Cover-Bild The Sky in your Eyes
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 16.11.2021
  • ISBN: 9783644010284
Kira Mohn

The Sky in your Eyes

Sehnsuchtsort Island. Die neue zweibändige Reihe der Spiegel-Bestsellerautorin.
Islands Winternächte sind lang. Doch Elín mag die Dunkelheit. Allein am Strand, unter dem endlos weiten Sternenhimmel, kann sie fast vergessen, was ihr Ex-Freund über sie gesagt hat. Über ihren Körper. Über ihr Gewicht. Bis die Selbstzweifel wieder so laut werden, dass nicht einmal das Tosen der Wellen sie übertönen kann. Als sie bei einem Kochkurs Jón kennenlernt, ist sie deshalb mehr als verunsichert. Jón ist attraktiv, charmant und witzig – und interessiert sich für sie. Elíns Herz schlägt in seiner Nähe schneller, trotzdem erstarrt sie bei jeder Berührung. Denn wie kann sie sich noch einmal fallen lassen? Wenn der Aufprall am Boden alles zerstören würde, was von ihr übrig ist …
Ein zarter Liebesroman rund um die Themen Bodyshaming und Selbstfindung.
Dunkle Nächte und tanzende Nordlichter. Band 1 der Island-Reihe, das Winterbuch.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2022

Schöne Geschichte mit Schwächen

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Eigentlich mag ich die Bücher von Kira Mohn wirklich gern, was nicht zuletzt den stets zauberhaften Settings sowie dem tollen Schreibstil zu verdanken ist.
Die beiden Punkte konnte ich auch beim ersten ...

Eigentlich mag ich die Bücher von Kira Mohn wirklich gern, was nicht zuletzt den stets zauberhaften Settings sowie dem tollen Schreibstil zu verdanken ist.
Die beiden Punkte konnte ich auch beim ersten Teil der Island Reihe unterschreiben - die Beschreibung der Landschaft macht Fernweh, der Schreibstil lässt sie Seiten nur so dahin fliegen.
Von den Charakteren hätte ich mir ein wenig mehr Details und Tiefe gewünscht.
Außer über Elin erfährt man nur recht wenig über die anderen Charaktere, welche uns durch das Buch begleiten.
Besonders bei Jon finde ich das echt schade, zumal er doch neben Elin der Protagonist ist - dennoch bleibt er flach und farblos, wirkt durch die wenigen Details auch nicht sonderlich authentisch.
Das alles hätte ohne Probleme für vier Sterne gereicht, weil ich die Geschichte gerne mochte - die Botschaft und die Themen sind wichtig und schwierig und sollten ruhig häufiger mal thematisiert werden.
Elin und ihr quasi nicht vorhandenes Selbstbewußtsein gingen mir aber mit jeder Seite mehr auf die Nerven - ich kann die Gedanken wirklich in den Grundzügen nachvollziehen, aber die Gedanken sind irgendwann einfach zu viel des guten und nerven einfach nur noch...

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Zeitweise hat mich das Buch leider runtergezogen

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Inhalt:

In dem Buch geht es um Elin, die nach einer toxischen Beziehung und einer schweren Trennnung wieder zurück zu ihren Eltern zieht. In einem veganen Kochkurs lernt sie Jon kennen und Elin findet ...

Inhalt:

In dem Buch geht es um Elin, die nach einer toxischen Beziehung und einer schweren Trennnung wieder zurück zu ihren Eltern zieht. In einem veganen Kochkurs lernt sie Jon kennen und Elin findet ihn von Anfang an toll, jedoch ist sie sich sicher, dass er nie etwas in ihr sehen wird. Sie fühlt sich nämlich in ihrem Körper sehr unwohl und denkt, dass auch Jon in ihr immer nur das pummelige Mädchen sehen wird, so wie es auch ihr Ex- Freund getan hat ….

Meine Meinung:

Das war das erste Buch, das ich von Kira Mohn gelesen habe und ich fand den Schreibstil wirklich sehr angenehm. Auch das Setting fand ich unglaublich toll. Island wurde so schön geschildert und die Orte die die Beiden besuchen waren wundervoll beschrieben und es hätten gerne noch ein wenig mehr sein können.

Ich hatte aber ehrlich gesagt einige Probleme mit dem Buch. Ich finde es toll, dass das Thema Bodyshaming aufgegriffen wurde und es wurde auch wirklich sehr authentisch behandelt, ich kann mir vorstellen, dass es einige Personen gibt, die nach solch einer Erfahrung, die Elin durchlebt wirklich ständig solche Gedanken haben, für ein Buch war es mir jedoch ein bisschen zu viel. Sie denkt wirklich in jeder Situation an ihren Körper und ich fand es dann irgendwie problematisch, da sich dadurch für mich keine Spannung zwischen den Charakteren aufbauen konnte. Zudem hat sie sich meines Gefühls nach vom einen auf den anderen Tag dann doch fallen gelassen, was für mich Unverständnis hervorbrachte.

Am Ende kam dann zwar doch noch eine schöne und auch wichtige Wendung, aber zeitweise hatte ich das Gefühl, ihre Selbstzweifel würden nur auf Grund von Jon schwinden. Das fand ich sehr schade, da sie hier wieder in eine Abhängigkeit rutschte. Zudem war sie meiner Meinung nach auch noch viel zu tief in ihrer alten Beziehung gefangen .

Ich fand es auch durchaus sehr schade, dass aus Jon so wenig gemacht wurde. Mir ist klar, dass Elin die Hauptprotagonistin sein soll, aber Jon hatte so viel Potential aber seine Leidenschaft und seine Probleme wurden mehr oder weniger in einem Abschnitt abgespeist. Er war ein toller Charakter keine Frage und ein good guy so wie ich es auch sehr gerne mag, aber man hätte einfach so viel mehr aus ihm machen können.

Ich will dieses Buch auf keinen Fall schlecht reden, da ich es auch zeitweise echt gerne gelesen habe und mir vor allem auch der vegane Kochkurs mega gut gefallen hat, da man so viel über Gewürze und generell das vegane Kochen lernt, aber oftmals hat mich das Buch beim Lesen einfach runtergezogen, was so nicht sein sollte. Deshalb gibt es von mir 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 29.11.2021

Wintereinbruch

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Elin ist eine junge Frau aus Island, die in einem kleinen Ort wohnt und nicht viele Freunde hat. Sie hat ein paar mehr Kilos drauf, als es Models in Frauenzeitschriften tragen und durch ihren Ex-Freund, ...

Elin ist eine junge Frau aus Island, die in einem kleinen Ort wohnt und nicht viele Freunde hat. Sie hat ein paar mehr Kilos drauf, als es Models in Frauenzeitschriften tragen und durch ihren Ex-Freund, der gnadenlos Bodyshaming bei ihr betrieben hat, ist dadurch ihre Meinung von sich selbst auf einem Tief. Doch dann trifft sie ausgerechnet bei einem veganen Kochkurs auf Jon, der megaschön, megadurchtrainiert und megainteressiert an ihr ist. Aber ist sein Interesse echt? Dann bekommt sie auch auf der Arbeit Probleme mit dem Sohn ihres Chefs und Elin weiß kaum noch, was sie tun, wie sie handeln soll.

Zuerst das Positive: Das aktuelle Loveinterest der Heldin war kein Ar...loch. Das hat mich verblüfft und wirklich angenehm überrascht. Andererseits war er schon wieder unwirklich: zu schön, zu nett, zu verständnisvoll, zu alles. Keine Ecken, keine Kanten, nicht mal irgendwelche körperlichen Schönheitsfehler (die wurden in seiner Kindheit behoben). Auch finde ich das Thema Bodyshaming sehr wichtig, aber war es echt notwendig, es in die andere Richtung zu betreiben? Die Antagonistin war megaschlank, megadurchtrainiert, Veganerin, Fitnesstrainerin und menschlich hässlich. Ist auch eine Art von Bashing. Gut gefallen hat mir, dass die Protagonistin nichts mehr mit ihrem toxischem Freund und dem toxischen neuen Chef zu tun haben wollte. Nicht gut dagegen fand ich, dass sie sich im Endeffekt trotzdem erst wieder als richtiger Mensch gefühlt hat, als sie von einem Mann anerkannt und akzeptiert wurde. Auch finde ich diese Aussagen wie "Ich habe akzeptiert, dass ich nie dünn sein werde" problematisch. Warum hat sie das akzeptiert? Erstens ist "dünn" eine subjektive Angelegenheit, zweitens ist Abnehmen eine Sache zwischen Energieverbrauch und Energiezunahme. Also warum sollte es einem gesunden Menschen nicht möglich sein abzunehmen, wenn er das möchte, und auf sein Wunschgewicht zu kommen? Alles in allem war es sicherlich eine nette Geschichte mit einer gut gemeinten Botschaft.

Veröffentlicht am 26.11.2021

Kein aufmunternder Wohlfühlroman!

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Achtung: Die Lektüre dieses Buches kann zu einem schwerwiegenden Anfall von Fernweh führen!

Genau wie bei Kira Mohns Kanada-Dulogie muss ich diesen Warnhinweis dringend vor den ersten Teil ihrer brandneuen ...

Achtung: Die Lektüre dieses Buches kann zu einem schwerwiegenden Anfall von Fernweh führen!

Genau wie bei Kira Mohns Kanada-Dulogie muss ich diesen Warnhinweis dringend vor den ersten Teil ihrer brandneuen Island-Reihe voranstellen - denn mich hat auch nach "The Sky in Your Eyes" das Fernweh wieder fest im Griff. In anderen Bereichen kann dieser neue Roman in meinen Augen aber nicht ganz an Kira Mohns Vorgänger anknüpfen. Zwar gibt es auch hier wie gewohnt eine gefühlsvolle, leise Liebesgeschichte und gesellschaftlich relevante Themen vor einem Traumsetting, leider konnte mich die Geschichte um Elín aber aus verschiedenen Gründen nicht so emotional mitnehmen. Nach längerem Nachdenken und einem spaßigen Buddyread mit Sofia von @SofiasworldofBooks habe ich also beschlossen, dass ich den Roman zwar grundsätzlich weiterempfehlen, aber nicht zu meinen Lieblingen der Autorin zählen kann.

Bevor ich damit beginne, meinen gemischten Eindruck zu begründen, muss ich erst noch ein paar Worte zur wunderschönen Gestaltung loswerden. Das Cover zeigt eine einsame, verschneite Winterbucht, über der die Nordlichter in strahlenden Grün- und Blautönen leuchten. Der geschwungene und mit goldenem Staub verzierte Titel passt dabei sowohl graphisch als auch inhaltlich perfekt ins Bild. Das Motiv der Polarlichter setzt sich auch innerhalb des Buches fort und ist zu Beginn eines jeden Kapitels zu finden. Hervorheben will ich auch die stimmungsvollen Fotos von wichtigen Schauplätzen, die wir zusammen mit Jón und Elín im Laufe der Handlung besuchen, und die in eine Karte Islands integriert in den Leselaschen zu finden sind. Ein weiteres tolles Extra der Gestaltung sind die hinten angefügten Rezepte zu dem veganen Kochkurs, der hier einen nicht ganz unerheblichen Teil der Handlung einnimmt. Ohne zu sehr mit dem Moralknüppel anzukommen lässt Kira Mohn Wissen über und Argumente für eine vegane Ernährung miteinfließen und macht somit gleich Lust zum Nachkochen der Rezepte.

Was ich bei "The Sky in Your Eyes" aber schmerzlich vermisst habe und worüber auch die ansonsten tolle Gestaltung nicht hinwegtäuschen kann ist eine Triggerwarnung. Zwar ist unter dem Klapptext auf der Rückseite des Buches angegeben, dass es um Bodyshaming und Selbstfindung geht, da die Selbstachtung der Protagonistin jedoch sehr gering ist, sie einen ungesunden Bezug zum Thema Essen pflegt und auch toxische Beziehungen und sexueller Missbrauch eine große Rolle spielen, hätte ich mir eine ausführlichere Auflistung der möglichen Trigger gewünscht.


Erster Satz: "Um die Reynisdrangar ranken sich viele Legenden"


Diese Rezension zu schreiben, fällt mir sehr schwer, da mir nicht ganz klar ist, wie ich meinen persönlichen Leseeindruck ehrlich vermitteln soll, ohne dabei uneinfühlsam und oberflächlich zu klingen. Da es bekannterweise nicht besser wird, wenn man lange um den heißen Brei herumredet, komme ich gleich zum Punkt: Auch wenn ich grundsätzlich ein einfühlsamer Mensch bin, fiel es mir während der 336 Seiten durchgängig sehr schwer, einen Zugang zu Elín zu finden und habe öfter die Augen über sie verdreht, als ich das angesichts des ernsten Themas sollte. Woran lag das, frage ich mich also? Weshalb konnte mich Elíns Leiden emotional so gar nicht abholen und hat mich eher genervt?

Grundsätzlich finde ich es sehr gut, dass sich Kira Mohn in ihrem Roman mit dem Thema Bodyshaming auseinandersetzt, ich habe mich aber an mehreren Stellen gefragt, was sie uns mit dieser Geschichte eigentlich sagen will. Wenn es ihr Ziel war, Menschen, die unter ähnlichen Problemen wie Elín leiden Mut zu machen und eine aufmunternde Geschichte über Persönlichkeitsentwicklung und Bodypositivity zu erzählen, ist sie nämlich leider episch gescheitert. Denn dazu ist die Darstellung insgesamt einfach zu negativ und auch in ihrer Entwicklungsdynamik nicht ganz unproblematisch. Zwar kommt Elín am Ende an einem Punkt an, an dem man sie guten Gewissens sich selbst überlassen kann, ich finde es aber extrem schade, dass sie dazu Jón gebraucht hat. Klar kann Bestätigung und Unterstützung von außen helfen, es ist aber eine eher mittelmäßig gelungene Message, wenn Elín nachdem sie sich endlich von Daníel gelöst hat, ihren Selbstwert wieder von einem anderen Mann abhängig macht. Eine Erkenntnis aus eigener Kraft und eine Entwicklung, die wirklich aus ihrem Inneren angestoßen wird, hätte mir hier viel besser gefallen.


"Im Schein der Straßenlaternen sind unsere Atemwolken zu sehen. Ich stelle mir vor, wie sie zu winzigen Kristallen werden, die langsam zu Boden sinken. Dort liegen sie dann, eine Million gesprochener Worte unter unseren Füßen."


Was ebenfalls nicht gerade dazu beiträgt, die Geschichte als aufmunterndes Positivbeispiel zu präsentieren, ist die sehr deprimierende Stimmung. Durch viele Wiederholungen des wiederkehrenden Gedankenkarrussels, welches kaum eine Szene ohne mindestens einen negativen Gedanken an Elíns Körper, ihr Gewicht, Essen oder ihre Wirkung auf andere verstreichen lässt, war ich schon nach den ersten hundert Seiten zerrissen zwischen Mitleid und dem Wunsch, sie und alle um sie herum wahllos anzubrüllen. Wohlwollend betrachtet sind die vielen negativen Gefühle, die während des Lesens in mir aufkamen, ein Zeichen dafür, dass es Kira Mohn gelungen ist, zu vermitteln, was im Kopf eines Menschen abläuft, der sich selbst aufgrund von Lernerfahrungen, gesellschaftlichen Idealen oder Anfeindungen nicht akzeptieren oder gar lieben kann. Denn eigentlich ist es ja gar nicht Elín mit ihren negativen Gedanken, die mich zunehmend genervt hat, sondern vielmehr, dass sie in einem Umfeld lebt, in der sie solche Gedanken überhaupt entwickelt. Ihre Familie, Daniel, ihr Arbeitskollege, die ganze Gesellschaft - das sind die richtigen Adressen für meinen Stress, meine Wut, meine Ungeduld und meinen Wunsch, das Buch an die Wand zu werfen. Besonders zwei männliche Nebenfiguren waren so unfassbar ekelerregend gestaltet, dass ich mich mehrmals gefragt habe, ob die Autorin all ihre Probleme mit dem männlichen Geschlecht in diesem Buch verarbeitet hat. War es also stattdessen Kira Mohns Ziel, in ihren LeserInnen diesen Frust gegenüber der Gesellschaft, Männern und allem was schiefläuft zu wecken, kann ich bestätigen, dass es funktioniert hat.


"Sie alle mochten mich nicht. Mochten keinen Körper nicht. Und mein Körper ist nun mal das, was jeder als Erstes wahrnimmt, noch bevor ich die Möglichkeit habe, witzig oder klug oder sonst wie liebenswert zu sein."


Da sich Kira Mohn bei den geschilderten Erfahrungen und Gedanken an den tatsächlichen Erlebnissen von fünf Frauen orientiert und deren Erfahrungswelt zu einer Figur kondensiert hat, würde ich der Geschichte inhaltlich mal eine realistische Schilderung attestieren Auch wenn ich persönlich mit vielen Gedanken nichts anfangen konnte, da ich mich in meinem Körper sehr wohlfühle und noch nie mit Body Shaming konfrontiert wurde, kann ich nach dem Lesen nun besser nachvollziehen, weshalb das Thema so wichtig ist und was man vielleicht auch im Umgang mit sehr unsicheren Menschen beachten muss. Leider hatte ich schon während des Lesens manchmal das Gefühl, mit Elín eine Ansammlung verschiedener Probleme und Komplexe vor mir zu haben und keine ganzheitliche Figur, was vielleicht auch erklärt, weshalb ich emotional nicht wirklich nah an ihr oder der Liebesgeschichte dran war. Auch Jón fand ich als Figur leider nur mittelprächtig. Außer dass er gut aussieht, gerne fotografiert und als Kind Segelohren hatte, erfahren wir nicht besonders viel über ihn, sodass er zwar ein äußerst nettes aber trotzdem nur ein Randdetail bleibt, das Elín in ihrer Entwicklung hilft. Ich denke, dass eine abwechselnde Erzählweise der Geschichte also in doppelter Hinsicht gutgetan hätte. Erstens hätte so Elíns sehr negativer Selbstsicht eine positivere Außenperspektive gegenübergestanden, was zum Verständnis ihres Charakters sowie zum Aufbessern der Stimmung beigetragen hätte und zweitens hätte man so Jón mehr Tiefe verleihen können. Die Liebesgeschichte, die die beiden verbindet, ist demnach zwar in für Kira Mohn typischen leisen Tönen und magischen Momenten geschrieben, hat aber deutlich weniger emotionale Tiefe anzeigen lassen, als sie hätte haben können.


"Jón zu küssen ist ein Gefühl wie lachen und fliegen und träumen gleichzeitig."


Wer sich nun fragt, weshalb ich die Geschichte unterm Strich doch weiterempfehlen kann: ich habe noch gar nichts zu Schreibstil und Setting gesagt. Diese beiden Elemente der Geschichte täuschen nämlich über den für mich sehr schwer nachvollziehbaren Inhalt, die eher deprimierende Stimmung und die glanzlosen Figuren gelungen hinweg und haben dafür gesorgt, dass ich trotzdem gerne dabeigeblieben bin. Ohne das wundervolle Setting, den humorvollen, sarkastischen Schreibstil der Autorin und einige atmosphärische Szenen wäre mein Urteil wohl deutlich schlechter ausgefallen. Nach Kanadas Nationalpark und Irlands Küste entführt die Autorin diesmal an den Sehnsuchtsort Island. Zusammen mit Elín und Jón besuchen wir nicht nur die Gletscherhöhle im Vatnajökull, machen Fotos am Diamantstrand in der Gletscherlagune Jökulsarlon, Picknicken bei Sonnenaufgang am Skogafoss, sondern genießen auch den Ausblick auf die berühmten Reynisdrangar. Kira Mohn hat sich wirklich Mühe gegeben, ihre melancholische Liebesgeschichte in ein dunkles, kaltes, aber unheimlich magisches Setting einzufügen, dem man sich gar nicht entziehen kann. Auch wenn also ein gemischter Eindruck zurückbleibt, bin ich gespannt auf Band 2, der sich um die Umweltaktivistin Lilja dreht und freue mich schon sehr, nach Island zurückzukehren!


"Als Kind hat mir mein Vater immer erzählt, die in Farben getauchte Nacht sei das Werk von winzigen Elfen, die zwischen den Sternen tanzen, und manchmal würden sie Wünsche erfüllen. Obwohl meine Wünsche eher selten von den Elfen erfüllt wurden, finde ich es noch heute schwer, beim Anblick schillernder Lichtbänder nur an elektromagnetische Teilchen in der Erdatmosphäre zu denken."





Fazit:

Anders als gedacht ist "The Sky in Your Eyes" kein aufmunternder Wohlfühlroman, sondern hat mich mit der speziellen Protagonistin und deren negativen Gedankenschleifen emotional nicht abholen können. Das Traumsetting in Island, der humorvolle und atmosphärische Schreibstil von Kira Mohn und das Ansprechen mehrerer wichtigen Themen trösten aber gut über den für mich sehr schwer nachvollziehbaren Inhalt, die eher deprimierende Stimmung und die glanzlosen Figuren hinweg.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Ausbaufähiger Auftaktband

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Die Landschaftsbeschreibungen in Kira Mohns Roman „Wild like a River“ gefielen mir unheimlich gut. Daher wollte ich auch gerne „The Sky in your Eyes“ mit Schauplatz Island lesen.
Worum geht’s in der New-Adult-Story? ...

Die Landschaftsbeschreibungen in Kira Mohns Roman „Wild like a River“ gefielen mir unheimlich gut. Daher wollte ich auch gerne „The Sky in your Eyes“ mit Schauplatz Island lesen.
Worum geht’s in der New-Adult-Story?
Nach einer schmerzhaften Trennung lernt die übergewichtige Elin, die schon immer „pummelig“ war, in einem Vegetarier-Kochkurs den gutaussehenden Jon kennen. Nach ihrem Beziehungsaus musste Elin wieder bei ihren Eltern einziehen, und in der Rechtsanwaltskanzlei, in der sie arbeitet, stehen ebenfalls Veränderungen an – der Sohn ihres Vorgesetzten soll Elins neuer Chef werden. Da Elins beste Freundin in Frankreich weilt, bleiben den jungen Frauen nur lange Telefonate.
Als Jon ihr „Kochpartner“ wird und sie zu einem Rendezvous einlädt, kann Elin es kaum glauben – ausgerechnet Jon mit seinem Modelkörper findet Gefallen an ihr?
Der Grundgedanke des Romans ist richtig und wichtig. Bodyshaming und Selbstakzeptanz stehen im Fokus der Geschichte. Kira Mohns Herangehensweise war mir jedoch zu formelhaft – nach Einleitung und Hauptteil werden im Finale alle Konflikte regelrecht abgehakt und aufgelöst. Der Stil der Autorin ist sehr nüchtern. Daher gibt es keinen Kitsch, aber auch keine Romantik, obwohl es durchaus explizite Szenen gibt. Der Roman liest sich wie ein Aufsatz oder wie ein Bericht. Die Naturbeschreibungen haben mich enttäuscht, sie wirken nicht wirklich authentisch, das typisch nordische Flair kam bei mir leider nicht an. Bis auf Elin bleiben alle Figuren eindimensional, man spürt die Chemie zwischen ihr und Jon nicht, da er nicht näher beschrieben wird (edel und schön ist er). Mir war auch von Anfang an klar, welches Geheimnis Elins Freundin Sophia verbirgt.
„The Sky in your eyes” ist keine Wohlfühllektüre. Zwar gehören Katastrophen und Konflikte zum NA-Genre, man wird keinen Vertreter dieser Gattung ohne dramatische Ereignisse finden, Kira Mohn übertreibt es jedoch mit den „Baustellen“: Mental health, Bodyshaming, schwierige Mütter, Gewalt in der Beziehung, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Es ist anstrengend und es macht schlechte Laune, dies so geballt zu lesen. Elins Gedanken kreisen immer wieder um ihre Selbstzweifel. Am Ende gelingt es ihr jedoch, auch einmal „Nein“ zu sagen und sich endgültig von ihrem toxischen Ex zu lösen, was ich klasse fand. Gleichzeitig löst sie auch alle anderen Probleme (mit Jons Hilfe); sie krempelt ihr Leben komplett (ins Positive) um, das fand ich unrealistisch. Auch das Ende ist irgendwie „trocken“. Ich finde ferner die Botschaft des Romans problematisch, da die Protagonistin erst durch die Liebe eines Adonis aufblüht. Es ist jedoch toll, dass die Hauptfigur sich nicht physisch verändern muss, um liebenswert zu sein. Makeover ade! Dieser Aspekt gefiel mir gut. Die Rezepte im Anhang fand ich überflüssig. Während der Lektüre musste ich an den YA-Roman „Kissing Chloe Brown“ von Talia Hibbert denken, da in diesem Buch das Thema Selbstfindung inhaltlich und stilistisch besser präsentiert worden ist.
Fazit: „The Sky in your Eyes“ ist der Auftaktband zu einer neuen zweiteiligen Reihe.
Leider hat sich meine Leseerwartung nicht erfüllt, Kira Mohns schnörkelloser Erzählstil ist wohl einfach nicht mein Fall.

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