Cover-Bild Das Haus am Ende des Fjords
(8)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 09.06.2020
  • ISBN: 9783453424296
Kiri Johansson

Das Haus am Ende des Fjords

Roman
Die Melodie Islands kann Herzen zusammenführen

Mit ihrem Bed & Breakfast und dem kleinen Café in den malerischen Westfjorden Islands hat sich Isving ihren Lebenstraum erfüllt. Doch dann erhält sie eine niederschmetternde Diagnose und weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll. Da steht eines Tages der attraktive Thór vor ihrer Tür. Nach Jahren, in denen er mit seiner Band Konzerte überall auf der Welt gespielt hat, sucht der Komponist in der Abgeschiedenheit und der rauen Natur seiner Heimat nach neuer Inspiration für seine Musik. Die schüchterne Isving, die nichts von seinem internationalen Ruhm ahnt, erobert mit ihrem Gefühl für Melodien und Texte sein Herz im Sturm. Doch wird ihre Liebe auch die Wahrheit über ihre Krankheit verkraften?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2020

Liebesgeschichte im idyllischen Island

0

Die Dänin Isving hat sich ihren Traum von der Pension mitten in der Fjordlandschaft Islands erfüllt. Sie führt ein Bed & Breakfast in den einsamen Westfjorden, wohin es hauptsächlich Wandertouristen in ...

Die Dänin Isving hat sich ihren Traum von der Pension mitten in der Fjordlandschaft Islands erfüllt. Sie führt ein Bed & Breakfast in den einsamen Westfjorden, wohin es hauptsächlich Wandertouristen in den Sommermonaten zieht.

Dann steigt ein geheimnisvoller Fremder für ein paar Tage in ihrer Pension ab. Weder kann sie ihn vergessen, noch er sie, und als er im kommenden Frühjahr wieder vor ihrer Tür steht passiert, was in jedem Frauenroman früher oder später passieren muss: die beiden verlieben sich ineinander. Danach, so mein Empfinden, passiert eigentlich nicht mehr viel, denn ihre Liebe ist während der weiteren Handlung gefühlt keiner großen Gefahr mehr ausgesetzt.

Allerdings hatte Isving in der Zwischenzeit die Diagnose einer unheilbaren Krankheit bekommen, was eigentlich der Aufhänger für die erzählte Liebesgeschichte ist. Kann die junge Liebe trotzdem bestehen? Natürlich gibt es ein paar Widrigkeiten, aber ihre Liebe ist nie ernsthaft in Gefahr, auch wenn Isving ihm ihre Krankheit lange Zeit verschweigt. Wie man schon merkt: mir fehlte in dem Buch irgendwie die treibende Kraft. Für mich hätte es etwas mehr Drama sein dürfen.

Auch war ich nicht so ganz glücklich, wie Isving mit der Krankheit Multiple Sklerose umgeht. Nicht falsch verstehen – ich würde mir sehr wünschen, dass Menschen diese Diagnose so gut wegstecken wie Isving und sich davon kaum in ihrem Leben beeinflussen lassen. Aber aufgrund eines Falles in meinem Bekanntenkreis habe ich da eher andere Erfahrungen gemacht. So eine Diagnose zieht einem Menschen in den Regel völlig den Boden unter den Füßen weg und quält sie neben den Krankheitsschüben mit unzähligen Fragen über die Zukunft. Davon merkt man bei Isving nicht viel. Dass sie die Situation verhältnismäßig gut wegsteckt, mag am isländischen „Petta redast“ liegen, dem allgegenwärtig gelebten Spruch „Wird schon werden.“ Mir kam jedoch der Umgang mit der Krankheit im Buch nicht tiefgründig genug vor, ich hätte mir das etwas anders gewünscht.

Die Autorin hat dazu mir gegenüber geäußert, dass sie ihre Protagonistin bewusst optimistisch angelegt hat, um Leuten Mut zu machen und zu zeigen, dass es auf die eigene Einstel-lung zu einer Krankheit ankommt. Das möchte ich auch auf keinen Fall anzweifeln. Mir ist bewusst, dass jeder Autor viel Recherchearbeit und Herzblut in sein Werk steckt. Ich möchte nur klar erkenntlich machen, welche Gedanken ich beim Lesen hatte – und dass die Erwartungshaltung des Lesers und die Intention des Autors manchmal einfach unterschiedlich sind und das Buch daher anders wahrgenommen werden kann.

Abgesehen von diesem „Missverständnis“ ließ sich der Roman locker und leicht lesen, er lädt zum Wegträumen nach Island ein und bringt dem Leser die Naturschönheiten und auch die berühmten Islandpferde nahe. Die Beschreibung der Westfjorde weckt Fernweh und lässt einen Urlaub erleben, ohne das Haus oder den Garten verlassen zu müssen. Gerade in diesem Jahr wird das vielen Lesern Freude bereiten.

„Das Haus am Ende des Fjords“ hat mich unterhalten, wenn auch nicht restlos begeistert und mitgenommen auf eine wirklich sehenswerte Insel (unbedingt googeln und Fotos anschauen!). 3,5 Sterne vergebe ich für diese Lesereise.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.12.2020

Schöne Geschichte, aber teilweise etwas langatmig

0

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Weiterhin war ich sehr gespannt und erfreut mehr über Island zu erfahren.

Isving betreibt ein kleines B&B am Ende des Fjords. Hier fühlt sie sich wohl und kann ...

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Weiterhin war ich sehr gespannt und erfreut mehr über Island zu erfahren.

Isving betreibt ein kleines B&B am Ende des Fjords. Hier fühlt sie sich wohl und kann sich nichts Schöneres vorstellen als ihre Gäste zu bewirten. So lernt sie auch den berühmten Musiker Thor kennen. Sie verlieben sich ineinander. Das Buch ist jedoch nicht nur der Liebesgeschichte zwischen den beiden gewidmet, sondern auch der Krankheit von Isving, ihrer Multiplen Sklerose gewidmet.

Schön finde ich, dass Isving erneut Hoffnung schöpfen kann durch ihre Schwangerschaft sowie durch die Schwester von Thor, die an den Rollstuhl gefesselt ist. So wird Isving bewusst ü, wie sehr sie jeden Tag mit ihrer Krankheit genießen muss und dankbar sein muss, so lange es ihr nich gut geht.

Im Allgemeinen fand ich die Geschichte schön. Zwischendurch war es mir jedoch zu langatmig und mit zu vielen landschaftlichen und sonstigen Beschreibungen gespickt. Teilweise hat mir auch die Spannung gefehlt. Am Ende des Buches bleiben für mich auch noch viele Fragen offen. Wie geht es oft Isvings Krankheit weiter? Macht sie eine Karriere als Sängerin oder Schriftstellerin oder ist sie ganz Mutter? Was ist mit den Freunden die sich von ihr abgewendet hatten? Und wie geht es mit dem B&B weiter?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2020

Bildhafte Beschreibung von Island, aber eine langatmige Geschichte mit zu wenig Spannung und Emotionen

0

Nach dem Tod ihres Bruder ist die Dänin Isving zusammen mit ihrer Schwägerin Gabrielle nach Island gezogen, um in dem Städtchen Kópavík ein kleines Bed & Breakfast zu führe. Als sie von Gabrielle im Stich ...

Nach dem Tod ihres Bruder ist die Dänin Isving zusammen mit ihrer Schwägerin Gabrielle nach Island gezogen, um in dem Städtchen Kópavík ein kleines Bed & Breakfast zu führe. Als sie von Gabrielle im Stich gelassen wird, die wegen einer neuen Liebe weiter in den Süden zieht, hat Isving die alleinige Verantwortung für Pension und Café, obwohl sie als Geschäftsführerin im Hintergrund bleiben wollte und Gabrielle sich um den Service kümmern sollte. Mit der Hilfe einer Angestellten versucht Isving den Betrieb am Laufen zu halten und hofft, dass die Einnahmen des Sommers die touristenschwachen Wintermonate ausgleichen können.
Eines Sommers quartiert sich der bärtige Jon bei ihr ein, von dem sie bald herausfindet, dass es sich bei ihm um den berühmten Rockmusiker Thór der Band Splendid Pirates handelt, der gerade ein Sabbatical einlegt und eine Schreibblockade hat. Er findet in der rothaarigen Dänin mit den Sommersprossen, die einerseits schüchtern ist, andererseits aber selbst gerne singt, seine Muse. Die beiden verlieben sich ineinander, doch dann erhält Isving eine erschütternde Diagnose und wagt es nicht, Thór von der Krankheit zu erzählen, um der jungen Liebe nicht ihre Unbeschwertheit zu nehmen, zumal sie sich ohnehin nicht sicher ist, ob eine Liebe zwischen weltberühmten Rockstar und einfacher Pensionswirtin eine Zukunft haben kann.


Der Roman ist überwiegend aus der Perspektive der unsicheren Isving geschrieben, die Zeit ihres Lebens mit ihrem Aussehen haderte und ihre Sommersprossen unter Camouflage-Make-up versteckte. Kürzere Kapitel sind aus Sicht von Thór verfasst, der sich in den Westfjorden Islands bewusst eine Auszeit nehmen möchte, um zu neuer Kreativität zu finden.

Durch die bildhaften Beschreibungen der Autorin kann man sich sehr gut nach Island versetzen, diese geheimnisvolle Land der heißen Quellen, einsamen Landschaften, in dem der Glaube an Elfen, Trolle und Fabelwesen alltäglich ist und in dem selbst im Sommer kühle Temperaturen herrschen, die in die Hot Pots locken. Diese besondere Atmosphäre des mystischen Landes mit nur wenigen Einwohnern ist spürbar und liest sich wie eine Liebeserklärung an Island.

Die Charaktere und ihre Geschichte können dagegen weitaus weniger überzeugen. Die beiden Hauptfiguren Isving und Thór waren mir zu nett - Personen ohne Ecken und Kanten, zu süß und lieb und damit schlicht langweilig. Selbst Thór - stereotyp als starker, tätowierter Rockstar - zeigte ausschließlich eine weiche Seite und wirkte damit wenig authentisch. Die Liebenswürdigkeit Isvings passte dagegen schon eher, jedoch fand ich ihren Umgang mit ihrer Krankheit wenig realistisch. Sie wird ganz plötzlich mit der Diagnose Multiple Sklerose konfrontiert und leidet anschließend unter mehreren Schüben, macht sich jedoch kaum Gedanken um ihre Gesundheit oder zeigt nachvollziehbare Ängste in Bezug auf die unheilbare Krankheit. Ihr "Geheimnis" empfand ich zu gekünstelt, um eine drohende Gefahr für die Liebe darzustellen - insbesondere da man von Thór nichts anderes als Verständnis und Hilfsbereitschaft erwarten konnte. Auch die weiteren kleinen Dramen, die aufgrund von Isvings mangelndem Selbstbewusstsein und übertriebener Eifersucht entstehen, sind nicht wirklich ernstzunehmen; die Versöhnungen und körperliche Anziehungskraft zwischen den beiden sehr kitschig dargestellt.

Für meinen Geschmack fehlte es dem Roman trotz ernster Themen wie Isvings Krankheit, den Diskussionen um nachhaltigen Tourismus oder Walfang an Emotionen und Spannung. Die Geschichte plätscherte unterbrochen von ein wenig Melodramatik gleichförmig dahin und konnte nur durch den reizvollen Schauplatz Island mein Interesse aufrechterhalten. Im Vergleich zu "Das Haus am Ende des Fjords" hatte der Vorgängerroman der Autorin "Islandsommer" weitaus mehr Charme zu bieten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere