Cover-Bild Rule of Wolves
Band 2 der Reihe "Die King-of-Scars-Dilogie"
(57)
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 01.06.2021
  • ISBN: 9783426227015
Leigh Bardugo

Rule of Wolves

Thron aus Nacht und Silber
Michelle Gyo (Übersetzer)

Ein König, der mit seinem Dämon ringt
Eine Sturmhexe, deren schlimmster Feind zurückgekehrt ist
Eine Spionin, deren Wunsch nach Rache alles zu vernichten droht

Nach dem atemraubenden Cliffhanger in »Thron aus Gold und Asche « erzählt SPIEGEL-Bestseller-Autorin Leigh Bardugo im 2. Teil der Fantasy-Reihe »King of Scars«, wie es mit Nikolai Lantsov, der Grisha Nina Zenik und Zoya Nazyalensky weitergeht. »Rule of Wolves« ist dabei zugleich das spektakuläre Finale der Grishaverse-Saga.

Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam auf eine Entscheidung zu: Wird ein Krieg, den niemand gewinnen kann, eine ganze Welt in Asche versinken lassen?
Während der junge König Nikolai Lantsov – auch mithilfe des Monsters in seinem Inneren – alles versucht, um Ravka vor dem Schlimmsten zu bewahren, hadert Zoya Nazyalensky, die Sturmhexe, mit ihrem Schicksal: Nach allem, was sie im Krieg bereits verloren hat, verlangt nun die Pflicht von ihr, dass sie ihre Kräfte nutzt, um die Waffe zu werden, die ihr Land braucht. Koste es, was es wolle …
Zur selben Zeit riskiert die Grisha Nina Zenik als Spionin im feindlichen Fjerda mehr als nur ihr Leben: Ihr unbändiger Wunsch nach Rache könnte Ravkas Schicksal endgültig besiegeln – und Nina die Chance nehmen, ihr trauerndes Herz zu heilen …

Leigh Bardugos Grishaverse-Saga umfasst die folgenden Fantasy-Romane und Reihen:
• »Goldene Flammen« (Grisha-Trilogie 1)
• »Eisige Wellen« (Grisha-Trilogie 2)
• »Lodernde Schwingen« (Grisha-Trilogie 3)
• »Das Lied der Krähen« (Krähen-Dilogie 1)
• »Das Gold der Krähen« (Krähen-Dilogie 2)
• »King of Scars« (»King of Scars« 1)
• »Rule of Wolves« (»King of Scars« 2)
• »Die Sprache der Dornen« (illustrierte Märchen aus der Welt der Grisha)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2021

Der perfekte Abschluss vom Grisha-Verse

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Titel: Rule of Wolves: Thron aus Nacht und Silber
Autor: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur
Preis: 16,99 €
Seiten: 576


Inhalt:

Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam auf ...

Titel: Rule of Wolves: Thron aus Nacht und Silber
Autor: Leigh Bardugo
Verlag: Knaur
Preis: 16,99 €
Seiten: 576


Inhalt:

Der schicksalhafte Kampf um den Zarenthron von Ravka steuert unaufhaltsam auf eine Entscheidung zu: Wird ein Krieg, den niemand gewinnen kann, eine ganze Welt in Asche versinken lassen?

Während der junge König Nikolai Lantsov – auch mithilfe des Monsters in seinem Inneren – alles versucht, um Ravka vor dem Schlimmsten zu bewahren, hadert Zoya Nazyalensky, die Sturmhexe, mit ihrem Schicksal: Nach allem, was sie im Krieg bereits verloren hat, verlangt nun die Pflicht von ihr, dass sie ihre Kräfte nutzt, um die Waffe zu werden, die ihr Land braucht. Koste es, was es wolle …

Zur selben Zeit riskiert die Grisha Nina Zenik als Spionin im feindlichen Fjerda mehr als nur ihr Leben: Ihr unbändiger Wunsch nach Rache könnte Ravkas Schicksal endgültig besiegeln – und Nina die Chance nehmen, ihr trauerndes Herz zu heilen …


Meine Meinung:

Ich konnte es gar nicht erwarten endlich zu erfahren, wie es nach dem Ende des ersten Bandes weitergehen wird. Alle Charaktere in dem Buch begleiten mich jetzt bereits eine sehr lange Zeit und irgendwie war es beim lesen auch traurig in gewisser Weise Abschied nehmen zu müssen.

Das Cover des Buches passt perfekt zu dem ersten Teil. Er ist ähnlich aufgebaut und doch anders. Auch mag ich, dass die beiden Bücher gold und silber sind, da dass sehr gut zum Buch und den Charakteren passt. Und der Buchschnitt, sowie der 3D Effekt des des Covers ist wieder einmal unglaublich toll.

Das Buch fängt schnell an, so dass wir bereits zu Beginn mit einem Krieg konfrontiert sind, der es zur Hauptaufgabe unserer Charaktere macht, diesen zu beenden und für Frieden zu sorgen.

Auch bekommen wir zu Anfang noch einige Erwähnungen zur Handlung aus dem ersten Band, so dass man auch wenn man diesen nicht erneut gelesen hat oder es schon eine Weile her ist, immer noch weiß, was zuvor passiert ist.

Nikolai ist ein großartiger Charakter, der viel durchmachen musste und der auch in diesem Band mit vielen Problemen zu kämpfen hat. Ich war schon immer ein Fan von ihm und fand ihn auch in diesem Buch einfach nur unglaublich gut. Er versucht hier mit sich selbst beziehungsweise dem Monster in ihm klar zu kommen und es war spannend seine Entwicklung dabei zu verfolgen.

Am überraschendsten fand ich aber Zoya. Ich hatte schon immer Schwierigkeiten gehabt mit ihr warm zu werden, aber in diesem Buch wurde sie mir immer sympathischer, so dass ich sie einfach mögen musste. Sie hat in diesem Buch mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen und entwickelt sich auch hier weiter. Wir lernen mehr über ihre Vergangenheit, verstehen sie besser und sehen doch, was für ein starker Charakter sie ist und das nicht weil sie eine begabte Grisha ist, sondern viel mehr weil sie auf menschlicher Ebene eine wirkliche starke Person ist.

Nina war auch ein Charakter auf den ich mich sehr gefreute habe. Sie versucht immer noch Rache zu nehmen, für das was Matthias, der ihr so viel bedeutet hat, passiert ist. Matthias war jemand den ich wirklich sehr geliebt habe in der "Krähen"-Reihe. Ich würde sogar behaupten, dass er einer meiner liebsten Charaktere im gesamte Grisha-Verse ist, so dass ich seinen Verlust genau wie Nina auch noch nachtrauere. Sie wird in diesem Buch vor Herausforderungen und vor allem auf die Probe gestellt, wenn es darum geht, wie weit sie bereit ist zu gehen und ob sie sich an das Versprechen halten wird, dass sie Matthias auf seinem Totenbett gegeben hat.

Aber auch Nina hat ihre eigene Liebesgeschichte in diesem Buch, die sich komplett von der zwischen ihr und Matthias unterscheidet, die ich aber sehr wichtig fand.

Insgesamt muss ich einfach sagen, dass ich begeistert davon bin, wie Leigh Bardugo ihre Charaktere aus der "Krähen"-Dilogie und der "Grisha"-Trilogie hier hat einfließen lassen und wie wir einige Charaktere und ihre Entwicklung, als Hauptprotagonisten, auch über diese Bücher hinweg mitverfolgen konnten.

Das worauf ich mich aber am meisten in diesem Buch gefreute habe, war zu erfahren ob die Liebesgeschichte zwischen Zoya und Nikolai eine Chance hat. Bereist im ersten Band konnte man schon eine leichte Anziehung zwischen den Beiden spüren, aber es wurde nicht unbedingt etwas konkretes draus. Umso mehr habe ich mich gefreut in diesem Band mehr davon mitzubekommen. Jedoch ist es für beide auch schwierig eine Beziehung zuzulassen. Nikolai als Zar und Zoya als Grischa ist etwas was das Volk nicht akzeptieren wird. Doch es gab viele Szenen, die für mich einfach dafür gesorgt haben, dass ich es mir so sehr gewünscht habe das sie eine Zukunft haben.

Die Spannung war von der ersten bis zur letzten Seite vorhanden, so dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Dieses Buch enthielt einfach alles, was ein guter Roman braucht und dabei hat Leigh Bardugo auf ihre ganz eigene Art wieder viele wichtige Themen einfließen lassen, die eine so große Bedeutung für das Buch, wie auch die Welt außerhalb dessen haben.

Leigh Bardugo schafft es immer wieder Geschichten zu schreiben, die voller Spannung, einzigartiger Momente und wichtigen Themen sind und die man so nie vergessen kann.

Ein bisschen traurig bin ich allerdings auch, das mit diesem Buch der letzte Roman aus der Welt der Grisha erschienen ist. Diese Bücher waren so besonders, voller Emotionen, Drama, Komplotte und Liebe, dass ich am liebsten noch viele weitere von ihnen lesen wollen würde.

Aber auch der Schreibstil von Leigh Bardugo hat mir wie immer sehr gefallen. Er ist immer so bildlich und gewaltig, dass ich mir selbst vorstellen kann mit all ihren Protagonisten dort zu sein. Ich liebe die Welt, mit all ihren Charakteren, die sie erschaffen hat und kann es gar nicht erwarten bis ein neues Buch von ihr erscheinen wird.

Im Moment freue ich mich noch darauf, dass im September mit "Das Leben der Heiligen" noch ein letztes Buch aus dem Grisha-Verse erscheinen wird und kann es kaum erwarten, dass es soweit ist.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Stärker als der erste Teil, sehr überraschende und rasante Geschichte

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Rule of Wolves setzt genau dort an, wo King of Scars geendet hat. Auch in diesem Buch treffen wir wieder auf unsere geliebten Charaktere und erleben die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, was ...

Rule of Wolves setzt genau dort an, wo King of Scars geendet hat. Auch in diesem Buch treffen wir wieder auf unsere geliebten Charaktere und erleben die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, was es für mich sehr abwechslungsreich und authentisch gemacht hat. Im Gegensatz zum Vorgänger legt dieses Buch ordentlich an Tempo zu genau so, wie ich es mir erhofft hatte. Es gibt einige Überraschungen und Plottwists und die Handlung schreitet rasant voran. Dadurch lässt sich das Buch nur schwer wieder aus der Hand legen. Wie auch im Vorgängerband ist die Entwicklung der einzelnen Charaktere etwas, in das Leigh Bardugo sehr viel Zeit und Mühe investiert hat, was sich meiner Meinung nach wirklich lohnt. Es macht einfach sehr viel Spaß die Geschichte zu verfolgen und mit seinen liebsten Charakteren mitzufiebern und zu hoffen.

Das Buch war alles, was ich mir nach der Beendigung von King of Scars erhofft hatte. Es ist eine Reise von Menschen, die für ihr Land kämpfen, der Traum einer besseren Welt, eine Welt, in der Grisha frei sein können und in der Ravka wieder ganz ist. Die Geschichte handelt davon, für diese Hoffnung und den Traum zu kämpfen, und vor allem auch darum, seine Wunden mental zu heilen und sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist. Das Buch hat auf brillante Art und Weise alle Grisha-Bücher zusammengebracht und die einzelnen Geschichten zu einem Ganzen verbunden. Vor allem das letzte Kapitel lässt sehr viel Raum für Spekulationen ... viel mehr möchte ich dazu aber nicht verraten, um die Überraschung nicht zu verderben

Ich mochte Rule of Wolves noch einmal sehr viel lieber als King of Scars und kann die Dilogie an alle Grisha-Fans bedenkenlos weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 12.06.2021

Rund, episch, voller Überraschungen und wunderschön erzählt

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Nach meinem "King of Scars"-Reread zusammen mit meiner Namensvetterin von "Sofias kleine Bücherwelt" war ich natürlich wahnsinnig gespannt, wie Leigh Bardugo die Nikolai-Dilogie zu einem würdigen Finale ...

Nach meinem "King of Scars"-Reread zusammen mit meiner Namensvetterin von "Sofias kleine Bücherwelt" war ich natürlich wahnsinnig gespannt, wie Leigh Bardugo die Nikolai-Dilogie zu einem würdigen Finale führen will. Ja gut und was soll ich sagen... "Rule of Wolves" hat jede Erwartung übertroffen. Damit die Geschichte nicht so schnell wieder zu Ende ist, haben wir sehr kleine Abschnitte gewählt und jede Seite genossen und um ganz ehrlich zu sein, überlege ich schon seit dem dritten Abschnitt, wie ich meine 5 Sterne hier begründen will. Denn "Rule of Wolves" ist nicht nur wieder ein wahnsinnig faszinierendes, komplexes High-Fantasy-Abenteuer mit liebenswerten Figuren, sondern auch ein rundes Gesamtkunstwerk, dass das gesamte Grisha-Verse nochmal aufgreift und zu einem würdigen Finale führt!


Nikolai: "Uns wurde so lange eine Zukunft versprochen. Ein Zag, an dem die Grisha in Sicherheit wären, an dem Ravka Frieden haben würde. Jedes Mal, wenn wir danach greifen, gleitet es uns durch die Finger." Nikolai hatte sich manchmal gefragt, ob es in seiner Natur lag, rastlos zu sein, in Zoyas Natur, schonungslos zu sein, und in Ravkas Natur, für immer im Krieg zu liegen unter dem Banner der Lantsov."


Doch bevor es schon in der Einleitung zu viele Herzchenaugen und WOWs regnet, lasst uns doch noch kurz über die Gestaltung sprechen. Genau wie eigentlich alle Grishaeverse-meets-Knaur-Verlag-Cover ist "Rule of Wolves" eine wahre Schönheit. War "King of Scars" noch golden, ist der Nachfolger nun in einem schimmernden Silberton gehalten, auf dem in fühlbarer Prägung Motive aufgesetzt sind. Groß in der Mitte ist Djels Esche zu sehen, welche sowohl ein Symbol für Fjerdan ist, aber auch im Ende eine tragende Rolle spielt. Um den Baum herum, der das Schild mit dem blauen Titel trägt, ist in jeder Ecke ein weiteres Motiv abgebildet, welches jeweils einen Handlungsstrang abbildet. In der linken unteren Eck ist ein zähnefletschender Wolf zu sehen, der für die Fjerdan, deren Königsfamilie und die Drüskelle steht. Rechts unten weist der Fuchs auf den Handlungsstrang in Os Alta hin, da dieser ein oft verwendetes Symbol für Nikolai Latsov ist. Links oben kommt durch den Falken einen Hinweis auf einen kurzen Ausflug nach Shu Han und rechts oben durch den Drachen ein Verweis auf Zoya und die Ära der Heiligen mit auf. Abgerundet wird das liebevoll ausgearbeitete Coverbild durch den schwarzen Buchschnitt und die Karte in der vorderen Leselasche. Auch innerhalb der Buchdeckel ist das Buch ein wirklicher Hingucker! Geteilt ist die Geschichte in zwei große Kapitel: "Dämonenherrscher" und "Der Ursprung der Welt". Außerdem hilft eine Übersicht über die Orden der Grisha zu Beginn, den Überblick zu behalten. Wie die Vorgängerbände auch ist "Rule of Wolves" wieder aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Diese sind durch verzierte Embleme passend zu der jeweiligen Gabe oder Stellung des Erzählenden angekündigt.


Zoya: "Die Flur dehnt sich aus. Nikolai hatte diese Worte so leicht dahergesagt, als würde er nur eine Bemerkung über das Wetter machen. Ich hörte, morgen soll es regnen. Die Callas blühen wieder. Die Welt wird vom Nichts verschlungen, und wir müssen einen Weg finden, das aufzuhalten. Noch etwas Tee? Aber so war es immer. Die Welt mochte in sich zusammenstürzen, aber Nikolai Lantsov würde dabei noch mit einer Hand die Decke stützen und mit der anderen eine Fluse von seinem Jackenaufschlag zupfen, während alles zusammenbrach."


Wie schon zuvor erzählen unsere drei Hauptprotagonisten Nina, Zoya und Nikolai von ihren Bemühungen, Ravka vor dem kommenden Krieg zu retten, Bündnispartner zu gewinnen, die Gerüchte über die fehlende Lantsov-Erbschaft Nikolais zurückzudrängen und gleichzeitig gegen einen neu auftauchenden "Pesthauch" vorzugehen, der durch das gesamte Grisha-Verse streift und auf seinem Weg alles Lebende verschlingt, seit der Dunkle wieder zurückgekehrt ist. Anders als ich nach dem etwas schrägen Heiligen-Exkurs des letzten Bandes erwartet hätte, geht es hier gleich während der ersten Kapitel mit dem Krieg los, sodass der Konflikt mit den Fjerdan und dessen Auswirkungen und die Bemühungen der Figuren um Frieden, zum Hauptthema wird. Zu Beginn lässt die Autorin geschickt einige Informationen über die letzten Geschehnisse aus "King of Scars" mit einfließen, um die Erinnerung anzukurbeln, nach einer kurzen Eingewöhnungsphase geht es dann aber gleich ans Eingemachte. Neben den offensichtlichen Konflikten haben natürlich auch die einzelnen Figuren noch ihre eigenen Probleme und Herausforderungen, sodass es in "Rule of Wolves" zu keinem Zeitpunkt langweilig wird.


Nikolai: "Du hast mich kaum angesehen, seit ich zurück bin." Weil ich nach deinem Anblick giere. Weil mich die Aussicht darauf, mich diesem Krieg, diesem Verlust zu stellen ohne dich, mit Angst erfüllt. Weil ich feststellen muss, dass ich nicht für eine Zukunft kämpfen möchte, wenn ich keine Möglichkeit finde, eine Zukunft mit dir zu haben. Aber er war ein Herrscher und sie war seine Befehlshaberin, und er konnte nichts davon sagen."


Der erste große Handlungsstrang spielt dabei mal wieder im Zarenpalast in Os Alta, in dem Nikolai, seine Oberbefehlshaberin Zoya, die Zwillinge Tolya und Tamar sowie die Bildnerin Genya, und ihr Mann David am Frieden und der Sicherheit Ravkas arbeiten. Während Zoya immer noch unter dem Ende des letzten Bandes leidet, bei dem sie Juris´ Drachen übernommen hat und nun von Erinnerungen, Flashbacks, Gefühlen und der Verlockung der Macht geplagt wird (der sogenannten "Coktailparty in ihrem Kopf", wie sie es einmal so treffend formuliert, die ihr Angst machen, muss Nikolai nach der misslungenen Obis´baya mit seinem eigenen Monster Frieden schließen und dessen Fähigkeiten ausloten. Dass ich den charismatischen, schlauen Zaren-Schrägstrich-Erfinder-Schrägstrich-Freibeuter-Schrägstrich-Abenteuer wahnsinnig liebe, habe ich schon in meinen vorherigen Rezensionen mehrfach betont und das hat sich hier auch nicht geändert.

Die wahre Gewinnerin dieses Bandes ist jedoch Zoya. Die mächtige Stürmerin hat sich nicht gerade für ihren Sanftmut und ihre Nettigkeit einen Ruf gemacht, hier bekommt sie jedoch nochmal die Möglichkeit, sich weiter zu öffnen und endlich Gefühle zuzulassen und somit zu einer wahren Heldin zu werden. Mir gefällt wahnsinnig gut, dass Leigh Bardugo hier ihren lang angelegten Konflikt durch weitere Rückblenden und ihr Ringen mit ihrer Vergangenheit löst, ohne auf das typische "Harte Schale, weicher Kern"-Klischee zurückzugreifen. Zoya entdeckt nicht plötzlich die sanftmütige, liebevolle Mutter in sich, sondern arrangiert sich mit ihren Gefühlen, ihren Fähigkeiten und erfindet den Begriff "Stärke" komplett neu. Mit ihrer Loyalität, ihrem Mut und ihrer Gabe immer wieder über sich hinauszuwachsen hat sie mich inspiriert und berührt. Sehr berührend war auch die weitere Entwicklung der schon zuvor angedeuteten "Zoyalei"-Lovestory. Dadurch dass sowohl sie als auch Nikolai aus ihrer Perspektive erzählen, können wir deren Beziehung- beziehungsweise ihr "Mitsichringen" und "Gefühleverleugnen" - wunderbar verfolgen. Auch wenn die beiden wissen, dass sie keine Zukunft haben und deshalb krampfhaft ihre Augen verschließen (ich sage nur "Mopfköpfiger Idiot"), kommen sich Zoya und Nikolai langsam näher - aber wie immer im Leigh Bardugo Stil, meint also wahnsinnig langsam und mit vielen Andeutungen und Hindernissen. Umso schöner sind dann die weit verstreuten kurzen Szenen, in denen die beiden ihre Rüstungen ablegen (und bei denen häufig ein blaues Samtband involviert ist...)


Nina: "Das ist Fjerda, dachte Nina nicht zum ersten Mal. Sie hatte keine Gnade für Jarl Brum, ganz gleich, wer er als junger Vater gewesen war. Aber sie begriff, dass all das nicht mit ihm angefangen hat und dass es auch nicht mit ihm enden würde. Fjerda mit seinen harten Sitten und dem alten Hass erfüllte Menschen mit Scham und Zorn. Es machte die Schwachen schwächer und die Starken grausam."


Der zweite große Handlungsstrang (der, trotz dass ich Zoya, Nikolai und die anderen wirklich liebe, immer noch mein Lieblingshandlungsstrang ist), spielt in Fjerda, das hier zu Ravkas größtem und gefährlichsten Feind geworden ist und sich für den Krieg rüstet. Mittendrin mal wieder: Nina, die zusammen mit Hanne im Herzen des Feindgebietes - dem Eispalast - unter ihrem Decknamen Mila Janderstat spioniert und in die Geschicke des Landes eingreift. Neben Jarl Brum, dem Anführer der Drüskelle tauchen hier nun auch die Königsfamilie der Fjerdan mit einem kranken Kronprinz Rasmus, ein Lantsov Anwärter auf die Krone Ravkas und der allseits geliebte (nicht) Asket wieder auf und heizen das politische Klima weiter an. Schon zuvor war die Spionage-Feminismus-Freiheitskampf-Liebe-Dynamik in ihrem Handlungsstrang eine der spannendsten der ganzen Geschichte. In "Rule of Wolves" wird Nina nun aber nicht nur mit einer Menge politischen Herausforderungen konfrontiert, wird hart auf die Probe gestellt, das Versprechen einzuhalten, das sie Matthias auf dem Sterbebett gegeben hat, nämlich gnädig zu seinen Landsleuten zu sein, als sie seinem Mörder begegenet, sondern muss sich auch zwischen ihrem Land und ihrer neu gewachsenen Liebe zu Brums Tochter Hanne entscheiden... Schon im letzten Band habe ich Nina und Hanne zusammen einfach geliebt, da sie auf einer ganz anderen Ebene funktioniert haben, als Nina und Matthias (ihm trauere ich dennoch sehr hinterher). In "Rule of Wolves" wird nun auch ihre Beziehung nochmal vertieft und Andeutungen weiter ausgebaut, sodass klar wird, warum Hanne in ihrem Körper nicht glücklich ist.


Zoya: "Ein Zar mit einem Dämon in sich. Ein Mönch mit einem Dunklen in sich. Eine Befehlshaberin mit einem Drachen in sich. Wir sind jetzt alle Monster, Nikolai."


Denn neben den feministischen Zügen, die sich immer wieder abzeichnen, ist auch die Diversität der Protagonisten positiv zu vermerken. Ob bi-, pan-, trans-, hetero-, oder homosexuell spielt ebenso wie die Hautfarbe keine Rolle und wird nur nebenbei erwähnt - ebenso wie es im echten Leben auch sein sollte: keine große Sache. So fügen sich auch die Protagonisten gut in die wundervolle, eigensinnige, kunterbunte, authentische, magische Welt - das Grisha-Verse. Dass ich mal wieder nach wenigen Seiten tief in diese osteuropäisch angehauchte Fantasywelt eintauchen konnte, garantierte der wundervolle Schreibstil der Autorin. Düster, magisch und spannend webt sie ihre Geschichte, nimmt uns mit an schillernde Schauplätze und schockt uns mit Überraschungen. Dabei tragen nie Kämpfe, Intrigen, Brutalität und Irrglaube den Sieg davon, sondern immer Mitgefühl, Freundschaft und Liebe, sodass sich die Geschichte liest wie ein Märchen: mal düster und bedrohlich, mal leuchtend bunt und immer wunderschön! Egal wie aussichtslos eine Lage manchmal erscheint, bei Leigh Bardugos Bücher gibt es trotzdem einiges zu lachen. Egal ob Ninas selbstkritische Bemerkungen, Nikolais Hang, sich von seinen eigenen Bomben abschießen zu lassen, oder die Gespräche der Triarchie der Grisha über 17 Schritte zum perfekten Tee - die liebenswürdigen Figuren und ihre Eigenheiten haben es immer wieder geschafft, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.


Mayu: "Aber wir hatten nie einen richtigen Streit. Weil wir nie darauf vertrauten, dass die Liebe, die wir empfinden, uns hindurchtragen würde."


Nikolai, Zoya und Nina sind jedoch nicht die einzigen Figuren, die hier aus ihrer Perspektive erzählen dürfen. Hinzu kommen im Laufe der Geschichte auch noch die Tavgharad-Kämpferin Mayu und "der Mönch", was die drei anderen Perspektiven gekonnt ergänzt. Mayu haben wir ja schon im ersten Teil aus Isaaks Perspektive kennengelernt. Durch sie und Prinzessin Ehri dürfen wir jetzt auch einen Ausflug nach Shu Han unternehmen und deren Rolle im Krieg, sowie das Khergud Programm unter die Lupe nehmen. Auch persönlich hat die junge Kämpferin, die sich zwischen Loyalität und Rache hin und her gerissen fühlt einiges zu sagen, sodass ich ihre kurzen Abschnitte sehr mochte!

Die Erzählperspektive des Mönchs, meint also Yuri, der nach dem Finale von "King of Scars" vom Dunklen besessen ist, fand ich zwar interessant, konnte diese aber nicht so ganz in den Kontext der Geschichte einordnen. Nicht nur dass die Autorin eine Vorliebe für verrückte Zwei-Seelen-wohnen-in-einem-Körper Konflikte zu haben scheint (Hat sie zu viel Faust gelesen? I mean,.... Nikolai, Zoya, Yuri... Drei von fünf Erzählenden haben noch mit einem zusätzlichen inneren Etwas zu kämpfen), ich fand es auch zunächst sehr komisch, dass der Dunkle nun wieder als Antagonist aufgetaucht ist, da seine Geschichte eigentlich zu Ende erzählt war. Wie die ganze Sache mit seiner Rückkehr inszeniert wurde, hat mich im Endeffekt dann aber positiv überrascht.


Zoya: "In den Geschichten heilte Liebe deine Wunden, reparierte, was kaputt war, erlaubte dir weiterzumachen. Aber Liebe war kein Zauberspruch, eine Art Segen, den man flüsterte, ein Balsam oder Allheilmittel. Sie war ein dünner Faden, der stärker wurde durch Beziehung, durch geteilte Not und Vertrauen, das man ehrte."


Eine weitere positive Überraschung, die "Rule of Wolves" bereithält, sind die kurzen Gastauftritte von liebgewonnenen Figuren aus den vorherigen Grisha-Verse-Reihen. Hier tauchen nicht nur Alina und Mal nochmal kurz auf, wir unternehmen auch zusammen mit Nikolai einen kurzen Ausflug nach Ketterdam, um die Krähen bei einer wichtigen Mission um Hilfe zu bitten. Mit einem Charaktertod hat sich die Autorin zwischendurch zwar fast meine Sympathie verspielt, insgesamt zieht Leigh Bardugo aber mal wieder alle Karten, um ihre LeserInnen glücklich zu machen. Die Fjerdan, die Shu, Ketterdam, die Zemeni, der Dunkle und die Anhänger des Sternenlosen, die Khergud, das Parem, die Krähen und Alina und Mal - für dieses Finale wirft die Autorin nochmal alles in die Waagschale, was sie in den vorherigen Bänden aufgebaut hat und führt jeden erdenklichen Handlungsstrang zu einem würdigen Ende. Das sollte eigentlich zur Folge haben, dass dieses Finale heillos überladen wirkt. Seltsamerweise tut es das aber nicht. Im Gegenteil - ich habe selten ein so runder, epischer Abschluss einer Reihe gelesen.


Zoya: "Das richtet Liebe an. Liebe war der Zerstörer. Sie machte Trauernde, Witwen, hinterließ Elend in ihrem Kielwasser. Trauer und Liebe waren ein und dasselbe. Trauer war der Schatten, den die Liebe hinterließ, wenn sie verschwand. Ich habe zu lange in diesem Schatten gelebt, dachte Zoya."


Auch das Ende an sich ist wahnsinnig episch, wahnsinnig süß und einfach perfekt. Im Finale kommen große Emotionen hoch, mit denen Leigh Bardugo sonst eher geizt. Die Auflösung am Ende ist einfach nur natürlich, logisch und weder überspitzt, überhastet, noch überdramatisiert. Und einige Szenen.. meine Güte, mein Herz wäre fast geplatzt vor Freude. Und noch etwas bietet uns dieses Ende: einen perfekten Anknüpfungspunkt für einen dritten Krähen Roman, für den ich fast schon die Hoffnung aufgegeben hatte....



Fazit:


"Rule of Wolves" ist ein perfektes Finale: rund, episch, voller Überraschungen und wunderschön erzählt! Ganz große Liebe für diesen tollen Abschluss!

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein absolutes Highlight!!

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!! Attention !!
!!Spoiler zu allen Teilen die im GrishaVerse spielen und auch zu Rule of Wolves!!

Ravka. Nikolai. Bastard. Monster. Sturmhond. Gezeichneter. Zar.
Ich liebe diesen Charakter schon lange ...

!! Attention !!
!!Spoiler zu allen Teilen die im GrishaVerse spielen und auch zu Rule of Wolves!!

Ravka. Nikolai. Bastard. Monster. Sturmhond. Gezeichneter. Zar.
Ich liebe diesen Charakter schon lange und nach dem Cliffhanger in King of Scars war ich ganz nervös wie es wohl weitergehen wird. Und dann kam Rule of Wolves, ich war nervös wie ich begonnen habe zu lesen, die komplette Zeit während des Lesens und jetzt nach beenden bin ich mindestens doppelt so nervös!! Verdammte Sch**** schon wieder ein Cliffhanger mit dem ich nur schwer leben kann und ich dachte es ist der abschließende Band aus dem GrishaVerse. Es war von Seite eins bis zur letzten einfach nur durchgehend spannend und ich konnte nicht aufhören zu lesen, weswegen ich die 570 Seiten in einem extremen Tempo, für mich, weg gesuchtet habe und jetzt nicht weiß wo hin mit mir. Ich liebe einfach alles an dem Buch. Die Spannung. Natürlich nach wie vor die Welt. Die Charaktere. Und die Charakterentwicklungen. Den Schreibstil. Und ja irgendwie auch den Cliffhanger. Aber so bescheuert das jetzt klingen mag... Mein Herz ist ein bisschen entzweit. Ich bin Nikolai Fan durch und durch aber das was Aleksander Der Dunkle tut und sagt hat mir ein paar Tränchen in die Augen steigen lassen. Aber bitte er ist ja der Bösewicht!! Das habe ich mir immer gesagt. Nutzt aber nix. Ich liebe es auch wie Leigh Bardugo alle Charaktere aus dem ganzen Universum in diesen Band seinen Platz bekommen! Ich musste stellenweise einfach nur lächeln weil sie alle wieder da waren. Ach es ist einfach ein Meisterwerk! Von mir 5 von 5 Sternen! Ein absolutes Highlight!!

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Veröffentlicht am 09.06.2021

W O W

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Absolutes Jahreshighlight! Ich habe alles an diesem Buch geliebt und bin so traurig, mich jetzt erstmal von der Welt verabschieden zu müssen. Zoya und Nikolai sind wunderbare Charaktere.
Der letzte Satz ...

Absolutes Jahreshighlight! Ich habe alles an diesem Buch geliebt und bin so traurig, mich jetzt erstmal von der Welt verabschieden zu müssen. Zoya und Nikolai sind wunderbare Charaktere.
Der letzte Satz hat mir übrigens einen Herzinfarkt verpasst.