Interessante Thematik und unglaublich spannende Geschichte
„Manchmal, (...) wenn man einfach still dasitzt und die Welt existieren lässt-dann (...) bleibt die Zeit manchmal für einen winzigen Augenblick stehen (...). Und wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, in ...
„Manchmal, (...) wenn man einfach still dasitzt und die Welt existieren lässt-dann (...) bleibt die Zeit manchmal für einen winzigen Augenblick stehen (...). Und wenn es irgendeine Möglichkeit gäbe, in diesem Augenblick zu leben, würde man ewig leben.“ S. 148; Delirium - Lauren Oliver
Die Liebe ist eine schwere Krankheit. Wegen ihr wurden Kriege geführt, bis es ein Heilmittel gegen diese tückische Krankheit gibt.
Lena lebt in dieser Welt. Alles auf das sie warten kann ist ihr Eingriff, der bald durchgeführt wird und sie Immun gegen Amor deliria nervosa macht. Sie zählt die Tage, bis ein Junge ihr komplettes Leben durcheinander bringt und sie beginnt das System zu hinterfragen.
Lena ist mir zu Beginn viel zu leichtgläubig. Sie spricht mit ihrer besten Freundin über Dinge, über die sie gar nicht sprechen dürften. Während dieser Gespräche achtet sie penibel darauf das keiner sie hört. Da stellt sich dann schon die Frage, warum überhaupt diese Gespräche führen, wenn sie verboten sind und das was die Regierung macht richtig ist. Mit der Zeit wird sie zu einer sehr kritischen Person. Sie merkt, dass das Leben, das ihr Geboten wird, nur auf Lügen basiert. Ab diesem Zeitpunkt wird sie mir unglaublich sympathisch.
Von Beginn an kritisch war Hannah, Lenas beste Freundin. Bei ihr beginnt das ganze bei der verbotenen Musik, die eine unglaubliche Faszination auf sie ausübt. Es geht aber leider nicht so weit, dass sie sich nicht auf ihren Eingriff freuen würde. Sie freut sich auf die Stabilität, die der Eingriff ihr gibt. Ein kontrolliertes Leben ohne große Überraschungen, ohne Schmerz.
Der Gedanke hinter dem Buch fasziniert mich. Ist die Liebe wirklich so gut? Wie könnte eine Welt ohne Liebe aussehen? Gibt es ohne Liebe wirklich keinen Schmerz? Bleibt das Leben aufregend oder wird es eintönig?
Natürlich hat die Autorin diese und viele weiter Fragen auf ihre eigene Weise beantwortet, aber es macht Spaß darüber nachzudenken und sich seine eigene Welt aufzubauen.
So, jetzt aber zum Buch! Es ist sehr spannend und die teils doch komplexe Geschichte wird einfach erzählt. Jeder kann sie nachvollziehen und sich in das Leben ohne Liebe einleben. Die Charaktere sind authentisch und man kann sich in sie hineinversetzen. Mir ist das auch bei Lena gelungen, obwohl ich zu Beginn überhaupt nicht ihrer Meinung war, aber man kennt ihre Motive, deswegen gelingt es.
Alles in allem betrachtet, kann ich hier nur eine klar Leseempfehlung geben. Die Geschichte ist sehr spannend und das Buch lässt sich einfach nicht aus der Hand legen!