Cover-Bild Insel der Waisen
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mixtvision
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 18.08.2020
  • ISBN: 9783958541467
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Laurel Snyder

Insel der Waisen

Elisa Martins (Übersetzer)

Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn die Glocke ertönt, weiß niemand. Die Insel versorgt die Kinder mit allem, was sie brauchen. Jeder weiß, wofür er verantwortlich ist und es gibt klare Regeln. Doch als Jinny, die Älteste, die wichtigste Regel bricht und als zehntes Kind auf der Insel bleibt, wendet sich die Natur gegen sie ...

Ein modernes Robinson Crusoe Abenteuer voller Spannung und Rätselhaftigkeit!

Klimafreundlich und regional: Dieses Buch wurde in Deutschland gedruckt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2021

Hat mich überrascht, aber ich hätte gerne mehr klare Antworten erhalten

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Klappentext
„‘Neun Waisen auf einer Insel, allein auf der Welt
Einer mehr und der Himmel fällt ...‘

Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn ...

Klappentext
„‘Neun Waisen auf einer Insel, allein auf der Welt
Einer mehr und der Himmel fällt ...‘

Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn die Glocke ertönt, weiß niemand. Die Insel versorgt die Kinder mit allem, was sie brauchen. Jeder weiß, wofür er verantwortlich ist und es gibt klare Regeln. Doch als Jinny, die Älteste, die wichtigste Regel bricht und als zehntes Kind auf der Insel bleibt, wendet sich diese gegen sie ...“

Gestaltung
Mit dem dichten Blätterwerk, das als Rahmen das Cover verziert, sieht das Motiv in der Mitte schon fast unauffällig aus. Die Blätter wirken vom Stil her so, als seien sie mit Buntstift ausgemalt worden. In der Mitte sieht man dann einen Schattenumriss eines Mädchens und hinter ihr eine Insel, welche von einem Nebelschleier umgeben ist. Ich finde das Cover insgesamt stimmig und nett, aber umhauen tut es mich nicht.

Meine Meinung
Auch wenn mich das Cover nicht vollends überzeugt, so konnte dies der Klappentext dennoch schaffen. In „Insel der Waisen“ geht es um neun Kinder, die auf einer paradiesischen Insel leben. Sie bekommen dort alles, was sie zum Leben brauchen, aber es gibt eine Regel: es dürfen immer nur neun Kinder auf der Insel sein. Als Jinny, die Älteste, gegen diese Regel verstößt, wendet sich die Insel gegen sie…

Das Buch hat mich mehr als einmal überrascht. Zunächst wurde ich vor allem dadurch überrascht, dass ich mit etwas anderen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. So ging es in diesem Buch größtenteils um das Erwachsenwerden und die Erziehung eines kleinen Kindes. Jinny ist die Älteste auf der Insel und kümmert sich um das neu angekommene, kleine Kind. So wird thematisiert, welche Verantwortung und Aufgaben mit der Erziehung einhergehen. Ich hätte vor dem Lesen nicht gedacht, dass diesem Handlungsstrang so viel Raum gegeben wird, fand dies rückblickend nun aber passend gewählt und auch interessant.

Zudem entwickelt sich Jinny durch ihre neuen Aufgaben und Pflichten charakterlich sehr weiter, was mir richtig gut gefallen hat. Zu Beginn lernte ich sie kennen als sie sich von ihrem besten Freund verabschieden musste. Für sie war dies eine schwere Zeit, aber dennoch hat sie sich ihrer neuen Aufgabe angenommen. Mit ihr wuchs Jinny über sich hinaus und wurde immer erwachsener. Ich finde es klasse, wenn Hauptfiguren sich weiterentwickeln und Jinnys Entwicklung fand ich hier super dargestellt.

Außerdem gefiel es mir, dass die anderen Kinder auf der Insel Jinny immer dann unterstützten, wenn sie an ihre Grenzen stieß. Die Bindung zwischen den auf der Insel lebenden Figuren fand ich sehr toll dargestellt, denn so wird das Thema Freundschaft aufgegriffen. Auch empfand ich den Abschied von der Insel als schöne Metapher für das Erwachsenwerden und den Abschied von der Kindheit. Gestört hat mich allerdings, dass ich keine klaren Antworten auf all meine Fragen bezüglich der Insel erhalten habe. Manches kann man sich aus dem Kontext zusammenreimen oder zwischen den Zeilen erkennen, aber ich hätte gerne am Ende klare Antworten gehabt. So fühlte ich mich beim Zuklappen des Buches nicht so ganz zufrieden wie ich es hätte sein können.

Fazit
Gerne hätte ich mehr und eindeutigere Antworten auf meine Fragen in „Insel der Waisen“ erhalten, aber nichtdestotrotz ist das Buch eine wahre Wundertüte. Das Thema des Erwachsenwerdens wird hier auf sehr anschauliche Weise aufgegriffen und in Form der Charakterentwicklung der Protagonistin schön greifbar dargestellt. Auch gefielen mir die Beziehungen zwischen den Figuren, die sich gegenseitig unterstützt haben und füreinander da waren. So geht es in „Insel der Waisen“ auch um Freundschaft und Zusammenhalt, was ich gerne mochte.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 21.03.2021

Noch nicht beendet?

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Allgemeines:

Die Insel der Waisen ist am 18. August 2021 als gebundenes Buch von 300 Seiten bei Mixtvision erschienen. Das Jugendbuch wird ab einem Lesealter von 12 Jahren empfohlen.

Dem Buch ein eindeutiges ...

Allgemeines:

Die Insel der Waisen ist am 18. August 2021 als gebundenes Buch von 300 Seiten bei Mixtvision erschienen. Das Jugendbuch wird ab einem Lesealter von 12 Jahren empfohlen.

Dem Buch ein eindeutiges Genre zuordnen zu wollen, erscheint schwierig, da es sich sozusagen um eine modernere Version des Herrn der Fliegen handelt. Der Verlag hat deshalb auf seiner Homepage den beschreibenden Ausdruck „Robinsonade für starke Mädchen“ gefunden. Starke Jungen dürfend das Buch aber auch gerne lesen.

Inhalt:

„Zehn sind einer zu viel

“Neun Waisen auf eine Insel,
allein auf der Welt,
einer mehr
und der Himmel fällt …”

Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn die Glocke ertönt, weiß niemand. Die Insel versorgt die Kinder mit allem, was sie brauchen. Jeder weiß, wofür er verantwortlich ist und es gibt klare Regeln. Doch als Jinny, die Ältestes, die wichtigste Regel bricht und als zehntes Kind auf der Insel bleibt, wendet sich diese gegen sie …

Eine Robinsonade mit Lieblingsseller-Potenzial: Magisch wie Marion Zimmer Bradley, utopisch wie Margaret Atwood und abenteuerlich wie Daniel Defoe.“ (Quelle: Mixtvision)

Meine Meinung:

Protagonistin Jinny ist an der Reihe. Die Glocke ertönt, jemand hat die Insel verlassen. Ein neues Kind kommt. Jinny ist nun die Älteste und das Kind ihr Mündel. Sie ist jedoch nicht im Mindesten bereit für diese Aufgabe. Sie möchte sie nicht bewältigen. Sie bewältigt sie nicht. Und sie ist unsympathisch dabei.

Rebellion gegen das bestehende System, sich wehren gegen grausam erscheinende Praktiken, das sind Verhaltensweisen, die wir als Leserinnen mögen, von denen wir gerne lesen. Jinny wehrt sich gegen die feststehenden Regeln der Insel. Aber sie tut das nicht für die anderen neun Kinder, die dort leben. Sie tut das für sich, aus eigennützigen Gründen.

Lange Zeit war mir nicht klar, was mich an dieser Protagonistin so gestört hat. Aber genau diese Eigennützigkeit war es, die das Buch für mich geschmälert hat. Jinnys Beweggründe hätten „ehrenvoll“ sein können. So rebelliert sie zwar und bringt einen Stein ins Rollen, verändert für sich etwas. Aber alle Szenen mit ihr waren irgendwie nervig zu lesen. Und das, obwohl die Geschichte des Buches, die an Herr der Fliegen erinnert, durchaus spannend aufgebaut ist. Die Grundidee der Erzählung ist dabei nicht neu. Kinder, die nicht wissen, woher sie kommen oder wo sie sind, das erinnert nicht nur an Maze Runner, sondern an viele bereits gelesene Geschichten. Der Autorin gelingt es aber, der Insel und den Kindern Leben zu verleihen. Die Magie der Insel zu vermitteln und Identifikation mit der Geschichte zu erschaffen.

Nach den Regeln der Insel leben die Kinder instinktiv. Sie tun das, was sie gut können und erfüllen so ihre Rollen. Jegliche Vorstellung von Moral wird ihnen höchstens auf der Insel durch ihre eigenen Erlebnisse vermittelt. Da sie als kleine Kinder auf die Insel kommen und niemand Erwachsenes dort lebt, kennen sie die Außenwelt nicht. Sie sind abhängig, werden zunächst als Mündel bezeichnet und lernen von den jeweiligen Ältesten zu überleben. Aus diesem Grund weiß auch niemand, wie er sich nach Jinnys Regelbruch verhalten soll.

Was wird passieren? Wird die Insel die Kinder weiterhin mit Essen versorgen, sie vor gefährlichen Winden beschützen? Werden die Tiere zahm bleiben oder wird gar jemand mit dem Boot kommen? Fragen über Fragen. Und ein Ende, das viele Fragen offen lässt. In meinen Augen zu viele. Mir bleibt zu vieles unklar und eigentlich muss es eine Fortsetzung geben. Es wirkt nicht so, als ob diese Geschichte beendet ist. Leser
innen wissen schließlich auch nach dem Beenden der Geschichte nicht, warum die Kinder auf der Insel sind. Eine Information, die in meiner Erwartungshaltung eindeutig beantwortet werden müsste. Es müsste eigentlich noch so vieles zu erzählen geben. Ich würde es mir jedenfalls wünschen.

Fazit:

Eine Geschichte mit Potential, die in meinen Augen noch nicht beendet ist.

Veröffentlicht am 09.01.2021

Langwierige Story bei offenem Ende

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Wir landen auf einer Insel, auf der 9 Waisen leben und jedes Jahr kommt ein Boot mit einem neuen Kind im Austausch mit dem ältesten Kind der Insel. Ich schätze, dass die jüngsten immer so mit 2 Jahren ...

Wir landen auf einer Insel, auf der 9 Waisen leben und jedes Jahr kommt ein Boot mit einem neuen Kind im Austausch mit dem ältesten Kind der Insel. Ich schätze, dass die jüngsten immer so mit 2 Jahren ankommen und dann mit 11/12 Jahren wieder gehen, so am Anfang der Pubertät, was im Laufe der Geschichte einleuchtet, denn Jinny bekommt ihre Periode und weiß nicht, was das ist. Jedenfalls bis Jinny an der Reihe ist.
Jinny ist nach dem letzten Boot die Älteste und muss sich nun um ihr Mündel Ess kümmern, die im Tausch gegen Deen auf die Insel kam. Anfangs ist sie eher genervt, bis sie sowas Mutter- bzw. Schwestern-Gefühle entwickelt. Jedenfalls macht es mir den Eindruck. Sie fängt an dieses kleine Mädchen zu lieben und will es nicht allein lassen. Und dann kommt das nächste Boot. Ein neues „Baby“ im Austausch gegen Jinny. Doch Jinny weigert sich und so nimmt das Unglück seinen Lauf.
Die Geschichte ist irgendwie sehr skurril, vor allem als Jinny den Brief von Abbi findet, blick ich echt nicht mehr durch. Ist das alles ein Experiment oder warum werden die Kinder auf die Insel geschickt und wieso klappt das alles so reibungslos und die Insel ist so „freundlich“? Eine sehr verwirrende Welt, die mir nicht so richtig einleuchten will.
Zur absoluten Verwirrung kommt dann noch das Ende hinzu, dass, für mich persönlich, nichts aussagt. WO fährt sie denn nun hin? Wird auf der Insel wieder alles gut? Wird Loo gerettet? Ist das ganze nur ein Spiel? Trifft sie Deen wieder? Für meinen Geschmack viel zu viele offene Fragen, bei sehr viel „Geplänkel“. Jaaaa, man soll die Kinder und die Insel kennenlernen, aber das hätte man auch kürzer halten können.
Alles in allem ein gutes Buch und auch der Schreibstil hat mir ganz gut gefallen. Mir war es einfach nur zu lang und viel zu offen.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Feuerwerk der Gefühle

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Was für ein Buch! Es wird ab 12 Jahren empfohlen und ich denke auch, dass dies gut passt. Besonders, weil das angesprochene Publikum zum Nachvollziehen ein treffendes Alter hat. Anfangs fragte ich mich, ...

Was für ein Buch! Es wird ab 12 Jahren empfohlen und ich denke auch, dass dies gut passt. Besonders, weil das angesprochene Publikum zum Nachvollziehen ein treffendes Alter hat. Anfangs fragte ich mich, wann es denn endlich los geht, aber naja, es geht nichts wirklich los. Es ist einfach an sich eine sehr packende Geschichte mit einem teilweise recht ruhigen Verlauf. Sie überzeugt nicht nur mit Spannung, sondern mit einer gewissen Art von Tiefgang. Selbstverständlich ist das wie immer mein subjektive Meinung, aber das Buch fasziniert mich heute noch.

Klar, liest man im Klappentext "Neun Kinder leben allein auf einer paradiesischen Insel", aber die Tragweite wird einem dann wirklich beim Lesen bewusst. Diese Kinder geben ihr Wissen weiter, von Kind zu Kind. Da ist niemand, der sie man an die Hand nimmt oder ihnen etwas über Moral erzählt. Nein, sie leben rein instinktiv und nach den Regeln, die man ihnen beibrachte - und das sind meiner Meinung nach mehr grundlegende Dinge. Sie organisieren sich anhand der Stärken der Einzelnen.

Wie alt die Kinder sind erfährt man nicht, aber man kann es erahnen. Das ist auch einer der Punkte, den ich gut fand, denn so konnten sich diese in der Geschichte frei entwickeln. Sicher, das hätten sie auch gekonnt, wenn man das Alter wüsste, aber der Mensch vergleicht gerne - ich auch. So hätte man sich also immer in Frage gestellt. War man selbst in dem Alter in der Lage x oder y zu tun? Ist das nicht etwas weit her geholt, dass das Kind dies oder jenes schon so kann? All diese Fragen stellt man sich nicht, da man es nicht richtig kann. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass ich das Buch, allein durch die Art wie es geschrieben ist, einfach wertfrei genossen habe. Ich erinnere mich an kaum ein Kinder-/ Jugenbuch, das so viele Gefühle transportiert hat. Es wird sehr gut verdeutlicht, wie wir uns mit der Zeit ändern. Die Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen, der Pubertät, den überschäumenden Gefühlen - wie das eben ist mit dem Erwachsenwerden.

Selbst heute noch hallt es in mir nach, weil ich es gar nicht richtig greifen kann. Ich bin mir bewusst, dass es sich bei dem Buch um Fiktion handelt, aber trotzdem fühlt es sich so echt an. Was ich natürlich nicht hoffen will, denn mal davon abgesehen, dass uns allen etwas mehr Bezug zur Natur nicht schlecht täte, so wachsen diese Kinder doch komplett weltfremd auf. Einzig der Vergleich mit dem Buch "Die Insel der besonderen Kinder" hinkt, aber sowas von. Dennoch bleibt mir nur zu sagen: absolut großartig!

Fazit:

Dieses Buch zeigt auf sehr emotionale Weise, wie es sein kann, wenn man Kindern sich selbst überlässt, wie sich der menschliche Instinkt auswirken kann, aber auch wie sehr unsere Gefühle uns und unser Handeln beeinflussen können. Ein Buch, das auch Tage später noch nachklingt.

Veröffentlicht am 10.10.2020

Eine ganz besondere Geschichte!

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Bei „Insel der Waisen“ stand für mich sehr schnell fest: Das Buch muss ich sie unbedingt lesen! Das bunte, zugleich aber auch sehr geheimnisvoll wirkende Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick ...

Bei „Insel der Waisen“ stand für mich sehr schnell fest: Das Buch muss ich sie unbedingt lesen! Das bunte, zugleich aber auch sehr geheimnisvoll wirkende Cover konnte meine Neugierde auf den ersten Blick wecken und auch der Klappentext hatte ich mich sofort. Das Buch klang einfach nur mega gut, daher zögerte ich auch gar nicht lange und ließ es nur zu gerne bei mir einziehen.

Eine idyllische Insel irgendwo im Nirgendwo. Hier leben neun Kinder, ganz auf sich allein gestellt. Woher sie kommen und wohin sie gehen, wenn ihre Zeit auf der Insel vorbei ist, das weiß niemand. Jedes Jahr erreicht ein Boot das kleine Paradies und bringt ein neues Kind. Das älteste Kind muss dafür gehen. So lautet die wichtigste Regel. Es dürfen immer nur neun Kinder auf der Insel sein. Das nun neue älteste Kind erhält die Aufgabe, sich um das jüngste, das sogenannte Mündel, zu kümmern. In diesem Jahr ist Jinny an der Reihe. Sie muss die kleine Ess betreuen und ihr alles erklären und beibringen, was sie wissen muss. Dieses Mal aber ist alles anders. Jinny wird die Erste sein, die sich der wichtigsten Vorschrift widersetzt. Als das Boot kommt und ein neues Kind bringt, bleibt Jinny auf der Insel. Was wird das für Konsequenzen haben? Wie wird die Insel auf diesen Regelbruch reagieren?

Ich muss gestehen, dass mir „Insel der Waisen“ nicht so wirklich die Story beschert hat, mit der ich gerechnet habe. So im Nachhinein kann ich nur irgendwie gar nicht mehr sagen, was genau ich eigentlich erwartet hatte. Vermutlich etwas mehr spannende Abenteuergeschichte. Ehe ihr jetzt aber denkt, dass ich deswegen enttäuscht von „Insel der Waisen“ bin – nein, bin ich nicht. Es war anders als gedacht, ja, das schon, aber keineswegs schlecht anders. Ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und obwohl die Handlung sehr ruhig ist, konnte sie mich von Anfang bis Ende an die Seiten fesseln. Also ich würde sagen, dass es doch definitiv für das Buch spricht, dass ich es in weniger als zwei Tagen durchgelesen habe, oder? :D

Vermutlich haben einige von euch aber schon gesehen, dass ich „Insel der Waisen“ nicht die volle Sternenzahl gegeben habe. Es gab leider einen Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat, daher konnte ich dem Buch letztendlich „nur“ 4 Sterne geben. Aber wie gesagt, ich bin dennoch begeistert von dem, was Laurel Snyder da Außergewöhnliches aufs Papier gezaubert hat!
Was mir nicht so zugesagt hat, sind die vielen Fragen, die am Ende unbeantwortet bleiben. So bleibt zum Beispiel unklar, warum die Kinder eigentlich auf der Insel sind. Man muss sich als Leser über vieles selbst seine Gedanken machen und die Geschichte einfach so nehmen wie sie ist. Ich persönlich gehe davon aus, dass es sich bei „Insel der Waisen“ um ein alleinstehendes Buch handelt, hoffe aber sehr, dass es noch eine Fortsetzung geben wird, in der die vielen Rätselhaftigkeiten gelüftet werden.

Obwohl mich das Ende etwas unzufrieden zurückgelassen hat, habe ich es zugleich auch mit einem beeindruckten „Okay. Wow!“ beenden können. Laurel Snyder ist mit „Insel der Waisen“ in meinen Augen ein ganz besonderer Jugendroman gelungen, dessen Handlung mir ganz bestimmt noch sehr lang sehr gut im Gedächtnis bleiben wird.

Die Geschichte verströmt von Beginn an eine geheimnisvolle, mysteriöse und, ja, fast schon magische Atmosphäre und übt einen Sog auf uns Leser aus, welchem man sich einfach nicht mehr entziehen kann. Bei mir zumindest war es so. Ich habe die Stimmung stellenweise fast schon als ein wenig beklemmend empfunden, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand, ganz im Gegenteil.
Mit der Insel ist Laurel Snyder wahrhaftig ein einzigartiges Setting gelungen. Die Insel wird wunderschön und sehr idyllisch beschrieben, strahlt zugleich aber auch irgendwie etwas Bedrohliches aus. Vor allem zum Ende hin, als sich die Merkwürdigkeiten und scheinbar übernatürlichen Dinge häufen, versprüht die Insel nicht mehr die paradiesische Aura wie zu Beginn. Die Story erhält dadurch einen leicht mystischen Touch, was mir unheimlich gut gefallen hat.

Mit der Erzählweise konnte „Insel der Waisen“ ebenfalls bei mir punkten. Ich hätte es zwar eigentlich gar nicht schlecht gefunden, wenn wir die Handlung aus mehreren Perspektiven im Wechsel erfahren hätten, aber auch mit nur einer Ich-Erzählerin bin ich absolut glücklich.
Die Geschichte ist ausschließlich aus der Sicht von Jinny geschrieben. Jinny, muss ich zugeben, war mir nicht immer sympathisch und manche ihrer Entscheidungen konnte ich nicht gänzlich nachvollziehen, aber gestört hat mich das beim Lesen tatsächlich nicht. Ich mochte Jinny dennoch richtig gerne und fand es toll, dass sie (als Einzige) damit beginnt, die Regeln auf der Insel infrage zu stellen und nicht mehr als gegeben hinzunehmen.
Ich fand es ungemein interessant, Jinnys Denken und Fühlen zu verfolgen und zu beobachten, welche Entscheidungen sie trifft und wie sie handelt. Sie agiert oft ziemlich unüberlegt und auch egoistisch, sodass sie auf mich stellenweise noch einen sehr kindlichen Eindruck gemacht hat. Wie alt genau Jinny und die anderen Kinder sind, erfahren wir übrigens nicht. Auch da kann man als Leser also nur Vermutungen anstellen. Ich persönlich habe Jinny auf etwa 12 Jahre geschätzt.

Die anderen Kinder, die ebenfalls sehr authentisch ausgearbeitet wurden, mochte ich auch ausgesprochen gerne. Ich fand es spannend zu sehen, wie sie auf der Insel leben, sich selbst Nahrung beschaffen und kochen, wie sie zusammenhalten und einander helfen. Das Zusammenspiel der Figuren zählt zu meinen persönlichen Highlights. Es ist glaubhaft und faszinierend und macht dieses Buch wahrlich zu etwas ganz Besonderem.

Fazit: Eine außergewöhnliche und wunderbar zeitlose Geschichte, die noch lange in einem nachklingt! Mir hat „Insel der Waisen“ ein unvergessliches Leseerlebnis beschert. Das Buch erzählt eine wundersame Geschichte über das Erwachsenwerden und Entscheidungen treffen, über Verantwortung, Veränderungen, Abschied nehmen und Zusammenhalt. Mich hat die Handlung sehr bewegt und nachdenklich gestimmt. Sie hat mich durchweg an die Seiten gefesselt und mit vielen Fragezeichen im Kopf zurückgelassen. Ich hätte mir ein paar mehr Antworten gewünscht, mir persönlich war das Ende etwas zu offen. Ansonsten bin ich aber hellauf begeistert von meinem ersten Werk aus der Feder von Laurel Snyder. Ich kann „Insel der Waisen“ absolut empfehlen und vergebe sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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