mitreißen lässt. Tierney ist plötzlich ganz allein und man möchte die Hand vor den Mund und die Augen schlagen, als man erfährt, was ihr angetan werden soll. Es ist so bildhaft, dass ich einen richtigen Film im Kopf hatte und der hat mir tatsächlich ziemliche Angst eingejagt.




Es geschieht unheimlich viel, man kann überhaupt keine Sekunde durchatmen, weil selbst Nachts Dinge passieren. Dieses Buch lässt einen den Atem anhalten und hoffen, dass man kurz verschnaufen kann bevor wieder etwas unaussprechliches passiert.

Und nachdem Tierney die einzige ist, die sich dafür interessiert, dass sie alle dieses Jahr im Wald überleben, wird sie zum Dank, schwer verletzt aus dem Lager vertrieben.

Ab da beginnt für Tierney etwas, das man wie sie als eine Art tranceartigen Zustand wahrnimmt. Es ist einfach so gut gemacht. Die Autorin kann einen Angst und Schrecken lehren und eine heftige Hoffnungslosigkeit fühlen lassen. Man fühlt sich allein, verloren und hilflos. Dem was außerhalb des Lagers liegt schutzlos ausgeliefert.

Und was wäre ein Buch ohne eine Liebesgeschichte?
Diese entsteht irgendwie instinktiv. Sie ist nicht vorhersehbar und wirkt auch nicht deplatziert, sie wirkt unumgänglich. Macht Sinn. Und ist tatsächlich auch einfach ein kleiner Hoffnungsschimmer. Der natürlich irgendwann erloschen muss. Natürlich. In diesem Buch habe ich schnell festgestellt, dass nichts safe ist, nichts ist vorhersehbar, nichts steht in Stein gemeißelt und das macht es so irre spannend. Selbst die ruhigen Szenen sind einfach aufregend, man weiß nie, was passiert, aber man weiß, dass etwas passiert. Macht es das nicht aus? Ich finde schon. Ich habe für dieses Buch nur Lob, weil ich komplett in dieser Welt drin war.

Langsam kam Tierney hinter alles, sie deckte alles auf und ich war mindestens genau so schockiert wie sie, denn wozu all das nötig war, war einfach so abstoßend. Als wären Frauen überhaupt gar nichts wert, so war es hier ja auch, aber wie wenig sie tatsächlich geschätzt wurden war einfach widerlich. Doch sie wollte etwas verändern, wenn auch nur für sich. Aber dann kam wieder dieses Buch mit unvorhersehbaren Ereignissen um die Ecke, einfach so war alle Hoffnung unwiederbringlich zerstört. Und ich hab geweint, um Alles, um Tierney und die Zukunft die sie hätte haben können. Aber damit war es nicht zu Ende, ich musste weiter leiden, vielmehr Tierney, wobei ich schon fast nicht mehr sagen konnte, wer mehr litt. Die Autorin hat eine Art und Weise gefunden Emotionen zu ihren Lesern zu transportieren, die mir so noch nie passiert ist.

Im Grunde folgt jetzt bald das Ende, ein Ende, das gewagt und mutig ist, ein Ende, dass es so einfach sehr selten gibt. Es gab auch hier noch einige Überraschungen, viele davon haben mich unglaublich berührt, sie waren stark und laut und hatten eine wunderschöne Stimme. Eine Stimme aus vielen Stimmen, die endlich etwas sagten.

Zum Ende möchte ich nichts mehr sagen, ich will ungerne spoilern, denn ich habe schon ganz schön viel gesagt. Aber was ich euch unbedingt sagen will ist, dass dieses Buch eine Wortgewalt ist, etwas unglaublich mächtiges, brutales aber auch inspirierendes.

Für mich zählt es jetzt schon zu meinen Highlights und zwar zu diesen, die ich für immer zu ihnen zähle. Bücher die etwas bewegen und verändern, die einen verfolgen und nie, nie wieder los lassen. Ein Buch, mit dem ich jeden winken werde, der nach einem Liebling fragt.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Hat tolle Grundzüge, weist aber auch Kritikpunkte auf

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Klappentext
„„Niemand spricht über das Gnadenjahr. Es ist verboten.“

In Garner County heißt es, dass junge Frauen die Macht besitzen, Ehemänner aus ihren Betten zu locken und Jungen in den Wahnsinn zu ...

Klappentext
„„Niemand spricht über das Gnadenjahr. Es ist verboten.“

In Garner County heißt es, dass junge Frauen die Macht besitzen, Ehemänner aus ihren Betten zu locken und Jungen in den Wahnsinn zu treiben. Um diese Kräfte zu verlieren, werden sie für ein Jahr in die Wildnis verbannt. Wer zurückkommt, wird verheiratet oder ins Arbeitshaus geschickt. Aber es kommen nie alle lebend zurück.
Nur in ihren Träumen ist Tierney James frei, umgeben von Rebellinnen. Doch als ihr Gnadenjahr beginnt, spürt sie erst, wie tief verwurzelt der Hass ist. Denn nicht die Natur oder die tödlichen Wilderer, die ihnen auflauern, sind die größte Gefahr. Es sind die Mädchen selbst.“

Gestaltung
Das wahre Highlight des Covers ist die Spotlackverzierung des Titels, der Blume und des Blutstropfen, denn diese Elemente schimmern in rotem Metalliclook, wodurch sie sich optisch sehr schön vom Cover abheben. Vor allem die intensive rote Farbe sorgt für die Betonung dieser Coverelemente. Ansonsten ist die Gestaltung eher schlicht durch die weißen und beigefarbenen Töne. Die Ranken erzeugen eine gewisse Tiefe, da sie auf verschiedenen Ebenen zu sehen sind.

Meine Meinung
Der Einstieg in die Geschichte ist meiner Meinung nach gut gelungen, denn ich war sofort gefesselt von dem Weltentwurf und der Handlung. Dies machte ich daran fest, dass ich teilweise geschockt oder tief bewegt vor dem Buch saß und die Seiten anstarrte, nicht ganz glauben konnte, was ich da gelesen habe. Ich fand es total heftig, wie sich die Gesellschaft hier entwickelt hat. Wie Frauen hier behandelt werden ist ganz schön krass. Ich fragte mich beim Lesen ja, ob die Autorin eventuell von Me too oder ähnlichen Debatten inspiriert wurde und diese Strömungen in ihrer Geschichte aufgegriffen hat.

Toll fand ich, dass mit Tierney ein Mädchen als Protagonistin vorhanden ist, welches das System hinterfragt. Das nachdenkt. Das nicht so handelt, wie das System sie indoktriniert hat. Vor allem dass ihr Vater sie so erzogen hat, rechne ich ihm hoch an. Gleichzeitig ist Tierneys Weg so natürlich auch schwer und hart, da die meisten anderen eben nicht so sind wie sie. Da muss sie einen starken Charakter haben, um das durchzuhalten. Und den hat sie auch, denn Tierney lässt sich trotz vieler harter Hürden und Gefahren nicht unterkriegen.

Etwas oberflächlich blieb für meinen Geschmack die Liebesbeziehung. Zeitlich gesehen entwickelt sie sich zwar über Monate hinweg, was ich als positiv empfand, aber trotzdem konnte sie mich nicht komplett von sich überzeugen. Dies lag meiner Meinung nach vor allem am männlichen Love Interest und seiner plötzlichen Entwicklung. Er verändert sich und sein Wesen von Grund auf, weil er sich in Tierney verliebt hat, was mich persönlich einfach gestört hat, weil es irgendwie nicht so recht passte. Auch fand ich es schade, dass die große Frage nach dem Warum es das Gnadenjahr gab nicht aufgeklärt wurde.

Beim Lesen ärgerte mich immer wieder, wie die Mädchen/Frauen miteinander umgehen. Ich fand es erschreckend mit eigenen Augen zu lesen, wie in dem Buch miteinander umgegangen wird, obwohl alle im selben Boot sitzen. Diesbezüglich fand ich es gut, dass sich im Buch eine Art Rebellion entwickelt, wobei ich diese gerne noch genauer verfolgt hätte und mehr davon mitbekommen hätte. Dennoch konnte mich die Geschichte gerade mit den letzten Seiten überraschen und aus den Latschen hauen, weil hier einige unvorhersehbare Entwicklungen auf den Leser warten.

Fazit
Insgesamt hat „The Grace Year“ viele gute Züge, aber auch kleinere Kritikpunkte. Für mich war dies beispielsweise dass der männliche Charakter sich sehr stark aufgrund der Liebe verändert hat und dass dies recht oberflächlich abgehandelt wurde. Auch fand ich es schade, dass das „Warum“ nicht geklärt würde. Dafür gibt es in der Geschichte einen spannenden und vor allem schockierenden Weltentwurf und viele Wendungen, die mich beim Lesen eiskalt erwischt haben.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband (?)

Veröffentlicht am 18.03.2020

Frauenpower sollte großgeschrieben werden!

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Was mich neugierig gemacht hat:

Schon lange vor Erscheinen hat das Buch es auf meine Must-Read-Liste geschafft, weil ich sofort wissen wollte, was es mit diesem Gnadenjahr auf sich hat. Auch der gesellschaftskritische ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Schon lange vor Erscheinen hat das Buch es auf meine Must-Read-Liste geschafft, weil ich sofort wissen wollte, was es mit diesem Gnadenjahr auf sich hat. Auch der gesellschaftskritische Aspekt hat mich gereizt. Es klang einfach nach einem Buch, das auf positive Weise ein bisschen aus der Reihe fällt.

Wie es mir gefallen hat:

Der Vergleich mit der Panem-Reihe ist bei diesem Buch durchaus verdient! Gerade hinsichtlich des Brutalitätsgrades und der gesellschaftskritischen Ebene liegen die Bücher einander nah.

Mich hat sehr überzeugt, wie Kim Liggett die von ihr entwickelte „Kultur“ mit all ihren Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Psyche des Einzelnen darstellt. (Nur den religiösen Aspekt hätte ich mir eigenständiger bzw. deutlicher ausgeführt gewünscht.)
Das Gnadenjahr schwebt bedrohlich über allem, ohne dass man sich ein richtiges Bild davon machen kann, was in dieser Zeit eigentlich wirklich mit den jungen Frauen passiert – und es dann mitzuerleben, ist durch und durch erschütternd.
Die Dynamiken zwischen den Gnadenjahrmädchen hat die Autorin ebenfalls sehr gekonnt umgesetzt. Misstrauen, Manipulation, Gewaltbereitschaft, es ist teilweise wirklich zum Fürchten! Man bangt um die Mädchen, denn bei jeder steht in den Sternen, ob sie es nach Hause schaffen wird.

Tierney ist eine wirklich starke Protagonistin, die kritisch hinterfragt und ein glaubhaftes Stück weit dennoch von dem begrenzt wird, was ihr von ihrer Welt eingehämmert wurde.
Das Einzige, was mich an ihr ein bisschen gestört hat, ist ihr zeitweiliger Mangel an Einfühlungsvermögen für ihren langjährigen Freund Michael sowie die fehlende Reflexion über ihre Einstellung zur Liebe zwischen Mann und Frau.

Ein tragender Aspekt der Story ist die spannungsgeladene Atmosphäre in bester Mystery-Manier. Man beginnt an den eigenen Theorien und Eindrücken zu zweifeln, weiß nicht mehr, was echt ist und was Tierneys Verfassung geschuldet - oder irgendeiner anderen Ursache. Der Erzählstil hat hieran einen großen Anteil, denn es gelingt Kimn Liggett auf beeindruckende Weise, ihn Tierneys Empfinden anzupassen.

Dass die Liebesgeschichte hier eher am Rande eine Rolle spielt, finde ich gut, allerdings konnte sie mich nicht wirklich erreichen. Dafür fehlt es an Szenen zwischen den beiden, in denen sie sich richtig hätte aufbauen können. Auch entwickelt Tierney hier eine recht egoistische Ader.

Das Ende muss man erst mal sacken lassen. Es stimmt sehr nachdenklich und lässt Freiraum für Interpretationen, dennoch haben mich ein paar kleinere Punkte gestört und grundsätzliche Fragen sind offen geblieben.

(Für wen) Lohnt es sich?

„The Grace Year" bietet ein mitreißendes, düster-lichtschimmerhaftes Lesevergnügen für nicht allzu zartbesaitete Leser*innen ab etwa 16 Jahren. Fans von Dystopien mit starken Protagonistinnen, für die die Liebesgeschichte nicht der Dreh- und Angelpunkt sein muss, sind hier genau richtig.

In einem Satz:

„The Grace Year" ist ein spannungsgeladener, psychothrilllastiger Pageturner mit Gruselmomenten und einer dezenten Lovestory, in dem Frauenpower großgeschrieben wird.

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Veröffentlicht am 17.03.2020

In einer Nacht verschlungen!

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Dieses Buch habe ich innerhalb einer Nacht verschlungen, da es so spannend, fesselnd und gut geschrieben ist. Eine absolute Leseempfehlung!

Dieses Buch habe ich innerhalb einer Nacht verschlungen, da es so spannend, fesselnd und gut geschrieben ist. Eine absolute Leseempfehlung!