Solide Liebesgeschichte
Die Ausgangssituation ist etwas kontrovers: Die Geliebte, die Freundin und die Ehefrau von Brayden Hayes lernen sich am Tag seiner Beerdigung kennen. Sie werden und schließen den Pakt, sich gegenseitig ...
Die Ausgangssituation ist etwas kontrovers: Die Geliebte, die Freundin und die Ehefrau von Brayden Hayes lernen sich am Tag seiner Beerdigung kennen. Sie werden und schließen den Pakt, sich gegenseitig vor Idioten wie Brayden zu schützen. In den drei Bände der Reihe dürfen wir jeweils eine der Freundinnen begleiten, wie sie neues Liebesglück findet.
In „Love on Lexington Avenue“ geht es um Claire, Witwe von Brayden. Ihre Geschichte spielt ungefähr ein Jahr nach der Beerdigung. Nach dem Betrug ihres Mannes ist sie völlig am Boden und will ihr Leben ändern. Dazu gehört auch die Renovierung ihres baufälligen Hauses. Für die Renovierungsarbeiten engagiert sie Scott Turner, einen grummeligen Bauleiter, der wieder Gefühle in ihr weckt…
Erstmal zum Schreibstil; Einfach grandios! Ich bin gerade so durch die Seiten geflogen und selbst wenn gerade nicht viel passiert ist, hat der Schreibstil dazu beigetragen, das es nicht langweilig wurde. Auch das Cover mag ich gerne, weil die Skyline und die Farbkombi einen schon vorher in die Geschichte hinein versetzen.
Claire ist mir zu Beginn des Romans sehr kindisch vorgekommen. Sie realisiert, dass sie von ihrem Mann abhängig war und ihr Leben nun komplett anders aussieht. Daraufhin stürzt sie in einen Krise die wohl eher mit der rebellischen Phase eines Teenagers verglichen werden kann; Sie stellt alles in Frage. Ist verunsichert. Wechselt ihr Lieblingsessen, weil sie der Meinung ist, das es zu langweilig sei. Sie wirkt ungeschickt, verunsichert und zum Teil auch unwissend. Auch den Männer hat sie für immer abgeschworen. Aber wenn Scott in der Nähe ist, dann blüht sie auf; ist selbstbewusst, direkt und lässt sich von ihm nicht einschüchtern.
Auch Scott wurde betrogen und hat Beziehungen abgeschworen. Er wirkt verschlossen, kalt und desinteressiert. Jedoch ist dies alles nur Fassade bzw. Selbstschutz. Mit seiner eher nüchternen Art hält er Claire davon ab, in ihrer Phase des Umbruchs den Bezug zur Realität zu verlieren. Im Gegenzug zeigt Claire ihm, dass die Arbeit nicht das Zentrum des Lebens ist.
Die Dynamik der beiden hat mir sehr gefallen. Jedoch war ich der Meinung, dass beide wegen dem Betrug in vorherigen Beziehung, einige Vertrauensprobleme haben. Um so mehr hat es mich gewundert, wie schnell die Beziehung der beiden sich entwickelt hat und wie ernst sie zum Schluss auch war. Klar, dass die beiden sich von aneinander angezogen gefühlt haben, habe ich ihnen abgenommen, aber es ging mir dann doch etwas zu schnell. Vor allem, da das Ende sehr abrupt kam und die Aneinanderreihung von Ereignissen nicht ganz schlüssig war.
Trotzdem ein solides Buch, das mich gut unterhalten hat!