Cover-Bild Halb drei bei den Elefanten
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 18.08.2014
  • ISBN: 9783641124038
Kyra Groh

Halb drei bei den Elefanten

Roman
Lieber Schmetterlinge im Bauch als Hummeln im Hintern

Die Zwillingsschwestern Max und Jo sind sich gar nicht ähnlich. Max hat nur die Gene abbekommen, die keinen interessieren … Sie ist rothaarig, klein – und ihre BHs sind von der Marke Zauberflöte: Zieht man sie aus, geht der ganze Zauber flöten. Sie ist auch klug und musikalisch – aber wen interessiert's? Auch Moritz hat sein Päckchen zu tragen. Er ist klug, aber ohne Ausbildung, wäre gerne Fotograf, versauert aber als Fahrradkurier. Und er ist für jemanden verantwortlich – seinen vierjährigen Sohn ... Doch als sich Max und Moritz um halb drei bei den Elefanten im Opel Zoo treffen, ändert sich ihr Leben für immer ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Eine bittersüße Liebesgeschichte, die ohne Kitschfaktor auskommt und mir unter die Haut ging

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Maxime und Jo sind Zwillinge, doch während Jo es liebt sich aufzubrezeln um die Männerwelt mit ihrer Weiblichkeit und Attraktivität durcheinander zu wirbeln, mag es Max klamottentechnisch gesehen eher ...

Maxime und Jo sind Zwillinge, doch während Jo es liebt sich aufzubrezeln um die Männerwelt mit ihrer Weiblichkeit und Attraktivität durcheinander zu wirbeln, mag es Max klamottentechnisch gesehen eher leger und ist auch alles andere als ein männermordender Vamp. Stattdessen hängt sie gerne mit ihrem besten Kumpel Jonas (in den sie heimlich verliebt ist) und seinen Bandkollegen herum oder trifft sich mit ihrer besten Freundin Kim.
Zwar weiß irgendwie mittlerweile jeder, dass Max auf Jonas steht, doch Jonas ist sich dieser Tatsache nicht bewusst. Max begreift zwar, dass sie sich vielleicht langsam mal öffnen sollte, doch sie scheut das Risiko. Eines Tages, als sie den Zoo besucht, lernt sie dort Moritz kennen. Moritz, der sie fleißig fotografiert, ist eigentlich Kurierfahrer, doch er würde zu gerne auch hauptberuflich als Fotograf arbeiten.

Obwohl Max relativ schroff auf ihn reagiert, steht Moritz am nächsten Tag vor ihrer Tür, um Max die im Zoo vergessene Tasche zu bringen, die sie bei ihrer überstürzten Flucht dort liegen ließ. Trotz leichter Bedenken lässt sich Max danach auf ein Date mit Moritz ein, bei dem er sich als liebenswerter und sympathischer junger Mann entpuppt, der Max sehr offen begegnet. Obwohl Moritz kein Hehl daraus macht, dass er sich in Max verkuckt hat, weiß Max noch nicht, was sie davon halten soll. Wird sie sich auf eine Beziehung mit Moritz einlassen? Doch dafür müsste sie zunächst alle Hoffnungen, die sie sich jemals auf Jonas gemacht hat, begraben und sich außerdem mit dem Gedanken vertraut machen, dass Moritz bereits einen kleinen Sohn hat.

Nachdem mich Kyra Grohs Erstling „Pinguine lieben nur einmal“ im vergangenen Jahr so positiv überrascht und berührt hat, war es für mich klar, dass ich auch den aktuellen Roman „Halb Drei bei den Elefanten“ lesen wollte. Wieder hat sich die Autorin für ein recht ungleiches Heldenpaar entschieden. Da wäre einmal Max, ein burschikoses Durchschnittsmädel mit großer Klappe gesegnet, die aber im Grunde ihres Herzens dennoch von Romantik und der großen Liebe träumt und Moritz, ein Mann, der durch seinen selbst verschuldeten Werdegang bereits durch die harte Schule des Lebens gehen musste. Nun ist er Vater eines vierjährigen Sohnes, lebt von der Mutter (Jana) getrennt und hält sich eher schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs finanziell über Wasser. Sein größter Traum ist es, Fotograf zu werden, doch aufgrund gewisser Fehltritte im Leben, scheint ihm dieser Traum verwehrt zu bleiben.
Max, die aus reichen, behüteten Elternhaus stammt, wenngleich sich ihre Eltern früh scheiden ließen, kennt weder Not noch Entbehrungen, doch sie hat große Bindungsängste.

Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach sehr gut, ihr Heldenpaar so detailliert zu charakterisieren, dass man sich als Leser gut in die beiden hineinversetzen und ihre Probleme nachvollziehen kann. Zugegeben, Max ist schon eine kleine Zicke, da sie jedoch ein großes Herz hat und man durch die gewählte „Ich-Form“ stets auch Einblicke in Max Gedanken und Gefühlswelt geliefert bekommt, hat mich dieser Punkt nicht allzu sehr gestört.

Auch Moritz, der Held des Romans ist, auch wenn es im ersten Moment so scheint, kein einfach gestrickter Akteur. Irgendwie ahnt man bei ihm schon recht früh, dass er nicht ganz so offen und ehrlich ist, wie es den Anschein hat. Sein Geheimnis, dass gegen Ende des Romans gelüftet wird, hat mich auch noch nach dem Lesen des Romans eine Weile beschäftigt und ich habe mich dabei ertappt, wie ich mir die Frage stellte, wie ich an Max Stelle reagiert hätte.
Wir hätten in „Halb Drei bei den Elefanten“ also ein Heldenpaar mit Ecken und Kanten, das authentisch wirkt und mich berühren konnte und eine bittersüße Liebesgeschichte die ganz ohne Kitschfaktor auskommt. Da die Autorin jedoch trotz aller Ernsthaftigkeit in Bezug auf die Story, nicht damit spart, den Akteuren humorige Dialoge auf den Leib zu schreiben, die mir so manches Mal beim Lesen die Lachtränen in die Augen getrieben haben, wird es dennoch nie schwermütig.

Apropos Lachtränen: Bei Moritz Mitbewohner Kai, der eine Vorliebe für T-Shirts mit ausgefallenen Schriftzügen hat, kamen mir unweigerlich Assoziationen zu „Spike“, Mitbewohner von William Thacker/Hugh Grant in dem Hollywoodstreifen „Notting Hill“; dessen denkwürdige Auftritte genauso schräg und lustig geraten sind, wie die von Kai.
Ab der Mitte des Romans fand ich dann, dass die Handlung ein wenig ins Stocken geriet und Max Unentschlossenheit begann mich etwas zu nerven, doch ließ dieses Gefühl, dann auch schnell wieder nach; spätestens nachdem Jonas und Moritz aneinander gerieten, wurde es wieder spannend. Auch die Nebenfiguren sind sympathisch gestrickte Akteure, allen voran die Schwester von Max und der niedliche Sohn von Moritz.

Kurz gefasst: Eine bittersüße Liebesgeschichte, die ohne Kitschfaktor auskommt und mir unter die Haut ging.

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Veröffentlicht am 10.06.2018

Alles beginnt am Elefantengehege...

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Max ist seit Jahren unglücklich in ihren besten Freund Jonas verliebt. Doch als sie eines Tages ihre Unisachen im Zoo vor dem Elefantengehege vergisst, ist dies nur der Anfang eines wahren Gefühlschaos. ...

Max ist seit Jahren unglücklich in ihren besten Freund Jonas verliebt. Doch als sie eines Tages ihre Unisachen im Zoo vor dem Elefantengehege vergisst, ist dies nur der Anfang eines wahren Gefühlschaos. Als Moritz die Sachen findet und ihr zurückgibt, flirtet er ganz offensichtlich mit ihr, doch Max geht darauf nicht ein. Chance verpasst? Nein, den einige Tage später lädt Moritz sie zu einem Date ein, um halb drei bei den Elefanten. Die beiden verstehen sich auf Anhieb. Alles könnte so einfach sein, wenn Moritz nicht das eine oder andere nicht für eine Weile verschwiegen hätte und Max nicht immer noch an Jonas hängen würde…

Nachdem mich „Pinguine lieber nur einmal“ im letzten Jahr absolut begeistern konnte, habe ich mich monatelang auf das neue Buch von Kyra Groh gefreut. Schon die ersten Seiten fühlten sich an wie nach Hause zu kommen, denn ich mag Kyra Grohs Schreibstil sehr und fühlte mich gleich wieder wohl zwischen den Seiten.

Die Protagonistin Max ist kein einfacher Charakter, ihr mangelndes Selbstwertgefühl und die damit verbundene Unsicherheit lassen sie Dinge tun und sagen, über die nicht nur der Leser, sondern auch sie selbst den Kopf schüttelt. Dennoch konnte ich mich sehr gut in Max hineinversetzen und nachvollziehen, was sie zu ihrem Verhalten treibt.

Weil das Buch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist, lernt man Moritz und Jonas nur aus Max‘ Sicht kennen. Gemeinsam mit ihr hoffte ich auf das wahrgewordene Märchen, wurde von Moritz auf gute und schlechte Weise überrascht und ärgerte mich über Jonas‘ begriffsstutzige Art. Gelegentlich fand ich die Charaktere ein wenig anstrengend, doch die Geschichte ist im Großen und Ganzen so toll, dass das für mich kaum ins Gewicht fiel. Durch Max‘ Zwillingsschwester Jo und Freundin Kim werden auch verfahrene Situationen schnell wieder aufgelockert.

Was mir am Buch am besten gefallen hat sind jedoch nicht die großen Überraschungen, sondern die vielen kleinen Momente, Andeutungen und Wortwitze. Das Buch ist mit Liebe zum alltäglichen Detail geschrieben, und obwohl ich mit Max nur wenig gemeinsam habe entdeckte ich zwischen den Zeilen Gedanken und Macken, die genauso gut von mir hätten sein können. Kyra Groh schreibt mir wirklich aus der Seele!

Ich mochte es sehr, dass es in diesem Buch nicht die ganze Zeit darum geht, dass zwei Menschen überhaupt zusammenkommen. Stattdessen passiert das relativ früh und die Geschichte erzählt von den Versuchen, den Beziehungsalltag und das allgemeine Schlamassel, das sich Leben nennt, zu meistern. Dabei passieren durchaus ungewöhnliche Dinge, ich hatte jedoch keine „Sowas passiert doch nie im echten Leben“-Gedanken. Gemeinsam mit den Charakteren durchlebte ich verschiedenste Höhen und Tiefen auf dem Weg zum glücklich machenden Finale.

„Halb drei bei den Elefanten“ ist eine absolut gelungene Liebesgeschichte über zwei Menschen, die beide mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen haben. Der lockere Schreibstil und tolle Wortwitz hat dazu geführt, dass ich mich in der Geschichte wohlgefühlt habe und gar nicht wollte, dass sie endet. Mit ihrem zweiten Buch hat Kyra Groh es endgültig geschafft, eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen zu werden. Von mir gibt es eine ganz, ganz große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mitten ins Herz geschrieben

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Zugegeben: Nach Kyra Grohs Debütroman "Pinguine lieben nur einmal" war ich schon hilflos verloren. Aber dazu in einer anderen Rezension. Und ja, "Halb drei bei den Elefanten" hat mich nicht sofort so in ...

Zugegeben: Nach Kyra Grohs Debütroman "Pinguine lieben nur einmal" war ich schon hilflos verloren. Aber dazu in einer anderen Rezension. Und ja, "Halb drei bei den Elefanten" hat mich nicht sofort so in den Bann gerissen, wie der Debütroman und doch gehört dieses Buch zu einem der besten der vergangenen Jahre.
Der Schreibstil Grohs ist locker, leicht und manchmal so sarkastisch bissig, dass man von den Protagonisten sofort gefangen genommen wird. Auch hier hat die Autorin mit Max wieder eine Hauptprotagonisten die so herrlich unperfekt ist, dass man sie sich gut als Gegenüber vorstellen kann. Generell versteht Groh es die Protagonisten sehr sympatisch und realtitätsnah zu gestalten. Richtige Charaktere eben. Außerdem bin ich ein großer Fan von dem beißenden Zynismus der bei einigen Charakteren immer wieder durchblinzelt.
Heimlicher Star der Geschichte war der kleine Liam. Mit seinen rotblonden Haaren und dem Spongebob-Rucksack hatte ich sofort ein Bild vor Augen.
Im Endeffekt ist es wieder ein toller Roman der jungen Autorin: so unperfekt, dass er einfach ziemlich perfekt ist

Veröffentlicht am 08.03.2020

Tolle Geschichte mit kleinem Hänger in der Mitte

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Was ich an den Romanen von Kyra Groh so mag ist, dass ihre Figuren immer vielschichtig sind und auch die Handlung nicht einer kurzen geraden Linie folgt sondern verschlungenen Pfade in den Bücherwald schlägt. ...

Was ich an den Romanen von Kyra Groh so mag ist, dass ihre Figuren immer vielschichtig sind und auch die Handlung nicht einer kurzen geraden Linie folgt sondern verschlungenen Pfade in den Bücherwald schlägt. Das war auch in diesem Roman wieder so. Man kann sich das Ende zwar schon denken, das ist durch das Genre quasi schon vorgegeben, aber der Weg dorthin birgt doch ein paar Überraschungen.

Dabei zeigen sich Max und Moritz mal von der einen und mal auch von einer anderen Seite. Sie haben beide eine Hintergrundgeschichte und vor allem eine eigenständige Personality. Das gilt auch für die Nebencharaktere. Selbst Moritz' Mitbewohner, der mich mit seiner entspannten aber direkten Art und seinen lustigen Sprüche-Shirts stark an Spike aus "Notting Hill" erinnert hat, war kein Klischee sondern eine erinnerungswürdige Figur.

Sprachlich fand ich das Buch in den ersten paar Kapiteln ein bisschen zu bemüht witzig-cool, da hat es Max/Kyra Groh mit ihren Sprüchen und lustig gemeinten Vergleichen etwas übertrieben. Aber später fand sie dann ein angenehmes Maß, so dass das Buch ein Lesegenuss wurde. Mittendrin hat es sich dann aber doch auch mal etwas hingezogen (mit 480 Seiten ist das Buch für dieses Genre auch recht lang), bzw. war ich leicht verwirrt/gelangweilt/genervt. Da treffen sich die zwei seit Wochen, unternehmen verschiedenes, schreiben sich liebe Nachrichten, kuscheln miteinander. Aber sie haben sie sich noch nie wirklich geküsst? Klang doch etwas unrealistisch und sorgte für eine hochgezogene Augenbraue bei mir.
Und allerletzter Kritikpunkt, der zugegeben wahrscheinlich vernachlässigbar ist: aufgrund des Titels habe ich mir mehr Treffen im Zoo versprochen, oder dass es zumindest noch ein sehr bedeutendes Ereignis dort geben wird. Das dem am Ende nicht so war, enttäuschte mich dort etwas (nachdem ich bei jedem Zoobesuch auch immer unbedingt bei den Elefanten vorbeischauen muss!)

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Veröffentlicht am 08.02.2020

Treffen wir uns um halb drei bei den Elefanten?

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«Halb drei bei den Elefanten» von Kyra Groh ist eine süsse Geschichte, die von Max und Moritz handelt.
Zum Inhalt:
Maxime, meist Max genannt, lebt gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Jo in einem Loft. ...

«Halb drei bei den Elefanten» von Kyra Groh ist eine süsse Geschichte, die von Max und Moritz handelt.
Zum Inhalt:
Maxime, meist Max genannt, lebt gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Jo in einem Loft. Ihre Mutter ist für einen jüngeren Mann ausgezogen, ihr Vater erwartet ein Baby. Für jeden scheint es super zu laufen, auch für Jo, die der perfektere Zwilling geworden ist. Alle Männer schauen ihr hinterher, nicht zuletzt wegen ihrem Modelmässigen Aussehen, das nur eine von den beiden Zwillingsschwestern abbekommen haben zu scheint. Max ist nämlich das genaue Gegenteil und besitzt nur sehr wenig Selbstvertrauen. Die roten Haare, die blasse Haut und ihre Art, wie sie sich gibt, erinnert sie selbst eher an eine junge Frau, die nur für Freundschaften und nicht für eine Beziehung gemacht sind.
Schon seit sie denken kann, ist sie in ihren Kumpel Jonas verliebt, der sie nicht für mehr als eine Freundin hält.
Bis sie auf Moritz trifft, hat sie geglaubt, kein Mann oder Junge könnte sich für sie interessieren. Aber wird auch mehr aus Max und Moritz?

Das Buch von Kyra Groh hat mir ganz gut gefallen.
Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden. Was mir aber von Anfang an gut gefallen hat, ist der Humor der definitiv nicht zu kurz kommt. Auch die Bezeichnung der Kapitel finde ich toll. In manchen Situationen, empfand ich jedoch alles ein bisschen zu detailliert beschrieben. So konnte mich das Buch nicht ganz fesseln, die Geschichte hat mir aber trotzdem sehr gefallen.
Wegen den kleinen Dingen, die mich persönlich gestört haben, gebe ich «nur» vier von 5 Sternen.

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